Duisburg, 29. November 2017 - Ihre Vorbilder sind George
Clinton, Bootsy Collins, Sneaky Puppy und ein wenig
James Brown. Daraus entsteht eine treibende Mischung aus
Funk, Pop und Rock, die die Zuschauer jetzt im Jugendzentrum
Tempel live erleben konnten in der neuen Reihe
„Kellerkonzerte“: „Slik Tiger“ nennt sich die fünfköpfige
Formation aus Moers, die den Raum mit ihrem funkigen Stilmix
mal eben auf dem Kopf stellte. „Dabei ist Slik eine
Wortneuschöpfung, das soll unsere Musik und unser
Lebensgefühl etwas widerspiegeln“, sagt Jens Lammert, der
Gitarre an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf
studiert und diese in der Band bedient.
Schon der
Opener vermittelte den nötigen Drive für ein gelungenes
Konzert: „Do you wanna get high?“ fragte und sang Eva Löser
am Mikro in die Menge und schon wippten die 40 Zuschauer mit
den Füßen zu den funky beats auf der Kellerbühne. Die
charismatische Sängerin, die ursprünglich aus Leipzig
stammt, packte ihr Publikum direkt und die Zuschauer
merkten, dass da gewaltiges Potential in der jungen
Formation – im Durchschnittsalter 24 Lenze - steckt. „Wir
schreiben alle Songs selber, da ergibt sich immer irgendwie,
wer welchen Part übernimmt“, sagt Eva Löser, die sich mit
Musical an der Essener Folkwangschule beschäftigt hat.
Am 3. Dezember um 20 Uhr kommt der
kanadische Folksänger Matt Epp mit Bassist Joel Couture in
den Tempelkeller im Rahmen der „Folkfestspiele“. Weiterhin
gibt es ein CD-Release-Konzert von „Chamäleon“ am 20. Januar
ab 20 Uhr.
Seit eineinhalb
Jahren besteht die Formation, dafür sind die Songs sehr gut
arrangiert. Für Aufsehen sorgten sie bereits auf dem MOJazz-Festival
im April und: „Wir haben auch auf dem Eier mit
Speck-Festival in Viersen gespielt“, so Eva Löser. Gerade
die Rhythmussektion sticht heraus: slappende Bass-Parts und
fast immer ein virtuoses Solo übernimmt Bassist Felix
Hecker, mit leichtfertigen Wirbeln über seine Toms besticht
Drummer Simon Dlugos. Jens Lammert spielt die funky Licks an
der Klampfe dazu, gerne auch mal ein rockiges Solo, die
jazzigen Akkorde streut sein Bruder Jan vom Keyboard aus und
macht background-Gesang. Überall dem schwebt die soulige
Sopran-Stimme von Sängerin Eva. Bei „Be cool“ und „What is
you what is me“ geht noch mal richtig die Funk-Post ab. Und
die Band überrascht mit ganz neuen Stücken wie „New Planet“.
„Das Lied handelt von der Welt, auf der wir alle leben“,
sagt die Sängerin. Und der Song klappt auch, obwohl die Band
ihn kaum proben konnte. Im Januar hat Slik Tiger ihre erste
EP selbst produziert, mit vier gut arrangierten Stücken
drauf. „Das Album haben wir per Crowdfunding gewuppt“, sagt
Jens Lammert. Zwei Zugaben gibt es für das wild
applaudierende Publikum.
Die „Kellerkonzerte“ sollen
jetzt als richtige Reihe im Tempel etabliert werden. Die
Idee dazu hatte der Bundesfreiwilligendienstler (BuFDi) Paul
Reese: „Sie werden immer in dem Monat stattfinden, wenn
keine „Folkfestspiele“ sind“, verrät der 17-Jährige. Und
sechs Termine für nächstes Jahr seien schon geplant, den
Anfang der „Kellerkonzerte“ macht am 23. Februar die Band
Stone Pine mit Blues- und Stoner Rock.
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