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'Luthers Lieder' in der 'Friemersheimer Dorfkirche
'Ein feste Burg ist unser Gott' erklingt Samstag, 05.11.2016, 17 Uhr
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 01. November 2016 - Den väterlichen Hüttenbetrieb in vom Bergbau geprägten Mansfeld hätte er als Jurist übernehmen sollen. Stattdessen zog es den jungen Martin Luther 1505 in ein Augustinerkloster in Erfurt, und er wurde von Theologieprofessor Johann von Staupitz, einem Gründungsmitglied der damals neuen Wittenberger Universität, zu einem Doktorrat der Theologie bewegt. In der Hierarchie des Ordens stieg er auf und übernahm den Lehrstuhl seines geistigen Ziehvaters – 1517 soll er 95 Thesen, die die katholische Kirche mit ihrem dekadenten Ablasshandel kritisch aufrütteln sollte, an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben. Danach nahm die Reformation ihren Lauf, ohne dass Luther ein konkretes theologisches Programm als Entwurf parat hatte – der Rest ist Geschichte.

Über seinen inneren Konflikt mit der Kirche hinaus hat den jungen Gelehrten die Musik immer begleitet. Viele Kirchenlieder, die heute noch in evangelischen, aber auch katholischen Liederbüchern enthalten sind, hat Martin Luther als Antiphon ursprünglich verfasst.

„Nach dem heiligen Wort ist nichts so hoch zu rühmen wie die Musica“, soll der Reformator gesagt haben. Der Kleine Chor Friemersheim hat sich seinem Liedgut gewidmet, dabei verschiedene vierstimmige Chorsätze über seine Ursprungsfassungen, sowie die Originale einstudiert.

Am Samstag, 5. November, singen die 15 Sänger/innen unter der Leitung von Elisabeth van der Koelen diese Sätze in dem Konzert „Luthers Lieder“ ab 17 Uhr in der Friemersheimer Dorfkirche.
Als Kern des Konzerts gelten Versionen über „Ein feste Burg ist unser Gott“, in Versionen von Johann Sebastian Bach und Wilfried Fischer, was ein Leitgedanke seines Glaubens in der Zeit von Luthers Verfolgung war.
Auch das melodramatische „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy ist mit im Programm, genauso wie zum Ende verschiedene Versionen seiner Worte aus „Verleih uns Frieden“ folgen – vom barocken Komponisten Heinrich Schütz und modernem Verfasser Hugo Distler vertont.

Gegliedert ist das Programm so, als ob man mit dem Reformator durch das Kirchenjahr wandelt, von adventlichen Titeln bis zu österlichen Liedern reicht die Bandbreite. Dabei wird es ein Streifzug von der Spätrenaissance bis zur Moderne – so dass den Zuhörern auch die musikalische Aktualität Luthers im 500. Jubiläumsjahr seiner Thesen bewusst wird.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, um Spende wird gebeten.

Im nächsten Jahr werden weitere Konzerte des Kleinen Chors Friemersheim mit „Luthers Liedern“ in Form einer kleinen Kirchentournee folgen.