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Um vier Uhr morgens auf dem Ansitz
Burkhard Münster schießt auch Hirsche ... mit der Kamera für den 'Friemersheimer Kalender'
Stephan 'Der Kult-Attaché' Sadowski

Duisburg, 25. Oktober 2020 - Es gibt Tage, da fährt Burkhard Münster frühmorgens um vier Uhr in den Naturpark Nord-Eifel bei Schleiden, setzt sich dort auf die Rotwildempore  und wartet, bis mal eben ein Rudel Hirsche vorbeikommt. Geduld ist eine seiner Tugenden, denn die muss er auch haben, will er ein gutes Foto von den scheuen Tieren schießen. Er sitzt dann wie ein Jäger auf seinem Hochsitz mit der Kamera im Anschlag. Und wartet auf die „Beute“.  „Es ist besonders spannend, das Rotwild frühmorgens in der Brunftzeit zu erleben. Da entstehen die besten Fotos“, sagt der Hobbyfotograf. Ein schöner Sonnenaufgang gibt dem Bild dann die besondere Note. Gerne fotografiert Münster Tiere in der  freien Wildbahn, besucht auch andere Orte der Eifel. „In der Greifvogelauffangstation Hellenthal habe ich auch ganz tolle Fotos gemacht“, erinnert sich der 59-Jährige. Von Seeadlern, Uhus und Sakerfalken.

Zu seinen Lieblingsmotiven zählt die heimische Natur mit ihren schönen Landschaften, wie man jetzt in dem neuen Jahreskalender von Friemersheim für 2021 ersehen kann. „Das beliebteste Bild für einen Fotografen vor Ort ist natürlich die Dorfkirche“, sagt Burkhard „Buggy“ Münster, der hauptberuflich als Kranführer bei HKM beschäftigt ist. Dreimal taucht sie im Jahresblatt auf: Einmal im rötlichen Abendrot, aber auch bei bevorstehendem Hochwasser hat Münster die frisch renovierte Kirche abgelichtet. Besonders stimmungsvoll ist eine Winterlandschaft vom Mühlenberger Angelsee, die in zarten Raureif getaucht erscheint. Zwei blaue Kahne spiegeln sich an der Wasseroberfläche und werden somit zum Mittelpunkt dieses Kalenderblatts für den Monat Januar, indem sie besondere Nuancen in der blau-grauen Farblandschaft vor einem Sonnenuntergang setzen. Eine blökende Herde von Schafen hat er auf dem Rheindeich von Friemersheim eingefangen, alle schauen in die Kamera – nur das schwarze Schaf leider nicht und verweigert hintenstehend den Fototermin. Große Trauerweiden lassen ihre Köpfe über dem Kruppsee im Monat Mai hängen, ein Blick auf die Rheinhauser Rheinbrücke von Friemersheim aus entfacht einen tiefen rot-blauen Sonnenuntergang am Abendhimmel. Ein gewaltiger Wolkenteppich türmt sich über dem Toeppersee auf im Monat Oktober, die Bäume tragen schon ihr beeindruckendes Herbstkleid. Um die Farben so intensiv wie möglich erscheinen zu lassen, nutzt Münster den Effekt des sogenannten „Bildrauschens“. Dabei handelt es sich eigentlich um die Verschlechterung eines digitalen Bildsignales, denn die störenden Pixel weichen in Farbe und Helligkeit von denen des eigentlichen Bildes ab. Dadurch verwischen die Farben miteinander und dieser Moment erzeugt die intensive Wirkung beim Betrachter.

Seine Leidenschaft für die Fotografie entwickelte er als 16-Jähriger. „Damals war ich bei meinem Onkel in Massachusetts, USA, zu Besuch und hatte mir eine analoge AGFA-Kamera von meinem Vater geliehen“, erinnert sich der Kalendermacher. Es war mehr Urlaubsknipserei, wie er sagt, doch dann professionalisierte Münster seine Bilder. „2006 habe ich mir eine erste digitale Spiegelreflex gekauft.“ Landschaftsbilder faszinieren ihn seit jeher, auch weil er seit 2002 fast jedes Jahr nach Irland fährt und fotografiert. „Von den Landschaften dort habe ich mehr als 1000 Fotos“, sagt Burkhard Münster stolz. Inzwischen ist er mit einer Canon EOS 7D bei seinen Fototouren unterwegs und setzt auf den Digital Negativ RAW – Effekt, wobei er die ursprünglich großen Bilddateien später auf kleinere jpg-Dateien umwandeln kann. Weiterhin steuert Münster viele Fotos zu Ausstellungen im Rheinhauser „Dat Atelljee“ des Fotografen Alex Kempkens bei. „Diese Zusammenarbeit beflügelt mich auch immer bei meinem Hobby“, sagt „Buggy“ Münster.

Der Kalender „Friemersheim und Umgebung“ von Burkhard Münster ist zum Preis von 15 Euro in der Mayerschen Buchhandlung, ehemals „Bücherinsel“, auf der Friedrich-Alfred-Straße 93 zu erhalten. 1. Auflage: ursprünglich 100 Stück, noch vorrätig in der Buchhandlung etwa 40 Stück.