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Redaktion Harald Jeschke

1959 - 2019: 60 Jahre Kindernothilfe 
 

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Kindernothilfe stellt positives Jahresergebnis 2024 vor: „Kinderrechte sind kein Sparposten“

Duisburg, 1. Juli 2025 - rotz globaler Krisen, zunehmender sozialer Ungleichheit und schrumpfender internationaler Hilfszusagen war 2024 für die Kindernothilfe ein Jahr der Wirkung – und der klaren Haltung. Mehr als 2,2 Millionen Kinder wurden durch 475 Projekte in 39 Ländern erreicht. Mit Erträgen von 73,2 Millionen Euro (plus 5,5 Prozent zum Vorjahr) konnte die Kindernothilfe ihre Programm- und Projektarbeit kraftvoll fortsetzen.

Katrin Weidemann (Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzende) und Carsten Montag (Kindernothilfe-Vorstand Programm- und Projektarbeit) (Foto: Ludwig Grunewald/Kindernothilfe)

Diese Erfolge stehen sinnbildlich für eine Überzeugung, die das Handeln der Kinderrechtsorganisation bestimmt: Sicherheit beginnt dort, wo Kinder nicht hungern, nicht fliehen, nicht kämpfen müssen. „Wir sehen mit Sorge, dass sich viele Staaten – auch Deutschland – zunehmend aus ihrer internationalen Verantwortung zurückziehen“, betont Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe.

Während die Bundesregierung plant, die Verteidigungsausgaben bis 2029 jährlich zu erhöhen, werden Gelder für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit drastisch gekürzt“, so Weidemann weiter. „Eine Aufrüstung darf nicht ohne ein ebenso entschlossenes Eintreten für Kinder und ihre Rechte geschehen. Kinderrechte sind kein Luxus – und erst recht kein Sparposten.“

Die Zahlen sprechen für sich: Fast 50 Millionen Kinder weltweit sind auf der Flucht – so viele wie nie zuvor. Bis 2050 wird es voraussichtlich 216 Millionen Klimaflüchtlinge geben, weil Ernteausfälle und Wasserknappheit den Familien die Lebensgrundlage nehmen. 2024 wurden laut UN über 36.000 Kinder Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen in Konflikten.

„In einer Zeit, in der internationale Solidarität zunehmend unter Druck gerät, braucht es eine laute, klare Stimme für die Schwächsten – für Kinder, die unter Krieg, Vertreibung und Armut leiden“, so Weidemann. Die Kindernothilfe dankt den mehr als 130.000 Spenderinnen und Spendern und fast 1 000 ehrenamtlich Engagierten in Deutschland für die verlässliche Unterstützung und das Vertrauen in die Arbeit.

Die Kindernothilfe gründet einen Jugendrat und ruft interessierte junge Menschen auf, sich bis zum 22. Juni 2025 zu bewerben.

Duisburg, 10. Juni 2025 - In einer Welt, die zunehmend von Krisen, Konflikten und den Folgen des Klimawandels geprägt ist, ist die Zukunft junger Menschen gefährdeter denn je. Um Kinder und Jugendliche zu stärken und ihre Perspektiven aktiv einzubeziehen, gründet die Kindernothilfe einen Jugendrat und ruft interessierte junge Menschen auf, sich zu bewerben.

Um die Perspektiven von Jugendlichen geht bei dem neuen Jugendrat / Kindernothilfe

Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 23 Jahren sind eingeladen, sich bis zum 22. Juni 2025 für den neuen Jugendrat der Kindernothilfe zu bewerben. Vielfalt ist ausdrücklich gewünscht: Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung oder sexuelle Orientierung spielen keine Rolle. Entscheidend ist das Interesse, sich etwa sechs Stunden im Monat einzubringen und gemeinsam etwas zu bewegen.

Die Aufgaben des neuen Gremiums variieren: Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit mehr über globale Gerechtigkeit zu lernen, eigene Projekte zu entwickeln und einen Einblick in die Arbeit einer internationalen Kinderrechtsorganisation zu erhalten. „Oft wird angenommen, politisches Engagement erfordere ein bestimmtes Alter oder besondere Erfahrung. Doch das Gegenteil ist der Fall: Kinder sollten so früh wie möglich erfahren, wie viel Einfluss ihre Stimme haben kann – denn es geht um ihre Zukunft“, betont Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe.

