Duisburg, 26. August 2019 - Da wurden die Kochlöffel mal auf
andere Weise geschwungen: Beim zweiten Hofkonzert am
Kulturtreff Alte Dorfschule in Rumeln wollte der Kitchen
Club das Publikum nicht mit biederer niederrheinischer
Hausmannskost, sondern mit karibischen Spezialitäten
verwöhnen. Verschiedene Männer haben extra ihre
Hawaii-Hemden aus dem Schrank geholt - mit bunten Palmen bis
hin zu Papageien bedruckt - manche Damen setzten ihre
Blumenkleider in Szene und drapierten extra zum Event
passend eine Blüte in ihren Haaren. Andere Frauen haben sich
einen Hula-Hula-Kranz mit bunter Flora umgehängt und manche
Herren tragen fast stilecht einen Panama-Hut. Zu all dem
weht ein lauer Wind bei immer noch fast 30 Grad Celsius
durch den Rumelner Innenhof.
Nach der Eröffnungsrede
von Veranstalter Tim Pügner betreten die vier Musiker
aus Dortmund ihre Open-Air-Küche. Und mit dem Stück „Mr.
Rock & Roll“ von Amy Macdonald bringen sie die Kochtöpfe
direkt zum Brodeln. Das liegt in großem Ausmaße an dem Steel
Pan-Spieler Jürgen Lesker. Der zerlegt die Begleitakkorde
des Stückes auf seiner Stahltrommel und spielt mit seinen
Klangstöcken so manches metallisch klingende Solo auf der
Steel Drum. Seit mehr als 20 Jahren betreibt er mit
Partnern Work-Shops in Dortmund an diesem schwierigen
karibischen Rhythmusinstrument.
„Ich lebe inzwischen
von der Musik“, sagt der 60-Jährige. „Erst kürzlich habe ich
Kindern in einem Jugendprojekt in Hamborn das Spielen auf
der Steel Drum näher gebracht“, so Jürgen Lesker.
Weiter geht es mit „The game of Love (It started with a kiss)“
der Band Santana. Und Sängerin Kerstin Schneider heizt dem
Publikum weiter ein – nicht nur, weil sie mit ihrem gewagt
geschnittenem, beinfreiem schwarzem Kostüm wohl das
extravagantes Kleid des Abends trägt – sie fordert die 140
Zuschauer zum Mitsingen auf. „A little bit of this“, „A
little bit of that“ singen die getrennten Hälften
abwechselnd im Refrain, dabei spielt Geigerin Freya Deiting
ihr Solo und die Gitarristen Stefan Lindner und Jürgen
Lesker passen auf, dass nichts überkocht, und halten den
Rhythmus des selbst ernannten ‘Küchen-Clubs‘.
Mit „It‘s
got to be perfect“ von Fairground Attraction geht es weiter,
manche Zuschauer beginnen eine Rumba vor der Bühne zu tanzen
– auch weil die Musiker die Rhythmik des Originals gezielt
verändern. Danach spielen Kitchen Club das aus der Werbung
bekannte Stück „Bacardi Feeling“. Jedoch bleiben die Gäste
im Publikum eher bei einem klassischen Pils oder
Modegetränken wie Aperol Spritz und Hugo, anstatt sich einen
weißen Rum von den Kellnern servieren zu lassen.
„What‘s
up!“ der Four Non-Blondes und „Fields of Gold“ von Sting
jagen die vier Dortmunder Küchenmeister durch den
Thermo-Mixer, bevor dann karibische Klassiker mit „Pata pata“
von Miriam Makeba und „Cuentame“ erklingen.
Anne und
Jürgen Aust sind auch in Blumen- und Blütenmotive gehüllt,
schon länger besuchen sie die Hofkonzerte. Die Rumelner
sagen: „Ein tolles Event sicherlich. Es hätte etwas
Karibischer von der Musik her sein können.“
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