Immanuel Kant: Kritik der reinen
Vernunft; Reclam Verlag Stuttgart 1966; 1011 Seiten; ISBN:
3-15-006461-9
Die Kritik der reinen Vernunft (KrV) ist das
erkenntnistheoretische Hauptwerk des deutschen Philosophen
Immanuel Kant. Der Königsberger Philosoph schrieb die KrV als
erste seiner drei ?Kritiken. Es folgten die Kritik der
praktischen Vernunft und die Kritik der Urteilskraft. An die KrV
schließen zudem die Prolegomena von 1783 an. Die Kritik der
reinen Vernunft erschien in erster Auflage im Jahr 1781.
Zur Entstehung des Werkes
Die Kritik der reinen Vernunft stellt einen grundlegenden
Wendepunkt in der Philosophie Immanuel Kants dar. In seinen
frühen Jahren war er, geprägt durch seine Lehrer an der
Universität, Rationalist. In dieser Zeit beschäftigte er sich
stark mit naturwissenschaftlichen Fragen und der Physik Isaac
Newtons. Sein frühes Hauptwerk ist die Allgemeine
Naturgeschichte und Theorie des Himmels, in der er eine auch von
Astronomen anerkannte Theorie über die Entstehung des
Planetensystems und des Kosmos entwickelte, die über hundert
Jahre als die Kant-Laplace-Theorie Aktualität hatte. Je mehr
sich Kant auch mit metaphysischen Themen befaßte, umso mehr sind
wachsende Zweifel an der Position des Rationalismus erkennbar.
Sein Interesse galt weniger der Entwicklung eines Systems,
sondern vor allem der Aufklärung, weshalb man in ?der Metaphysik
durchaus analytisch verfahren müsse, denn ihr Geschäfte ist in
der That, verworrene Erkenntnisse aufzulösen. Während Kant bis
zu seiner Dissertation für die Professur (Von der Form der
Sinnen- und Verstandeswelt und ihren Gründen, 1770, original in
Latein) regelmäßig eine große Anzahl von Schriften
veröffentlicht hatte, unterbrach er bis auf wenige Ausnahmen
seine schriftstellerische Tätigkeit für einen Zeitraum von zehn
Jahren.
Zunächst wollte Kant nur seine Dissertation für eine
Veröffentlichung überarbeiten. Doch je tiefer er sich mit den
erkenntnistheoretischen Fragen befaßte, umso mehr mußte er seine
vorhergehenden Positionen überarbeiten und umso mehr verzögerte
sich die Veröffentlichung. Anlaß hierfür war wohl die skeptische
Position Humes.
Am Ende dieser Neuorientierung konnte Kant das Buch ?innerhalb
etwa 4 bis 5 Monaten, gleichsam im Fluge niederschreiben.Doch
nach seiner Veröffentlichung war die Reaktion auf das Buch
zunächst sehr verhalten. Allgemein wurde die Schrift als dunkel
und unverständlich eingestuft. Allmählich nahm die Rezeption zu
und mit Erscheinen der zweiten, stark überarbeiteten Auflage der
Kritik der reinen Vernunft im Jahre 1787 wurde Kant zum
führenden und meistdiskutierten Philosophen seiner Zeit, der
auch bald im Ausland Aufmerksamkeit erzielte. Das Werk wurde
1827 von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen
Bücher gesetzt.
Unterfangen der Kritik
Kant hielt seine Vorlesungen zur Metaphysik nach dem Lehrbuch
von Alexander Gottlieb Baumgarten, einem Schüler der
rationalistischen Schule von Christian Wolff. Zurückgehend auf
Descartes, Spinoza und Leibniz vertraten die Rationalisten die
Auffassung, daß alle Erkenntnis Vernunfterkenntnis ist.
Sinnliche Erfahrung ist dunkel und wird erst durch die Vernunft
geordnet und erhellt. Was Wirklichkeit und Wahrheit ist, kann
man erst durch die Vernunft erkennen.
