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TKKG Teil 2 |
TKKG -
Der grausame Rächer; 1 CD 40 Minuten Gesamtspielzeit;
Produktiond und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller 1995;
Regie: Heikedine Körting; Sprecher: Günther König, Sascha
Draeger, Niki Nowotny, Manou Lubowsky, Veronika Neugebauer,
Theresa Underberg, Michealvon Rospatt, Victoria von
Trautmannsdorff "Dr. Robert Hauschild, Studienrat und Vater der 9jährigen Regina, erhält den Anruf eines Unbekannten. Der beschuldigt ihn, er hätte vor 2 Jahren eine Tochter des Anrufers tödlich überfahren und Fahrerflucht begangen, eine bis heute ungesühnte Tat. Aber nun sei er entdeckt - und Rache angesagt. Regina soll das gleiche Schicksal erleiden," berichtet die Inhaltsangabe auf der blauen, hinteren Schutzhülle der CD. Stark begonnen und dann immer weiter abgebaut. Diesen Eindruck hinterläßt die Geschichte bei mir. Außerdem kommt sie mir streckenweise langweilig vor. Viel bedenkliche für mich: Zum Ende hin greift Tim zu Handgreiflichkeiten, zum Ergebnisse zu zeitigen. Diese Art der Selbstjustiz gehört eigentlich nicht in Kinderhände. Das Verhalten von TKKG ist dermaßend anmaßend und abschreckend, daß es abstoßend auf mich wirkt. Empfehlenswert ist die Produktion wirklich nicht. Sascha Armutat / Wolfgang Neumeier (Hrsg.): Impat Management - befristete Entsendungen nach Deutschland im Unternehmen gestalten W. Bertelsmann Verlag Bielefeld 2007; 140 Seiten; 29 ?; ISBN: 3 - 7639 - 3381 - 5 "In international agierenden deutschen Unternehmen steigt der unternehmensinterne Personalaustausch über nationale und kulturelle Grenzen. Fach- und Führungskräfte aus Unternehmensteilen im Ausland arbeiten zeitlich befristet in Deutschland. Sie sind die Impatriates oder kurz Impats. Damit der internationale Einsatz eines Impats reibungslos und effektiv abläuft, muß er systematisch geplant, durchgeführt und nachbereitet werden. Mit diesem Thema setzt sich das Buch auseinander. Die Herausgeber Sascha Armutat und Wolfgang Neumeier stellen zunächst die theoretische Basis wie Elemente, Voraussetzungen und Aufgaben des Impat- Managements vor. Im Praxisteil folgen dann erprobte Handlungsmöglichkeiten für die Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Impat - Einsatzes. Controllinghinweise, aktuelle Tendenzen und Trends sowie Checklisten und Orientierungsdokumente runden das Buch als wichtigen Helfer für die praktische Arbeit ab," wirbt der Verlag für das Buch. "Ach Gottchen sprach Lottchen," fährt es mir durch den Kopf, als ich das vorliegende Buch querlese. "Es ist ja ein typisches Buch der Deutschen Gesellschaft für Personalführung, sachlich, unpersönlich und betriebswirtschaftlich - wisenschaftlich." Man muß sich schon wirklich das Thema "internationaler Personalaustausch" interessieren, um überhaupt dieses Buch zu lesen. Ansonsten ist es doch zu fachspezifisch, als daß es von irgendeinem Nutzen wäre. Deutsche Gesellschaft für Personalführung (Hrsg.): Ziele und variable Vergütung in einem dynamischen Umfeld Grenzen - Alternativen - Praxisbeispiele (Reihe DGFP - PraxisEdition Band 84); W. Bertelsmann Verlag Bielefeld 2007; 170 Seiten; 29 ?; ISBN 3 - 7639 - 3380 - 8 "Realistische Unternehmensziele setzen und Anreize für besonderen Einsatz der Mitarbeiter zur Zielerreichung schaffen - dieses Thema steht im Mittelpunkt der Publikation. Der neue Band aus der PraxisEdition der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) stellt die Zielfindung und Zielgestaltung als Teil des Führungsprozesses vor und zeigt, wie Ziele und Vergütung sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Die Autoren Kurt Femppel und Hans Böhm stellen die Rahmenbedingungen, aber auch die Grenzen der variablen Vergütung und Zielsetzung vor, sowie Möglichkeiten, auf das Nichterreichen der gesetzten Ziele zu reagieren. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der Frage, wie individuelle und gemeinschaftliche Leistungen bewertet werden und welche Rolle äußere Einflüsse bei der Beurteilung der Zielerreichung spielen," beschreibt der Verlag sein Produkt. Inhaltlich anspruchsvoll, sachlich, betriebswirtschaflich neutral und fast schon wissenschaftlich abgehoben sind in der Regel die Bücher der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP). Diese Einschätzung traf ich schon bei früheren Büchern der DGFP, die ich zu lesen bekommen habe. Diese Einschätzung finde ich hier voll bestätigt. Unterstützt durch diverse Graphiken und Tabellen finde ich hier jede Menge Text vor. "Soll ich der Beschreibung noch das Wort `unpersönlich' beifügen," frage ich mich kurz und beantworte die Frage dann mit einem deutlichen: "Ja!". Hier wird reine betriebswirtschaftliche Theorie beschrieben; das pralle Leben bleibt unberücksichtigt. Leseunfreundlich ist es auf jeden Fall. Allein schon die Frage, ob all die schönen Beispiele bereits in die Praxis umgesetzt worden sind, wäre eine Antwort wert gewesen. Aber egal. Mir sind die Ausführungen zu abstrakt und abgehoben, als daß sie mich wirklich interessieren. Ich lege das Buch ganz schnell beiseite. Horst Eckert: Auf und davon Horst Eckert: Auf und davon; Veröffentlichung: Beese Verlag 2004; Toningenieur: Falko Duczmal; Regie: Alexandra Beese; Sprecher: Carl - Herbert Braun "Das ganz große Geld wie es auf illegale Wege verschwinden kann, spielt in beiden Kurzgeschichten die Hauptrolle. `Servus Oberpfalz' sagt eine ganze Familie in Geldnöten, in der jeder für sich und auf seine Weise ein paar Tausend Euro beiseite schafft. Einen `genialen Zetteltrick' erfüfftelt der Ex - Elite - Polizist Leo Köster, um beim Euro - Umtausch ein wenig Geld für sich abzuzweigen."Steht da als Inhaltsangabe auf dem CD - Cover. Dies ist die langweiligste Produktion, die mir seit langer Zeit untergekommen ist. Nicht nur, daß Braun eine uninteressante Stimme hat. Auch die Geschichten sind nicht das sprichwörtliche Gelbe vom Ei. Sie animieren mich nicht dazu, über längere Zeit konzentriert zuzuhören. Ganz egal, ob man die Krimis von Host Eckert mag oder nicht - dieses Hörbuch sollte man sich nicht antun. Nabb: Nachtblüten Magdalen Nabb: Nachtblüten; Produktion DeutschlandRadio Berlin 2003 Veröffentlichung Der Audio Verlag 2003; 1 CD Gesamtspielzeit 59 Minuten; ISBN 3 - 89813 - 353 - 2; Sprecher: Uta Hallant, Peter Fricke, Tonio Arango, Thomas Thieme und andere "Es ist Maresciallo Guarnaccias erster Arbeitstag nach dem Urlaub. Eine alte Dame erscheint in seinem Büro und behauptet, bedroht zu werden, ohne die ganze Wahrheit preiszugeben. Wenig später findet Guarnaccia sie tot in ihrer Wohnung," faßt die Inhaltsangabe auf der Rückseite der CD - Schutzhülle die Handlung zusammen. Bella Italia - die Toskana und Venedig würde ich schon gerne kennenlernen. Woher kommt nur das Interesse so vieler Literaten an Italien? Ich habe keine Ahnung. Der vorliegende Roman gefällt mir. Handwerklich ist das Hörbuch so, wie ich mir ein gut gelungenes Hörspiel vorstelle. Verschiedene Sprecherrollen, Musik und Hintergrundgeräusche sind die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Sie illustrieren gepflegte Unterhaltung. Ruhig, fast schon bedächtig und ganz in der Tradition der großartigen englischsprachigen Krimi - Fabulierkunst ist das Hörspiel geraten. Alles in allem ist dies ein hervorragendes Hörspiel, das ich nur weiterempfehlen kann. Ich für mich habe mir vorgenommen, mich in Zukunft mehr um die Krimis von Nabb zu kümmern. Christie: Mördermaschen Agatha Christie: Die Mördermaschen; Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen 2001; Sprecherin: Ursula Illert; Regie: Hans Eckardt "Miss Marple, die skurrile Lady mit gesundem Menschenverstand, der geheimnisvolle Mr. Quinn sowie Parker Pyne, der brillante Detektiv, bringen auf subtile Weise auch den raffiniertesten Verbrecher zur Strecke," behauptet die etwas nichtssagende Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülle der CD. Ich greife trotzdem zu, als ich die CD in der Duisburger Stadtbücherei entdecke. Zuhause höre ich sie mir dann an. Alles in allem ist dies eine langweilige Produktion. Die hier enthaltenen Kurzgeschichten sind eher durchschnittlich und nichtssagend geraten. Ihnen fehlt jene Dramatik und Spannung, die Geschichten erst hörenswert machen. Ursula Illert gibt sich als Sprecherin zwar alle Mühe; wirklich überzeugt sie aber nicht. Ihrer Stimme fehlt jegliche Faszination. Wahrscheinlich hätte es schon gereicht, hie und da ein paar Hintergrundgeräusche oder ein wenig Musik einzufügen, um das Hörbuch besser geraten zu lassen; vielleicht hätten auch verschiedene Sprecherrollen dazu beigetragen, die Produktion aufzuwerten. Ich lebe das Hörbuch jedenfalls ganz schnell beiseite. Nach einmal anhöre werde ich es mir jedenfalls nicht. Die Lust darauf ist mir jedenfalls gründlich vergangen. Camilleri: Hund aus Terracotta Andrea Camilleri: Der Hund aus Terracotta; Produktion SWR 2001; 2 CDs Gesamtspielzeit 110 Minuten; Hörspielbearbeitung: Daniel Grünberg; Musik: Henrik Albrecht; Regie: Leonhard Koppelmann; Regieassistenz: Mark Ginzler; Ton: Dietmar Rözel; Schnitt: Christian Köhler und Gaby Kemper; Sprecher: Gerd Wameling, Horst Mendroch, Frauke Poolmann, Helmut Woestmann und viele andere Es ist nicht nur die sizilianische Mafia, die Kommissar Montalbano in Atem hält. Auch ein skelettiertes Paar in inniger Umarmung, das von einem lebensgroßen Schäferhund in Terracotta bewacht wird, führt den Ermittler auf die Spur eines Verbrechens, das immer größere Kreise zieht. Alles in allem ist die eine gelungene Produktion. Musik, verschiedene Sprecherrollen und Hintergrundgeräusche sind die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Die Geschichte ist dramatisch und spannend, angemessen ungewöhnlich und dennoch altvertraut und in sich stimmig. Ich nehme mir an einem Sonntagvormittag die Zeit, mir das Hörspiel anzuhören. Ich genieße die Zeit. Ich lausche einem hörenswerten Hörspiel. Und kann es eigentlich nur jedem anderen Krimiliebhaber weiterempfehlen. Dies ist der sprichwörtliche Stoff, aus dem gute Krimis gemacht sind. Nabb: Tod im Herbst Magdalen Nabb: Tod im Herbst; Produktion: Deutschlandradio 2000; Ton: Peter Kainz; Komposition: Ralf Hoyer; Dramaturgie: Torsten Enders; Regie und Hörspielbearbeitung: Christoph Dietrich; Regieassistenz: Marcus Mohr Niemand kennt die Tote, die aus dem Arno gefischt wird. Ist sie eine Verrückte, die sich - nur mit einem Pelzmantel bekleidet - das Leben nahm? Der behäbige Florentiner Carabinieri Maresciallo Guarnaccia muß einer Spur folgen, die in die sumpfigen Tiefen der Drogenszene führt. Da wird ein weiterer grausiger Fund gemeldet. Die CD gefällt mir. Verschiedene Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche und Musik sind die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Glaubt man dem beigefügten Textheft, so ist Georges Simenon das große Vorbild von Nabb. Inwieweit Simenon irgendeinen Einfluß auf Nabb ausübte, kann ich nicht beurteilen; dafür kenne ich das Werk Simenons nicht gut genug. Die Geschichte ist in sich schlüssig und stimmig. Das erzählerische Talent Nabbs ist hier deutlich zu spüren. Ich habe mir vorgenommen, mich in Zukunft mehr um die Bücher Magdalen Nabbs zu kümmern. Mal sehen, ob die Bücher genauso gut sind die wie Hörbücher. Buchbesprechung