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Corporate Design Menge 2022
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 22. Mai 2022 - Die Vergabe von Designerpreisen kennt man eher für Produkte, die eine gegenständliche, individuell ausgestaltete Form annehmen können, so wie es bei Autos, Möbeln oder Kugelschreibern der Fall ist. Dass aber ein Bestattungsunternehmen eine solche Auszeichnung einheimsen kann, ist eher unbekannt. Der Rheinhauser Traditionsbetrieb Menge hat im April den Red Dot Award, einen international anerkannten Preis für Design, gewonnen und ist jetzt bis Ende Mai im Red Dot Design Museum in der Essener Zeche Zollverein ausgestellt.

„Normalerweise sind große, bekannte Unternehmen der Konsumgüterindustrie in dem Museum zu finden, jetzt sind wir als einziges Bestattungsinstitut weltweit daneben vertreten“, befindet Geschäftsführer Stefan Menge sichtlich stolz.

Die Rheinhauser Menge Gruppe besteht bereits in der vierten Generation. Nachdem Stefan Menge und sein Stiefbruder, Simon Urbanski, sieben umliegende Bestattungsunternehmen, die wegen Nachwuchsmangel vor der Geschäftsaufgabe standen, in den letzten Jahren in den eigenen Betrieb eingruppiert hatten, musste natürlich eine neue Firmenphilosophie her, heißt der Auftritt nach innen und außen sollte modifiziert werden.

„Alle zusammengeführten Unternehmen sollten sich  in unserer neuen Firmenphilosophie wiederfinden“, erklärt der Bestattungsmeister Stefan Menge. Ein neues Logo, das an ein spätgotisches Kirchengewölbe erinnert, entstand, die Visitenkarten wurden neu gestaltet, nach und nach werden die Firmenfahrzeuge mit dem neuen Erscheinungsbild ausgestattet. Für die neue Corporate Identity, also die Markenentwicklung, war Michael Menge, Leiter der Kreativagentur oppa franz Gmbh, zuständig. Mit diesem neuen Auftritt in der Öffentlichkeit im Rücken entschlossen sich die Verantwortlichen 2020 ihre Unterlagen bei der Jury zum  renommierten Red Dot Design Award einzureichen – einfach mal schauen, wie weit man kommt. Tatsächlich sind sie unter den Gewinnern des Awards.

Der Red Dot Design Award ist ein international anerkannter Preis für Design und wird in in drei Disziplinen unterteilt. Mit 20000 Einsendungen pro Jahr zählt er zu den weltweit bekanntesten Preisen in der Designbranche. 1955 kam die erste Jury zusammen um über zeitgenössisches Design zu urteilen, 1990 wurde die Marke Red Dot durch den damaligen CEO, Peter Zeck, entwickelt und etabliert, seitdem ist der Preis weltweit heiß begehrt.


„Wir stehen jetzt neben Audi und der Deutschen Bahn, die eine ganz andere Macht an den Märkten haben, im Gegensatz zu uns als kleines Bestattungsunternehmnen.“ Doch nicht nur in die Hall of Fame des Red Dot Design Museums habe es der Rheinhauser Familienbetrieb geschafft: dazu kommen noch der Corporate Design Preis, der European Design Award und der iF Design Award, wie Stefan Menge berichtet, - und das alles in 2021. „Das hat noch kein Bestatter vor uns geschafft“, so Menge.

Die Firma Menge verfügt aktuell über etwa 70 Mitarbeiter, es handelt sich um eine familiengeführte GmbH, die bereits in der vierten Generation existiert. Angefangen hat alles im Jahr 1931 in Form eines Stellmacherbetriebs und einer Tischlerei, die auch Särge fertigte und diese später zum Friedhof transportierte. Zu den Berufen, die übrigens auch dort ausgebildet werden, zählen Bestattungsfachkräfte, Bestattungsmeister und Thanatologen. „Die letztgenannte Berufsgruppe beschäftigt sich mit der Haltbarmachung des Gestorbenen“, weiß Stefan Menge. Zu den Meilensteinen des Unternehmens zählt, dass der Enkel des Firmengründers, Bernd Menge, der erste Thanatopraktiker, also Einbalsamierer, in Deutschland war. Dazu kommt das erste Kolumbarium in einem Bestattungshaus, das 2002 eröffnet wurde.