Duisburg, 31. März 2021 - Am 21.03.21 wurde im Garten der
Erinnerung am Innenhafen Duisburgs fleißig aufgebaut:
dreißig Organisationen klebten und hämmerten, banden und
malten in der Ruine. Warum sie das bei Wind und Wetter
taten? Um auf die internationale Woche gegen Rassismus
aufmerksam zu machen. Das Projekt in Duisburg lief und läuft
noch unter dem Namen Denkraum und kann bis zum 11.04.
weiterhin besucht werden.
Bereits am Tag des Aufbaus
waren Radio- und Kamerateams vor Ort, um von dem bunten
Spektakel zu berichten. Duisburgern bleiben weitere zwei
Wochen, um sich ihre Kameras zu schnappen, zu filmen, mit
dem Video
Editor herumzubasteln und ihre persönlichen Eindrücke zu
teilen - privat oder digital. Denn dies ist schließlich
das Motto des diesjährigen Projekts: “Digital - aber live
dabei”.
Was ist die internationale Woche gegen Rassismus?
Seit Mitte der Sechziger wird jährlich der Tag gegen
Rassismus am 21. März ausgerufen. Dies geschieht zum
Gedenken an das Massaker von Sharpeville, bei dem mehrere
Menschen erschossen und verletzt wurden, weil sie gegen
Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe demonstrierten. Seit
Ende der Siebziger findet zeitgleich die Woche gegen
Rassismus statt. Während der Zeit soll auf
(Alltags)Rassismus aufmerksam gemacht und die Menschen
sensibilisiert werden.
In diesem Jahr steht die
Aktion unter dem Motto “Digital - aber live dabei”. Gemeint
ist, dass aufgrund der Pandemie Aktionen wie das Zeigen von
Filmen auf digitalem Wege haben stattfinden müssen. Um volle
Wirkung zu entfalten, wurde das Projekt Denkraum dennoch vor
Ort gestaltet. Die Ehrenamtlichen verschiedener
Organisationen trotzten Regen und Wind und verwandelten das
alte Gemäuer in einen Ort der Zuversicht, Hoffnung und
Toleranz mit einem Fingerzeig auf die heutige Problematik.
Wer nimmt alles an der Aktion teil?
Dreißig Organisationen unterstützen in diesem Jahr das
Projekt Denkraum. Um niemanden zu vergessen, der tatkräftig
mit organisierte, mitgestaltete und mit unterstützte, eine
kleine Liste der Duisburger
Helden:
Amnesty
International (Ortsgruppe)
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Seebrücke
(Ortsgruppe)
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Jugendring Duisburg
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Stadtsportbund
Duisburg
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Schlau Duisburg
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DGB
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Flüchtlingsrat
Duisburg
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GEW NRW
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Kommunales
Integrations-
zentrum Duisburg
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aric NRW
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Art at Work
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ASD Rhein-Ruhr
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European Coalition of
Cities against Racism
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DRK Duisburg
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Ich-Du-Wir
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NIDA (Netzwerk
Integration durch Ausbildung)
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Schulpsycho-
logische
Beratungsstelle
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Jugendamt der Stadt
Duisburg
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DGB Bildungswerk
NRW
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Büro Bildungsregion
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Du + Wir
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Tabgha Jugendkirche
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AMuRa
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Aufstehen gegen
Rassismus
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MINA e.V.
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Ofju e.V
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HeRoes Duisburg
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Duisburger
Werkkiste
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Polizei Duisburg
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Jungs e.V.
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Was ist der Denkraum? Der Denkraum ist ein Projekt der oben
genannten Organisationen. Mit dem Projekt soll nicht nur digital auf die
Missstände aufmerksam gemacht werden. Vor Ort, in Präsenz, zum Anfassen, zum
Sehen, zum Lesen und zum Verstehen lädt die Aktion zum Verweilen ein.
Plakate appellieren an Menschenrechte und das Aufstehen
gegen Rassismus und Faschismus. Mehrere Säulen dienen als
Leinwand vieler Briefe und Erfahrungsberichte von Menschen,
die diskriminiert wurden und werden. Der Denkraum erinnert
Spaziergänger am Innenhafen daran, dass wir alle Menschen
sind, egal woher wir kommen oder wie wir aussehen.
Das Projekt ist eine Ausstellung in einer Ruine im Garten
der Erinnerung am Duisburger Innenhafen. Abschließen soll
die Ausstellung mit einem riesigen
Mandala im
Garten. Dargestellt werden soll Pangea, der Ur-Kontinent,
mit Hilfe von Naturmaterialien wie Holz, Sand und Stein.
Alle Duisburger sind herzlich eingeladen, das Mandala
mitzugestalten, zuzusehen oder es später im Zeitraffer
online zu betrachten. Wegen der steigenden Infektionszahlen
allerdings ist noch kein neues Datum bekannt gegeben worden,
an dem das Pangea Mandala geschaffen werden soll.
Was kann gegen Rassismus im Alltag getan werden?
Aufstehen und den Mund aufmachen. Egal ob in der Bahn, auf
der Arbeit oder mitten in der Stadt - Menschen müssen für
Menschen einstehen und einander unterstützen. Wann, wenn
nicht jetzt in der Pandemie, ist Solidarität wichtiger denn
je. Das gilt nicht nur für den Schutz vor Viren, sondern
auch für Toleranz und Gleichberechtigung.
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