Duisburg, 02. August 2017 - Schon vor zwei Jahren begeisterten der Pianist Marius Furche und Organist Ludger
Morck die Zuhörer in der Reihe Freitagsmusik mit Melodien aus Filmen in der
Christus-König-Kirche in Bergheim. Jetzt folgte Teil zwei, also Filmmusik 2.0,
dieser aus Blockbustern, aber auch dem Programmkino entstammenden Stücke, bei
der sich wieder 200 Zuschauer, „trotz, oder wegen der Ferien“, wie es
Veranstalter Ludger Morck so schön formulierte, auf eine Reise durch die
Filmgeschichte mitnehmen ließen. Während bei dem ersten Programm der beiden
Tastenkünstler noch die lauteren Stücke dominierten, hörten die Zuschauer jetzt
meist zarte, feinfühlige Filmmelodien.
Besonders effektvoll: Die
aufgestellte Großleinwand am Altar, auf der man die Musiker sehen konnte, wie
sie teilweise auf ihren Bänken mitschwelgten, - hüpften, und – tanzten bei der
mitreißenden Interpretation ihrer Melodien oben auf der Orgelbühne. Und geistig
lebten auch Bilder aus den jeweiligen Filmen bei den Zuschauern auf, die
anfingen mitzuwippen. Unweigerlich dachten sie an dunkle Sonnenbrillen und
schwarze Filzhüte direkt beim treibenden Intro, dem „Peter Gunn Theme“, aus dem
Kultfilm „Blues Brothers“ aus den 60er-Jahren. An ein schelmisches, herzhaftes
Lachen von Komiker Eddy Murphy erinnerten sie sich beim Hören des markanten
Themas „Axel F“ zum 80er-Jahre-Film Beverly Hills Cop. Und selbst die Rockgruppe
The Who bekam noch ihren Auftritt in der Christus-König-Kirche mit der schönen
Ballade „Behind Blue Eyes“, die Marius Furche und Ludger Morck im spannenden
Wechselspiel von E-Piano und Orgel einfühlsam interpretierten. „Jede schöne
Musik hat bestimmt einen Wink von Gott“, sagte Ludger Morck schließlich.
Mit vertrackten rhythmischen Samples arbeiteten die Musiker, Marius Furche hatte
ein Smartphone mit dem pochenden Rhythmus zu „No time for caution“ aus dem Film
„Interstellar“ programmiert. Und man sah unten auf der Leinwand, wie er oben die
Takte an seinen Noten fieberhaft mitzählte, um sich dann ins Stück zu wuseln. In
die Pariser Banlieuses verschlug es die 200 Zuhörer bei dem romantisch-traurigem
Grundthema „Una Mattina“ aus dem Blockbuster „Ziemlich beste Freunde“, bei dem
sich die beiden Musiker gegenseitig die Melodieführung am Piano zur Orgel
übergaben.
Vor den geistigen Augen schwebte noch das Bild des jungen Dustin
Hoffman aus „Die Reifeprüfung“, wahlweise aber auch das der Folkmusiker Simon &
Garfunkel bei dem Welthit „Sound of Silence“ in einer ungewohnten Klavier- und
Orgelversion.
Natürlich durften Heldenepen wie „1492 – Die Eroberung des
Paradieses“ mit Gerard Depardieu und „Highlander“ mit Christopher Lambert nicht
fehlen, bei denen Marius Furche mit gewohnt wehendem Haar die Schlussakkorde
setzte – dabei anmutete, wie die Hauptfiguren in den Filmen selbst.
Das Konzert
gipfelte in einem Thema aus „Zwei glorreiche Halunken“ bei dem die
Tastenkünstler gewaltige Akkorde hämmerten. Zum Schluss dirigierte Marius Furche
noch das Publikum, das die Zugabe „Halleluja“ von Leonhard Cohen zumindest im
Refrain aus Herzenslust mitsang.
Zuschauer Andreas Ehrentraut war begeistert:
„Super, schade, dass ich das erste Konzert der beiden nicht gesehen habe.“
Warten also auf Filmmusik, die dritte ...
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