Rüdig Fußballcartoons ?100 originell Fußball � Cartoons beleuchten humorvoll das vielseitige Geschehen um das runde Leder: Die Spieler � der Torwart � der Trainer � der Schiedsrichter � das Tor � die Fans � Übertragungen im Fernsehen � der Nachwuchs � das Umfeld,� steht auf dem hinteren Buchdeckel. Na ja. Ich bin mir nicht so sicher, was ich von dem Buch halten soll. Da die Cartoons zeitlich und neutral gehalten sind, treten sie niemandem auf die Füße. Inhaltlich sind sie auch nicht besonders anspruchsvoll. Daher kann es leicht passieren, daß man das Buch in wenigen Minuten gelesen hat. Interessanter ist es vielmehr, daß das Buch in einem Druckkostenzuschußverlag erschienen ist. ?Als Zuschußverlag bezeichnet man einen Verlag, der Bücher unter Beteiligung der jeweiligen Verfasser an den Druckkosten (Druckkostenzuschuß) publiziert. Zuschußverlage sind in ihrer heutigen Form Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden. Allerdings war es auch früher schon üblich, daß der Autor die Kosten für den Druck ganz oder teilweise selbst übernimmt. Heute gilt des hauptsächlich noch für wissenschaftliche Arbeiten. Den Zuschuß können die Autoren selbst, häufig aber auch Dritte, zum Beispiel bei wissenschaftlichen Werken Stiftungen leisten. Vor allem ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden viele kleinere Verlage. Diese konnten die Druckkosten oft nicht alleine tragen, so daß der Autor das Risiko einer Veröffentlichung gemeinsam mit dem Verlag trug. Heute haben sich zahlreiche Verlage auf Zuschußbücher spezialisiert. Zuschußverlage zählen zu den Kommissionsverlagen. Die Veröffentlichung eines Buches kann im Format A5 mit etwa 300 Seiten / 250 Stück (Stand: 2006) zwischen 2.000 und 5.000 Euro liegen. Dazu können noch die verschiedenen, teilweise schon erwähnten, zusätzlichen Kosten kommen. Davon sind reine Druckkosten mit etwa 2.000 Euro anzusetzen, wenn ein Druck unterstellt wird, der im mittleren Preissegment liegt, und ohne besondere Ansprüche an Papier, Bindung und Umschlaggestaltung / Cover auskommt. Kritiker meinen, daß Zuschußverlage kein Interesse am Verkauf ihrer Produkte hätten, da sie aus den Zuschüssen selbst schon Gewinn schöpfen würden. Der Verband deutscher Schriftsteller nimmt keine Autoren auf, die ausschließlich in Zuschußverlagen veröffentlicht haben. In zahlreichen Internetforen diskutieren Autoren über Druckkostenzuschußverlage und ihre Geschäftsgebaren. Wobei festzuhalten ist, daß die Erfahrungen der Autoren nicht einhellig sind, was auch die große Zahl von Büchern zu belegen scheint, die von Druckkostenzuschußverlagen jährlich auf den Markt gebracht werden. Befürworter der Zuschußverlage argumentieren, daß diese für unbekannte Autoren der einzige Weg seinen, ein Buch zu publizieren und sich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen zu können. Dagegen steht die Erfahrung jener Autoren, die der Ansicht sind, daß die hohen Kosten, die bei der Veröffentlichung eines Buches in einem Druckkostenzuschußverlag berechnet werden, nicht gerechtfertigt sind. Um Mißverständnissen vorzubeugen und sich aus dem negativen Bedeutungsfeld des Begriffes zu lösen, bezeichnen sich einige Zuschußverlage inzwischen ausdrücklich als ?Dienstleisterverlage�. Die klassische Alternative zu sämtlichen etablierten Verlagsformen ist der Eigen- oder Selbstverlag. Die im Eigenverlag herausgegebenen Bücher verursachen zunächst die Kosten, die durch den Buchdruck entstehen, wenn sich der Autor dazu entschließt, sein Buch in dieser Form herauszugeben, und nicht etwa in der Form eines elektronischen Buches, dem sogenannten E � Book. Neben den durch den Buchdruck entstandenen Kosten fallen hier noch die Kosten an, die ein Autor bereit ist, für Werbung / Promotion auszugeben. Eine ISBN kann der Autor seinem Werk ebenfalls zuweisen lassen, damit sein Werk über den Buchhandel zu erwerben ist. Der Selbstverleger ist weitgehend unabhängig, muß aber sämtliche Arbeiten (Buchhaltung, Vermarktung), die ansonsten vom Verlag übernommen werden, selbst abdecken. Pseudoverlage verlangen vom Autor keinen Zuschuß, sondern die Gesamtkosten der Verlegung zuzüglich einer Gewinnspanne. Eine weitere Alternative stellt das Book on Demand � Verfahren dar. Dabei zahlt der Autor für den Druck der ersten Auflage. Das Buch verbleibt elektronisch beim Verlag und wird auf Anfrage / on demand erneut gedruckt. Manchmal sind verschiedene Dienstleistungen wie Lektorierung im Verlagsangebot enthalten. Die preiswerteste Form der Veröffentlichung eines Buches ist sicherlich die Veröffentlichung als E � Book, wobei hier zu berücksichtigen ist, daß diese Buchform lange nicht den Veröffentlichungsgrad besitzt, wie etwa das herkömmliche Buch. Andererseits besitzt das Medium E � Book ein solch großes Potential, daß es nicht zu vernachlässigen ist. Da es über das Internet vertrieben wird, steigt die Zahl der potentiellen Interessenten ständig. Für Autoren, die ihre Werke im Eigenverlag herausbringen, kann auch der E � Book � Vertrieb interessant sein,� berichtet Wikipedia. Nach meiner persönlichen Beobachtung können Druckkostenzuschußverlage getrost als Abzocker bezeichnet werden. Sie bereichern sich an der menschlichen Eitelkeit, die es gerne sieht, wenn der eigene Name in der Öffentlichkeit auftaucht. Da ist vermeintlich jemand, der meine Arbeit schätzt. Ich habe mal in Duisburg und Umgebungen in Buchhandlungen und öffentlichen Büchereien darauf geachtet, ob mir dort Bücher aus Druckkostenzuschußverlagen auffallen. Mitnichten! Mein Eindruck: Druckkostenzuschußverlage werden dort gemieden. Die Qualität der Bücher ist ja oft genug auch zumindest zweifelhaft. Druckkostenzuschußverlage gaukeln ihren Autoren vor: ?Wir kümmern uns um den Vertrieb Ihrer Bücher!� Den Beweis dafür bleiben sie oft genug schuldig Ich selbst habe auch schon in Druckkostenzuschußverlagen veröffentlicht. Hatte ich anfangs noch ein naives Gefühl des Erfolges, so kam die Ernüchterung schon bald. Kein seriöser Verlag, keine seriöse Literaturzeitschrift wollte meine ach so gute Literatur. Es waren eben nur die Druckkostenzuschußverlage, die neben der Literatur gerne auch mein Geld nahmen. Daß meine Literatur Hobby und Liebhaberei und nicht konkurrenzfähig war (und heute auch noch ist), gebe ich heute gerne zu. Für mich persönlich ist es wichtigre, selbst Spaß beim Schreiben zu haben. Eine Veröffentlichung um jeden Preis ist mir daher nicht wichtig. Natürlich schmeichelt es auch meiner Eitelkeit, wenn ich behaupten kann: ?Ich habe Texte veröffentlicht. Jedermann kann jetzt meinen Namen im Internet oder einer Zeitschrift lesen�. Diese kleine Eitelkeit gestehe ich gerne. Aber Geld für eine Veröffentlichung werde ich nicht mehr ausgeben. Das ist mir mein Hobby nicht wert. Heinrich Rüdig: Ein Direktschuß mit vollem Risiko � Fußball Cartoons; Haag + Herchen Verlag Frankfurt 1999; 129 Seiten; ISBN 3 � 86137 � 912 � 0 Kriminal � Hörbuchbesprechungen Simenon: Maigrets Nacht an der Kreuzung Georges Simenon: Maigrets Nacht an der Kreuzung; steinbach sprechende bücher 2003; 1 CD 58 Minuten; Sprecher: Friedhelm Ptok, Christian Berkel, Christian Brückner, Arta Preuss, Axel Wandtke und Peter Groeger; ISBN 3 � 88698 � 635 � 7 Ein in einem französischen Provinznest lebender Däne entdeckt in seiner Garage den Wagen seines Nachbarn. In dem Wagen liegt die Leiche eines Diamantenhändlers. Sein eigenes Auto befindet sich aber beim Nachbarn. Kommissar Maigret wird hier eingeschaltet. Es bemerkt sehr bald: Die Häuser in dem Provinznest verbergen ein Geheimnis, nämlich die Identität des Mörders. Eine inszenierte Lesung mit verschiedenen Sprecherrollen liegt hier vor. Was sich vordergründig nach gepflegter Unterhaltung anhört, offenbart aber auch sehr schnell seine Nachteile. Wird die Handlung spannend und dramatisch, böte ein Hörspiel die Möglichkeit, dies auch hörbar umzusetzen. Der vorliegenden Lesung bekommt der Hörer (handwerklich) keine spannende Umsetzung der Romanvorlage, sondern eher eine gepflegt � triste Hausmannskost geboten. Schade, daß Sie, lieber Leser, das vorliegende Werk momentan nicht hören können; dann würden Sie bestimmt verstehen, warum ich eigentlich Hörspiele lieber mag als Lesungen. Und inhaltlich? ?Eine durchschnittliche Geschichte, nichts Besonders,� ist mein persönlicher Eindruck. Unbekanntere Autoren haben schon interessantere Geschichten fertiggebracht. Auch wenn Georges Simenon zu den Klassikern der Kriminalliteratur zählt, kann ich das vorliegende Hörbuch eigentlich nicht weiterempfehlen. Es ist dann doch zu langweilig dafür. Simenon: Maigret und die schrekclichen Kinder Georges Simenon: Maigret und die schrecklichen Kinder; Produktion: RIAS Berlin / DeutschlandRadio 1958; 1 CD 74 Minuten; Hörspielbearbeitung: Fred von Hoerschelmann; Regie: Cläre Schimmel; Sprecher: Wilhelm Borchert, Walter Bluhm, Gisela Mattishent und viele andere In einem kleinen Dorf an der französischen Küste wird eine Postangestellte ermordet. Als Hauptverdächtiger gilt der Dorflehrer, der jedoch Kommissar Maigret selbst um Hilfe bittet. Schon bald stellt der fest, daß die Dorfbewohner alle unter einer Decke stecken und sogar die Kinder dabei mitspielen. Maigret muß zu äußerst unorthodoxen Methoden greifen. So steht es in der Inhaltsangabe. Mal sehen, was der Praxistest ergibt. Handwerklich ist das Hörbuch sicherlich gut gelungen. Verschiedene Sprecherrollen und Hintergrundgeräusche sind die klassischen Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Inhaltlich überkommen mich aber meine Zweifel. Irgendwie kommt mir die Geschichte so durchschnittlich vor. Eine kleine, abgeschiedene Welt, in der ein Mord geschieht und in die ein Kommissar eindringt � dies ist ein klassisches Motiv. Das Hörbuch ist zwar gute Erzählkultur und gute Literatur; das allein reicht aber nicht aus, um Spannung zu erzeugen und Lust auf das Zuhören zu machen. Das Hörbuch als langweilig zu bezeichnen, wäre sicherlich übertrieben; wie schon gesagt: Das Wort ?durchschnittlich� wäre passender. Daher kann ich das Hörbuch nicht weiterempfehlen. Friedrich Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre ?Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Sein Vater Johann Kaspar Schiller hatte das Badergewerbe und die Wundarzneikunst erlernt und stand in Diensten des Herzogs von Württemberg. Der Herzog schickte Schiller auf die 1771 gegründete ?Militär � Pflanzschule� für künftige Offiziere. 1775 wurde diese Schule als ?Militärakademie� nach Stuttgart verlegt und um eine medizinische Abteilung erweitert. Schiller wechselte zum Studium der Medizin. Sein Freund Friedrich von Hoven nennt als Grund ?nicht Vorliebe für das Studium der Medizin, als Neigung zur Dichtkunst�. Am 15. Dezember 1780 verließ Schiller die Anstalt, wurde Regimentsmedikus in Stuttgart. 