Duisburg, 25. Januar 2018 - Erst kürzlich erfüllte er sich
einen Traum, tanzte und sang in dem Musical „Chicago“ am New
Yorker Broadway. Dass es aber nicht weit vom Broadway
Boulevard bis zur Rumelner Dorfstraße ist, erfuhr der
Schauspieler Pasquale Aleardi mit seinen Musikern, den „Phonauten“,
im Kulturspielhaus der alten Dorfschule. Sein Programm
„Antidepressionsmusik“ präsentierte der Schweizer Beau den
etwa 110 Zuschauern in einem halbakustischen Set. Bekannt
geworden ist Pasquale Aleardi in der ARD-Serie als Kommisar
Dupin oder mit Rollen in Filmen wie „Honig im Kopf“ - oder
im „Pubertier“.
„Wir sind so was von Retro“, schmeißt
der 45-Jährige den Zuschauern, vorwiegend natürlich
schmachtende Damen, entgegen. Nicht nur, weil ein alter
Cassettenrecorder aus den 1980er-Jahren das Bühnenbild
mitprägt, auch die Musik ist handgemacht. An der
Gitarre wird Aleardi von Marc Leymann alias „bösartige Mary“
begleitet, und Jörg Hamers spielt seine wieselflinken Läufe
als „Spike“ (Hund von Fix & Foxi, Anm. Red.) am Bass dazu.
Dabei muss sich der gut aussehende „Pacco“ Sticheleien
seiner beiden nicht so berühmten Mitspieler erwehren. „Wenn
Sie wüssten , dass unser TV-Star von der Seite wie das Pferd
von „Bibi & Tina“ aussieht“, stichelt die „bösartige Mary“,
der ihn ja immer von rechts betrachten muss auf der Bühne.
Die „Antidepressionsmusik“ sind alles selbst geschriebene
Titel des Trios, die wirklich abwechslungsreich die
Stilrichtungen Soul, Funk, Pop und Rock bedienen. Besonders
fetzig wird es, als „Pacco“ sich an einer Hommage an den
großen Sänger James Brown versucht und die „bösartige Mary“
dazu Licks aus dem funkigen Titel „Sex Machine“ vom
„Godfather of Soul“ daselbst anschlägt. Ansonsten handeln
die Songs von der ersten Liebe, Scheidungspartys oder davon
wie es aussieht in einer „Männer-WG“. Da dürfen die Ecken
auch mal rund geputzt werden. Bester Song ist die
Ballade „Weil ich liebe“, die Aleardi hoffnungsvoll singt.
Für Stimmung sorgt Pasquale Aleardi, als er Nasenflöten
im Publikum verteilt. „Sie können ja gleich in der Pause
üben für einen Song im zweiten Teil“, scherzt „Pacco“
charmant. Und tatsächlich, ein Zuschauer, der vorgab, er
hätte geübt, bekommt dann auch eine Solopassage in
einem Lied, kriegt aber keinen Ton heraus, als es darauf
ankommt und fragt: „Wie muss ich das Ding denn spielen?“ Da
lachen die anderen Zuhörer neben ihm beherzt auf. Und gerade
in diesem witzigen Diskurs mit dem Publikum liegt die Stärke
des Programms des Schweizer Entertainers mit
griechisch-italienischen Wurzeln. Vor allen Dingen, wenn er
dann ins ihm in die Wiege gelegte Schwyzerdütsch wechseln
kann bei der Ansage eines Titels. Ein besonderes Gimmick gab
es für die Rumelner Zuschauer. In einer der etwa 1000
mitgebrachten CDs des Sängers befand sich eine schwarze
Haarlocke, die ihm sein Kumpel, die „bösartige Mary“,
abgeschnitten hatte. „Wenn Sie die CD erwischen, könnten Sie
die Locke bei ebay versteigern und hätten die Kosten für die
CD wieder raus“, scherzt die „bösartige Mary.“ Jedenfalls
war die Nachfrage nach Autogrammen des TV-Stars noch groß am
Stand ...
|