Löwinnen lassen beim 2:2 gegen
Freiburg wichtige Punkte liegen – Elfmeter verschossen
Duisburg, 18. März 2012 - Das ist bitter:
Ausgerechnet gegen Aufsteiger SC Freiburg lässt der FCR 2001
Duisburg zwei wichtige Punkte im Kampf um Platz eins und
zwei liegen, hat aber immer noch Glück, weil Konkurrent
1.FFC Frankfurt zu Hause sogar 0:1 gegen den Hamburger SV
verlor. In einem von beiden Mannschaften sehr offensiv
geführten Spiel schossen vor 1217 Zuschauern Bresonik und
Wensing die Tore für die Löwinnen. Freiburgs
Trainer Milorad Pilipovic lobte sein Team nach diesem
turbulenten Spiel für den kämpferischen Einsatz, sprach aber
auch von einem „glücklichen Punktgewinn, weil Duisburg einen
Elfmeter nicht verwandelte und auch noch die Latte getroffen
hat; hätten wir uns hinten eingeigelt und nicht mutig nach
vorne gespielt; hätten wir hier hoch verloren“. Sein
FCR-Kollege Marco Ketelaer haderte verständlicherweise mit
der Chancenverwertung: „Es tut mir wirklich leid für das
Team, weil es so viele Chancen herausspielte, sich aber
nicht belohnt hat. Bei den Gegentoren wurden wir gleich
doppelt bestraft - zum einen, weil die Fouls vor den
Freistößen unnötig waren, zum anderen, weil wir beim zweiten
Tor durch den abgefälschten Schuss richtig Pech hatten.“ Ketelaer
ändert das erfolgreiche Team von Leipzig auf zwei
Positionen: Marina Himmighofen rückte für Petra Hogewoning
auf ihren angestammten Platz links in der Abwehrkette und
Linda Bresonik kehrt nach überstandener Adduktorenverletzung
für Barbara Müller auf die Sechser-Position zurück.
Bundestrainerin Silvia Neid zwischen Ferdi Seidelt (stellv. Aufsichtsrat,li.) und dem ehemaligen Vorsitzenden Dieter Oster
1. Halbzeit Der FCR, traditionell in weiß-grünen Trikots, spielt von rechts nach links, die Freiburgerinnen, in blauen Trikots, haben Anstoß.
Und es schien
so, als ob diese Elf möglichst zügig zum ersten Torerfolg
kommen will; denn in den ersten drei Minuten geht es nur in
Richtung Freiburger Tor:
Ando, nach guter Kombination, und
Popp, Kopfball nach Ecke, scheiterten nur knapp. Nach diesem
Startfeuerwerk beruhigte sich das Spiel aber merklich.
14. - TOR für den FCR! Linda
Bresonik brachte die Löwinnen mit 1:0 in Führung Freiburg gewinnt
mehr Spielanteile, traut sich bis an den FCR-Strafraum - und
wird prompt durch einen Klasse-Konter der Löwinnen bestraft:
‚Gülli‘ Cengiz erobert entschlossen den Ball, schnelles
Zuspiel auf Mandy Islacker, die bis zur Grundlinie
durchläuft und dann mustergültig in den Strafraum flankt:
Linda Bresonik ist gut durchgelaufen und schiebt zum 1:0
ein! Die Freude über die erhoffte frühe Führung währt
allerdings nicht lange
17. Tor - 1:1. - Giraud traf nur drei Minutenspäter zum
1:1-Ausgleich.
Marina Himmighofen erlitt laut Mannschaftsarzt Dr. Claus Petsch, eine schmerzhafte Verletzung des Kapselbandes Nachdem
Marina Himmighofen nach einer verletzungsbedingten
Behandlung gerade wieder auf dem Spielfeld war, nutzt der SC
eine kurze Unachtsamkeit im FCR-Strafraum nach einer
Standardsituation und Sonja Giraud schießt unhaltbar zum
Ausgleich ein (17.). Erfreulicherweise lassen sich die Gastgeber von dieser
kalten Dusche nicht schocken, sondern spielen weiter nach
vorne. Fast logisch also, dass es fünf Minuten später zur
Riesenchance kommt: Nach einem Oster-Freistoß klärt
Zirnstein mit der Hand – richtige Konsequenz: Elfmeter.