1781 erschien anonym das Drama ?Die Räuber� (Uraufführung am 13. Januar 1782) in Mannheim). Im Mai 1782 fuhr Schiller zu einer Aufführung der ?Räuber� nach Mannheim, ohne Urlaub beantragt zu haben. Er wurde bestraft mit zweiwöchigem Arrest und dem Verbot, künftig ins `AuslandŽ zu reisen und weiterhin `Kommödien` zu schreiben `bei Strafe der KassationŽ. Schillers Versuch, das Verbot aufzuheben, war erfolglos. So floh er mit seinem Freund Streicher ins `AuslandŽ nach Mannheim, dann nach Frankfurt und fand am 7. Dezember 1782 in Bauerbach bei Meiningen Unterkunft bei der Frau von Wolzogen. Inzwischen hatte er den `FiescoŽ geschrieben, ihn aber nicht am Theater unterbringen können und ihn aus Geldnot an einen Buchhändler verkaufen müssen. In Bauerbach arbeitete Schiller bereits an seinen nächsten Stück, der `Louise MillerinŽ, und beschäftigte sich mit einer der Hauptquellen zum späteren `Don KarlosŽ. Im Juli 1783 kehrte Schiller nach Mannheim zurück und wurde am Mannheimer Nationaltheater angestellt mit der Verpflichtung, bis Ablauf des Jahres drei Stücke zu liefern. `FiescoŽ und `Kabale und LiebeŽ wurden aufgeführt; ein drittes Stück hatte Schiller � auch durch Krankheit bedingt � nicht fristgerecht liefern können. Deshalb wurde er zum 1. September 1784 entlassen. Nun sollte die Gründung einer Zeitschrift, der `Rheinischen ThaliaŽ, finanzielle Hilfe bringen � ein vergeblicher Versuch. Zu diesen Miseren kam die schwierige Liebesbeziehung zu Charlotte von Kalb. In dieser Situation erhielt Schiller von Christian Gottfried Körner und anderen Verehrern eine Einladung nach Leipzig. Körner regelte auch Schillers Geldprobleme. Im April 1785 folgte Schiller der Einladung und blieb fast zwei Jahre im Hause Körner. In dieser Zeit arbeitete er am `Don CarlosŽ. Auch die Erzählungen `Der Verbrecher aus verlorener EhreŽ und der Fragment gebliebene `GeisterseherŽ entstanden. Doch Schiller wandte sich im Juli 1787 nach Weimar. Hier lernte er zunächst Herder und Wieland kennen, dann auch die Familie von Lengefeld, von deren beiden Töchtern Schiller Charlotte 1790 heiratete. In Weimar beschäftigte sich Schiller vor allem mit historischen Studien. Durch Vermittlung Goethes erhielt er im März 1789 eine Berufung zum außerordentlichen Professor für Geschichte nach Jena. Auf seine Bitte hin wurde ihm vom Herzog Ende 1789 ein jährliches festes Gehalt von 200 Talern gewährt. Nun war Schiller ohne finanzielle Sorgen. Historische Studien, besonders der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, führten zur Abfassung seines bedeutendsten historischen Werkes, das als ?Die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges� 1793 in Buchform erschien. 1791 war Schiller schwer krank. Die als ?Katarrhfieber� oder ?hitzige Brustkrankheit� bezeichnete Krankheit war Tuberkulose. Mit Krankheit hatte Schiller lange zu tun gehabt. Fast alle Produktionen waren seinem labilen Körper abgerungen. In diese Zeit gesundheitlicher und finanzieller Bedrängnis fiel Schillers Beschäftigung mit Kant und seine Arbeit an den ästhetischen Studien: 1793 `Über Anmut und WürdeŽ, 1793 / 1794 `Über die ästhetische Erziehung des MenschenŽ, 1795 `Über naive und sentimentale DichtungŽ, diverse Arbeiten über die Theorie der Tragödie. Mit dem Buchhändler Cotta hatte er die Gründung der Zeitschrift `Die HorenŽ verabredet und neben anderen vor allem Goethe als Mitarbeiter gewonnen. 1795 bis 1799 war die Zeit der klassischen Gedankenlyrik Schillers, 1795 bis 1798 die Zeit der intensiven Arbeit an der Wallenstein � Trilogie. Am 12. Oktober 1798 wurde in Weimar `Wallensteins LagerŽ, am 30. Januar 1799 `Die PiccolominiŽ, am 20. April 1799 `Wallensteins TodŽ aufgeführt, das vollständige Werk 1800 als Buch veröffentlicht. Der Erfolg war groß. Im Dezember 1799 zog Schiller von Jena nach Weimar. Die Arbeit für das Theater führte Schiller zu einer unglaublich reichen Produktion: Bearbeitungen von Stücken fremder Autoren (Shakespeare, Gozzi, Racine), eigene Dramen, `Maria Stuart` (1803), `Die Jungfrau von OrleansŽ (1801), `Die Braut von MessinaŽ (1803), `Wilhelm TellŽ (1804). Nach einer schweren Erkrankung im Juli 1804 starb Schiller am 9. Mai 1805. Die in der ersten Fassung `Verbrecher aus InfamieŽ genannte Erzählung `Der Verbrecher aus verlorener EhreŽ entstand 1785. Schiller hatte den Stoff � des Leben des Sonnenwirtes Friedrich Schwan aus Ebersbach in Württemberg und dessen Hinrichtung 1760 � im zweiten Band der `Sammlung und Erklärung merkwürdiger Erscheinungen aus dem menschlichen Leben`(1787) seines Lehrers Abel gefunden. Mag auch der unmittelbare Anlaß für die Abfassung dieser Geschichte die finanzielle Not Schillers gewesen sein, so war das Ergebnis mehr als eine bloße Kriminalgeschichte. Er nannte sie auch nicht so, sondern schrieb im Untertitel `Eine wahre GeschichteŽ. Die Art der Darstellung sollte den Leser nicht in ein spannungsgeladenes Geschehen reißen; vielmehr ging es Schiller darum, den Leser zum Verstehen und zur Selbsterkenntnis zu bringen. Dem dient die lange � auf dieser CD etwas gekürzte � theoretische Einleitung und sein Bemühen, an dem vorliegenden Fall etwas Allgemeingültiges zu entwickeln, dem dient die psychologische und soziologische Analyse des Geschehens um und mit Friedrich Schwan. `Wir müssen mit ihm bekannt werden, eh er handelt; wir müssen ihm seine Handlung nicht bloß vollbringen, sondern auch wollen sehen. An seinen Gedanken liegt uns unendlich mehr als an seinen Taten, und noch weit mehr an den Quellen dieser Gedanken als an den Folgen jener Taten.` Schiller läßt Friedrich Schwan auch selbst sprechen, allerdings mit der analysierenden Formulierungskunst des Verfassers. Den Dramatiker Schiller kann man an der Gestaltung mancher Szene erkennen, der Moralist Schiller ist immer gegenwärtig. Es war ihm wichtig, `den grausamen Hohn und die stolze SicherheitŽ auszurotten, `womit gemeiniglich die ungeprüfte aufrechtstehende Tugend auf die gefallene herunterblicktŽ�, lese ich auf der CD � Hülle. Und leihe sie mir prompt in der Duisburger Stadtbücherei aus. ?Der Verbrecher aus verlorener Ehre� gilt als die erste Kriminalerzählung in der deutschen Literatur. Ich möchte nun nicht den Inhalt diskutieren; das werden genug Autoren schon getan haben. So gut Roland Astor auch liest, so überkommen mich doch auch Zweifel. Wie kann man einen solchen Text angemessen als Hörbuch umsetzen? Um wenigstens ein Mindestmaß an Abwechslung für das Ohr zu erreichen, wären verschiedene Sprecher und der dezente Einsatz von Hintergrundgeräuschen erste Ansatzpunkte. Gerade dieser Text bietet an verschiedenen Stellen Gelegenheit dazu. Die Chance dazu wird leichtfertig vertan. So herrscht beim Zuhören doch eine gewissen Monotonie vor. Es ist das Interesse am historischen Text, das meine Konzentration aufrechterhält. ?Du kannst über alles predigen, aber nur nicht länger als 15 Minuten,� sagt ein befreundeter Pfarrer. Was für Predigten gilt, sollte auch für Lesungen gelten. Ein guter Dramaturg sollte schon in der Lage sein, einen Originaltext so ansprechend aufzubereiten, daß es Freude macht, zuzuhören. Ja, ich weiß, daß ich mich hier wiederhole. Wie soll ich es aber sonst bekräftigen, daß Lesungen die schlechtestes Form sind, Kriminalliteratur in Hörform zu veröffentlichen? Ich weiß nicht, was soll es bedeuten � meine Phantasie reicht aus, um mir vorzustellen, wie sich die Lesung lebendiger gestaltet anhören würde. Schade, daß ich es nicht umsetzen kann. Friedrich Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre; Produktion: Naxos Hörbücher; Gesamtspielzeit: 58 Minuten; Sprecher: Roland Astor; ISBN: 3 � 9333514 - 04 � 5 Janwillem van de Wetering: Der blonde Affe Produktion: Südwestrundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1984, Veröffentlichung Der Audio Verlag 2002; 1 CD 55 Minuten; Hörspielbearbeitung und Regie: Peter Michel Ladiges; Ton: Roland Seiler; Schnitt: Regine Schneider; Sprecher: Christian Brückner, Monica Bleibtreu, Matthias Ponnier, Hans Peter Hallwachs und viele andere Der Kommissaris und seine Kollegen von der Amsterdamer Mordkommission treffen sich im Keller des Polizeipräsidiums, wenn sie die Nase voll vom Dienst haben. Bei einer Jam � Session spielen sie mit den Drums und der Flöte um die Wette. Doch dann kommt ein neuer Fall dazwischen. Elaine Carnet liegt mit gebrochenem Genick auf der Treppe ihrer Veranda. Liegt hier ein Unfall vor? ?Nein,� sagt die Mordkommission. Dafür gibt es einfach zu viele Verdächtige. Die Tochter, der Nachbar, de Geschäftspartner, nicht zu vergessen der Ex � Geliebte der Toten � sein Spitzname lautet ?blonder Affe�. Er lebt einsam auf einem Hausboot. Mir persönlich gefällt diese Hörspielproduktion. Die Geschichte ist einigermaßen spannend. Das Ende, die Auflösung hätte zwar dichter und dramatischer gestaltet werden können (das gilt sowohl für die dramaturgische wie auch die inhaltliche Umsetzung); letztlich tut dies dem guten Gesamteindruck aber keinen Abbruch. Ich muß mal im Internet recherchieren, ob noch mehr Texte von van de Wetering als Hörspiel produziert wurden. Wenn ja, sind sie hoffentlich genauso gut gelungen wie diese. Ich kann die vorliegende Produktion jedenfalls nur weiterempfehlen. Patricia Highsmith: Der talentierte Mr. Ripley Produktion: Hessischer Rundfunk / Südwestfunk / Norddeutscher Rundfunk 1989; 2 Kassetten Laufzeit 118 Minuten; ISBN 3 � 89584 � 406 � 3; Hörspielbearbeitung und Regie: Bernd Lau; Sprecher: Ernst Jacobi, Michael Quast, Siemen Rühaak, Günther Amberger und viele andere Tom Ripley ist ein kleiner Ganove. Sein Auftrag: Er soll ?Dickie� Greenleaf aus Italien nach Amerika zurückholen. Ripley finden Dickie. Der angenehme Nebeneffekt: Er lernt das süße Leben kennen. Und beginnt, vom großen, süßen Geld zu träumen. Ripley erkennt die Chance. Er läßt Dickie verschwinden. Ein raffiniertes Doppelspiel soll seinen Erfolg sichern. Gute 2 Stunden habe ich jetzt dem Hörspiel gelauscht. Und bin mir im Zweifel: Hat mir nun das Hörspiel gefallen oder nicht? Ich bin mir nicht sicher. Handwerklich ist das Hörspiel gut gelungen. Die Geschichte ist abwechslungsreich und gut hörbar aufbereitet. Mit verschiedenen Sprechern, Hintergrundgeräuschen und Musik setzt Lau alle Stilelemente des Hörspiels ein. Eigentlich müßte es also Spaß machen, dem Hörbuch zu lauschen. Es ist der Inhalt, der mich irritiert. Er kommt mir etwas zu langatmig vor. Ist ?langatmig� wirklich das richtige Wort? Ja, doch. Für mich ist die Handlung irgendwie unbefriedigend. Ihr Geld die atmosphärische Dichte, die liebevolle Beschreibung von Orten, Personen und Charakteren, schlicht einfach alles, was einen guten Krimi ausmacht. Ich hoffe, daß dies im Original besser gelungen ist. In meinen Augen ist das vorliegende Hörspiel einfach zu schwammig und oberflächlich geraten, um wirklich überzeugend zu sein. Patricia Highsmith:: Ripley`s Game Produktion: Hessischer Rundfunk 2001; 2 MC 115 Minuten Gesamtspielzeit; Bearbeitung: Peter Liermann; Regie: Ferdinand Ludwig; Musik: Peter Zwetkoff; Sprecher: Charles Wirth, Gottfried John, Heinz Trixner und viele andere ?So langsam setzt sich eine Idee fest in Tom Ripleys Kopf. Es ist die Idee, den rechtschaffen und bieder wirkenden Bilderrahmer Jonathan Trevanny zu einem Mord zu verführen. Die Idee beginnt, Tom Spaß zu machen. Es wäre doch zumindest einen Versuch wert. Tom Ripley knüpft seine Netze und ein verheerendes Gerücht nimmt seinen Lauf. Trevanny, der an Leukämie leidet, habe � so besagt das Gerücht � nicht mehr lange zu leben. Tatsächlich läßt sich Trevanny auf das gefährliche Spiel ein, ohne freilich zu wissen, wer ihn in diese Situation gebracht hat,� steht da auf dem Booklet. Ich bin neugierig geworden und leihe mir das Hörspiel in der Duisburger