Saison 2012/2013 - 2. Spieltag, Mittwoch, 26. September, 18:00 Uhr:
  FCR2001 Duisburg -  SG Essen 2:0 (1:0)
Schlappe gegen Potsdam gut verdaut - erster Saisonsieg am "zweiten Spieltag"   
Live-Ticker von Harald Jeschke

Essen gratuliert: „Ein 100prozentig verdienter Sieg“   
Duisburg, 26. September 2012 - Egal wie, irgendwie sollte heute die 0:4-Auftaktschlappe gegen die übemächtigen Gegner aus Potsdam als ein Akt der Vergangenheit eingestuft werden, der nichts hinterlassen sollte. Es gelang. Im Derby behielten die Löwinen die Nerven und am Ende stand sogar die Null.  
672 Zuschauern sahen einen völlig verdienten Erfolg der Löwinnen, die ganz einfach „diesen Sieg viel mehr wollten als wir“, wie SGS-Trainer Markus Högner hinterher neidlos und fair anerkannte. Besonders bemerkenswert der Auftritt der beiden körperlich Kleinsten; denn Dolores Silva, auf der ‘Sechs‘, und Jackie Groenen auf der ‚10‘ lieferten in den zentralen Positionen eine beeindruckende Leistung ab; hinten war Laura Neboli eine souveräne Abwehrchefin – und insgesamt boten alle eine engagierte und dann auch eine fußballerisch sehr ansprechende Vorstellung.
Trainer Ketelaer hatte das Team gegenüber Potsdam auf zwei Positionen umgestellt: Die wiedergenesene Weichelt verteidigt rechts und auf der Sechser-Position erleben die Zuschauer eine Premiere: Silva spielt für Cengiz. Doch zunächst beginnen die Essenerinnen das Lokalderby sehr selbstbewusst und verbuchen auch den ersten Torschuss, Hoffmann verzieht aus 20 Metern aber sehr deutlich.

1. Halbzeit
Der erste FCR-Angriff bringt dann mehr Gefahr: Die Flanke von Weichelt knallt gegen die Latte (4.).
Tor für den FCR - In der 10. Minute traf Jennifer Oster
Gleich die zweite Möglichkeit führt dann zum ersten Saisontor für die Löwinnen – und das zudem nach einer mustergültigen Kombination: Langer Pass von Ando auf Martens, die energisch in den Strafraum läuft und mit ihrem perfekten Querpass Torfrau Weiß aus dem Spiel nimmt: Oster bedankt sich und verarbeitet die scharfe Flanke bestens.
Eine Erlösung; denn bis dahin war die Nervosität bei den Löwinnen nach der Auftaktniederlage doch klar zu spüren. Danach gewinnt der FCR aber mehr und mehr Zugriff auf das Spiel – und erspielt sich auch etliche vielversprechende Chancen: erst durch zwei Weitschüsse von Ando und Weichelt (13.), dann verzieht Martens knapp aus spitzem Winkel nach prima Vorarbeit der sehr präsenten Groenen (28.), anschließend vergibt Oster freistehend mit links aus zwölf Metern (36.) und schließlich bekommt Islacker nicht genug Druck hinter ihren Kopfball (41.), schade; denn das 2:0 wäre zur Pause allemal verdient gewesen!   „Umstellungen haben gefruchtet“  

Halbzeit

2. Halbzeit
Aus der Kabine kommen die Gäste sehr motiviert, wollen den Ausgleich erzwingen, erspielen sich aber keine echte Möglichkeit.
Tor für den FCR - Islacker erhöhte kurz nach dem Wechsel auf 2:0.
Höchste Effizienz bei den Löwinnen. Mit der ersten Chance der zweiten Hälfte fällt auch das zweite Tor (52.), und zwar erneut durch ein Bilderbuch-Zusammenspiel: Nach einem doppelten Doppelpass mit Jackie Groenen fast durch die gesamte gegnerische Hälfte, schiebt Mandy Islacker zum umjubelten 2:0 ein.
Von nun an gaben die Löwinnen dieses Spiel nicht mehr aus der Hand – im Gegenteil: die spielerische und kämpferische Überlegenheit blieb signifikant und für einen weiteren Treffer fehlte zwei-, dreimal nur die allerletzte Entschlossenheit bzw. Konzentration.

Schlusspfiff
Markus Högner gratulierte denn auch zu einem „100prozentig verdienten Sieg: Duisburg hat fast alle Zweikämpfe gewonnen, uns schnell den Schneid abgekauft und über den Kampf auch zu einer spielerischen Überlegenheit gefunden.“
Dem widersprach Marco Ketelaer natürlich nicht, blickte aber noch einmal auf die letzten zwei Tage zurück: „Wir haben die Köpfe nach der bitteren Niederlage freibekommen und – eine fußballerische Binsenweisheit, aber trotzdem richtig – über den Kampf zum Spiel gefunden. Jeder hat zudem gesehen, dass die zwei Umstellungen gefruchtet haben.“
Für diese erfolgreiche Maßnahme – Weichelt rechts hinten und Silva auf der ‚Sechs‘ – gab es dann sogar eine Lob der Medien für den Trainer, das dieser postwendend teilweise an seinen Vater weitergab: „Der hat mir nämlich den Tipp gegeben, Steffi einmal dort auszuprobieren.“ Und die Ex-Essenerin zahlte ihm das Vertrauen mit einer läuferisch und kämpferisch überzeugenden Leistung zurück – und das, „obwohl Steffi fünf Tage krank war, unglaublich“, gab es auch noch ein Lob vom sportlichen Leiter Jörg Schemberg.
Damit war eigentlich alles gesagt zu diesem hochverdienten Erfolg- fast; denn Ketelaer lag noch etwas auf dem Herzen: „Kozue Ando wird ja hier mitunter kritisch gesehen, aber was unsere Weltmeisterin heute geleistet hat, auch und besonders in der Defensivarbeit, aber natürlich auch mit ihrem feinen Passspiel, das kann man gar nicht hoch genug einschätzen.“

Kämper - Weichelt, Himmighofen, Neboli, Reed - Silva -  Oster, Ando, Groenen  - Islacker, Martens

SR: Katrin Rafalski
Assistenten: Mirka Derlin, Kathrin Heimann
Zuschauer: 672