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					Duisburg, 12. September 2022 -
					Mit den alternativen „Folkfestspielen“ wollte das 
					Orga-Team am Gemeindezentrum Auf dem Wege den Geist des 
					überregional bekannten Folkfestivals im kleineren Rahmen 
					wieder beleben. Dass dieses Ersatz-Event aber fast die Größe 
					des Originals annahm, damit hätte Volker Hanke, Leiter des 
					Orga-Teams, nicht gerechnet, denn fast 400 Menschen waren 
					zur Bergheimer Mühle an die Peschmannstraße gekommen, um bei 
					launiger Musik gemeinsam zu feiern. „Ich bin überwältigt, 
					dass so viele Leute am Start sind. Das zeigt uns, dass unser 
					Festival auch nach zwei Jahren Pandemie noch in den Köpfen 
					verankert ist“, sagte der Cheforganisator des Events. Doch 
					es traten Widrigkeiten im Vorfeld auf: Am Donnerstag musste 
					die Kölner Band „Tigermilch“ aus Krankheitsgründen absagen. 
					„Das war natürlich nervenaufreibend und wir haben überlegt, 
					wer einspringen könnte, und in der Nacht noch herum 
					telefoniert“, so Volker Hanke.
  Die Rheinhauser Band 
					„Vintage Neon“ war sofort bereit. Die vierköpfige Fomation 
					mit der charismatischen Frontfrau Florence zeigte, dass sie 
					kein Notstopfen ist, sondern begeisterte mit ihrem Gig auf 
					der unter dem Vordach des Gemeindezentrums platzierten 
					Bühne. Schließlich sind die Musiker nicht irgendwer in der 
					Duisburger Szene, schon ihr Gitarrist Alex Schroer war 
					Mitglied der Formation „Mobilée“, die 2013 am deutschen 
					Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnahm. Der 
					ausgeklügelte Alternative-Pop von „Vintage Neon“ gewann die 
					Zuhörer schnell für sich, weil immer wieder Soul-, Funk-, 
					oder Jazzanleihen in dem mit Synthesizer gestützten Sound 
					durchschimmern. Den Souleinfluss bringt Sängerin Florence 
					ein, interagiert viel mit dem Publikum. Unverkennbar ist der 
					80er-Jahre-Charme der Musik: „Wir versuchen neue Beats mit 
					älteren Stilen zu verbinden, deswegen unser Name „Vintage“ 
					und „Neon““, sagt Florence. Die Band existiert seit 2018, 
					eine CD habe man mit selbst geschriebenen Songs produziert. 
					„Hello, Rheinhausen-City-People“, ruft die Sängerin ins 
					Publikum und bei Stücken wie „Long way down“, „Safety Zone“ 
					oder bei der Zugabe „Pouring rain“ tanzen viele Musikfans 
					ausgelassen vor der Bühne mit.
  Dann aber setzt 
					wirklich der von der Band heraufbeschworene Landregen ein, 
					die Festspiele müssen eine halbe Stunde unterbrochen werden. 
					Viele flüchten in den Keller des Jugendzentrums Tempel. 
					
  Weiter geht’s  mit der deutsch-niederländischen 
					Formation „Futarii“, und fast alle Zuschauer tummeln sich 
					nach der warmen Dusche wieder  vor der Bergheimer 
					Mühle. „Futarii“ liefern einen Set mit intelligent 
					verspieltem Folk-Pop, der von Keyboards gestützt wird. Durch 
					ihren Duett-Gesang klingen sie in besten Momenten wie die 
					bekannte schottische Indie-Folk-Band „Belle & Sebastian“, 
					Anwandlungen zum R' n B'-Sound öffnen neue Räume in ihren 
					Klangteppichen, die von der Bühne schweben. Mit misslichen 
					Situationen aus dem Alltag beschäftigen sich ihre Texte, 
					vielleicht haben sie den Lockdown in den Stücken „The worst 
					is over“ oder „I want to dance again“ verarbeitet.  
					Zuschauer Rainer Bohres ist begeistert: „Es ist schön, dass 
					sich hier Alt und Jung treffen. Das Event hat den Charme 
					eines Nachbarschaftsfests.“
  
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