Stadtbücherei aus. Rund 2 Stunden dauert das Hörspiel. Es sind zwei Stunden guter Unterhaltung. Es ist eine in sich stimmige Geschichte, die ansprechend als Hörspiel aufbereitet wurde. Mit verschiedenen Sprechern, Hintergrundgeräuschen und Musik zieht Liermann alle Register der Hörspielkunst. Ist die Geschichte spannend? Ja. Ist sie glaubwürdig? Na ja. Zähneknirschend gestehe ich ihr es zu. Ich kann es mir vorstellen, daß jemand nur auf Grund von Gerüchten über seine Gesundheit und / oder sein bevorstehendes Ableben zum Mörder wird. Kann ich das Hörspiel weiterempfehlen? Ja, auf jeden Fall. Ich selbst bin jedenfalls neugierig auf das Original geworden. Raymond Chandler: Die Tote im See Produktion: Südwestfunk Baden � Baden 1983; Gesamtspieldauer 60 Minuten; Hörspielfassung und Regie: Hermann Naber; Musik: Peter Zwetkoff; Technik: Udo Schuster und Bernd Hagen; Sprecher: Hans Peter Hallwachs, Charles Wirth, Arnold Marquis und viele andere ?Ich will, daß Sie sich auf die Spur meiner Frau setzen und ausfindig machen, wo sie sich aufhält und was sie macht, und zwar ohne daß sie etwas davon merkt. Sie ist nämlich vor elf Tagen plötzlich verschwunden,� lautet der Auftrag für den Privatdetektiv John Dalmas. Das Ergebnis ist ein gutes Hörspiel: Die Geschichte ist in sich stimmig und schlüssig. Atmosphärisch ist sie so dicht, daß hier auf Hintergrundgeräusche und Musik als Stilelemente weitestgehend verzichtet werden kann. Sie werden nur dezent eingesetzt. Mir persönlich gefällt dieses Hörspiel. Das Hörspiel ist gut hörbar, dabei doch sehr ruhig, unaufgeregt und trotzdem irgendwie spannend. Wer also am Wochenende nichts weiter zu tun hat, sollte sich ruhig Zeit für dieses Hörspiel nehmen. Dashiell Hammett: Der dünne Mann Produktion: Südwestfunk / Hessischer Rundfunk 1997; Gesamtspielzeit: 100 Minuten; ISBN 3 � 89584 � 423 � 3; Hörspielbearbeitung und Regie: Walte Adler; Dramaturgie: Klaus Schmitz; Toningenieur: Daniel Senger; Schnitt: Regina Kraus; Sprecher: Martin Reinke, Annette Paulmann, Burghart Klaußner, Leslie Malton und viele andere Die Handlung spielt in New York. Juli Wolf arbeitet als Sekretärin und ist die Geliebte des Erfinders Clyde Wynant. Sie liegt ermordet in ihrer Wohnung. Ihr Chef ist exzentrisch und verschwunden. Ob er der Mörder ist? Verbirgt seine Ex � Frau etwas? Nick Charles ist klug, witzig und zuweilen auch zynisch. Als ehemaliger Detektiv übernimmt er den Fall. Seine Frau Nora unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Handwerklich ist das Hörspiel gut gelungen. Schmitz zieht hier alle Register der Hörspielkunst: Verschiedene Sprecher, Hintergrundgeräusche und Musik werden hier eingesetzt. An der Dramaturgie ist nichts auszusetzen. Inhaltlich gefällt mir die Geschichte nicht. Die Kriminalgeschichten des guten alten Europa sind nicht so brutal und gewalttätig wie ihr amerikanischen Gegenstücke. Ich persönlich habe aber auch noch andere Probleme die Geschichte wirkt auch mich so chaotisch arrangiert und teilweise auch langweilig, daß ich immer wieder den Faden verlieren. Zum Glück ist die Geschichte nicht sehr tiefgründig, so daß ich � zum Glück � immer wieder einen Einstieg finde. Ich kann mit dieser Art Krimi nicht viel anfangen. Die Geschichte ist zwar einerseits gute Unterhaltung; andererseits fehlt ihr aber auch Niveau und Klasse. Den Charakteren fehlt der Wiedererkennungseffekt, der Geschichte irgendwie die Raffinesse. Weiterempfehlen kann ich zumindest das Hörspiel nicht. P. D. James: Der Tod kam schnell Produktion: Der Hörverlag 2006; Regie: Toni Nirschl; Technik: Christoph Tampe; Leser: Christian Hoening ?Nach dem Tod von Großtante Allie möchte der Pfarrer endlich die Wahrheit wissen. Hat sie vor 67 Jahren ihren Ehemann mir Arsen vergiftet? Das Gericht hat sie damals zwar freigesprochen, doch weder er noch Kommissar Adam Dalgliesh glauben an ihre Unschuld. So rollt Dalgliesh den Fall von neuem auf und erfährt mit Schrecken, was zu jener Zeit wirklich passiert ist,� steht auf dem CD � Cover. Also leihe ich mir die CD in der Duisburger Stadtbücherei aus. Eigentlich mag ich keine Lesungen. So sehr die Sprecher auch bemühen, so versprühen die Lesungen im Allgemeinen doch eine gepflegte Langeweile. Woran liegt es, daß es hier anders ist. Macht Christian Hoening etwas anders als andere Sprecher? Nein, ich glaube nicht. Es mußt wohl an der Geschichte liegen, daß ich trotzdem zuhöre. P. D. James schreibt gepflegte Unterhaltung, die aus sich heraus lebt, die die Kraft der Sprache nutzt, um den Leser / Hörer in ihren Bann zu ziehen. Makaber ist aber das Ende; er ist fast schon der beste Teil der Lesung. Ungewöhnlich ist die Geschichte, und das nicht nur, weil der Mordfall, um den es hier geht, 67 Jahre zurückliegt. Auch wenn es letztendlich nicht mehr eindeutig bewiesen werden kann, so gehört auch der Täter (mitsamt Tatmotiv) nicht zu den Personengruppen, die in Kriminalromanen üblicherweise als Täter in Frage kommen. Warum ich hier bei meinen Formulierungen nicht deutlicher werde? Weil ich Sie neugierig machen möchte, lieber Leser, und nicht zu viel verraten möchte. Besorgen Sie sich ruhig die CD und hören sich die Lesung an. Es lohnt sich auf jeden Fall. Dashiell Hammett: Der Fluch des Hauses Dain Produktion: Südwestfunk / Hessischer Rundfunk 1998; 2 CDs Gesamtspieldauer 110 Minuten Stereo; Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer; Sprecher: Otto Sander, Felix von Manteuffel, Peter Fricke und viele andere Der ?Continental Op�, ein Versicherungsdetektiv, ermittelt in einem Diamantenraub. Die gestohlenen Diamanten werden aber bald zur Nebensache. Wo auch immer der Detektiv auftaucht, gibt es Leichen. Eine Spur führt zu einer mysteriösen Sekte; es ist aber auch von einem alten Familienfluch die Rede. Auch wenn das Hörspiel fast 2 Stunden dauert, gefällt es mir. Die Handlung ist spannend und handwerklich gut aufbereitet. Schaeffer zielt alle Register der Hörspielkunst. Es gibt sowohl verschiedene Sprecherrollen wie auch Musik und Hintergrundgeräusche. Es macht sehr viel Spaß, zuzuhören. Man muß es allerdings sehr genau tun. Sonst kann man leicht den roten Faden verlieren und mit den vielen handelnden Personen durcheinanderkommen. Die Vorgabe der klassischen Kriminalliteratur, die Orte der Handlung und die Zahl der Personen überschaubar zu halten, wird hier schmählich vernachlässigt. Aber egal. Die Geschichte ist rasant, würde genügend Stoff für mehrere eigenständige Geschichten bieten und ist spannend. Sie hat Tiefgang. Sie wird von der guten, überzeugenden Leistung der Sprecher unterstützt. Ich habe selten eine so professionelle und anspruchsvolle Darbietung erlebt. Wie schon gesagt: Mit gefällt das Hörspiel. Ich kann es nur weiterempfehlen. Gerhard Herm: Nur ein toter Indianer Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1994; Regie: Frank � Erich Hübner; Ton: Henning Schmitz; Schnitt: Inge Böhle; Sprecher: Christian Brückner, Pit Krüger, Jürg Löw, Anna � Barbara Kurek und viele andere Arno von Stettin ist Tropenholzhändler. Er fühlt sich bedroht. Von einem chilenischen Indianer, der seit Wochen vor dem Werksgelände auf seiner Maultrommel spielt. Da er in Chile große Wälder abgeholzt haben soll, steht von Stettin öffentlich in der Kritik. Als Kommissar Brockmeyer das Büro von Stettins betritt, fixiert der Holzhändler den Indianer durch das Zielfernrohr seines Gewehrs. Da der Kommissar keinen Handlungsbedarf sieht, kann er den Holzhändler nur beschwichtigen. Dann wird ein weiterer Tropenholzhändler mißhandelt und lebensgefährlich verletzt. In dieser Situation wird der Indianer erschossen aufgefunden. Gerade einmal den Anfang höre ich mir konzentriert an, als die Kassette im Rekorder läuft. Der Grund dafür ist einfach. Die Geschichte ist zu gewöhnlich und banal, als daß sie spannend oder interessant wäre. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viele Kriminalhörspiele gehört. Vielleicht bin ich ja dadurch etwas verwöhnt. Die Ansprüche an Inhalt und Dramaturgie sind gewachsen. Nicht, daß die vorliegende Geschichte schlecht wäre. Sie ist aber nicht ungewöhnlich genug, um wirklich interessant zu sein. Krimis, die sich um Wirtschaftsthemen drehen, folgen leider viel zu oft ausgetretenen Pfaden, auf denen halbseidene Gestalten, Schmuggel, Betruf, Unterschlagung, ökologisch und ethisch anrüchige Geschäfte oder Umweltkriminalität anzutreffen sind. Mein Rat an Autoren: Finger weg von solchen Themen. Sie sind inzwischen so ausgelaugt, daß sie niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. ?Kann nicht mal jemand über Falschmünzerei, Plagiate, Kunstfälscherei oder Schieberei schreiben,� möchte man da verzweifelt fragen. Ich glaube nicht, daß ich mir Hörspiele wie dieses noch weiter anhören werde. Dafür sind sie einfach zu langweilig. Hans Werner Kettenbach: Torschluß Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1987; 1 CD Gesamtspielzeit: 53 Minuten; Regie: Albrecht Surkau; ISBN: 3 � 89813 � 217 � X; Komposition: Thomas Preißler; Ton: Heinz Klein; Schnitt: Renate Klein und Birthe Meinert; Sprecher: Angelica Domröse, Sonja Karzau, Klaus Herm und andere ?Seit 15 Jahren führen Lisa und die alte Trudi einen gemeinsamen Haushalt. Die beiden Frauen hatten im Leben viel Spaß miteinander. Doch nun ist Trudi durch eine schwere Krankheit ans Bett gefesselt und auf Lisas Hilfe angewiesen. Lisa opfert sich für sie. Nur ihrem Tagebuch vertraut sie ihre wahren Gedanken an,� steht da auf der Rückseite der CD. Ich werde neugierig und leihe mir die CD in der Duisburger Stadtbücherei aus. Es ist ein atmosphärisch und psychologisch dichter Kriminalroman, den ich mir hier anhöre. Ich habe mir die CD an einem total verregneten Abend angehört. Irgendwie paßt die Handlung zu einem solchen Abend. Nicht, daß sie trist und trübe wäre; es ist eine ruhige, fast schon dezente, keinesfalls langweilige, stringente und in sich geschlossene Handlung. Formal wird der Mord mehr angedeutet als tatsächlich beschrieben. Bei der Vorgeschichte wünscht man als Hörer es der Protagonistin, daß sie nicht erwischt wird. oder? Ja, doch, eigentlich schon. Da ich Ihnen, liebe Leser, nicht die ganze Spannung verderben möchte, sei an dieser Stellung nur so viel verraten: Leider kommt es nicht zu dem Happy � End, das ich der Hauptperson gewünscht hätte. Aber egal. Alles in allem gefällt mir das Hörspiel. Ich kann es nur weiterempfehlen. Val McDermid: Wen es trifft... Produktion: Der Hörverlag 2006; 1 CD Gesamtlaufzeit 46 Minuten Regie: Toni Nirschl; Technik Christian Zandler; Lesung von Eva Gosciejewicz Wer stellt regelmäßig mit Arsen vergiftete Lebensmittel in die Supermarktregale? Und wie rechnet man auf die raffinierteste Weise mit seinem abtrünnigen Liebhafer ab? Die Antwort gibt Val McDermid in zwei gelungenen Kurzgeschichten. Wie � 2 Kurzgeschichten auf 1 CD? Was sich auf den ersten Blick ungewöhnlich anhört, ist hier Realität. Die CD ist keine aufwendige Hörspielproduktion, sondern einfach nur Lesung. Die Geschichten sind in sich geschlossen und passen gut zueinander. Hier wird gute Unteerhaltung und gute Literatur geboten. Ist es oft riskant, verschiedene Texte auf einer CD zu vereinen, so ist das Experiment hier durchaus geglückt. Absolut empfehlenswert. Raymond Chandler: Spanisches Blut Produktion: Südwestfunk 1992; 1 CD 57 Minuten; ISBN: 3 � 89873 � 248 � X; Hörspielbearbeitung und Regie: Hermann Naber; Ton: Heike Weyh und Roland Seiler; Schnitt: Regine Schneider; Komposition: Peter Zwetkoff; Sprecher: Matthias Habich, Wolfgang Condrus, Krista Posch, Heinz Schimmelpfennig, Martin Semmelrogge, Alf Marholm und viele andere ?Der Politiker Donegan Marr wird kurz vor der Wahl erschossen aufgefunden. Seine Hand umklammert seine Pistole. Selbstmord? Sein Freund Sam Delaguerra von der Mordkommission glaubt nicht daran. Die Spur führt zu Marrs politischen Gegnern. Doch auch Marrs Frau Belle scheint mehr zu wissen, als sie zugeben will,� steht auf der Rückseite der CD. Vordergründig ist dies ein gutes Kriminalhörspiel. Handwerklich ist es gut gemacht, so daß das Hörspiel spannend wirkt. Und dennoch: Inhaltlich gefällt mir das Hörspiel überhaupt nicht. Hier höre ich nicht die klassische Kriminalgeschichte, die ich mag; es ist schon eher die klassische Mischung aus Sex & Crime, die die Handlung vorantreibt. Hier gibt es ganz handfeste Schlägereien und Schießereien. Geistige Tätigkeit a la Sherlock Holmes, Hercule Poirot oder Sir Peter Wimsey ist hier nicht gefragt. Delaguerra löst den Fall eher aus dem Bauch heraus als durch die gute alte Polizeiarbeit. Glück, Intuition und Zufälle spielen hier also eine wichtige Rolle. Man muß schon diese Art der frühen amerikanischen Krimis zu schätzen wissen. Ich tue es nicht; ich bevorzuge doch die englischen Klassiker. Das Ergebnis: Für mich ist ein Hörspiel wie dieses nichts weiter als durchschnittliche Unterhaltung, die ich mir zwar anhöre, aber kurze Zeit später schon wieder vergessen habe. Das Hörspiel ist also nicht unbedingt empfehlenswert. Elizabeth George: Vergiß nie, daß ich dich liebe Produktion: Random House Audio 2004; Regie: Wulf Dietrich Fruck; Ton: Dennis Kessel; Sprecherin: Hannelore Hoger ?Elizabeth George, geboren 1949 in Warren, Ohio, läßt ihre mit Vorliebe in der englischen Provinz spielen. Ihre Hauptfiguren um Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers sind bei ihren Ermittlungen immer auch persönlich in die Abgründe von Schuld und Sühne verstrickt. Mit der Ermittlung `Vergiß nie, daß ich dich liebe` beweißt Elizabeth George, daß sie nicht immer 890 Seiten braucht, um eine Spannung zu erzeugen, die nur einen Ausweg offenläßt: weiterhören bis zum bitteren Ende,� steht da ziemlich nichtssagend auf der Rückseite der CD. ?Als Eric stirbt, steht seine Frau Charlotte, von ihren Freunden `CharlyŽ genannt, vor einem Rätsel. Kaum ist ihr Mann unter der Erde, entdeckt sie diverse Ungereimtheiten, die ihren Mann in einem unangenehmen Licht erscheinen läßt. Wer war der Mann, mit dem Charly so lange Zeit verheiratet gewesen ist,� hätte ich wahrscheinlich Werbung für die CD gemacht. Mich überzeugt das Hörbuch nicht. Es fängt schon damit an, daß es sich um eine Lesung handelt. Über 2 Stunden weg ein- und derselben Stimme zu lauschen ist ermüdend. Hogers Stimme wird hier zwar als ?starke Stimme� angekündigt, ist auf Dauer aber langweilig. Hintergrundgeräusche und verschiedene Sprecherrollen hätten schon ausgereicht, um das Hörbuch qualitativ aufzuwerten. Sollte ich es je vergessen haben, wieso ich Lesungen nicht mag, erinnert mich das vorliegende Hörbuch daran. Die bereits erwähnte Inhaltsangabe auf der Rückseite der CD ist irreführend und falsch. Natürlich hat Elizabeth George Krimis um Inspektor Lynley geschrieben und veröffentlicht. Der vorliegende Krimi spielt in den USA; Lynley kommt in der Handlung daher nicht vor. Stammt das Original wirklich von Elizabeth George. Vordergründig ist es spannend und atmosphärisch dicht. Bei genauerem Hinhören wirkt es aber auch reißerisch. George wird zwar ihrem Ruf als Meisterin der psychologischen Krimis gerecht; dennoch fehlt dem Werk der zeitlose Charme, das konventionell � konservative Umfeld und die Erzählkunst, die die früheren Bücher ausmachen. Das Buch spielt in der Biotechnologie � Branche. Natürlich ist dieser Wirtschaftszweig daran interessiert, Geld zu verdienen. Das ist etwas ganz Normales. Wie einfach, fast schon paranoid ist es doch, der Branche unsaubere Machenschaften zu unterstellen, nur um eine spannende Geschichte zu erhalten. Hilflos stehen wir Otto � Normalverbraucher den Machenschaften einer mächtigen Branche gegenüber. Höre ich da eine gewisse Phantasielosigkeit bei George heraus? ?Schuster, bleib bei deinen Leisten,� möchte man George zurufen. Ich kenne die bisherigen Bücher der George. Sie sind in sich stimmiger und glaubwürdiger. Ist das Leben wirklich so kompliziert wie in den George`schen Büchern? Ich glaube nicht. In der täglichen Praxis machen wir uns das Leben einfach und angenehm; es denkt nicht jeder ausführlich über sich, seine Persönlichkeit und sein Leben nach. Als Leser / Hörer muß man also ein Faible für diese umständliche Art des Erzählens haben, um das Hörbuch zu mögen. Henning Mankell: Der Mann am Strand Produktion: Der Hörverlag 2005; Technik: Christoph Panizza; Regie: Caroline Neven Du Mont; Sprecher: Axel Milberg; Gesamtspielzeit: 73 Minuten; ISBN 3 � 89940 � 627 � 3 ?Mord oder Selbstmord? Ein Mann steigt in der Nähe des Strandes ins Taxi und stirb während der Fahrt. Doch wer hat ihm das Gift verabreicht? Kommissar Wallander findet heraus, daß der Sohn des Mannes 7 Jahre zuvor ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefaßt. Und die Richterin von damals wohn ebenfalls in der Nähe des Strandes,� steht da auf der Rückseite der CD. Also leihe ich sie mir in der Duisburger Stadtbücherei aus. ?Im Vorwort zur deutschen Ausgabe von `Wallanders erster FallŽ meint Henning Mankell, daß seine Wallander � Serie den Untertitel `Romane über die europäische UnruheŽ erhalten sollte. Denn im Prinzip ginge es hauptsächlich um die Frage nach dem Wert der Demokratie in einem zusehends komplexer werdenden Europa. Auch die Krimisammlung `Wallanders erster FallŽ steht ganz in diesem Zeichen. In den fünf Erzählungen wird Wallanders Geschichte vor `Mörder ohne GesichtŽ erzählt. `Der Mann am StrandŽ ist die dritte Erzählung in dem Band,� liefert das beigefügte Booklet einige Hintergrundinformationen. Hier liegt eine typische Lesung vor. Inhaltlich ist das Hörbuch in Ordnung. Es ist ein typischer Wallander � Krimi a la Mankell, behäbig, umständlich, mit diversen Nebenhandlungen und literarisch hochwertig. Ein paar Elemente des Hörspiels � wie etwa verschiedene Sprecherrollen oder Hintergrundgeräusche � hätten die Vorlesung sicher aufgewertet. Mir persönlich gefallen Hörspiele deswegen besser, weil sie spannender und angenehmer zu hören sind. Milberg besitzt zwar eine gute Sprecherstimme; es ist aber trotzdem ermüdend, ihm über längere Zeit zuzuhören. Man muß sich schon sehr für diesen speziellen Krimi interessieren, um nicht über die Lesung einzuschlafen. Janwillem van de Wetering: Sechs Produktion: SWR 1995; Regie: Hans Gerd Krogmann; Regieassistenz: Günther Maurer; Redaktion: Ekkehard Skoruppa; Ton: Klaus Hoeness; Schnitt: Birgit Schilling; Sprecher: Ulrich Pleitgen, Michael Habeck, Lutz Herkenrath, Alf Marholm, Krista Posch und Wolf Aniol Brigadier de Gier und Adjutant Grijpta müssen in Amsterdam ein Kapitalverbrechen aufklären. Da die Zahl ?6� verdächtig oft auftaucht, sind die Rechenkünste der beiden Polizisten gefragt. Außerdem vernebelt eine Mathematikprofessorin mit ihrem Charme den beiden den Verstand. Steckt Absicht dahinter? Schicksal? Oder Zufall? ?Elf Freunde müßt ihr sein,� lautet eine Forderung im Fußball. Es ist die Zahl 6, die in diesem Kriminalhörspiel eine besondere Rolle spielt. Van de Wetering gelingt es vortrefflich, eine Kriminalgeschichte daraus zu gestalten. Der kriminalistische Anteil daran, nun ja, wie soll ich sagen, er ist schnell abgehackt. Den beiden Polizisten gelingt es schnell, den Verbleib des verschwundenen Geldes und den Toten eines potentiellen Täters aufzuklären. Die Geschichte lebt vielmehr durch den vielen schwarzen Humor, der hier fast schon eine zentrale Rolle spielt. Zusammen mit der hervorragenden dramaturgischen Umsetzung (= Einsatz verschiedener Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche und Musik) bewirken, daß mir die Produktion sehr gut gefällt. Ich kann das Hörspiel nur weiterempfehlen. Harry Kemelman: Am Freitag schlief der Rabbi lang Produktion Westdeutscher Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 1987; Komposition und Interpretation: Matthias Thurow; Bearbeitung: Sibylle Neff � Hunzinger; Ton: Stan Regal; Schnitt: Sven Schmeier; Regie: Joachim Sonderhoff; Regieassistenz: Christoph Pragna; Sprecher: Gerd Baltus; Regine Lamster; Friedrich W. Bauschulte, Beate Tober;; Brigitte Grothum; Heinz � Theo Branding Sie war jung. Sie war schwanger. Und sie wurde ermordet. Ihre Leiche wird an einem Freitag entdeckt. Der angebliche Mörder ist schon kurze Zeit später gefunden. Rabbi Small ist derjenige, der ihn entlasten kann. Doch der Rabbis ist plötzlich selbst der Tat verdächtig. Also stellt er eigene Nachforschungen an. Dank talmudischer Logik kann er Polizeichef Lanigan eine Lösung anbieten. Vordergründig bietet das Hörspiel gute Unterhaltung. Die Geschichte wurde gut akustisch umgesetzt. Verschiedene Sprecherrollen und Hintergrundgeräusche gehören zu den Stilelementen, die hier eingesetzt werden. Und dennoch weist die Geschichte ein großes Manko auf, nämlich ihr Ende. Es ist für den Hörer nämlich nicht nachvollziehbar, wie der Rabbi zu seiner Lösung kommt. Wie dem Mörder sein Verbrechen tatsächlich auch nachgewiesen wird, kommt gar nicht erst zur Sprache. Gerade die spannendsten Elemente des Kriminalromans fehlen hier also. Von daher fällt mein persönliches Fazit auch sehr vernichtend aus. Wer (als Hörbuchverlag) eine so schwache Produktion auf den Markt wirft, der braucht sich auch nicht zu wundern, wenn wir Hörer diese Bücher nicht mögen. Harry Kemelman: Am Samstag aß der Rabbi nichts Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1987; Hörspielbearbeitung: Sybille Neff � Hunzinger; Regie: Joachim Sonderhoff; Regieassistenz: Christoph Praqua; Ton: Stan Regal, Sven Schmeyer; Dramaturgie: Angela di Ciriaco � Sussdorff; Komposition und Interpretation: Martin Thurow; Sprecher: Gerd Baltus, Friedrich W. Bauschulte, Regine Lamster, Heinz Rabe, Horst Bollmann, Joachim Kerzel, Viola Sauer und viele andere Rabbi Small treibt der Ärger um. Schließlich lastet ein schlimmer Verdacht auf ihm. Entweihte er den Friedhof seiner Gemeinde, als er einen Selbstmörder beisetzte? Der Rabbi ermittelt auf eigene Faust. ?Mit Hilfe der klassischen Figur der talmudischen Disputationskunst kann er Polizeichef Lanigan beweisen, daß es sich nicht um einen Selbstmord, sondern um Mord handelt. Daß der Rabbi schließlich auch den Mörder findet, verdankt er nicht nur seiner in Religionsdebatten geschulten Logik, sondern auch dem Umstand, daß seine Frau schwanger ist,� steht auf dem hinteren, schwarzen CD � Deckel. Handwerklich ist das Hörspiel gut gelungen. Verschiedene Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche und Musik sind die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Und die Handlung? Sie ist zwar nicht unbedingt großartig, aber auch nicht schlecht. Daß ein Geistlicher zum Detektiv wird, ist ja nichts Neues in der