Duisburg, 23. Mai 2017 - Konzerte in Kneipen, das ist der
Trend der sich in Rheinhauser Lokalen abzeichnet. Nachdem
schon einige Veranstaltungen in der Sofienklause
stattgefunden haben, legt nun die Kartoffeltruhe, 100 Meter
Luftlinie entfernt, nach. Die Reihe in der Kartoffeltruhe
eröffnet Winfried Barsuhn, der übrigens schon als
Pausenunterhalter Bruce Walker beim Konzert von The Cokeras
in der Sofienklause die Gäste begeisterte.
„Meinen
ersten Auftritt hatte ich aber schon vor 35 Jahren in der
Kneipe „Chaos“, ich hatte mir das Gitarre spielen mit dem
Peter Bursch-Gitarrenbuch selbst beigebracht“, sagt der
56-Jährige. „Meine Musik ist bei den Gästen der Sofienklause
so gut angekommen, da habe ich gedacht, jetzt startest du
ein eigenes Konzert.“ Hier in der sich langsam füllenden
Kartoffeltruhe startet er mit Songs von Bob Dylan und Johnny
Cash. Einer der Gäste ruft: „Ist das Bier heute teurer, weil
Konzert ist?“ Die junge Kellnerin entgegnet: „Nein, wie
immer stabil – 1,30 Euro!"
Winfried Barsuhn
schmettert den „Folsom Prison Blues“ und legt mit „St.
Quentin“ von Johnny Cash nach. Die alten Songwriter haben es
ihm angetan. „What a lucky man“ von Emerson, Lake and Palmer
folgt dann, Dylans „Don't think twice, it's allright“
ertönt. Die am Muttertag noch überschaubaren Gäste am Tresen
finden es gut, spenden heftigen Applaus.
Kleine Pause
– Winfried Barsuhn ordert einen „Courage“. Das ist ein
Ramazotti auf Eis, den sich der Sänger eben weg kippt. „Es
soll hier jetzt eine richtige Reihe stattfinden, zum ersten
Sonntag im Monat ein musikalischer Frühshoppen, mit einem
Sänger oder einer kleinen Band“, sagt Winfried Barsuhn als
Bruce Walker. Und er erzählt weiter: „Ich habe gehört, wie
einer der Gäste sagte, hier singt heute einer, der heißt
fast so wie Johnny Walker“, und lacht.
Platz genug
ist ja in der urigen Kneipe, die als Kartoffeltruhe in
Rheinhausen bekannt wurde. Auch wenn jetzt der neue Pächter
vorhat, den Laden in „Zum goldenen Fass“ umzubenennen.
„Es wird ein richtiger Tapetenwechsel stattfinden, die
Kneipe wird grundsaniert – und wir haben vor eine kleine
Bühne für Konzerte am Wochenende einzurichten“, verspricht
der neue Betreiber. Derweil singt Winfried Barsuhn auf dem
Hocker weiter, „Whisky in the Jar“, – und im folgenden
liefert er noch ein Duett mit einem Gast - „Let it be“ von
den Beatles klingt durch den Raum und die Leute am Tresen
applaudieren.
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