Duisburg, 24. April 2018 - Markus Dorok ist nicht nur
Bezirksmanager in Homberg/Baerl, er ist ein richtiger
Operetten-Fan. „Ich schau mir gerne solche Singspiele an,
'Die lustige Witwe' und 'Der Vogelhändler' habe ich auch
schon gesehen“, sagt er. „Deswegen wollte ich
unbedingt „Im Weißen Rössl“ in unserer Theaterspielzeit mit
dabei haben“, verrät er. Dieses bekannte Singspiel ist als
Filmversion aus dem Jahr 1960 bekannt geworden mit den
beiden Schauspielern Waltraud Haas und Peter Alexander.
Jetzt wurde es in der Homberger Glückauf-Halle als Abschluss
der diesjährigen Theaterspielzeit aufgeführt vor etwa 400
begeisterten Zuschauern, zugleich stellte Markus Dorok das
neue Programm für die kommende Spielzeit vor.
Wie in
der Filmversion ist auch das Theaterstück zugeschnitten auf
die Rolle des Oberkellners Leopold Brandmeyer, der versucht
die Liebe seiner Chefin Josepha Vogelhuber, Wirtin im
„Weißen Rössl“, zu gewinnen und dabei in alle möglichen
Verwicklungen und Intrigen gerät. Während im Film ein
großartiger Peter Alexander in dieser Rolle das umtriebige
Chaos perfekt macht, ist es in der Theaterfassung ein
hervorragender Herman Wallén, der mit Wiener Schmäh und
Charme die Zuschauer mehr als einmal zum Lachen bringt.
Sein „Bitte sehr, bitte gleich“ weist sein chronisch
devotes Verhalten aus, das ihn aber durch viel taktisches
Geschick letztendlich zum Erfolg bringt und ihn die Liebe zu
Josepha (Antje Bornheimer) erlangen lässt. Herman Wallén
spielt den Zahlkellner Leopold perfekt, mal galant, mal
hemdsärmelig, mal verbittert eifersüchtig, und kommt mal
richtig tollpatschig herüber.
Aber nicht nur er stach
heraus: Alle Darsteller brillierten stimmlich, begeisterten
mit überschäumender Spielfreude, verpassten mit flottem,
immer stimmigen Tempo keine einzige Pointe in diesem
rasanten Treiben und ließen auch in den perfekt
choreografierten Tanzszenen keine Wünsche offen. Daneben
spielt eine starke fünfköpfige Live-Band, die Hits wie „Im
weißen Rössl am Wolfgangsee“ oder „Was kann der Siegesmund
dafür, dass er so schön ist“ aus der Feder von Ralph
Benatzky, die Ohrwurmcharakter erlangt haben. Besonders
schön kommt die Arie „Es muss was Wunderbares sein...“
daher. Und in der Rolle des narzisstisch veranlagten
Sigismund Sülzheimer bringt Schauspieler Maximilian Nowka
mit seiner geradezu aufdringlichen Selbstverliebtheit
das Publikum ein ums andere Mal zum Auflachen – spätestens,
als er den Hut absetzt und eine Glatze zum Vorschein kommt,
liegen die Zuschauer auf den Sitzen.
Das Stück in
Regie von Claus J. Frankl kokettiert mit dem Charme der
1930erJahre mit akzentuierter Sprache und opulenten
Kostümen, die witzige Inszenierung rettet diesen
nostalgischen Operettencharakter durch viele satirische
Momente in das 21. Jahrhundert. Zurecht gab es langen
Applaus vom Homberger Publikum – und auch Bezirksmanager
Dorok war begeistert.
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