Interessierte können sich mit einem kurzen Text, Video oder einer Sprachnachricht bewerben – ganz unkompliziert per E-Mail an jugendrat@knh.de. Vorerfahrungen sind nicht erforderlich. Bis Anfang August werden alle Bewerberinnen und Bewerber benachrichtigt. Weitere Infos unter: www.kindernothilfe.de/jugendrat

Ukraine: Kinder brauchen Schutz - auch in den Ferien

Duisburg, 4. Juni 2025 - Zum Internationalen Tag der Kinder, die Opfer von Aggression geworden sind, macht die Kindernothilfe auf die dramatische Lage von Millionen Kindern im Krieg aufmerksam - insbesondere in der Ukraine. Während in vielen Ländern Sommerferien mit Erholung, Spielen und unbeschwerter Zeit verbunden sind, erleben Kinder in Kriegsgebieten wie in der Ostukraine eine ganz andere Realität: Angst, Verlust und tägliche Bedrohung gehören zu ihrem Alltag.

Im Schutzzentrum des Kindernothilfe-Partners Myrne Nebo spielen Kinder auch in den Ferien / Myrne Nebo

"Der Krieg macht keine Ferien", sagt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. "Für viele Kinder bedeutet die schulfreie Zeit, weiterhin Tage in Schutzräumen zu verbringen - denn die Sirenen heulen fast täglich. In Städten wie Charkiw ist es kaum möglich, draußen zu spielen."

Viele Schulen sind zerstört. Deshalb verlagert sich der Unterricht zunehmend in den Untergrund: So eröffnete Charkiw im April bereits die dritte unterirdische Schule mit Platz für über 1.000 Schülerinnen und Schüler. Ein von der Kindernothilfe-Partnerorganisation Myrne Nebo gebauter Schutzraum bietet Kindern die Möglichkeit zum Lernen und Spielen unter schwierigen Bedingungen.

Doch Bildung allein reicht nicht aus, um die Folgen des Krieges in Kinderseelen zu heilen. Viele sind schwer traumatisiert - wie ein elfjähriges Mädchen, das nach einem Angriff begann, sich selbst zu verletzen. Erst eine intensive Therapie, vermittelt durch den Kindernothilfe-Partner Voice of Romni, half dem Kind, das Erlebte zu verarbeiten.

"Unsere Partnerorganisationen bieten psychologische Hilfe - durch mobile Seelsorge-Teams, Einzel- und Gruppentherapien sowie Trainings für Eltern und Lehrkräfte. Doch auch positive Erlebnisse und geschützte Räume sind entscheidend", so Weidemann.

Deshalb organisieren die Kindernothilfe-Partner kreative und unterstützende Ferienprogramme - online und offline: Sommer-Camps mit Spielen, Kunsttherapie, Workshops und Begegnungen mit inspirierenden Menschen. Damit Kinder trotz des Krieges wenigstens in den Ferien ein Stück Kindheit und Unbeschwertheit zurückgewinnen können.

Weltweit wachsen derzeit rund 473 Millionen Kinder in Konfliktzonen auf - das sind fast ein Fünftel aller Kinder. In der Ukraine sind über 4,3 Millionen Kinder seit Beginn des Krieges vertrieben worden. Mindestens 2.400 Kinder wurden bisher getötet oder verletzt. Die Kindernothilfe ist seit 2022 in der Ukraine aktiv.

Familien gehören zusammen
Kindernothilfe warnt vor Aussetzung des Familiennachzugs

Duisburg, 14. Mai 2025 - Die Kindernothilfe kritisiert die geplante Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte scharf und warnt vor den gravierenden Folgen insbesondere für Kinder. Eine solche Maßnahme gefährde das Kindeswohl und verletze fundamentale Menschen- und Kinderrechte. Kinder brauchen ihre Familien – für ihre seelische Gesundheit, ihre Entwicklung und ihre Integration.

