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Friedrich Glauser |
Friedrich Glauser:
Schlumpf Erwin Mord; 6 CDs 6 Stunden 6 Minuten Gesamtspielzeit;
Produktion und Veröffentlichung: Kein & Aber Records; Sprecher:
Ingrid Noll, Hansjörg Martin, Gisbert Haefs, Sabine Deitmer, -ky,
Frank Göhre "Der Mord im Gerzensteiner Wald, wo der Handelsreisende Wendelin Witschi erschossen aufgefunden worden ist, scheint ein Routinefall zu sein. Der Verdächtige, ein vorbestrafter Bursche, sitzt bereits in Untersuchungshaft auf dem Schloß Thun. Sein Versucht, sich in der Zelle zu erhängen, wird von Fahnderwachtmeister Studer im letzten Moment vereitelt. Was als Schuldbekenntnis ausgelegt werden könnte, macht Studer zum Ausgangspunkt für seinen Kampf um den Kopf des Burschen Schlumpf, von dessen Unschuld er überzeugt ist," berichtet die Inhaltsangabe. Ich habe mir dieses Hörbuch in der Duisburger Stadtbücherei ausgeliehen. Und dafür gab es zwei Gründe. Zum einen ist mir Glauser - trotz seines merkwürdigen Lebenswandels - als einer der Begründer des deutschsprachigen Kriminalromans bekann.t Außerdem erschien es mir reizvoll, daß ein historischer Krimi von modernen lebenden, aktiven Kriminalautoren gelesen wird. Die Sprecher, die ich oben nenne, sind dabei die prominentesten Sprecher, die hier auftauchen; viele mir unbekannte Autoren kommen als weitere Sprecher hinzu. Wer mich kennt, weiß, daß ich Lesungen nicht schätze. Oft genug sind sie eintönig und langweilig. Ach ja, ich vergaß das Wort "monoton". So gut die Geschichte auch sein mag, ihre hörakustische Umsetzung ist nichts als erbärmlich. Auch wenn die Sprecherstimmen eindeutig im Vordergrund steht, so ist im Hintergrund doch immer wieder Papierrascheln zu hören. auf mich wirkt das sehr amateurhaft. Das qualitativ hochwertige literarische Original hätte ruhig ansprechender umgesetzt werden können. "Friedrich Charles Glauser (* 4. Februar 1896 in Wien; ? 8. Dezember 1938 in Nervi bei Genua) war ein Schweizer Schriftsteller. Friedrich Glauser gilt neben dem heute kaum mehr bekannten August Gottlieb Meißner als einer der ersten deutschsprachigen Krimiautoren. Glauser über Glauser Daten wollen Sie? Also: Am 15. Juni 1937 schrieb Glauser in einem Brief an Josef Halperin: 1896 geboren in Wien von österreichischer Mutter und Schweizer Vater. Grossvater väterlicherseits Goldgräber in Kalifornien (sans blague), mütterlicherseits Hofrat (schöne Mischung, wie?). Volksschule, 3 Klassen Gymnasium in Wien. Dann 3 Jahre Landerziehungsheim Glarisegg. Dann 3 Jahre Collège de Genève. Dort kurz vor der Matura hinausgeschmissen... Kantonale Matura in Zürich. 1 Semester Chemie. Dann Dadaismus. Vater wollte mich internieren lassen und unter Vormundschaft stellen. Flucht nach Genf ... 1 Jahr (1919) in Münsingen interniert. Flucht von dort. 1 Jahr Ascona. Verhaftung wegen Mo. Rücktransport. 3 Monate Burghölzli (Gegenexpertise, weil Genf mich für schizophren erklärt hatte). 1921�23 Fremdenlegion. Dann Paris Plongeur. Belgien Kohlengruben. Später in Charleroi Krankenwärter. Wieder Mo. Internierung in Belgien. Rücktransport in die Schweiz. 1 Jahr administrativ Witzwil. Nachher 1 Jahr Handlanger in einer Baumschule. Analyse (1 Jahr) ... Als Gärtner nach Basel, dann nach Winterthur. In dieser Zeit den Legionsroman geschrieben (1928/29), 30/31 Jahreskurs Gartenbauschule Oeschberg. Juli 31 Nachanalyse. Januar 32 bis Juli 32 Paris als ?freier Schriftsteller? (wie man so schön sagt). Zum Besuch meines Vaters nach Mannheim. Dort wegen falschen Rezepten arrestiert. Rücktransport in die Schweiz. Von Juli 32 � Mai 36 interniert. Et puis voilà. Ce n'est pas très beau ... (Friedrich Glauser an Josef Halperin, 15. Juni 1937) "Mo." steht jeweils für Morphium, da Glauser immer wieder stark morphiumsüchtig war. Sein Leben Jugend in Wien: Frédérick Charles Glauser wird am 4. Februar in Wien geboren als Sohn des Schweizers Charles Pierre Glauser und der Theresia, geborene Scubitz aus Graz. Sie stirbt 1900. 