Duisburg, 09. April 2017 - Eine Erfolgsveranstaltung ist
inzwischen das „Warm Up Slot Battle“ zum großen „Rage
against Racism“ im Jugendzentrum Friemersheimer Mühle
geworden. Hier hatten am Samstag etwa 120 Metal-Fans die
Möglichkeit, die Band zu wählen, die das zwei Tage dauernde
Open-Air-Ereignis im Juni eröffnet. Während die anderen
Teilnehmer des Festivals schon feststehen, ist es seit drei
Jahren üblich, die Eröffnungsband per Publikumsentscheid
wählen zu lassen.
„Das Niveau ist inzwischen so
hoch, die fünf Bands heute könnten alle ohne weiteres auf
dem Rage-Festival spielen“, sagt Dirk Diegler, der im Orga-Team
mitverantwortlich ist für die Verpflichtung der Bands.
Ins mittelalterlich folkige Fahrwasser nehmen „Storm
Seeker“ aus Neuss ihr Publikum mit. Sie spielen teils mit
akustischen, nur spärlich verstärkten Instrumenten, wie
einer Drehleier oder Violoncello zusammen mit Gitarre,
Schlagzeug und Bass. Das Konstrukt heißt dann Folk-Pirate-Metal.
Sandra am Cello sagt: „Klar, spiele ich viel klassische
Musik zuhause, aber meine Passion ist der Metal.“ Patty
bedient die Drehleier, daneben spielt sie auch noch die Tin
Whistle. „Ich mag den eigentümlichen Sound der Leier, der
hat mich irgendwann gepackt“, sagt die ganz in Schwarz
gekleidete Musikerin. Auf der Bühne ist Sänger Timo ein
richtiger Blickfang für die Mädchen, animiert das Publikum
beim letzten Stück „Chop that head off“ aus der EP „Pirate
Scum“ zum Mittanzen.
Als „kein Aprilscherz“ verstehen
sich die drei jungen Musiker von „Radio invaders“ aus
Mönchengladbach. Sie sind angereist mit ihrem „Fahrer und
Koch“, Pieter Wolframm, der auch gleichzeitig der Vater von
Gitarrist Robin ist. „Er ist auch noch unser Manager, das
ist schon ein kleiner Familienbetrieb“, sagt der 20-jährige
Songwriter und Sänger der Band, den Lennart an den Drums und
Dominik am Bass beim Auftritt rockig unterstützen. Die drei
spielen ihre komplette EP „Second strike“ durch, vor allen
Dingen der Song „Monotony“ ist mit vertrackten Riffs und
Overdubs ein Ohrwurm, geht aber mehr in Richtung
Alternative-Rock. Am Ende darf der Musik begeisterte Vater
des Bandleaders als „Roadie“ noch beim Abbau mithelfen und
rollt das große selbstgemachte Banner der Band ein: „Für die
Jungs sind erst mal viele Auftritte wichtig, egal ob sie
heute gewinnen oder nicht.“ Weiterhin nehmen noch „Act of
Worship“ und „Liverless“ aus Düsseldorf am Vorentscheid
teil.
Gewinner des Platzes beim Rage-Festival ist
aber die vierköpfige Duisburger Formation „Angel Inc.“, die
zum Mittanzen animierenden Thrash-Metal präsentiert. Titel
wie „Suicidal Nation“ und „Disco Fucker“ bringen die
vorderen Reihen der Fans zum Headbangen. Thomas Meier
aus Friemersheim meint: „Die passen auch am besten mit ihrem
harten Sound ins Line-Up des Festivals., aber von der
Spielintensität und Musikalität wären alle Bands würdige
Vertreter gewesen“, lobt der Veranstaltungstechniker das
Niveau. Jan Wirtgen vom Orga-Team verspricht: „Das wird
wieder ein musikalisch erstklassiges Event im Juni.“
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