Doch die Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag, den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte für weitere zwei Jahre auszusetzen. Schon jetzt ist dieser Nachzug stark eingeschränkt: Nur 1.000 Visa pro Monat werden vergeben, und viele Familien warten jahrelang auf einen Wiedersehenstermin. Die Verfahren sind langwierig und für die Betroffenen mit enormer Unsicherheit verbunden.

Warnung vor Aussetzung des Familiennachzugs

Subsidiär Schutzberechtigte können wegen anhaltender Gefahren nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren. Obwohl sie in Deutschland Schutz finden, bleibt ihnen das Zusammenleben mit ihren engsten Angehörigen oft verwehrt. Für Kinder bedeutet das eine tiefgreifende Belastung. Sie leben in ständiger Sorge um Eltern, Geschwister oder andere Angehörige, die noch in Kriegs- oder Krisengebieten ausharren müssen. Diese emotionale Belastung wirkt sich negativ auf ihre Entwicklung und ihr Wohlbefinden aus.

„Es ist aus humanitärer, rechtlicher und moralischer Sicht nicht hinnehmbar, dass wir Kinder sehenden Auges von ihren Familien trennen. Wer das Kindeswohl ernst nimmt, darf den Familiennachzug nicht aussetzen“, erklärt Carsten Montag, Vorstand der Kindernothilfe. „Jede Verzögerung, jede politische Hürde verschärft das Leid dieser Kinder. Die Bundesregierung muss jetzt handeln – im Sinne von Menschlichkeit und Verantwortung.“

Die Kindernothilfe verweist zudem auf die rechtliche Verpflichtung Deutschlands: Der Schutz der Familie ist im Grundgesetz ebenso verankert wie in der EU-Grundrechtecharta und der UN-Kinderrechtskonvention. Letztere fordert ausdrücklich, dass Anträge auf Familienzusammenführung human und beschleunigt bearbeitet werden. Eine erneute Aussetzung widerspricht diesen Prinzipien.

Zudem erhöht die Verweigerung legaler Einreisemöglichkeiten den Druck auf Familienangehörige, riskante Fluchtrouten auf sich zu nehmen – etwa über das Mittelmeer. Die Kindernothilfe appelliert daher an die Bundesregierung und die Europäische Union, sichere und legale Wege der Migration zu schaffen, statt Familien weiter zu entzweien.

Erdbeben in Myanmar: Kindernothilfe hilft mit Nahrungsmitteln und Schutzräumen für Kinder

Duisburg, 29. April 2025 - Nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar verstärkt die Kindernothilfe zusammen mit der Partnerorganisation World Concern Myanmar die dringend benötigten Nothilfe-Maßnahmen. Betroffene Familien in der Mandalay-Region erhalten Nahrungsmittelpakete mit Reis, Erbsen, Öl, Salz, Dosenfisch, Instantnudeln sowie Zeltplanen.

Die Lage bleibt weiterhin katastrophal. „Aktuell sind vor allem Kinder von Durchfallerkrankungen betroffen. Das ist lebensgefährlich, da kleine Kinder besonders schnell dehydrieren können“, erklärt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. Um dem entgegenzuwirken, versorgt die Kindernothilfe die betroffenen Familien mit Trinkwasser und stellt den Zugang zu medizinischer Versorgung sicher.

In den überfüllten Notunterkünften werden die Bedürfnisse von Kindern häufig nur unzureichend berücksichtigt. Daher schaffen die Kindernothilfe und ihre Partnerorganisation spezielle Schutzräume, in denen Mädchen und Jungen im Alter von drei bis 16 Jahren Zugang zu psychosozialer Betreuung haben. Dort können sie spielen, lernen und über die Verluste der vergangenen Wochen sprechen. Ein wichtiger Schritt, um die Erlebnisse zu verarbeiten.