Kriminalliteratur. Daß ein Verbrechen aus wirtschaftlichen Motiven heraus geschieht, auch nicht. Für mich ist dies ein Hörspiel, das gute Unterhaltung bietet � mehr aber auch nicht. Wahrscheinlich hat es damit auch schon seinen Sinn und Zweck erfüllt. Ramond Chandler: Nevada � Gas Produktion: SWR 1990; Komposition: Peter Zwetkoff; Interpretation: Wolfgang Meyer, Horst Friedel, Klaus Burger, Robert Bodenröder; Hörspielbearbeitung und Regie: Herrmann Naber; Regieassistenz: Milena Maitz; Ton: Roland Seiler; Schnitt: Anne Anderer; Sprecher: Matthias Habich; Joachim Nottke; Charles Brauer; Matthias Ponniert; Martin Semmelrogge; Ulrike Bliefert Gut gelaunt verläßt der Star � Anwalt Hugo Candless den Dalmar � Club in Los Angeles. Als er seinem Chauffeur das Zeichen zum Aufbruch gibt, ahnt Candless nicht, daß er gerade seine letzte Reise antritt. Die Verrieglung des Wagens blockiert. Tödliches Gas strömt in den Wagen. Der Glücksspieler Johnny de Ruse gerät in dieselbe tödliche Falle. Doch de Ruse hat Glück: Er kann der Falle entkommen. Er macht sich auf die Suche nach den Mördern. Mich dünkt, daß dies ein typischer klassischer amerikanischer Krimi ist. Hart, brutal und oberflächlich ist die Geschichte geraten. Oh, handwerklich ist das Hörspiel gut gelungen. Verschiedene Sprecherrollen und Hintergrundgeräusche sind einige der Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Dies ist nicht die gepflegte Unterhaltung, die europäische Krimis bieten. Und dies ist es auch, was mich so stört. Die Ermittlungen des ?Detektivs� beruhen nicht auf handfester und logischer Denkarbeit, die durch Untersuchungen der Polizei Tatort unterstützt werden; diese Art von Arbeit bin ich von den europäischen Krimis gewöhnt. Daher wundert es mich nicht, daß ich die literarischen Vorlagen noch nicht gelesen habe. Sie würde mir wahrscheinlich genausowenig gefällten wie dieses Hörbuch. Ross MacDonald: Der Mörder im Spiegel Ross MacDonald: Der Mörder im Spiegel; 6 CDs Gesamtspielzeit 437 Minuten; Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen Beltershausen; Sprecher: Christoph Lindert; Regie: Hans Eckardt Bret Taylor ist mit einem Schock aus der Marine nach Hause gekommen. Dort erlebt er einen zweiten Schock. Er findet nämlich seine im Urlaub überstürzt geheiratete Frau Lorraine tot vor. In der psychiatrischen Klinik besucht ihn seine Ex � Verlobte Paula, die immer zu ihm gehalten hat. Bret verläßt die Klinik. Er möchte den Mörder seiner Frau suchen. Die Spur führt zu Miles, einer zwielichtigen Figur. Dort trifft er auch wieder auf Paula. ?Krimi� � groß und breit steht das Wort auf der Schutzhülle. Also greife ich in der Duisburger Stadtbibliothek zu dem Hörbuch und leihe es mir aus. Zu spät bemerke ich, daß es sich hier um eine Lesung handelt. So sehr sich Christoph Lindert bei dem ungekürzten Text auch bemüht, so ist das Ergebnis trotzdem nicht überzeugend. Es langweilt mich, über 6 CDs und mehrere Stunden hinweg einer Stimme zu lauschen. Es ermüdet mich. Die Sprache ist � für frühe amerikanische Krimi � Autoren ungewohnt - sehr gepflegt. Die Folge? Die Geschichte besitzt zwar literarischen Tiefgang, ist aber auch sehr umständlich, behäbig, kompliziert und weitschweifig. Mein Fazit: Sollte ich je vergessen, daß mir Lesungen nicht gefallen, brauche ich mir nur ein Hörbuch wie dieses zu besorgen. Die Erinnerung wird dann ganz schnell wiederkommen. Doris Gercke: Die Frau vom Meer Doris Gercke: Die Frau vom Meer; Hoffmann und Camper Verlag Hamburg 2000; 3 CDs Gesamtspieldauer 2000 Minuten: Regie: Margrit Osterwold; Sprecherin: Hannelore Hoger Drei Kinder werden in Hamburg ermordet. Ihre Mutter Lara wird des Mordes verdächtigt. Immerhin schweigt sie beharrlich. Niemand findet einen Zugang zu ihr. An dieser Stelle nimmt Bella Block die Herausforderung an: Kann sie Schuld oder Unschuld der Angeklagten beweisen? Sprachlich und erzählerisch ist das Hörbuch sicherlich hochwertig. Und dennoch gefällt mir das Hörbuch überhaupt nicht. Und das liegt nicht nur daran, daß es sich dabei um eine Lesung handelt. Der Erzählstil ist nüchtern, sachlich, fast schon sezierend, distanziert, emanzipatorisch und kalt. Man kann fast schon den Eindruck gewinnen, daß hier ein wissenschaftliches Fachbuch vorliegt. Mir ist ein solcher Krimi noch nie untergekommen. In der Regel steckt ein Autor doch wesentlich mehr Herzblut in seine Arbeit. ?Behäbig�, ?umständlich�, ?inhaltlich fundiert�, ?detailliert� � dies sind Ausdrücke, die mir beim Hören durch den Sinn gehen. Sie beschreiben Stilelemente, die ich an Krimis nicht mag. Zu viel Psychologie, zu viel Nabelschau bei den handelnden Personen gehören nicht zu einem Krimi. Es muß � wie soll ich sagen? � Tempo, Dramatik, Spannung, (Wort-) Witz geben, damit ein Krimi gut wird. Dies ist eines der wenigen Hörbücher, die ich sehr schnell beiseitelege, ohne das Ende abzuwarten. Die Geschichte ist einfach nicht interessant genug, um mich auf Dauer an den CD � Spieler zu fesseln. Janwillem van de Wetering: Die Katze von Brigadier de Gier Janwillem van de Wetering: Die Katze von Brigadier de Gier; 1 CD Gesamtspieldauer 54 Minute; Solo � Verlag Berlin 2000; Regie: Josephine Schräder � Zebralla; Technik: Hans � Jürgen Päsch und Katrin Witt; Sprecher: Dietmar Mues De Gier stand in der offenen Tür. Seine Figur bildete vor dem helldunklen Himmel eine volle Silhouette, aber plötzlich taumelte er zur Seite. ?Du bist blaß,� sagte Grijpstra besorgt. ?Schau setzt nicht auf die Leiche. Sie war wohl schon eine schöne Frau, aber jetzt blutet sie, und sie hat einen entsetzten Blick. Hast du etwas entdecken können?� Diese Inhaltsangabe steht auf der Rückseite des CD � Covers. Ich finde diese Produktion klasse. Vordergründig hat sie den Nachteil, daß sie eine Lesung ist. Mues liest aber hervorragend; seine rauchige Stimme paßt ausgezeichnet. Schnörkellos ist die Geschichte, voller Charme und Witz. Van de Wetering ist ein guter Erzähler. Es macht Spaß, der Kriminalgeschichte zu lauschen. Lebendig und spannend ist die Geschichte, ruhig, gepflegt und angenehm unkonventionell � klassisch. Van de Wetering gelingt es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der gepflegte Unterhaltung angeboten wird. Von Charakteren, die ?eigensinnig wie Maigret, verrückt wie die Marx � Brothers und grenzenlos melancholisch� sind, ist in der Werbung die Rede. Ob das so stimmt, kann der geneigte Hörer sicher selbst entscheiden. Mein persönlicher Tip: Es lohnt sich auf jeden Fall, sich diese Geschichte anzuhören. Van de Wetering gehört � auch wenn sein Name in der breiten Öffentlichkeit vielleicht unbekannt sein mag � auf jeden Fall zur klassischen Moderne der Kriminalliteratur. Noel Calef: Fahrstuhl zum Schafott Noel Calef: Fahrstuhl zum Schafott; Produktion Südwestdeutscher Rundfunk 1999; 1 CD Gesamtspielzeit 55 Minuten; Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Adler; Regieassistenz Robert Schoen; Ton: Rolf Knapp; Schnitt: Claudia Peyke; Komposition und Interpretation: Pierre Oser; Sprecher: Sylvester Groth, Gerhard Garbers, Irina Wanka, Sascha Icks, Philip Schepmann und viele andere ?Julien Courtois ist hoch verschuldet. Nur ein Mord kann ihn noch retten. Einem perfekten Plan folgend bringt er seinen Gläubiger in dessen Büro um. Doch auf dem Rückweg bleibt der Fahrstuhl stecken. Julien sitzt in der Falle. Derweil stiehlt ihm ein junges Paar sein Autor. Seine eifersüchtige Frau sucht ihn. Mit seinem Revolver wird ein Fremder erschossen. Während die Polizei nach Julien fahndet, ist er gefangen im `Fahrstuhl zum SchafottŽ,� steht da auf dem schwarzen CD � Cover. Dieser Krimi ist ein Hörspiel. Handwerklich ist das Hörspiel durchaus gelungen. Gute Sprecher, Hintergrundgeräusche und Musik tragen zum Gelingen bei. ?Hörspiele sollten immer so sein,� ist mein erster Gedanke. Und die Handlung? Hier liegt einer jener guten Geschichten vor, die gefallen. Die Handlung ist spannend. Zielgerichtet steuern die handelnden Charaktere auf die Katastrophe zu. Wie realistisch ist wohl eine solche Verstrickung unglücklicher Umstände? Wie realistisch ist es, daß man für ein Verbrechen verurteilt wird, das man nicht begangen hat? Läßt man solche Nebensächlichkeiten beiseite, ist die Geschichte wirklich gut gesponnen. Sie läuft so entgegengesetzt zu allen klassischen Krimikonventionen ab (kein allwissender Detektiv, die Morde werden falsch aufgeklärt, die Mörder werden nicht für ihre wahren Verbrechen zur Rechenschaft gezogen), daß es eigentlich unmöglich sein sollte, eine solche Geschichte zu schreiben. Calef gelingt es trotzdem auf grandiose Weise. Allein dafür sollte man ihm schon ein Kompliment aussprechen. Donna Leon: Aqua alta Donna Leon: Aqua alta; Produktion Westdeutscher Rundfunk / DeutschlandRadio / Südwestfunk 1998; Hörspielbearbeitung: Barbara Frischmuth; Regie: Hans Gerd Krogmann; Regieassistenz: Elisabeth M. Müller; Technik: Karlheinz Stoll, Klaus Hoeness, Waltraud Gruber; Sprecher: Hannelore Hoger, Christoph Bantzer, Donata Höffer, Corinna Kirchhoff und viele andere �Die Fluten des venezianischen Hochwassers schlagend drohend an die Mauern der Lagunenstadt. In dieser unheilvollen Atmosphäre steht Commissario Guido Brunetti vor einem besonders verzwickten Fall. Skrupellose Kunstfälscher haben unersetzbare Kunstschätze beiseite geschafft. Schrecken sie auch vor Folter und Mord nicht zurück,� steht da als Inhaltsangabe auf der CD. Da ich die Romane der Leon mag und schätze, lausche ich diesem Hörbuch. Handwerklich ist es gut gelungen. Verschiedene Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche und Musik sind die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Und inhaltlich ist es die gewohnte Qualität, wie wir sie von Donna Leon kennen. Spannend und gut hörbar geschrieben vermittelt das Hörspiel etwas, was man für italienisches Lebensgefühl halten könne. Eine gepflegte Sprache, eine in sich stimmige Geschichte, eine gelungene akustische Umsetzung und die Orientierung am literarischen Original tragen zu diesem guten Eindruck bei. Wer gute Literatur auf gute Weise hören möchte, dem sei dieses Hörbuch ans Herz gelegt. Sir Arthur Conan Doyle: Der Hund von Baskerville Sir Arthur Conan Doyle: Sherlock Holmes & Dr. Watson � Die größten Fälle � Der Hund von Baskerville; Produktion Bayerischer Rundfunk 1966, veröffentlicht im AudioVerlag 2004; Hörspielbearbeitung: Michael Hardwick; Regie: Heinz � Günter Stamm; Musik: Herbert Jarczyk; Technik: Heinz Sommerfeld und Irmgard Ringseisen; Aufnahmeleitung: Alexander Malachovsky; Sprecher: Peter Pasetti; Joachim Wichmann, Martin Benrath. Kurt Meisel ?Gibt es ihn wirklich, den Hund von Baskerville,� lautet die zentrale Frage in HolmesŽ berühmtesten Fall. Da Sir Henry Baskerville auf schaurige und mysteriöse Weise stirbt, scheint dieses riesige schwarze Untier tatsächlich zu existieren. Und nach Einbruch der Dunkelheit ist das furchterregende Heulen eines Hundes über das Moor zu hören. ?Der Hund von Baskerville� ist der bekannteste und berühmteste Fall von Sherlock Holmes. Also greife ich zu, als ich die CD in der Duisburger Stadtbücherei entdecke, leihe sie mir aus und beginne, sie mir zuhause anzuhören. Die Hörspielproduktion ist nun schon mehr als 40 Jahre alt. Und trotzdem ist sie immer noch hörenswert. Verschiedene Sprecherrollen, Hintergrundgeräusche und Musik sind hier die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. Und inhaltlich? Soweit ich es beurteilen kann, hält sich das Hörspiel weitestgehend an das literarische Original. Auch das Hörspiel ist sehr spannend und hörenswert. So wünsche ich mir Hörspiele immer. Ich kann mir die Handlung vor meinem geistigen Auge so gut vorstellen, daß es an einigen Stellen schon richtig schaurig ist. Ich höre mir die CD an einem dunklen Winterabend (im Dezember 2006) an. Das Fernsehen ist an diesem Abend komplett vergessen. Das Kino in meinem Kopf ist viel, viel spannender. Patricia Highsmith: Das Zittern des Fälschers Patricia Highsmith: Das Zittern des Fälschers; Produktion: Südwestfunk (heute: Südwestrundfunk) / Hessischer Rundfunk 1986  Veröffentlichung Der Audio Verlag 2005; Regie und Bearbeitung: Eberhard Klasse und Stefanie Hoster; Ton: Udo Schuster; Schnitt: Regine Schneider; Sprecher: Elisabeth Wyramba, Gerd David, Christian Brückner, Maren Kroymann, Fred C. Siebeck und Djelloul Ben Khelifa ?Der junge Schriftsteller Howard Ingham sitzt in einem Dorf an der tunesischen Küste und wartet auf einen Freund. Als er erfährt, daß dieser sich umgebracht hat, kehrt er jedoch nicht nach New York zurück, sondern bleibt unerklärlicherweise in der ihm fremden Umgebung zurück. Eines Nachts trifft er in seinem Hotel � Bungalow auf einen schemenhaften Eindringling. Am nächsten Tag wird ein ortsbekannter Tagedieb vermißt.