Duisburg, 08. Oktober 2017 - Wieder eine gelungene Metal-Party
im Friemersheimer JZ „Die Mühle“, die sich langsam als
Spielort-Hochburg für alle Nuancen des Heavy Metal
herauskristallisiert.
"Wir wollen auch im Herbst ein
kleines Event neben unserem großen Festival im Sommer
haben", sagt Dirk Diegler vom Orga-Team des Rage against
Racism-Festivals. Sozusagen als Bonbon für die Heavy-Metal-Gemeinde.
Und dieses Mal lebte richtige Nostalgie auf – kein Wunder,
war die Düsseldorfer Formation „Warrant“ zu Gast.
Warrant waren sehr bekannt in den 80er-Jahren. Sänger Jörg
Juraschek sagt: „Wir haben 1985 auf Festivals gespielt, wo
die ganz großen Bands wie Helloween, Running Wild und Sodom
aufgetreten sind, waren mit unseren Songs in der Kult-Heavy-Metal-Show
Dienstag abends auf BFBS.“ Danach verschwand die Band in der
Versenkung. „Wir sind aber Kult geblieben“, lächelt
Juraschek. Besonders aber das Album aus der frühen Zeit – „Ready
to command“, das die Band im Jahr 2010 noch mal neu aufnahm.
Darauf sind Klassiker des frühen deutschen Speed-Metals
enthalten, wie „Nuns have no fun“, „The rack“ und natürlich
„Satan“, wobei sich der 51-jährige Sänger Jörg Juraschek
noch in ungeahnte Tenor-Höhen schraubt. Seine Frau und ihre
Freundin begutachten den Auftritt der drei Musiker im
Publikum. „Wir machen schon mal zuhause Karaoke bei dieser
Rockmusik“, lachen beide. Special Effects plant die Band
geschickt mit ein – beim Song „The enforcer“ stolziert ein
Mann gehüllt in schwarzer Henkersmaske und Axt über die
Bühne. Und als Zugabe gibt es den genialen Song der
französischen Formation Trust aus den 1980ern,„Antisocial“
grölen die etwa 80 Zuhörer in der Mühle begeistert mit.
Viel kopflastiger ist dagegen der Auftritt der Adrian
Weiss Band. Der Namensgeber ist auch gleichzeitig
Leadgitarrist der Formation „Gloryful“, die beim
diesjährigen Rage-Festival die Massen mit fetzigem Power-Metal
begeisterte. Adrian Weiss ist bekannt für seine vertrackten
Soli, die er auch beim Auftritt in der Mühle in die Saiten
fetzt. „Den Einfluss von Joe Satriani kann ich nicht leugnen
bei meinen Songs“, sagt der 41-Jährige, der in Hilden lebt.
Während seine Rhythmusgruppe mit Lars Zehner am Schlagzeug
und Marcel Willnat am Bass das musikalische Grundthema
entwickelt, frickelt Adrian Weiss abwechselnd schwierigste
Rhythmus- und Solosequenzen über den Sound. Feine Harmonien
kitzelt er aus der für ihn als Spezialanfertigung
entwickelten blauen TS Custom heraus, Instrumentalsongs wie
„Bird Hair Day“ und „Beguiled“ fesseln die gespannt
lauschenden Zuhörer. Sein Bandkollege von „Gloryful“, Jens
Basten, hört sich den Auftritt an: „Das Soloprojekt soll
Adrian ruhig weiter machen, wir sind aber froh, dass wir so
einen begnadeten Gitarristen bei uns in der Combo haben“, so
der Bandleader. Und Anwandlungen des Ausnahmegitarristen
Steve Vai klingen durch den Friemersheimer Saal. Dirk
Diegler vom Orga-Team zeigt sich zufrieden: „Mit dieser
Veranstaltung „Power of Love“ haben wir jetzt das dritte
Standbein geschaffen im Metal-Segment, im November haben wir
eine CD-Release-Party von „Ignition“ in petto.“
Das
Event wurde gut angenommen vom Publikum, auch Bands wie
Lyra's Legacy aus Bochum und Sinforce aus Düsseldorf wurden
mit Beifall bedacht.
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