Die Grundthese des Empirismus, wie sie in der Tradition von
Bacon und Hobbes vor allem von John Locke vertreten wurde,
besagt hingegen, dass alle Erkenntnis von der sinnlichen
Erfahrung ausgeht. Das menschliche Denken ist durch die
Sinnesdaten bestimmt und auch alle Reflexionen, alle Ideen und
Begriffe beruhen auf Erfahrung.
Kant suchte diesen unversöhnlich erscheinenden Konflikt zu
lösen. Hierzu kritisierte er zunächst die beiden gegensätzlichen
Grundpositionen. Dem Rationalismus hielt er entgegen, daß die
Sinne eine eigenständige Erkenntnisquelle seien. Sie lieferten
das Material, ohne das eine Erkenntnis überhaupt nicht möglich
wäre. Andererseits hielt er den Empiristen vor, daß auch der
Empirismus bereits eine Theorie sei, die sich so nicht in den
Sinnen finden läßt. Kant erschien es daher notwendig, daß
Erkenntnis erst entsteht, wenn Sinnesdaten im menschlichen
Verstand verarbeitet werden. Erst die Einheit aus Sinnen und
Verstand führe zu Erkenntnis. Diese Grundeinsicht hat Kant
plakativ formuliert:
?Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind
blind.
Dabei ist es nach Kant zuerst der Verstand, der die
Erscheinungen für sich formt und konstruiert. Dazu wählt er die
für seine Handlungs- oder Denkschemata geeigneten oder
notwendigen Reize aus. Ohne Tätigkeit des Verstandes wären alle
sinnlichen Empfindungen bloße unstrukturierte ?Data. Bezogen auf
den Verstand formuliert Kant: alle seine Vorstellungen und
Begriffe sind bloss seine Geschöpfe, der Mensch denkt mit seinem
Verstand ursprünglich, und er schafft sich also seine Welt.
So ist auch die Organisation und der Zusammenhang, wie die Natur
dem Menschen erscheint, nicht von dieser vorgegeben, sondern
davon abhängig, wie sie durch den Erkenntnisapparat verarbeitet
wird:
?Die Ordnung und Regelmäßigkeit an den Erscheinungen, die wir
Natur nennen, bringen wir selbst hinein, und würden sie auch
nicht darin finden können, hätten wir sie nicht, oder die Natur
unseres Gemüts ursprünglich hineingelegt."
Kants KrV liefert nicht nur eine neue Erkenntnistheorie, sondern
klärt auch das Verhältnis des Erkenntnisvermögens zur Logik,
Mathematik, zu den Naturwissenschaften sowie zur Metaphysik und
Ontologie. Als Methodenlehre ist sie zugleich Ausgangspunkt des
Kritizismus. Sie ist eine ?Propädeutik, welche das Vermögen der
Vernunft in Ansehung aller reinen Erkenntnisse a priori
untersucht [...]." Die Ergebnisse aus der KrV wurden zur
Grundlage von Kants Ethik, in der Ästhetik, aber auch in der
Geschichts- und Religionsphilosophie.
Zum Inhalt des Buches
Bedeutung des Titels ?Kritik der reinen Vernunft
* ?Kritik ist nicht als Beanstandung, Tadelung oder
Herabwürdigung zu verstehen, sondern im ursprünglichen Sinn des
griechischen Wortes ?krinein (scheiden, unterscheiden, urteilen)
als Analyse, Sichtung und Überprüfung im weitesten Sinne. Vor
allem bedeutet hier ?Kritik eine Grenzziehung zwischen dem
Wissbaren und dem Unwissbaren.
* Der Genitiv ?der kann als genitivus objectivus wie als
genitivus subjectivus gelesen werden. Kant verstand seine
Untersuchung in der Tat als eine Kritik an der und durch die
reine Vernunft. Als oberstes Erkenntnisvermögen kann sich die
Vernunft einer Selbstkritik unterziehen. Die reine Vernunft kann
sich selbst zum Gegenstand machen. Kant spricht vom ?Gerichtshof
der Vernunft (B779), vor dem die Vernunft Kläger, Angeklagter
und Richter zugleich ist.