Die Kindernothilfe bittet weiterhin um Spenden:
Spendenkonto Kindernothilfe e.V.
Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)
IBAN: DE92 3506 0190 0000 4545 40
BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Erdbeben Myanmar

Die Kindernothilfe ist seit 2017 in Myanmar aktiv und unterstützt dort insbesondere Selbsthilfegruppen. Seit dem verheerenden Erdbeben liegt der Fokus der Maßnahmen auf der humanitären Hilfe. Neben diesen kurzfristigen Notfallmaßnahmen hilft die Kinderrechtsorganisation zusammen mit ihren Partnern auch beim Wiederaufbau und engagiert sich langfristig in der nachhaltigen Entwicklung von Lebensgrundlagen, Bildungsangeboten, Schutz und Gesundheitsversorgung. Die Kindernothilfe ist Mitglied im Bündnis „Entwicklung Hilft“. Weitere Informationen finden Sie unter kindernothilfe.de.

Natalia Wörner zum Weltfrauentag: Frauen sind die treibende Kraft des Wandels

Duisburg, 6. März 2025 - Anlässlich des Weltfrauentags rückt die Kindernothilfe zusammen mit Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Natalia Wörner die beeindruckende Stärke und den Mut von Frauen weltweit in den Fokus. Angesichts der Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit wird deutlich, dass die Förderung von Frauen weltweit eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft ist.

Natalia Wörner trifft Frauen in einem Projekt der Kindernothilfe in Sri Lanka. Foto: Angelika Böhling/Kindernothilfe

„Nur wenn wir Frauen stärken, können wir Armut weiter bekämpfen“, betont Natalia Wörner. Die Kindernothilfe unterstützt weltweit über 36.500 Selbsthilfegruppen (SHGs) mit rund 600.000 Mitgliedern – die meisten davon Frauen. Diese Gruppen sind mehr als wirtschaftliche Initiativen: Sie sind Orte des Zusammenhalts, der Solidarität und des Empowerments.


Die Frauen stärken nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Gemeinschaften, setzen sich für Kinderrechte ein und bekämpfen Armut an der Wurzel. Dank der SHGs der Kindernothilfe lernen diese Frauen, wirtschaftlich unabhängig zu werden – sei es durch kleine Hühnerfarmen, den Verkauf kunstvoll geflochtener Körbe oder die Produktion traditioneller Öllämpchen.


Das erlebte Natalia Wörner auch bei ihrem Besuch im Norden Sri Lankas. In den Projekten der Kindernothilfe begegnete sie Müttern, die oft als alleinige Versorgerinnen ihrer Familien unermüdlich daran arbeiten, sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Auf dem Gelände eines ehemaligen Lagers für Menschen, die vor dem Bürgerkrieg geflüchtet sind, leben auch heute noch viele Frauen und Kinder ohne echte Perspektiven. Doch sie geben nicht auf.


„Ich habe Frauen getroffen, die kaum ein Dach über dem Kopf haben – und trotzdem den Mut und die Kraft finden, für sich und ihre Kinder zu kämpfen“, berichtet Natalia Wörner, die sich bereits seit 2006 ehrenamtlich für die Kindernothilfe engagiert. „Die Selbsthilfegruppen geben ihnen nicht nur das nötige Wissen, um eigene Geschäftsideen zu entwickeln, sondern auch ein starkes Netzwerk, das sie auffängt und ihnen Hoffnung gibt. Diese Frauen sind wahre Heldinnen des Alltags.“


„Der Weltfrauentag erinnert uns daran, dass echte Veränderung oft leise beginnt – in kleinen Gruppen, in Gemeinden und Dörfern, wo Frauen sich zusammenschließen, um für ihre Rechte und die Zukunft ihrer Kinder zu kämpfen. In Anbetracht der globalen politischen Herausforderungen müssen wir diese lokalen Initiativen stärker unterstützen, um sicherzustellen, dass Frauen weltweit nicht nur gehört, sondern auch in ihrer Rolle als treibende Kräfte des Wandels gestärkt werden“, sagt Wörner.


