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					Duisburg, 29. Mai 2022 - Sie hätten auch eine Performance 
					für ihr Projekt zum Thema „Nächster Halt - Nachhaltigkeit“ 
					machen können – im Stile der Aktionskünstler Joseph Beuys 
					oder Jonathan Meeses. Alle künstlerischen Ausdrucksformen 
					standen den Gewinnerinnen des 3. Platzes beim 69. 
					Europäischen Kunstwettbewerbs für Schulen offen. 
  
					Kreativ lernend 
					Europa entdecken und mitgestalten – das ist 
					das Ziel des 
					Europäischen Wettbewerbs, der 2021/2022 zum 
					69. Mal stattfindet. Mit jährlich 85.000 Teilnehmerinnen und 
					Teilnehmern an bundesweit rund 1.300 Schulen ist er seit dem 
					Gründungsjahr 1953 nicht nur der älteste, sondern auch einer 
					der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Die 
					Verleihung der Preise auf NRW-Landesebene zum Thema Kunst 
					fand in Düsseldorf statt. 
  „Das wäre aber zu 
					aufwendig gewesen“, meint Ron Hohenfels, Kunstlehrer an der 
					Heinrich-Heine-Gesamtschule. Stattdessen haben seine 
					Schülerinnen des siebten Jahrgangs, Emma, Pauline und Lia, 
					so etwas wie eine 3-D-Miniaturbühne aus Abfällen und 
					Reststoffen kreiert, in deren Mittelpunkt sie eine Biene 
					gesetzt haben. Das Kunstwerk haben die drei Künstlerinnen 
					passend „Die geteilte Biene“ genannt, eben weil sie auf der 
					einen Seite der Bühne mit strahlenden Augen in eine blühende 
					Feld- und Waldlandschaft blicken kann, auf der anderen Seite 
					jedoch die Fühler und Flügel hängen lässt – ja sogar, eine 
					Träne kullert aus ihrem rechten Auge. 
  „Auf dieser 
					Seite haben wir ein Stadtbild geschaffen, wo Insekten und 
					Pflanzen keine Chance haben zu existieren“, erklärt die 
					12-jährige Emma. Mit grauer Plakat- und Acrylfarbe haben sie 
					den alten Verpackungskarton, und natürlich die Biene rechts, 
					bemalt, dabei Straßenlinien und Parkplätze mit weißen Linien 
					markiert. Bedrohlich für jede Tierart wirken die aus Pappe 
					gearbeiteten Hochhäuser, die die drei Nachwuchskünstlerinnen 
					im Hintergrund drapiert haben. Auf der linken Seite hingegen 
					ist eine Art Wiese in Grün- und Rottönen zu erkennen, und 
					Bäume ragen hinten gen Himmel, gebastelt aus grünem 
					Krepppapier und einer braun angepinselten Papierrolle.  
					 „Hier lässt sich für die Biene viel besser leben“, meint 
					Emma. „Wir wollten aber nicht nur auf die unterschiedliche 
					Lebensqualität für bedrohte Tierarten in Stadt und Land 
					hinweisen, sondern auch auf die Umwelt, wie sie früher war 
					und heute ist“, betont ihre Freundin Lia. Lehrer Ron 
					Hohenfels ergänzt: „Es ist auch eine Art Kritik gegen die 
					Versiegelung der Innenstädte, dass Lebensräume kleiner 
					werden für die gefährdeten Insekten.“ Für die Biene haben 
					sie zusammengeknülltes Altpapier mit Gips überzogen und dann 
					bemalt. „Die Flügel stammen vom verhärteten Kleber einer 
					Heißluftpistole“, verrät Pauline.  
  In zehn 
					Stunden haben die Schülerinnen in der Schwerpunktklasse 
					Kunst zusammen mit ihrem Lehrer die Idee umgesetzt. Ganz 
					stolz sind die drei jetzt, dass sie sich am Anfang der Woche 
					von Landesbildungsministerin Yvonne Gebauer den Preis im 
					Rahmen einer Feierstund im Düsseldorfer Berufskolleg St. 
					Ursula  abholen konnten, also direkt gegenüber der 
					Kunstakademie, wo einst Joseph Beuys einen Lehrstuhl 
					innehatte. 
  Im Beisein ihrer Eltern gab es Urkunden 
					für jede und: „Nicht zu vergessen – ein Gutschein für eine 
					Buchhandlung im Wert von 20 Euro war auch dabei“, freut sich 
					Emma. Aber mit dem Gewinn dieses Preises wollen es die 
					Schüler der Schwerpunktklasse Kunst nicht belassen. „Wir 
					arbeiten schon an einem neuen Projekt und werden nun 
					Skulpturen aus Flüssigzement für den kleinen Park gegenüber 
					des Kom`ma-Theaters fertigen“, sagt Ron Hohenfels, der schon 
					anfangs des Jahres an einer Müllsammelaktion mit Schülern 
					der Gesamtschule beteiligt war. Die Gruppe „Du bist 
					Rheinhausen“ lege gerade Blumenbeete dort an.
 
  
					
 
 
  
					
					
  
					
					
 
 
 
   
  
					
					
 
 
 
  
					
 
   
  
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