* Die ?reine Vernunft umfaßt nach Kant die Erkenntnisfähigkeit
des menschlichen Denkens, ohne auf schon vorhandene sinnliche
Erfahrung zurückgreifen zu müssen. Rein ist das
Vernunftvermögen, wenn es vor und unabhängig aller Erfahrung
ist. Für die reine Vernunft gibt es außer den Gesetzen der Logik
keine Beschränkung. Die Gesetze der Logik aber garantieren nur
logische, nicht aber inhaltliche Widerspruchsfreiheit.
* Der Erkenntnisapparat des Subjektes im Sinne der ?Kritik der
reinen Vernunft umfasst
o die Sinnlichkeit als das Vermögen der Anschauung,
o den Verstand als das Vermögen, Anschauungen unter (einfache)
Begriffe zu bringen, sowie
o die Vernunft im Allgemeinen als das Vermögen, die
Verstandeserkenntnis zu ordnen, als das Vermögen nach Prinzipien
zu denken.
Damit bedeutet der Buchtitel: Überprüfung der Möglichkeiten der
Erkenntnisfindung ohne Verwendung der Erfahrung und Beschränkung
der Erkenntnis auf das ihr Zugängliche. Oder wie Kant es
ausdrückt: ?Was sind die Bedingungen der Möglichkeit von
Erkenntnis?
Aufbau der Kritik der reinen Vernunft
Nach einer Vorrede, die Kant in der zweiten Auflage völlig neu
faßte, erfolgt eine Einleitung, in der wesentliche Grundbegriffe
geklärt werden. Das Hauptwerk gliedert sich in zwei Teile, die
Elementarlehre und die deutlich kürzere Methodenlehre. Die
transzendentale Elementarlehre enthält die Auseinandersetzung
mit den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis. Entsprechend
der zwei Stämme der menschlichen Erkenntnis ist sie zweigeteilt.
Der erste Teil, die transzendentale Ästhetik, ist eine Theorie
der sinnlichen Wahrnehmung. Der zweite Teil, die transzendentale
Logik, befaßt sich mit den Verstandesleistungen, die der Mensch
zur Erkenntnis benötigt und über die er verfügt. Die
transzendentale Logik ist ihrerseits wiederum zweigeteilt. Die
transzendentale Analytik ist eine Theorie des Denkens, in der
Kant die Kategorien, Schemata und Grundsätze herausarbeitete,
die für das menschliche Urteilsvermögen grundlegend sind. Am
Ende des Abschnitts diskutierte er die Grenzen der menschlichen
Vernunft. Den Gegenpol bildet die transzendentale Dialektik, in
der Kant aufzeigte, wie die nach Erklärung des Unbedingten
strebende Vernunft in einen dialektischen Schein gerät, indem
sie reine Gedankendinge verdinglicht. Auch wenn die Vernunft
nach immer weiterer Erkenntnis strebt, sind die Fragen nach der
Unsterblichkeit, nach Gott und nach der Freiheit mit den Mitteln
der Vernunft nicht zu beantworten. Diese Begriffe sind
transzendentale Ideen ohne jede empirische Anschauung. Jeder
Versuch, Erkenntnisse über sie zu gewinnen, endet notwendig im
transzendentalen Schein. Da aber auch niemand zeigen kann, daß
es sie nicht gibt, ist der Mensch berechtigt, sie als regulative
Ideen aufzufassen und zum Leitprinzip seines praktischen Lebens
zu machen. Die transzendentale Methodenlehre befaßt sich mit
Fragen, wie mit den Erkenntnissen der Elementarlehre umzugehen
ist. Auf welche Weise ist der Kritizismus in der Philosophie
einzusetzen und welche Bedeutung haben die regulativen Ideen für
das praktische Leben?
Soweit zum theoretischen Hintergrundwissen, wie es auch im
Internet nachzulesen ist. Doch wie sieht die Praxis aus? Kann
man das Buch einem modernen Leser von heute zumuten?
Philosophie ist keine leichte Kost, die man "mal eben so" auf
dem Weg zur Arbeit oder vor dem Schlafengehen genießen kann.