Kinderrechte-Check der Kindernothilfe: Programme zur Bundestagswahl 2025 missachten Interessen von Kindern

Duisburg, 12. Februar 2025 - Kinderrechte spielen in den Wahlprogrammen der Parteien kaum eine Rolle. Das zeigt der Kinderrechte-Check der Kindernothilfe zur Bundestagswahl 2025 deutlich. Vier der sieben analysierten Parteiprogramme schneiden beim Thema Kinderrechte schlecht ab, nur zwei Parteien konnten mit gut bewertet werden.

Kinder und Jugendliche bewerten die Parteiprogramme zur Bundestagswahl 2025


Kindheitspädagogin Prof. Dr. Katharina Gerarts mahnt: „Kinderrechte sind kein "good-will", sondern geltendes Recht. Trotzdem werden sie in Deutschland jeden Tag verletzt.“ Gemeinsam mit acht Berliner Schülerinnen und Schülern hat das Advocacy-Team der Kindernothilfe die Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD, Die Linke und BSW danach untersucht, ob und wie stark die Parteien Kinderrechte berücksichtigen.


Die Programme von CDU/CSU, FDP, AfD und BSW sind demnach nicht konform mit der in Deutschland geltenden UN-Kinderrechtskonvention, das der SPD nur in Teilen. Lediglich Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen schneiden gut ab. „Es ist alles sehr Wischiwaschi. Die Politiker reden viel, aber sie machen nichts für uns Kinder“, sagt der elfjährige Lennox, Teil des Jugendteams.


„Das Ergebnis der Studie ist ein Weckruf. Es ist noch viel zu tun, damit vor allem auch Kinderrechte weltweit genug beachtet werden. Deutschland könnte und sollte hier Vorreiter sein“, so Kindernothilfe-Vorstand Carsten Montag. Der Kinderrechte-Check bietet für die Kindernothilfe nun die Grundlage, um auch nach der Regierungsbildung auf die Missstände aufmerksam zu machen und auf die Politik Einfluss zu nehmen.

Die ausführlichen Ergebnisse des Kinderrechte-Checks und mehr zum Thema finden Sie unter:
www.kindernothilfe.de/...swahl-2025


Großes Finale der Action!Kidz-Schulkampagne

Rauschendes Konzert mit Gregor Hägele
Was? Action!Kidz-Preisverleihung mit dem Sänger Gregor Hägele Wann? Dienstag, 18.2.2025, 12:40 Uhr Wo? Stadthalle, Heilbronner Str. 29, 71665 Vaihingen an der Enz

Duisburg/Vaihingen, 6. Februar 2025 - Die Gewinnerteams der Kindernothilfe-Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ haben einen tollen Preis gewonnen: ein exklusives Konzert einschließlich Autogrammstunde mit dem beliebten Sänger Gregor Hägele. Gefeiert wird zusammen mit Schulen aus Vaihingen an der Enz, Ludwigsburg, Königsfeld im Schwarzwald, Gräfelfing, Bad Nenndorf und Paderborn.


Für arbeitende Kinder, die unter harten Bedingungen schuften müssen, haben Action!Kidz bundesweit wieder viel Einsatz gezeigt. Das Engagement wird nun gemeinsam mit allen Gewinnergruppen des letzten Schuljahres gefeiert: Laufen für den guten Zweck war beispielsweise das Motto des Mörike-Gymnasiums aus Ludwigsburg.


Die Einnahmen von einer ganzen Aktionswoche wiederum haben die Action!Kidz von der Zinzendorfschulen in Königsfeld gespendet. Und die Kinder des Friedrich-Abel-Gymnasiums aus Vaihingen haben Nachbarschaftshilfe angeboten. Zusätzlich werden das Kurt-Huber-Gymnasium aus Gräfelfing, das Gymnasium Bad Nenndorf sowie die Comenius-Grundschule Paderborn als Anerkennung für ihre kreativen Poster anlässlich des Wettbewerbs zum „Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit“ geehrt.


Gemeinsam können sich alle Schulen in lockerer Atmosphäre über ihre Aktionen austauschen und sich im Anschluss auf eine Preisverleihung inklusive Konzert mit Gregor Hägele und seinen Songs mit Ohrwurm-Potential freuen. Neben stimmungsvoller Musik gehören eine Autogrammstunde, Wanderpokale und Siegerurkunden zur feierlichen Auszeichnung der Schülerinnen und Schüler.