1902 heiratet sein Vater ein zweites Mal. Schon in der Volksschule war Friedrich kein besonders guter Schüler. Die dritte Klasse des Gymnasiums muss er repetieren. 1909 trennt sich der Vater von seiner Frau. Ab jetzt übernimmt die Grossmutter erzieherische Funktionen. Glauser brennt nach Ungarn durch. Der Vater nimmt ihn von der Schule und steckt ihn ins Erziehungsheim Glarisegg in Steckborn. Landerziehungsheim Glarisegg * 1910 Eintritt ins Landerziehungsheim. Alles soweit gut, bis Glauser einem Lateinlehrer einen Schlag versetzt, da dieser ihn vor die Türe gestellt hatte. Glauser macht Schulden in den umliegenden Dörfern. * 1913 Er wird gezwungen, die Schule zu verlassen. Collège de Genève * 1913 Friedrich Glausers Vater schickt ihn nach Genf. Er arbeitet für eine Zeitung und verfasst eine anonyme kritische Rezension zu einem Gedichtband eines Lehrers der Schule. Er wird als Verfasser erkannt und sanktioniert. Daraufhin geht er freiwillig nach Zürich. Glauser macht dort am Minerva-Institut seine Matura. Dadaismus * 1916 Beginn des Chemiestudiums, bricht es im gleichen Jahr ab. Meistens in Gesellschaft einer Gruppe Künstler, Dichter, Musiker Ehrungen * Friedrich Glausers Ehren-Grabstätte ist auf dem Friedhof Manegg in Zürich zu finden. * Der Zürcher Limmat Verlag hat 2005 sechs Wachtmeister Studer-Geschichten in Stichen und Zeichnungen von Hannes Binder herausgebracht. Werke * 1932 Der Tee der drei alten Damen * 1935 Wachtmeister Studer / Schlumpf Erwin Mord * 1935 Die Fieberkurve; in diesem Krimi verarbeitet Glauser seine Erlebnisse in der Fremdenlegion * 1936 Matto regiert (2005/2006 aufgenommen in die Buchreihe Schweizer Bibliothek von Das Magazin) * 1936 Gourrama; Roman aus der Fremdenlegion * 1937 Krock & Co. / Die Speiche * 1938 Der Chinese * 1980 Morphium," beschreibt das Internet Glausers Leben nicht gerade überzeugend. Daher stelle ich dieser Biographie, die ich in der Internetenzyklopädie Wikipedia fand, noch eine zweite gegenüber. Sie stammt aus dem "historischen Lexikon der Schweiz". "Geboren 4.2.1896 Wien, gestorben 8.12.1938 Nervi (Ligurien), ref., von Muri bei Bern. Sohn des Charles Pierre, Französischlehrers an der Handelsakademie Wien, und der Theresia geb. Scubitz, Österreicherin. Ledig. Früher Tod der Mutter, autoritäre Erziehung durch den Vater, ab 1910 im Landerziehungsheim Glarisegg (Gem. Steckborn), 1913 im Collège de Genève, 1916 Matura am Institut Minerva in Zürich. 1917 studierte Glauser ein Semester Chemie in Zürich. Hier trat er mit Dada-Künstlern in Kontakt. 1918 wurde er auf Betreiben seines Vaters "wegen liederl. und ausschweifendem Lebenswandel" entmündigt, wogegen er zeitlebens ankämpfte. Mehrmals war er in Kliniken und Anstalten interniert, aus denen er wiederholt ausbrach. Er griff immer wieder zu Drogen, unterzog sich Entziehungskuren, wurde rückfällig und machte mehrere Selbstmordversuche. 1921-23 war er Fremdenlegionär, später Gelegenheitsarbeiter in Gärtnereien. 1930-31 bildete er sich an der Gartenbauschule Oeschberg (Gem. Koppigen) zum Gärtner aus. In der Psychiatrischen Klinik Münsingen lernte er die Pflegerin Berthe Bendel kennen, die für ihn "ein sicherer Punkt" im Leben wurde. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er mit ihr hauptsächlich in Frankreich und Italien. Glauser veröffentlichte seine ersten Texte ab 1915 zuerst in Zeitungen und Zeitschriften (feuilletonist. Skizzen, Buchkritiken). 1930 schloss er seinen Fremdenlegionsroman "Gourrama" ab, fand jedoch keinen Verleger (Buchausgabe postum 1940). 1936 erschien mit "Wachtmeister Studer" Glauserss erster Kriminalroman, dem vier weitere mit derselben Hauptfigur folgten. Populär wurde die Figur Studer, einem Kommissar mit besonderem Verständnis für randständige Menschen, v.a. durch Verfilmungen von Leopold Lindtberg mit Heinrich Gretler in der Titelrolle. Glauser gehört als sprachmächtiger Erzähler mit gesellschaftskrit. Tendenz zu den bedeutendsten Schweizer Schriftstellern. |