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Barbara Ruscher, bekannt u. a. aus 'Ladies' Night' und 'Mitternachtsspitzen'
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 16. Mai 2018 - Ein gern gesehener Gast bei den TV-Comedy-Formaten „Ladies' Night“, „Mitternachtsspitzen“  sowie beim „Satiregipfel“ ist Barbara Ruscher allemal. Jetzt kann sie sich in ihre Vita noch das Rumelner Kulturspielhaus hineinschreiben. Dort begeisterte sie etwa 90 Zuschauer mit einem Muttertagsspecial zu ihrem Programm „Ekstase ist nur so eine Phase“.

Zuerst beschwor sie die lokalen Animositäten der Gäste herauf. „Sind alle hier aus Rumeln?“, feixte sie frech in die Menge. Viele nicken, ein Zuschauer ruft: „Trompet!“ Darauf die Komödiantin: „Wie, wat is dat denn?“ Großes Lachen.

So holt man die Zuschauer ab, und im folgenden entwickelte sich eine skurille, sarkastische Show der 47-jährigen Kölnerin, die so frisch daher kommt, als sei sie gerade einer studentischen Wohngemeinschaft entsprungen. Vieles, was Frauen, sowie Männer zur Ekstase bringt, bringt Barbara Ruscher auf den Punkt.
„Für Männer reicht es ja manchmal, wenn sie 'ne Schlagbohrmaschine für 9,99 Euro als Schnäppchen ergattern, bei Frauen ist es eher beim Yoga!“ Vieles Ekstatische sei einfach nur Ersatzbefriedigung. So zieht sie in dem Song „Haben Sie 'ne Payback-Karte dabei“ über das Sparverhalten der Konsumenten her.

Selbst in Köln-Sülz wohnend mit ihren zwei Kindern, sieht sich Ruscher einer  Kinder-Krieg-Welle in dem Viertel ausgesetzt. „Die wollen alle das neue Baukindergeld. Das geht ab hier, da werden sogar die Karnickel neidisch.“ Oder: „Ich glaub, jedes zweite Pärchen hat als Haustier 'nen Storch!“ Heraus kämen alles „kleine Klugscheißer“: „Kein Wunder. Die werden ja ständig in der FAZ gewickelt!“ Da lachen die Zuschauer herzhaft auf, denn es ist viel Millieukritik, aber auch Situationskomik in ihrem Programm, womit die Gäste gefesselt werden. Ihre sieben befreundeten Walldorfschulen-Lehrer , alles „ausgewiesene Veganer“, kriegen auch ihr (tierisches) Fett ab. Dazu passt der Song „Vegan ist die neue Religion“, den sie dröge, dadurch aber witzig auf selbst gebastelten Percussions-Instrumenten, normalerweise Kürbis und Möhre - in Rumeln was anderes - abspult. Diese seien absolut „glutenfrei“, „ich hab sie selbst geklöppelt“, lacht die Kölner Komödiantin.

Es ist angenehme Kurzweil, die sie in Rumeln verbreitet. „Das Wetter war ja wieder beschissen letzte Woche, Hagel, Graupel, Carmen Nebel...“. Oder: „Ich selbst esse wenig, aber ja ab und zu Fleisch, mal Steak, oder Aldi-Fackeln, mal Chippendales...“. Die Pointen kommen beiläufig in ihrem Programm und so sind die Zuschauer zum Aufpassen gezwungen, Barbara Ruscher begleitet sich dazu auf dem Klavier – wohl als Verwirrtaktik. Ein intellektueller Spaß war es, auch für die Mütter im Publikum, und die weit gereiste Kölnerin kann mit dem Begriff „Rumeln“ schlussendlich jetzt auch etwas anfangen und sich verdientermaßen in ihre Vita schreiben...