Duisburg, 20. August 2017 - 2008 und 2009 hatte das sich das
1. Akkordeon-Orchester Rheinhausen bereits auf Filmmusiken
spezialisiert. Das Logo des Jahreskonzerts mit dem Titel
„Fortsetzung folgt: Film ab! 3“ zierte dieses Mal eine
Klappe, wie man sie am Filmset in Hollywood verwendet.
Martin Wagner aus dem Orchester 1 sagte dazu: „Wir sind alle
richtig filmbegeistert, da passt die Songauswahl besonders
gut für uns.“ Selbst findet er besonders die Western-Musik
von Ennio Morricone im späteren Verlauf gut. Seit 21 Jahren
ist der 39-jährige Musiker dabei: „Im Hintergrund laufen
Filmsequenzen, die am Computer etwa auf die Länge der Stücke
zusammen geschnitten worden sind“, verrät Martin Wagner. Das
hat Mitspielerin Birgit Hücking im Vorfeld arrangiert, und
die Musiker müssen sich dem Tempo des Films nun anpassen.
Leider schimmern die Sequenzen noch etwas schwächlich
über die Leinwand in den mit 400 Leuten gut besuchten
Zuschauerraum, da das Bühnenlicht für das Orchester 2
anfangs anbleibt. Dafür geht es direkt los mit einem
Klassiker aus dem Jahr 2001 - „Die fabelhafte Welt der
Amelie“. Drei schöne Walzer aus der Filmmusik „La valse
d'Amélie“ von Yann Thiersen spielt das Orchester 2 mit
unterschiedlicher Rhythmik, wie es Dirigent Silvester Pece
vorne am Pult vorgibt. Etwas skurril muten die Filmsequenzen
an, denn Amélies Verehrer muss merkwürdigen Botschaften
folgen, um zu einem Treffen mit ihr zu gelangen.
Danach sind die „Dornenvögel“ zu hören, und die Zuschauer
sehen Richard Chamberlain als Pater de Bricassart über die
Leinwand flimmern. Bei „Moon River“ schwelgt das Publikum in
Erinnerungen an Audrey Hepburn in „Breakfast at Tiffany's“,
die visuell sichtbar werden. Szenen von Blutsbrüderschaft
zwischen Winnetou und Old Shatterhand überspielt das etwa
10-köpfige Jugendensemble, das von vier erfahrenen
Akkordeonisten unterstützt wird, mit Musik aus den
Winnetou-Verfilmungen aus den 1960er-Jahren. Beim Thema zu
den Filmen von Pipi Langstrumpf , das die Jugendlichen flott
intonieren, pfeifen sogar einige Zuschauer mit. Und das
Jugendensemble muss noch eine Zugabe vor der Pause geben,
sie spielen „China“, einen Song, den der Vorsitzende Norbert
Schneider arrangiert hatte.
Zum Auftakt des zweiten
Teils folgt ein gewaltiges „Star Wars“-Thema, das dem
versierten Orchester 1 musikalisch einiges abverlangt.
Danach geht es in schnelle, treibende Staccato-Passagen beim
„Mission Impossible Theme“von Lallo Schiffrin. Gut verstärkt
wird das Orchester hierbei vom 17-jährigen Musikschüler Joel
am Schlagzeug und Anke Thummerer an den Keyboards. Bei
Melodien aus dem Film „Schindlers Liste“ wird es noch mal an
rührig, genauso wie im anschließenden Morricone-Spezial
fast Romantik aufkommt bei Titeln wie aus „Spiel mir das
Lied zum Tode“. Als Zugaben folgten „Familiengeschichten“
und „My heart will go on“ aus der Titanic-Verfilmung mit
Leonardo di Caprio, die mit großem Beifall des Publikums
bedacht wurden.
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