Trotz des 1:6 gut dagegen gehalten – Noch einmal 700 Euro
von Potsdam Duisburg/ Potsdam (zi-), 17. April.2013 -
Respekt und Kompliment für diesen Auftritt des FCR 2001
Duisburg! Sozusagen mit dem letzten Aufgebot haben sich die
Löwinnen sehr gut präsentiert, verloren zwar vor 1840
Zuschauern bei Turbine Potsdam mit 1:6 (1:4), sind aber zu
keiner Phase des Spiels gegen diesen übermächtigen Gegner
total eingebrochen. Im Gegenteil: Selbst die jungen
Spielerinnen wie Dolores Silva (schoss mit einem
wunderbaren, überlegten Heber ihr erstes Tor für die
Löwinnen), Jackie Groenen und auch Vanessa Wahlen zeigten
mit ihrer engagierten Leistung gegen den übermächtigen
Meister, welche Perspektiven sie haben. Absolut
erwähnenswert waren die Sympathie, die den Löwinnen durch
die Torbienen entgegen gebracht wurde – und eine weitere
Aktion, mit der die Potsdamer Fans ihre Gäste überraschten:
Zu Beginn des Spiels wurde spezielle T-Shirts verkauft, für
die die Fans einen Preis ihrer Wahl bezahlen konnten:
Erstaunliche 700 Euro konnte FCR-Sportvorstand Dieter Weber
dadurch in der Halbzeitpause in Empfang nehmen: „Das ist
emotional schon sehr bewegend, diese Hilfsbereitschaft zu
sehen,“ bedankte sich Weber noch auf der Rasenfläche,
„zusammen mit den 2000 Euro aus der Versteigerung hat
Turbine hier ein echtes Zeichen der Solidarität gesetzt.
Danke dafür!“ Cheftrainer Sven Kahlert fasste seine
Analyse unter der Überschrift zusammen. „Ich bin nicht
unzufrieden; denn wir haben fast eine halbe Stunde gut
mitgespielt und vor der Pause zwei Gegentore durch
individuelle Fehler begünstigt. Auch nach dem Wechsel haben
wir 30 Minuten sehr gut gegen den Ball gestanden, mussten
allerdings durch die Wechsel weitere Schwächungen in der
Qualität hinnehmen. Trotzdem: Ein, zwei Tore hätten wir noch
schießen können, besonders Lieke Martens hätte einen Treffer
wirklich verdient. Mit unserem kompletten, gesunden Team
hätten wir heute vielleicht eine echte Chance gehabt zu
punkten.“ Kahlert musste das Team gezwungenermaßen
umbauen (Kämper, Himmighofen, Hellfeier und Neboli waren
verhindert) und entschied sich für eine Viererkette mit
Silva, Müller, Streng und Weichelt vor Torfrau Bellinghoven,
die nach einem Jahr ihre Rückkehr in die Bundesliga feierte.
Das Spiel beginnt ohne lange Warmlaufphase, erst köpft Ogimi
vorbei (3.), dann Islacker (4.) – das war eine riesige
Chance; denn Torfrau Naeher war schon am Ball vorbei
geflogen! Fünf Minuten später aber steht es bereits 1:1:
Erst trifft Göransson auf Zuspiel von Anonma (7.) zur frühen
Führung für den Favoriten, doch fast im Gegenzug dürfen auch
die Gäste jubeln: Nach feinem Zuspiel von Käpt’n Oster
erzielt Dolores Silva den Ausgleich (9.) – völlig verdient
übrigens; denn die Löwinnen spielen munter mit, das Spiel
wechselt recht schnell zwischen den Strafräumen hin und her,
wird allerdings auch immer wieder durch Ballverluste auf
beiden Seiten gebremst. Nach 20 Minuten dann aber doch
die erneute Führung für den Meister – auch, weil Duisburg
nicht zwingend genug in der Spitze agiert. Nach gutem
Zuspiel von Göransson zieht Anonma zentral von der
Strafraumgrenze ab: 2:1. Acht Minuten später muss Islacker
angeschlagen vom Feld, aber die Löwinnen machen weiter ihrem
Namen alle Ehre und halten mit allem dagegen, was diese
junge Mannschaft zu bieten hat. Umso bitterer, dass wenig
später doch das 3:1 fällt (32.); nach einem Freistoß schiebt
Bremer aus dem Strafraumgewühl heraus den Ball über die
Linie. Bitter, wie gesagt, und auch irgendwie ungerecht;
denn natürlich ist Potsdam besser, macht aber aus gerade
einmal vier Chancen drei Tore, zu denen dann Sekunden vor
der Pause noch ein viertes hinzu kommt: Ogimi trifft vom
Elfmeterpunkt. Nur Potsdam nutzt die Chancen
Auch nach dem Wechsel versucht Duisburg,
spielerisch einigermaßen mit zu halten und besonders bei
einer Doppelchance (68.) durch Lieke Martens (erst stoppt
die Querlatte ihren Lupfer aus zwölf Metern, dann klärt
Naeher im letzten Moment vor der heraneilenden
FCR-Stürmerin) fehlt einfach das Quentchen Glück, um das
Ergebnis noch einmal zu mildern. Und leider macht es
Potsdam erneut besser: Mit einem satten Schuss von der
Strafraumgrenze erzielt Ada Hegerberg das 5:1 (74.), dem
Mjelde per Kopf aus kurzer Distanz das 6:1 folgen lässt
(79.). das ist dann zugleich das Endergebnis – auch, weil
Christina Bellinghoven , nach einem Pressschlag leicht
angeschlagen, in der 85. Minute gleich zweimal sensationell
gegen Hegerberg rettet.
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