Duisburg, 10. April 2013 - Zwei
Islacker-Treffer, ein Tor von Cengiz und ein verwandelter
Elfmeter von Barbara Müller Elfmeter brachten vier Tore für
den FCR, die Gäste trafen durch die ehemalige Löwin Anne van
Bonn und Wallenhorst zum 4:2-Halbzeitstand. Nach der
Pause war wieder zittern angesagt, da Schmücker in der 47.
Minute den FSV auf 3:4 heranbrachte. Aber Lieke
Martens sorgte mit einem Doppelpack (58./65) für richtig
Luft und Mandy Islacker legte mit ihrem dritten Tor zum 7:3
(71.) noch einen obendrauf. Das war ja fast wie in alten
Zeiten: Zehn Tore, attraktive Kombinationen und ein hoch
verdienter Sieg des FCR 2001 Duisburg vor 473 Zuschauern
gegen den FSV Gütersloh, der nach menschlichem Ermessen
gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt sein dürfte. Dafür
spricht vor allem, dass Sindelfingen (0:6 gegen Wolfsburg)
und eben Gütersloh einfach zu schwach sind. Damit soll
allerdings keineswegs die bemerkenswerte Offensivleistung
der Löwinnen geschmälert werden, die auch Gästecoach Markus
Graskamp anerkannte: „Glückwunsch zum verdienten Sieg, wenn
man drei Tore schießt, sollte man eigentlich hier etwas
Zählbares mitnehmen. Allerdings habe ich meine Mannschaft
besonders nach dem Wechsel sehr offensiv aufgestellt,
deshalb nehme ich diese klare Niederlage auch auf meine
Kappe.“ FCR-Trainer Sven Kahlert ändert seine
erfolgreiche Elf vom Spiel gegen Freiburg nur auf einer
Position: Vanessa Wahlen läuft für die verletzte Jackie
Groenen auf und spielt auf der linken Außenbahn, Lieke
Martens rückt ganz nach vorne zu Mandy Islacker in den
Sturm. Und ‚Sturm‘ ist auch gleich das richtige Stichwort
für die Anfangsphase dieses Spieles; denn nach 18 Minuten
steht es bereits 3:2 – ein wahres Torfestival, das die
Situation auf dem Rasen ziemlich gut darstellt: attraktive
Offensivaktionen und viele Unsicherheiten in beiden
Defensivverbänden. Doch der Reihe nach: nach vier Minuten
zielt Islacker nach schöner Einzelleistung knapp vorbei,
eine Minute später macht es die FCR-Torjägerin dann
wesentlich besser: Mit dem Kopf reagiert sie
gedankenschnell, als Torfrau Rinkes einen Ball abprallen
lässt. Siebte Minute, nächstes Tor: Cengiz trifft nach sehr
attraktiver Ballstaffel über Himmighofen, die ein ganz
starkes Spiel abliefert, und Oster. Dann eine totale, völlig
überraschende Wende: erst verwandelt Anne van Bonn einen
Freistoß unmittelbar von der Strafraumgrenze, der Ball wird
allerdings unhaltbar abgefälscht (9.), und nach einer
Viertelstunde sogar der Ausgleich für Gütersloh: Nach
einem Kollektivschlaf praktisch aller Löwinnen schiebt
Wallenhorst unbelästigt zum 2:2 ein, eigentlich unfassbar!
Sehr erfreulich dagegen, dass sich die Löwinnen keineswegs
schocken lassen, sondern im Gegenteil ihre klare
spielerische und technische Überlegenheit weiter ausspielen
– und zwar sehr effektiv: schon nach 18 Minuten verwandelt
Barbara Müller einen Foulelfmeter sehr sicher. Vorher
hatte Käpt’n Oster Islacker mustergültig freigespielt, die
dann aber vor der finalen Aktion von den Beinen geholt
wurde. Nach 26 Minuten gelang der Vollblutstürmerin dann
doch ihr 14. Saisontreffer; Himmighofen (Flanke) und Wahlen
(Kopfballvorlage) lieferten eine der wunderbaren, schnellen
Kombinationen ab, zu der die Löwinnen durchaus in der Lage
sind: Mandy hatte keine Mühe, das nicht einfache Zuspiel aus
kurzer Distanz zu verwandeln. Mandy trifft zum
Saisontor Nr. 15 Leider brachte selbst dieses tolle Tor
noch keine endgültige Entscheidung; denn nach einer erneuten
Unsicherheit im FCR-Strafraum gelang Schmücker das 3:4
(47.). Und, kaum zu glauben, das Drehbuch dieses Spiels
wiederholt sich noch einmal: die Löwinnen besinnen sich
wieder auf ihr großes Offensivkönnen und legen zwischen der
58. und 71. Minute drei wirkliche Klassetore nach. Zweimal
netzt Martens ein (58./65.), dann trifft Islacker (71.).
Bemerkenswert bei den letzten beiden Toren, dass erst
Islacker für Martens und dann Martens für Islacker die
jeweiligen Tore mustergültig auflegen. Sven Kahlert zog ein
durchwachsenes Fazit: „Zunächst einmal Glückwunsch an mein
Team zu diesem immens wichtigen Sieg; mit 13 Punkten Abstand
auf den Nichtabstiegsplatz ist der Klassenerhalt zu 80
Prozent gesichert. Zudem haben die Zuschauer natürlich ein
sehr attraktives Spiel gesehen, ich als Trainer habe mich
dagegen doch sehr über die Gegentore geärgert, besonders
über die Art und Weise; denn wir haben immer wieder – auch
in der Pause – auf die gefährlichen Standards der
Gütersloherinnen hingewiesen. Egal: Jetzt können wir ein
wenig gelassener in die schweren Begegnungen in Potsdam, in
Frankfurt und gegen Wolfsburg gehen. Wenn wir da auch nur
einen Punkt holen, wäre es eine Weltsensation.“
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Kämper - Himmighofen,
Silva, Streng, Weichelt - Oster, Cengiz, Müller, Wahlen -
Martens, Islacker
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