� Diese Inhaltsangabe lese ich auf der Rückseite der CD. Sie macht mich neugierig. Also leihe ich sie mir in der Duisburger Stadtbibliothek aus. Handwerklich ist das Hörspiel gut gelungen. Hintergrundgeräusche und verschiedene Sprecherrollen sind die Stilmittel, die hier eingesetzt werden. Die Situationen sind dabei so realistisch gelungen, daß sie direkt vor meinem geistigen Auge auftauchen. Meinem Ideal eines perfekten Hörspiels kommt das vorliegende Hörspiel schon sehr weit entgegen. Und der Inhalt? Ich bin mir ein wenig ratlos. Das Wort ?Fälscher� im Titel verleitete mich anfangs zu der irrigen Annahme, daß es sich bei dem Hörspiel um einen Krimi handeln würde. Doch je länger ich die CD höre, desto weniger kann ich sie einordnen. Die Psychologie der Hauptpersonen tritt immer stärker in den Vordergrund; die Handlung wird fast schon zur banalen, langweiligen Nebensache. Literarisch ist die Geschichte auf jeden Fall hochwertig. Und mein persönlicher Geschmack? Die Geschichte ist gut, ohne spannend zu sein. Die Geschichte ist die Art Literatur, die ich nicht mag, ohne daß sie schlecht wäre. Überzeugt sie? Ich weiß es nicht; mich persönlich überzeugt sie nur halb. Eine gehörige Portion eindeutigen und vor allem mehr Krimi hätte der Geschichte bestimmt nicht geschadet... Patricia Highsmith: Der Stümper Patricia Highsmith: Der Stümper; Produktion Norddeutscher Rundfunk 1988  Veröffentlichung Der Audio Verlag 2005; Ton: Karl � Otto Bremer; Technik: Suse Wölmer; Musik: Trischan; Regieassistenz: Vera Wildgruber; Bearbeitung und Regie: Hans Dieter Schwarze; Sprecher: Peter Bongartz, Rolf Boysen, Monika Barth, Dominique Horwitz, Karl � Heinz von Hassel, Elfriede Irrall und viele andere ?Der Buchhändler Kimmel hat seine untreue Frau Helen umgebracht. Aber nicht ohne sich ein stichfestes Alibi zu erfinden. Auch der Anwalt Sackhouse führt eine unglückliche Ehe. Er hat einen Zeitungsartikel über den ungeklärten Kimmel � Mord gelesen. Und seit er den fröhlichen Witwer besucht hat, spielt Sackhouse selbst mit mörderischen Gedanken.� Die Inhaltsangabe macht mich neugierig. Also liehe ich mir das Hörspiel in der Duisburger Stadtbücherei aus. Als ich mir das Hörspiel an einem dunklen Winterabend dann zuhause anhöre, entdecke ich gepflegte Unterhaltung. Verschiedene Sprecherrollen, dezente, gepflegte Stimmen, Hintergrundgeräusche und passende Musik sind die hier eingesetzten Stilelemente. Und die Geschichte? Ich bin doch sehr angetan von ihr. Gepflegte, fast schon intellektuelle Unterhaltung liegt hier vor. Ich bin angenehm überrascht davon. Der Grund dafür ist einfach. Neben Autorinnen wie Elizabeth George, Donna Leon, Annette Meyers und Marcia Muller gehört Patricia Highsmith zu jenen Kriminalschriftstellerinnen, die die amerikanische Kriminalliteratur auf ein qualitativ höheres Niveau hoben. Gewalt, Mord und Totschlag, Geld, Habgier und Intrigen stehen hier � im Gegensatz zu den frühen amerikanischen Krimis � nicht im Vordergrund. Der Wandel ist an vielen Stellen sichtbar. Action fehlt hier völlig. Die Handlung ist ein ruhiger Strom logisch aneinandergereihter Ereignisse. Die modernen Autoren achten mehr auf inhaltliche Folgerichtigkeit, sprachliches Niveau und die stringente Zeichnung von Charakteren. Ich lese bzw. höre diese Krimis gerne. Bei den modernen amerikanischen Krimis bekomme ich nämlich die Qualität geboten, die ich an guten Kriminalromanen schätze. Highsmith: Ediths Tagebuch Patricia Highsmith: Ediths Tagebuch; Produktion: Rundfunk der DDR 1990 Veröffentlichung Der Audio Verlag; Technik: Dagmar Looke; Regie: Hans Knötzsch; Sprecher: Renate Geißler, Klaus Piontek, Katharina Tomaschewsky ?Für die Journalistin Edith Howland hat der Umzug aus der Metropole New York in die amerikanische Provinz schreckliche Folgen. Ihr Sohn entgleitet ihrer Entziehung. Ihre Ehe scheitert. Als vereinsamende Hausfrau bleibt ihr nur noch ein Begleiter � ihr Tagebuch. Doch selbst der Versuch, sich eine neue Existenz zu erfinden, ist vergeblich,� lautet die Inhaltsangabe auf der CD � Hülle. Handwerklich und inhaltlich ist das Hörspiel langweilig. Die Handlung besteht aus der Aneinanderreihung von Dialogen. Stilelemente wie Musik oder Hintergrundgeräusche fehlen fast völlig. Ich persönlich mag Kriminalromane; da kann ich mit dieser Art Literatur nichts anfangen. Die psychologischen und sozialen Ausführungen sind nicht das, was ich in einem Hörspiel hören möchte. So hochwertig die Literatur auch sein mag, so sehr fehlen hier doch Spannung, Dramatik und Energie. So kommt es, daß ich die CD ziemlich schnell beiseite lege und für eher langweilig und durchschnittlich halte. Highsmith: Geschichtenerzähler Patricia Highsmith: Geschichtenerzähler; Produktion Norddeutscher Rundfunk 1989 Veröffentlichung Der Audio Verlag 2005; Ton: Johannes Carstens; Technik: Jutta Sidden; Regie: Hans Dieter Schwarze; Sprecher: Bruno Ganz, Sabine Sinjen, Jörg Schade, Eva � Maria Bauer, Annemarie Marks � Rocke Die Gemütslage des erfolglosen Krimiautors Sydney Bartleby, der mit seiner Frau Alice in einem abgelegenen Haus lebt, wird zunehmend trübselig. Eine kurze Trennung soll da guttun. Alice beschließt, zu ihrer Mutter zu fahren. Sie kommt dort jedoch nie an. Als sich eine Nachbarin zu erinnern glaubt, daß sie Sydney mit einem zusammengerollten Teppich im Auto fortfahren sah, erhärtet sich ein grausamer Verdacht. Handwerklich ist das Hörspiel gut gelungen. Hintergrundgeräusche, Musik und verschiedene Sprecherrollen sind die Stilelemente, die hier eingesetzt werden. So stelle ich mir die gelungene Adaption eines Romans vor. Und inhaltlich? Mir gefällt das Hörbuch. Die Geschichte ist spannend und atmosphärisch � literarisch dicht; zeitweise ist auch Humor sichtbar. Die Bücher von Patricia Highsmith kenne ich nicht; daher kann ich auch nicht beurteilen, inwieweit sich das Hörbuch an das Original hält. Ich frage mich aber manchmal, ob diese Hörbücher nicht die bessere Form der Highsmith`schen Bücher sind. Sie bannen mich an den CD � Spieler � ganz egal, wie lange das Hörspiel dauern, ich möchte wissen, wie die Geschichte ausgeht. Ich merke der Geschichte sehr deutlich ihre literarische Qualität, ihre gepflegte Sprache und ihre psychologische Dichte an. Es sollte mehr davon geben. Highsmith: Ehespiele (1) / Der Killer (2) Patricia Highsmith: Ehespiele Der Killer (1) Produktion: Süddeutschre Rundfunk 1986 Veröffentlichung Der Audio Verlag 2005; Ton: Karlheinz Stoll; Schnitt: Waltraud Gruber; Regie: Otto Düben; Übersetzung und Bearbeitung: Wolfgang Nied; Sprecher: Stephan Schwartz, Constanze Engelbrecht, Karl Michael Vogler und andere (2) Ton: Walter Jost; Schnitt: Renate Aue; Übersetzung und Bearbeitung: Wolfgang Nied; Regie: Heiner Schmidt; Produktion: Südwestfunk 1973 Veröffentlichung Der Audio Verlag 2005; Sprecher: Karl Michael Vogler, Margot Leonard, Horst M. Neutze, Hans Peter Hallwachs, Hans Peter Bögel (Ehespiele) Die hübsche Ginnie langweilt sich mit ihrem Ehemann David, der ihrer Meinung nach zu sehr in seine Arbeit vertieft ist. Zur Belebung der tristen Ehe mit dem Schriftsteller flirtet sie mit anderen Männern � bis sie sich in David Sekretär Penn verliebt. Sie verlangt scheinbar die Scheidung. Als Penn eines Tages spurlos verschwindet, fällt der Verdacht auf den gehörten Ehemann. (Der Killer) Ein Mord und / oder ein Fall von Fahrerflucht � die Spuren führen die Polizei in beiden Fällen zu dem unauffälligen Kunsthändler Howard Keith Howard. Im Verhör muß er sich entscheiden. Gesteht der den Mord, droht ihm die Todesstrafe. Gibt er die Fahrerflucht mit Todesfolge zu, erwartet ihn lebenslange Haft. (Kommentar) Hier liegen 2 Kurzgeschichten von Highsmith vor. Sie gefallen mir. Handwerklich sind die Hörspiele gut gelungen. Verschiedene Sprecherrollen und passende Hintergrundgeräusche tragen zu diesem Gelingen bei. Und inhaltlich? Beide Kurzgeschichten sind gute Unterhaltung. Inwieweit sie (literaturwissenschaftlich) ins Gesamtwerk Highsmiths passen, werden wissenschaftlich versiertere Hörer besser beurteilen können. Ich staune beim Hören schon darüber, wie schnell und leicht die Hauptpersonen in den Strudel nicht kontrollierbarer Ereignisse geraten. Das Schicksal spielt ihnen einen grausamen Streich; ein Entkommen ist hier nicht in Sicht. ?So, genug jetzt. Hören wir auf, Dir, lieber Hautdarsteller, diesen gemeinen Streich zu spielen!� An einigen Stellen warte ich schon auf diesen Satz. Aber er kommt nicht. Wie oft geschieht dies im täglichen Leben, daß wir in eine so existentielle Bedrohung geraten? Oh, natürlich, es gibt Unfälle und Krankheiten; wie realistisch ist es aber, daß wir eines Verbrechens bezichtigt werden, das wir nicht begingen, und wie realistisch ist es, daß unsere hart erarbeitete sichere berufliche Existenz in Frage gestellt, wenn nicht gar von einer Minuten auf die andere zerstört wird? Trotz allem � als Hörer bekomme ich hochklassige Literatur geboten. Auch wenn ich die literarischen Vorlagen (noch) nicht kenne, so schätze ich trotzdem die Hörbücher. CD � Besprechung Leo Malet: Marais � Fieber Das Marais ist das gutbürgerliche Viertel in Paris, das zwischen den Hallen, der Bastille und dem Place des Vosges angesiedelt ist. Ein toter Hehler, die schöne Tochter aus gutem Haus und ein untreuer Ehemann führen Nestor Burma genau in dieses Viertel. Er wittert ein Geheimnis hinter den Stuckfassaden und der scheinbar heilen Welt der alteingesessenen Familien. Leo Malet wurde am 7. März 1909 geboren. Er wächst zunächst bei seinem Großvater in Montpellier auf. Als 16jähriger geht er nach Paris. Er möchte dort Chansonsänger werden. Er singt in den Cabaretts der Stadt � oft genug ohne Gage. Er lebt von Gelegenheitsarbeiten. Er verkehrt in Anarchistenkreisen. 1926 wird er wegen Vagabundierens festgenommen und für drei Monate inhaftiert. 