Dies gilt auch und besonders für dieses Buch. Es ist sehr
umfangreich. Die Sprache wurde vom 18. ins 20. Jahrhundert
übertragen, so daß sie eigentlich modernen Zeitgenossen
verständlich sein müßte. Doch oh wehe! Allein schon die langen,
verschachtelten Sätze und die theoretisch - abstrakte
Fachterminologie der Philosophie machen es dem unbedarften Leser
(wie mir) schwer, sich in die Gedankenwelt Kants einzufinden.
Ohne Sekundärliteratur, die Entstehung, Inhalt und
wissenschaftlicher Beschäftigung mit dem Buch leicht
verständlich erklären, ist der Laie schnell überfordert.
Ich gestehe: Ich habe das Buch quergelesen. Allein schon die
vielen Fußnoten sind für mich abschreckend. Eine leicht
verständliche, populärwissenschaftliche Philosophie, die den
Alltag erklärt und es mir ermöglicht, mich im täglichen Leben
zurechtzufinden, reicht mir eigentlich. Der vorliegende
komplizierte Text widerspricht dem eigentlich.
Kant gehört sicherlich zu den Klassikern des deutschen
Geisteslebens. Man muß aber viel Zeit, Geduld und vor allem aber
eine riesige Liebe zur Philosophie mitbringen, wenn man dieses
Buch komplett lesen möchte.
Arbeitsgemeinschaft Architektur Ruhrgebiet (Hrsg.):
Architektur in Duisburg; Mercator - Verlag 1994; 184 Seiten;
ISBN: 3-87463-214-8
Diese Dokumentation soll ein Wegweiser sein zu Bauten, die auch
besichtigt werden können. Nicht mehr existierende oder
verfallende Gebäude wurde nicht in das Buch aufgenommen; ein
Beispiel: Erich Mendelsohns Umbau des Kaufhauses Colen & Epstein
fehlt, da der Bau abgerissen wurde. Die ästhetisch - formale
Ausgewogenheit undn der städtebauliche Entwurf, der einzelne
Häuser als Beispiel für ganze Siedlungen auftauchen lässt, waren
weitere Aufnahmekriterien, die dazu führten, dass ein Gebäude
aufgenommen wurde.
Das Ergebnis: Kirchen gehören zu den Gebäuden, die beschrieben
werden, genauso wie Schulgebäude, Handels- und Industriegebäude
oder Privatwohnungen. Alle Duisburger Stadtteile werden hier
berücksichtigt. Burkhard Biella, Sabine Haustein und Jutta Hinze
heißen die Autoren dieses Buches; Schwarzweiß-Fotos und
Zeichnungen ergänzen die Texte.
Und was ist von dem Buch als ganzem zu halten? Sachlich -
neutral, kurz und dennoch informativ sind die Texte gehalten.
Sie beschränken sich auf das Wesentliche. Hier werden keine
langatmigen Geschichten erzählt, die doch niemanden
interessieren. Obwohl - an manchen Stellen komm' ich doch ins
Grübeln. Sehe ich die Gaststätte "Lindenwirtin", das Rathaus,
die Salvatorkirche oder die Dickelsbachsiedlung, hätte ich es
mir schon gewünscht, wenn hier auch Menschen zu Wort gekommen
werden. Eine Stadt ist nur so gut wie ihre Menschen; lustige
oder dramatische Gegebenheiten kommen da genauso vor wie banale
Alltäglichkeiten. Diese Geschichten machen ein Buch oft erst
lesenswert.
Aber egal, was soll`s? Wer sich für Duisburg und seine
Architektur / Architekturgeschichte interessiert, ist bei diesem
Buch gut aufgehoben.
Hörbücher
Ulf Blanck: Die drei ???? kids Flucht in die Zukunft; 1 MC;
Produktion und Veröffentlichung: USM United Soft Media Verlag
München 2008; Buch und Regie: Ulf Blanck; Ton: Dimitrios
Posukidis; ISBN: 9783803232045; Sprecher: Asad Schwarz
Msesilamba, Valentin Stilu, Nicolas Artajo, Smudo, Holger
Löwenberg und andere
"Was ist mit John Smith geschehen? Der schrullige Tüftler hat
behauptet, eine Zeitmaschine entwickelt zu haben. Nun ist er
spurlos verschwunden. Wurde er in eine andere Dimension
versetzt? Die drei Jungdetektive haben nur eine Möglichkeit, ihm
zu helfen: Sie müssen die Zeitmaschine zum Laufen bringen,"
berichtet die Inhaltsangabe.
