Duisburg, 23. Dezember 2017 - Weihnachten, ein bisschen
anders gefällig? Dazu versammelten sich etwa 90 Zuschauer in
der urigen Friemersheimer Dorfkirche zu einem Konzert unter
dem Motto „Chris(t)mas“ von Mundharmonikaspieler Chris
Kramer und seinen Mitstreitern aus dem Ruhrgebiet. Kramer,
der auch bei einem der Hofkonzerte in Rumeln bereits das
Publikum mitriss, hatte vorher mit 20 Kindern der
Friemersheimer Marktschule mit gestifteten Mundharmonikas
kleine Weihnachtsstücke einstudiert. Und so wurde es allein
über dieses Instrument ein Blues lastiges Programm, das
bekannte Weihnachtsstücke in einem anderen Licht erstrahlen
ließ.
Für das andere Licht, das sich
beeindruckend vielfarbig durch die Dorfkirche zog, waren
die beiden Ton- und Lichttechniker Mark und Chris von der
Firma mainmix zuständig, die Computer gesteuerte Animationen
durch den Kirchenraum schickten – von einer wandernden
Sternschnuppe oder einen Sternenhimmel, den sie unter dem
Kirchendach aufbauten oder als sie gebündelte Lichtkegel
erstrahlen ließen, so als ob es die Leuchtschwerter der
Jedi-Ritter wären. Sie kombinierten die Lichteffekte immer
passend zu den Melodien, die Chris Kramer und sein
eingesprungener Pianist Maximilian Paarot einspielte.
Los ging es mit einer bluesigen Version von „Stille
Nacht“, die die beiden intonierten, über eine andere
Spielweise von „White Christmas“, beide Male packte Chris
Kramer die Bluesharp aus und spielte so manches Solo in die
Stücke hinein – niemals zu überladen. Der Song „Last
Christmas“ von Wham! fand keine Beachtung in dem Programm.
Stattdessen, richtige Schmankerl, wie das Stück „Mary did
you know“. Darin geht es um die Frage, ob „Maria wusste, als
sie das Kind gebar, dass es der Sohn Gottes war“? Besonders
stimmig wurde es als die beiden Sängerinnen Nina Zaborowski
und Heike Meering ihre Soulqualitäten unter Beweis stellen
konnten. Schon beim Lied „Greensleeves“ harmonierten sie
feinfühlig im Duett, und die Zuschauer spendeten
Szenenapplaus. Oder als sie in Solostücken überzeugten: In „I'll
be home for Christmas“ bot Nina Zaborowski ihr bluesiges
Timbre dar, genauso wie die erfahrene Soul-Sängerin Heike
Meering in dem Stück „Mary did you know“ ihre packende
Altstimme schweifen ließ.
Doch langen Applaus gab es
für die Kinder der Grundschule an der Marktstraße. Mit „Alle
Jahre wieder“ und „Lasst uns froh und munter sein“ gesungen
und gespielt von 20 Kindern auf der Mundharmonika bewegten
sie die Zuhörer zu langem Applaus. Und das Konzert fand
einen gebührenden Abschluss in dem „Halleluja“ von Leonard
Cohen, als Chris Kramer mit tiefem Bass dazu sang und sich
wieder Lichtkegel über den Musikern formierten, die sich
plötzlich in Nebel in den Farben grün, rot, violett oder
blau verflüchtigten ...
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