 Insgesamt spendeten alle bundesweit teilnehmenden Teams beachtliche 61.000 Euro für Kindernothilfe-Projekte in Sambia, Haiti, Guatemala und Indonesien. Weitere Informationen unter: www.actionkidz.de Mit der Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ engagieren sich jedes Jahr tausende Jungen und Mädchen bei der Kindernothilfe für Kinder, die weltweit unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten.

Seit 2007 haben rund 70.000 Action!Kidz über 1.300.000 Euro an Spenden gesammelt. Als eine der größten Kinderhilfsorganisationen in Deutschland unterstützt die Kindernothilfe


Hilfsorganisationen üben scharfe Kritik an AfD-Präsenz auf der didacta 2025 in Stuttgart

Stuttgart/Duisburg, 6. Februar 2025 - Mehrere Nichtregierungsorganisationen nehmen mit großer Besorgnis die Teilnahme der Alternative für Deutschland (AfD) an Europas größter Bildungsmesse didacta 2025 in Stuttgart zur Kenntnis. Die Zulassungsbedingungen für Aussteller müssen dringend überprüft und geschärft werden, um Parteien, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet werden, auf einer Bildungsmesse keinen Platz zu bieten.


„Eine Bildungsmesse, die sich an Schüler*innen, Lehrkräfte und weiteres Fachpersonal richtet, muss frei von rechtsextremen und demokratiefeindlichen Einflüssen bleiben“, betont Petra Kohts, Leiterin Referat Globales Lernen bei Brot für die Welt. Franz Gulde, Leiter der Bildungsabteilung von Misereor, ergänzt: „Die didacta trägt die Verantwortung dafür, die demokratischen Grundwerte zu schützen, jedoch widerspricht sie sich, wenn sie bei der Messe mit dem Motto ,Bildung braucht Demokratie – Demokratie braucht Bildung‘ die Teilnahme der AfD zulässt.“


Denn Bildung steht für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft, in der die Menschen- und Kinderrechte geachtet, geschützt und gefördert werden – Werte, die die AfD nicht vertritt. Laut des offiziellen Statements der Veranstalter nehmen in diesem Jahr erstmalig auch Parteien als Aussteller teil.


Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Carsten Montag mahnt jedoch: „Kurz vor der Bundestagswahl darf die Bildungsmesse keine Wahlkampfarena werden. Der Fokus muss weiter auf Bildungsangeboten und dem fachlichen Austausch liegen, den die Messe seit Jahren bietet.“

Unterzeichnende Organisationen: Kindernothilfe Brot für die Welt Misereor



Umfrage zum Wahlalter: Mehrheit lehnt Absenkung auf 16 Jahre ab – Kindernothilfe spricht sich dafür aus

Duisburg, 30. Januar 2025 - Nicht einmal ein Drittel der Wahlberechtigten spricht sich für eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei der Bundestagswahl aus. Das zeigt eine Umfrage der Kindernothilfe. "Es ist wichtig, dass die Ideen und Positionen junger Menschen in der Politik mehr Gehör finden. Darum ist es folgerichtig, das Wahlalter herabzusetzen", sagt Carsten Montag, Vorstand der Kindernothilfe.


Um bei der Bundestagswahl mitzustimmen, müssen Jugendliche volljährig sein. 64 Prozent der Wahlberechtigten finden das richtig. Nur 29 Prozent sprechen sich dafür aus, dass das aktive Wahlrecht schon ab 16 Jahre gilt. Das ergab eine repräsentative Befragung von 1026 Wahlberechtigten im Auftrag der Kindernothilfe. Erstaunlich ist: Bei den 18- bis 29-Jährigen sind 30 Prozent für ein Wahlalter ab 16 Jahre, bei den 30- bis 39-Jährigen sind es 39 Prozent.



