Duisburg, 15. November 2017 - „Die Mühle“ in Friemersheim
platzte aus allen Nähten. Kaum ein Durcheinkommen mehr im
Konzertsaal des Jugendzentrums. Die Duisburger Band
„Ignition“ hatte zur CD-Release-Party zum neuen Album
„Guided by the waves“ geladen und 140 Metalfans waren
gekommen. Es gab Freibier für alle, dennoch war es ein
Risiko für die Band, da man auf Eintritt an der Abendkasse
von 20 Euro spielte. Sänger Dennis Marschallik: „Wir hatten
aber eine sichere Bank, da schon 70 Tickets im Vorverkauf
weg waren.“ Viel Werbung für das Konzert sei schon über
Facebook gelaufen.
Schon die anheizenden Bands zur
Party hatten es in sich. AngelInc. aus Duisburg waren
der perfekte Opener mit ihrem melodiösen Thrash-Metal.
Sänger und Produzent Marco Grashoff erklärt die Herkunft des
Namens: „Das ist eine Abkürzung für den Lateinischen Begriff
„Angelus Incubus““, das bedeutet Schmaler Grad zwischen Gut
und Böse.“ Und so klingt auch deren Sound: viele harte
Riffelemente, die aber über melodiöse Sequenzen der beiden
Gitarristen Jean und Christoph aufgelöst werden. Die vier
Musiker, die seit 2012 zusammenspielen, rocken den Saal mit
vielen Songs ihres Albums „Resistance for all“, bei den
Liedern„Disco Party“ und „Suicidal Nation“ tobt der Laden
und Köpfe werden geschüttelt.
Aus Luxemburg haben es
Mindpatrol nach Friemersheim geschafft. „Im kleinen
Luxemburg spielen wir eigentlich selten, uns zieht es mehr
nach Deutschland“, sagt der 24-jährige, charismatische
Sänger und Songwriter Luc Francóis. Die sechsköpfige Band
erscheint als Gesamtkunstwerk, zumal es zu den zwei ersten
Alben „The marble Throne“ und „The Void“ vom Sänger
geschriebene Bücher am Merchandise-Stand zu kaufen gibt.
Quasi als Geschichte zur Musik. Auch musikalisch fesselt
deren Sound das Publikum: elegische, instrumentale Phantasy-Passagen,
die mit entrückten Gitarren-Licks und ungewohnten Harmonien
gefüllt werden, entwickeln sich zu schmutzigem Thrashcore,
wenn auf einmal Sänger Luc Francóis an den Bühnenrand
springt und mit weit geöffneten Augen in die Menge schreit.
Seit 2012 gibt es sie als Studioband, ab 2014 sind sie auch
live unterwegs.
Und danach sieht man ein Meer von
Händen im Publikum. Der prallgefüllte Raum wartet auf
Ignition. Da braucht Sänger Dennis Marschallik nicht viel
einzuheizen, die Band spielt fast das komplette Album „Guided
by the waves“. Die Fans singen die Refrains mit, so gut sie
es können. Und die Chöre der Songs haben immer einen
gewissen Hitcharakter. Ob bei den Songs „Reveal my way“ oder
„I'll take the shelter“, die Stücke sind genug Thrash, um
nicht im melodiösen Bombast-Rock zu versanden. Die auf der
CD arrangierten Chöre beim Lied „A whisper from the dark“
ersetzt in der Mühle das Publikum, zwar nicht so melodiös
aber mit Inbrunst. Ein schweißtreibendes Konzert, das die
Gitarristen Tim und Christian, Bassist Jochen, Drummer
Dominik und natürlich Sänger Dennis bis zur letzten Sekunde
mit spontaner Spielfreude genießen – am Schluss gibt es dann
noch das smashige „We are the force“ als Zugabe von
der ersten EP.
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