Duisburg, 6. November 2011 -
Nach der Überraschung in Freiburg, wo die Frankfurterinnen
0:1 unterlagen, konnte der FCR 2001 Duisburg leider keinen
Nutzen aus dieser Vorlage ziehen – im Gegenteil: Beim
Tabellenletzten verloren die Löwinnen sogar mit 0:2 (0:0)!
Vor 1104 Zuschauern, von denen mindestens 300 aus Duisburg
angereist waren, wäre ein Remis vielleicht auch gerecht
gewesen, weil die Duisburgerinnen deutlich mehr Chancen
hatten, es allerdings nie schafften, ihren bekannten
Spielwitz zu präsentieren und so geht der Sieg von Bad
Neuenahr letztlich in Ordnung, weil der SC seine wenigen
Chancen entschlossener nutzte. Irgendwie erinnerte das Spiel
fatal an das ebenfalls so ärgerliche Remis in Essen.
Cheftrainer Marco Ketelaer begann erneut mit einer
veränderten Aufstellung, und zwar sowohl gegenüber dem
Herforder als auch gegenüber dem letzten Punkt-Spiel: In der
Innenverteidigung spielte Marina Himmighofen neben Annike
Krahn, links verteidigte Petra Hogewoning, in der offensiven
Zentrale spielte Barbara Müller und im Sturm das
erfolgreiche Pokalpärchen Popp/Laudehr.
Vom Anpfiff an entwickelte sich ein sehr abwechslungsreiches
Fußballspiel, in dem beide Mannschaften sofort auf den
Torerfolg aus waren; der FCR erarbeitete sich dabei zwar
Feldvorteile, die Gastgeberinnen blieben aber mit Kontern
stets gefährlich. Mit zunehmender Spieldauer wurde die
Überlegenheit der Duisburgerinnen aber immer größer und als
die Schiedsrichterin zur Pause pfiff, wäre eine Führung
durchaus verdient – und vor allem auch möglich gewesen; denn
allein nach den ganz klaren Torchancen musste es eigentlich
1:3 stehen. Während nämlich Neuenahr nur bei einem schönen
Schuss von Okoyino da Mbabi (27.) eine echte
Einschussmöglichkeit hatte, waren die Löwinnen mindestens
dreimal ganz nahe am Torerfolg: erst zielte Simone Laudehr
nach feiner Einzelleistung knapp am langen Pfosten vorbei
(9.), drei Minuten später scheitert Alexandra Popp ebenso
knapp aus 25 Metern – und dann der Höhepunkt der ersten
Halbzeit: Aus rund 40 Metern (!) schießt Popp gegen die
Latte; Pech; denn die ansonsten sehr sichere Almuth Schult
wäre bei dieser gewollten Aktion chancenlos gewesen.
Allerdings war – und das wird auch in dieser Aufzählung
deutlich – das Remis irgendwie verdient, weil die Löwinnen
zwar hervorragend kämpften, es aber nicht schafften, ihre
spielerische Linie, ihr Kombinationsvermögen auf den Platz
zu bringen.
Zweimal Gregorius
Eigentlich folgerichtig, dass Ketelaer schon zehn Minuten
nach Wiederanpfiff reagierte: Mandy Islacker ging auf den
linken Flügel und Laudehr rückte für Müller in die Zentrale.
Zunächst allerdings waren die Kurstädterinnen engagierter,
doch nach der Umstellung und geradezu angetrieben von einem
sehr lautstarken Coach bekamen die Löwinnen das Spiel besser
in den Griff.
Die erste nennenswerte Szene erlebten die zahlreichen
FCR-Fans aber erst in der 65. Minute, als nach einer Ecke
Krahn (Kopf) und Laudehr (aus kürzester Distanz) leider an
der vielbeinigen SC-Abwehr scheiterten. Danach verlagerte
sich das Spiel noch mehr in die Hälfte der Gastgeberinnen,
das Tor allerdings fiel auf der anderen Seite: Nach einem
geradezu lehrbuchmäßigen Konter köpfte mit Sarah Gregorius
ausgerechnet die kleinste Spielerin auf dem Feld eine
Pyko-Flanke unhaltbar zum 1:0 ein (79.). doch damit nicht
genug: Die wütenden Attacken der Gäste hatten keinen Erfolg,
dafür gelang Gregorius im Alleingang gegen Krahn sogar noch
das vielumjubelte 2:0.
„Bad
Neuenahr hat verdient gewonnen“, gratulierte Coach Ketelaer
nach dem Spiel, „denn sie haben sehr kompakt gespielt, so
dass uns kaum unser Kombinationsspiel gelungen ist. Hinzu
kamen einige Unkonzentriertheiten, besonders in der Abwehr.
Allerdings haben wir immer gesagt, dass Neuenahr besser ist,
als es der Tabellenplatz aussagt. Für uns geht es nun darum,
dieses Spiel zu analysieren und möglichst aus den Fehlern zu
lernen, so dass uns gegen München möglichst wieder ein gutes
Spiel gelingt.“
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Bellinghofen - Himmighofen, Krahn,
Hogewoning, Wensing - Cengiz, Laudehr, Bresonik, Oster -
Müller, Popp
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