Insgesamt aber gilt: Je älter die Befragten, desto eher lehnen sie ein Absenken des Wahlalters ab. Die Kindernothilfe hat auch Schülerinnen und Schülern dazu befragt. Die meisten halten sich demnach für reif, um schon mit 16 Jahren zu wählen. "Wenn Jüngere wählen könnten, würden sich die Parteien stärker auf Kinder und Jugendliche fokussieren, als sie es heute tun", sagt die 16-jährige Etta.


SPD, Grüne und Linke sprechen sich in ihren aktuellen Wahlprogrammen für eine Absenkung des Wahlalters auf Bundesebene aus. Auch die meisten Kinder und Jugendlichen fordern das, denn sonst würde die Lebensrealität der Jüngeren nicht abgebildet. "Es ist nicht richtig, dass nur ältere Menschen über unser Leben bestimmen", kritisiert die elfjährige Paula.


Das Ergebnis zum Wahlrecht für 16-Jährige ergänzt die repräsentative Umfrage der Kindernothilfe zum Internationalen Tag der Kinderrechte. Auf Anfrage senden wir gern die vollständigen Umfrageergebnisse zu.

Internationaler Tag der Bildung: Kindernothilfe appelliert an Politik, Kindern weltweit Schulbesuch zu ermöglichen

Duisburg, 23. Januar 2025 - Noch immer können 244 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen. Dabei haben sich die UN-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, bis 2030 allen Mädchen und Jungen weltweit einen Bildungszugang und einen hochwertigen Schulabschluss zu ermöglichen.

Zum Welttag der Bildung am 24. Januar appelliert die Kindernothilfe an die Politik, entschieden gegen die millionenfache Verletzung des Rechts auf Bildung vorzugehen, und mahnt mehr Investitionen in die globale Bildung an.

Frühkindliche Bildung spielt auch in den Projekten der Kindernothilfe eine immer stärkere Rolle (Foto: Malte Pfau)


Jeden Tag wird das Menschenrecht auf Bildung gebrochen. Millionen Kindern ist der Schulbesuch verwehrt. Laut UNESCO besuchen 87 Prozent der Kinder weltweit eine Grundschule, nur noch 58 Prozent eine weiterführende Schule. Armut, die Folgen der Klimakrise und die wachsende Zahl von Kriegen verschärfen die Situation weiter. Noch nie waren so viele Kinder auf der Flucht wie heute. Malte Pfau, politischer Referent für Bildung bei der Kindernothilfe und Sprecher der Globalen Bildungskampagne: „Die weltweite Bildung befindet sich in einer Krise, die eng mit der ungerechten Verteilung von Ressourcen verknüpft ist. Länder mit hohem Einkommen erhalten 63 Prozent der weltweiten Bildungsinvestitionen, obwohl nur zehn Prozent der Weltbevölkerung im schulpflichtigen Alter dort leben. Ländern mit niedrigem Einkommen stehen weniger als ein Prozent der globalen Investitionen zur Verfügung, um 25 Prozent der schulpflichtigen Weltbevölkerung zu unterrichten.“

Mit Blick auf die Bundestagswahl appelliert die Kindernothilfe an die Politik, Bildung als Schlüssel der Entwicklungszusammenarbeit zu verstehen. Die für den Haushalt 2025 angekündigte drastische Kürzung des Entwicklungsetats ist aus Sicht der Kinderrechtsorganisation gerade in Bezug auf Bildung unverantwortlich und darf so nicht umgesetzt werden.

Für die Kindernothilfe ist das Recht auf Bildung ein Kernthema. Etwa 70 Prozent ihrer 503 Projekte in 36 Ländern haben einen Bildungsbezug. Im jahrzehntelangen erfolgreichen Wirken hat die Kinderrechtsorganisation hier Projekte entwickelt, die die Bildungssituation in vielen Ländern nachhaltig verbessert hat. Auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verweist in seinem neuen Positionspapier zur Bildung auf die große Expertise der Kindernothilfe und stellt ein Best-Practice-Beispiel zur frühkindlichen Bildung in Südafrika vor.

Als eine der größten Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe seit mehr als 60 Jahren weltweit Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen. Der Kinderrechtsansatz der Kindernothilfe orientiert sich an der UN-Kinderrechtskonvention. Weitere Infos unter kindernothilfe.de