Linda läuft an, entscheidet sich für die rechte
Torwart-Ecke, doch U20-Nationaltorhüterin Laura Benkrath
pariert den halbhoch geschossenen Ball! Es bleibt also beim 1:1 –
und daran ändert sich auch bis zur Pause nichts.
Möglichkeiten zur Führung gab es allerdings auf beiden
Seiten: Die Löwinnen spielen weiter entschlossen nach vorne,
kommen vor allem über rechts mit Jennifer Oster immer wieder
in den SC-Strafraum, doch da fehlt dann die letzte
Entschlossenheit. Die einzige Chance der Gäste ist
allerdings hochkarätig, doch Sainio verzieht knapp (28.).
Fünf Minuten vorher muss ‚Himmi‘ endgültig passen: Stefanie
Weichelt kommt ins Spiel, wechselt im Mittelfeld auf
linksaußen, Cengiz rückt in die Mitte und Alexandra Popp auf
die linke Abwehrposition.
Halbzeit
Zu Gast bei Ihrem alten Verein: Die Schweizer Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg und Marina Hegering (Bayer Leverkusen)
2. Halbzeit
Linda
trifft noch die Latte Auch im zweiten Durchgang bemühen sich die Löwinnen
engagiert und mit viel Aufwand um die erneute Führung, doch
die zwingenden Möglichkeiten bleiben weiter aus;
vielversprechend aber zwei Szenen mit Linda Bresonik: einmal
(55.) bleibt die Option Schuss/Pass (auf Islacker oder
Oster), ihr Schuss aus guter Position ist aber nicht präzise
genug; fünf Minuten später tankt sie sich erneut in den
Strafraum, schießt frei vor dem Tor aber an die Querlatte!
Nach 64 Minuten wechselt Ketelaer noch einmal und bringt
Müller für Cengiz.
Mit einer Super-Leistung brachte Laura Benkrath die Löwinnen zur Verzweiflung
78. Tor - 1:2. Zirnstein schockte den FCR mit der
2:1-Führung zwölf Minuten vor dem Ende.
Erneut nach einem Freistoß für Freiburg trifft diesmal Zirnstein, ihr Schuss wird unhaltbar abgefälscht.
80. - TOR für den FCR! Luisa
Wensing erlöste den FCR-Anhang nur zwei Minuten später mit
dem 2:2-Ausgleich.
Ähnlich wie im ersten Durchgang die Gäste haben diesmal die
Löwinnen umgehend eine Antwort parat: Nach energischem Solo
trifft ‚Lulle‘ Wensing mit einem fulminanten Schuss von der
Strafraumgrenze zum 2:2 (80.)–Ausgleich und Auftakt zu einer
aufregenden Schlussphase, die der es erneut weitere
Möglichkeiten für den FCR, aber keine 100prozentige Chance
mehr gibt; leider aber eine verletzungsbedingte
Auswechslung: Nach einem neuerlichen Foul (Ketelaer: „Wir
haben viel auf die Knochen bekommen!“) muss Alex Popp in der
89. Minute passen.
Schlusspfiff
Während die Fans die gleichzeitige Niederlage der
Frankfurterinnen bejubeln, wollte ‚Kette‘ dazu keinerlei
Kommentar abgeben, sondern blickte schon nach vorne: „Wille
und Einstellung haben gestimmt, jetzt werden wir in dieser
Woche daran arbeiten, dass wir beim sehr schweren Spiel in
Wolfsburg unsere möglichen Chancen auch besser verwerten.“
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