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'Don Kosaken' eroberten Hochheide singend
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 21. Dezember 2016 - Die Feier der göttlichen Liturgie, die Eucharistie, ist das Herz der Orthodoxie im alten Russland. Dieser tiefen religiösen Überzeugung weiter Teile der  Bevölkerung wurde gerade durch Sakralgesang Ausdruck verliehen. Waren es ab dem 11. Jahrhundert noch einstimmige Choräle, so entwickelte sich dieser orthodoxe Chorgesang im 16. Jahrhundert zu Mehrstimmigkeit westlicher Prägung weiter. Die Don Kosaken unter Leitung von Maxim Kowalew haben diesen a-cappella-Gesang perfektioniert, sie verstehen es singend zu beten, wie auch betend zu singen. Nachdem der Chor letztes Jahr noch die Hochemmericher Christuskirche beehrte, so spielte er dieses Mal in der Evangelischen Kirchengemeinde Hochheide an der Kirchstraße.

Das Programm hat natürlich sehr viele liturgische Momente, angefangen mit dem Stück „Skinie“, ein alter orthodoxer Kirchengesang, mit dem die sieben Sänger traditionell eröffnen. Und es bleibt in dieser eucharistischen Grundstimmung, wie von Weihrauch vernebelten Atmosphäre, das nächste Stück hatte den Titel „Die Seligpreisungen“.  Hier merkte man, wie die Stimmen im Bass und Bariton anfingen zu schweben, punktgenau erzeugten sie dieses göttliche Moment im Gesang. Jede der sieben Männerstimmen, die bis in den höchsten Diskant reichen, ist in der Lage zu solieren und damit ein Stück zu tragen. Der Tenor Sergej Malkin hatte den Solopart mit markantem, aber nicht schneidendem Timbre in Stücken wie „Abendglocken“,, während Bässe und Bariton die schlagenden Glocken dazu mit ihren Stimmen imitierten. Bei dem traditionellen Hymnus „Eine Klosterlegende“ brillierte hingegen der Bassbariton Vladimir Salodiki mit einem ausgewogenen Maß an schmetternden Höhen, sowie versöhnlichen Tiefen. Die Kirche bildete den Gesang der sieben ausgewählten Sänger ganz plastisch ab, es gab keinen verzeihenden Nachhall, der Fehler verwischt. Da merkten die etwa 90 Zuhörer die Sicherheit der Akteure in ihrem Job.

Hervorzuheben ist noch das Stück „Ave Maria“ von Bach/Gounod, das quasi mit den Abendglocken der Kirche eingeläutet wurde. Tenor Sergej Malkin legte das bekannte Solo über die vom Chor gestimmte Rhythmik, fein dirigierte der musikalische Leiter Viacheslav Yeromin aus dem Chor heraus und sang noch Oberstimmen mit dabei. Nach einer kurzen Pause folgte die Don Kosaken auch ihren folkloristischen Wurzeln, lieferten Adventlieder wie „Himmel und Erde“, oder gaben sogenannte Traditionals zum Besten wie „Schneegestöber“ oder „Ein Kosak spaziert am Don“.  Und mit der folkloristischen Weise „Eintönig klingt das Glöckchen“ ging es dann zum Abschlussteil des Konzertes über, viele Zuschauer hatten auf den Bänken schon verträumt die Augen geschlossen. Für manche kam das Konzert einer orthodoxen Liturgie gleich. Sie wurden noch mal durch fetzige Stücke wie „Katjuscha“ oder „Kalinka“ wachgerüttelt.

Seit mehreren Jahren gibt der Maxim Kowalew Chor bereits Konzerte im Duisburger Westen, meist um die Weihnachtszeit sind die Sänger im Sektor unterwegs. Maxim Kowalew, selbst ausgebildeter Sänger, leitet den Chor seit 1994.