1928 lernt er seine spätere Frau Paulette Doucet kennen. Etwa zur selben Zeit freundet er sich mit André Breton und anderen Surrealisten an. Er verfaßt Surrealistische Gesichte. Malet beteiligt sich mit eigenen Objekten an Ausstellungen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich als Zeitungsausrufer. Im Mai 1940 verhaftet ihn die französische Polizei. Der Vorwurf: die Beteiligung an einem ?surrealistisch � trotzkistischen Komplott�. Die Polizei hält ihn zwei Monate lang fest. Kurz darauf wird er von der deutschen Besatzungsmacht festgenommen. Er kommt erst im Mai 1941 wieder auf freien Fuß. Malet beginnt nach seiner Entlassung, Kriminalromane zu schreiben, zunächst unter verschiedenen Pseudonymen. 1943 erscheint ?120, Rue de la Gare�. Dies ist der erste Roman um Nestor Burma. Malet veröffentlicht insgesamt mehr als 50 Kriminalromane. Dazu gehört auch die sogenannte ?Schwarze Reihe� mit den Romanen ?Die Sonne scheint nicht für uns�, ?Angst im Bauch� und ?Das Leben ist zum Kotzen�; hinzu kommen die 15 Romane der Reihe ?Neue Geheimnisse aus Paris� um den Meisterdetektiv Nestor Burma. Malet stirbt 1996 in Chatillon � sous � Bagneux bei Paris. Die Besonderheit an diesen Pariser Krimis: In jeder Folge schickt Malet seinen Detektiv in ein anderes Arrondissement der französischen Hauptstadt. Während Burma über Leichen stolpert, mit seinem alten Widersacher Kommissar Faroux hadert und mit seiner hübschen Assistentin Héléne flirtet, lernt der Leser die Seine � Metropole kennen. Marais gilt als geschichtsträchtige Kulisse. Hier baute der französische Hochadel im 17. Jahrhundert seine eleganten Stadtresidenzen, die ?Hotels� mit Ehrenhof und Garten. Als der Hof nach Versailles verlegt worden war, zogen im 18. Jahrhundert Werkstätten und Familienunternehmen in die prächtigen Häuser. Nach dem 2. Weltkrieg drohte das architektonisch schönste Viertel von Paris zu verfallen. In den 1960er Jahren wurde es dann endlich unter Denkmalschutz gestellt. Der Südwestfunk produzierte das Kriminalhörspiel im Jahre 1991; der Audio � Verlag gab es dann im Jahre 2000 heraus. Christian Brückner, Ingrid van Bergen, Sabine Postel, Dieter Eppler und Verena von Behr sind nur einige der Sprecher, die hier mitwirken. Gewohnt professionell und ansprechend gestaltet ist das Hörspiel. Hier wird noch einmal das Paris der 50er Jahre lebendig. Es ist sehr bedauerlich, daß Léo Malet hier in Deutschland so unbekannt ist. Während Kommissar Maigret von Georges Simenon als der französische Kommissar in Person gilt, wird ein Nestor Burma gar nicht erst wahrgenommen. Was der Literatur nicht gerecht wird. Auch wenn der lockig � flockig � schnodderige Erzählstil des Originals in dem Hörspiel nur bedingt herüberkommen kann, macht er doch den Reiz des Romans aus. Wer sonst kann es sich schon erlauben, einen solchen Ton anzuschlagen? Bei den anderen Größen des Kriminalgenres wäre dies undenkbar! Das Fazit: Hier liegt ein hörenswertes Kriminalhörspiel vor, das jeder Krimi � Liebhaber durchaus kennen sollte. Léo Malet: Die Nächte von St. Germain Die Geschichte spielt im 6. Arrondissement von Paris. Es ist das St. Germain der 50er Jahre. Nestor Burma ist zwischen Jazz � Clubs, Nachtbars und zwielichtigen Absteigen im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft Schmuck � Hehlern auf der Spur. Der pfeiferauchende Privatdetektiv ist wieder einmal bis zum Halse in einer unappetitlichen Geschichte involviert. Leo Malet wurde am 7. März 1909 geboren. Er wächst zunächst bei seinem Großvater in Montpellier auf. Als 16jähriger geht er nach Paris. Er möchte dort Chansonsänger werden. Er singt in den Cabaretts der Stadt � oft genug ohne Gage. Er lebt von Gelegenheitsarbeiten. Er verkehrt in Anarchistenkreisen. 1926 wird er wegen Vagabundierens festgenommen und für drei Monate inhaftiert. 1928 lernt er seine spätere Frau Paulette Doucet kennen. Etwa zur selben Zeit freundet er sich mit André Breton und anderen Surrealisten an. Er verfaßt Surrealistische Gesichte. Malet beteiligt sich mit eigenen Objekten an Ausstellungen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich als Zeitungsausrufer. Im Mai 1940 verhaftet ihn die französische Polizei. Der Vorwurf: die Beteiligung an einem ?surrealistisch � trotzkistischen Komplott�. Die Polizei hält ihn zwei Monate lang fest. Kurz darauf wird er von der deutschen Besatzungsmacht festgenommen. Er kommt erst im Mai 1941 wieder auf freien Fuß. Malet beginnt nach seiner Entlassung, Kriminalromane zu schreiben, zunächst unter verschiedenen Pseudonymen. 1943 erscheint ?120, Rue de la Gare�. Dies ist der erste Roman um Nestor Burma. Malet veröffentlicht insgesamt mehr als 50 Kriminalromane. Dazu gehört auch die sogenannte ?Schwarze Reihe� mit den Romanen ?Die Sonne scheint nicht für uns�, ?Angst im Bauch� und ?Das Leben ist zum Kotzen�; hinzu kommen die 15 Romane der Reihe ?Neue Geheimnisse aus Paris� um den Meisterdetektiv Nestor Burma. Malet stirbt 1996 in Chatillon � sous � Bagneux bei Paris. Sportfans kennen den mehrmaligen französischen Meister Paris St. Germain als renommierten Fußballclub. Fans der elektronischen Musik kennen den jungen Pariser Ludovic St. Germain. Er ist ein Pionier des French Touch. Historiker kennen den Grafen von St. Germain. Er ist ein Alchimist und Hochstapler am Hofe von Ludwig XV, der vorgab, mehrere hundert Jahre alt zu sein. Glaubt man dem Autor, steckte für ihn so viel Klang hinter dem Wort, daß er ihn gleich zweimal benutzte: Germain St. Germain. ?Mit der Figur des erfolglosen Schriftstellers parodierte er eine Epoche, in der St. Germain nicht nur das Zentrum von Paris war, sondern ein Mittelpunkt des kulturellen Lebens überhaupt. Im Procope, der Brasserie Lipp und in den legendären, stets etwas miteinander konkurrierenden Cafés Deux Magots und Flore, auch heute noch mit die schönsten Etablissements der Stadt, verkehrten Verlaine, Rimbaud, Satre, Camus, Prévert, Breton, Picasso und Vian. Auch Djuna Barnes, Gertrude Stein, James Joyce und Hemingway schätzten die Inspiration dieses Künstlerviertels. Aber St. Germain war nicht nur eine Hochburg für Existentialisten, Surrealisten und Literaten jeglicher Couleur und Provenienz. Es war auch die europäische Hauptstadt des Jazz. In Clubs wie dem Tabou und dem Saint � Germain � des � Prés war die ?schwarze� Musik während der Nazizeit verboten. Aber Musiker wie Claude Abadie und das Multitalent Boris Vian ließen sich den Spaß nicht verbieten,� ist in dem Begleitheft zur CD nachzulesen. Der Südwestfunk produzierte das Kriminalhörspiel im Jahre 1994. Der Audio Verlag gab die Produktion dann im Jahre 2002 heraus. Christian Brückner, Felix von Manteuffel, Sabine Postel und Markus Hoffmann sind nur einige der Sprecher, die hier mitwirken. Viel bleibt hier nicht mehr zu sagen. Gewohnt gekonnt und professionell legen SWR und Audio Verlag hier ein Kriminalhörspiel vor, das nichts zu wünschen übrig läßt. Es ist eine wahre Freude für das Ohr. Gute Sprecher, schöne Musik, eine spannende Handlung machen den Reiz aus. Inwieweit das Hörspiel tatsächlich den Flair des Paris der 1950er Jahre wiedergibt, sei einmal dahingestellt. Auch wer damals noch nicht lebte, wird sich schon irgendwie in die Atmosphäre hineinversetzten können. ?Berlin ist immer eine Reise wert,� sagt der Volksmund. Diese Produktion ist es wert, in den CD � Player geschoben zu werden. Léo Malet: Die Nächte von St. Germain; Der Audio Verlag 2002; 2 CDs, 102 Minuten Gesamtspielzeit; ISBN: 3 � 89813 � 208 � 0 TKKG - Bombenspaß bei Kies & Knete; 1 CD 44 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller 1999; Regie und Produktion: Heikedine Körting; Redaktion und Effekte: André Minninger; Sprecher: Wolfgang Kaven, Sascha Draeger, Niki Novotny, Manou Lubowski, Veronika Neugebauer, Claudai Schermutzki, Alexadra Doerk, Gernot Endemann und viele andere "Das Bankhaus Kies und Knete hat seine liebsten Kunden zur Karnevals - Party eingeladen, auch TKKG. Eingeladen wird nur, wer die schriftliche Einladung am Eingang vorweisen kann, denn bei einem Geldinstitut wird Sicherheit groß geschrieben. Das wissen auch die Bankräuber Drunske, Rettl und Lampe. Um in die Bank zu gelangen, überfallen sie Karin und Laura, die mit TKKG verabredet sind," berichtet die Inhaltsangabe auf der hinteren, blauen Schutzhülle der CD. Hier liegt gute, typische Unterhaltung a la TKKG vor. Die vier Kinder helfen aktiv mit, einen Banküberfall zu verhindert und eine Entführung aufzuklären. Natürlich sind sie durch Zufall in diese dramatisch - gefährliche Situation geschlittert. Wer TKKG mag, sollte sich auch diese Hörspielproduktion zu Gemüte führen. Agatha Christie: Kurz vor Mitternacht; 5 CDs, Verlag und Studio für Hörspielproduktionen 2003; Regie: Hans Eckardt; Sprecher: Reiner Unglaub "Was die Feder auf's Papier kritzelt, darf niemand lesen; es sind Notizen zu einem teuflichen Rachtpaln. Doch der alte Treves durchschaut alles. Und damit hat der Leser nicht gerechnet," berichtet die Inhaltsangabe kurz. Glaubt man den Angaben auf der Schutzhülle, liegt hier eine ungekürzte Lesung vor. Für mich liegt hier die Betonung auf dem Wort "Lesung". Dies ist eine Art des Hörbuchs, die ich persönlich überhaupt nicht schätze. Es ist überaus langweilig, über Stunden hinweg ein und derselben Stimme zu lauschen. So wie hier. Ganz egal, wie gut oder schlecht die Geschichte auch sein mag - es macht wenig Spaß, der Produktion zu lauschen. Schon ein paar verschiedene Sprecherstimmen hätte die Produktion auf jeden Fall aufgewertet. Aber egal. Ich habe bislang noch keine vernünftige Hörspielproduktion kennengelernt, die auf Romanen von Agatha Christie beruhen. Point Whitmark - Die rote Hand des Teufels; 1 CD 55 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: edel media & entertainment 2001; Buch und Dramaturtie: Raimon Weber; Konzeption: Manuel Rösler, Volker Sassenberg und Raimon Weber; Musik: Manuel Rösler, Volker Sassenberg, Markus Segschneider; Tontechnik und Schnitt: Erik Anker; Tonassistenz: Thorsten Hohagen "Zuerst beginnt alles ganz harmlos. Doch dann locken seltsame Elfenerscheinungen eine ganze Schar Neugieriger nach Point Whitmark und aus dem Dunkel der Nacht taucht der schreckliche Oxman auf. Er ist der Gebieter der Schlagen und sein Blutzeichen verbreitet Angst und Schrecken. Jay, Tom und Derek geraten in höchste Gefahr, als der Oxman sie zu seiner Beute erwählt," berichtet die Inhaltsangabe auf der hinteren Schutzhülleder CD. Die vorliegende Hörspielproduktion liefert gute, spannende und dramatische Unterhaltung. Sie folgt dabei einem altbewährten Strickmuster. Anfangs gibt es scheinbar unerklärliche, übernatürliche Erscheinungen, die sich zum Ende hin in ganz weltliche Machenschaften (oft mit kriminellem Hintergrund) auflösen. In der vorliegenden Produktion geht es darum, daß eine religiöse Sekte Macht und Einfluß gewinnen möchte. Der Oxman soll das allgemeine Interesse auf die Sekte lenken und Neugierige anlocken. Wie schon gesagt: Das Radioteam muß sich um ganz irdische Themen kümmern. Alles in allem liegt hier eine absolut hörenswerte Hörspielproduktion vor. Sie ist für Kinder, Ugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet. _________________________________________________________________________ |