Gibt es Zeitreisen? Ob sie theoretisch - physikalisch möglich
sind, weiß ich nicht. Praktisch kann man nicht zeitreisen. Seit
H. G. Wells
"Zeitmaschine" sind Zeitreisen in der Literatur bekannt. Auch
die drei ??? beschäftigen sich nun mit ihnen.
Laut Schutzhülle ist die Geschichte für Kinder ab 6 Jahren
geeignet. Hier liegt eine spannende und dramatische Geschichte
vor, die
intelligent gestaltet ist. Wer möchte, kann sich sogar
anstrengen und bemühen, die Rätsel, um die es in der Geschichte
geht, zu lösen. Insbesondere für jüngere Kinder kann das schon
eine echte Herausforderung sein.
Hier erleben wir die drei ??? als Kinder. Hier könnte durchaus
eine Art Vorgängerserie zu der Jugendbuchreihe von Alfred
Hitchcock vorliegen. Beide sind gleich gut erzählt. Wer
Hitchcocks drei ??? mag, wird auch die vorliegende Produktion
schätzen.
B. Traven: Das Totenschiff; 1 MC; Produktion und
Veröffentlichung: Ernst Klett Verlag 1986; Hörspielbearbeitung:
Ernst Schnabel
"In dieser Geschichte geht es um den amerikanischen Seemann
Gabe, der in Antwerpen sein Schiff verpaßt hat und nun ohne
Papiere dasteht. Ohne Papiere ist er kein Mensch, existiert
nicht. So wird er von unbarmherzigen Behörden von einem Land zum
anderen abgeschoben und heuert schließlich auf der "Yorrikke"
an, dem Totenschiff mit illegaler Fracht und illegaler
Besatzung," berichtet die Inhaltsangabe.
Cogo ergo sum - ich denke, also bin ich. So besagt es eine
Denkschule der Philosophie. Doch was tun, wenn die eigene
Identität verlorengeht, ich nicht bestätigen kann, wer ich bin,
was meine Stellung in der Welt ist und niemand mir glaubt? Von
einem solchen Menschen erzählt die Produktion. Rein formal liegt
hier ein Hörspiel vor, das ausschließlich aus Wortbeiträgen
besteht. Wie gut die Geschichte inhaltlich, erzählerisch und
atmosphärisch ist, das ist sicherlich Geschmackssache. Es fehlt
ein wenig der dramatisch - prickelnde Moment, der die Geschichte
erst hörenswert macht. Der moderne (deutsche) Zeitgenosse kann
es sich nicht (mehr) vorstellen, ohne Papiere durch die Welt zu
irren, ohne irgendwo willkommen zu sein. Man ist ja wer. Die
Frage nach dem Wert des Menschen und dem Wert der eigenen
Persönlichkeit stellt sich da nicht.
Ein paar interessante Angaben zur Person B. Traven fand ich
übrigens im Internet: "Die Identität B. Travens ist nicht völlig
geklärt. Es gab aber schon seit den 1920er Jahren Hinweise, daß
er unter dem Namen Ret Marut in den Jahren von 1917 bis 1921 die
anarchistische Zeitschrift Der Ziegelbrenner veröffentlicht
hatte. Große Bekanntheit erlangte die These der Identität
Travens mit Marut aber erst 1966 durch die Traven-Biografie des
ostdeutschen Literaturwissenschaftlers Rolf Recknagel.
Als Akteur der Münchner Räterepublik sollte Marut 1919
standrechtlich erschossen werden, konnte jedoch fliehen und gab
die Zeitschrift von Köln aus weiter heraus. Er musste erneut
fliehen und gelangte 1923 nach England, wo sich wieder Spuren
finden. Im Archiv der Fremdenpolizei entdeckte der
BBC-Rechercheur William Wyatt Ende der 1970-er Jahre Bilder
eines ?Otto Feige aus Schwiebus, die eindeutig Traven zeigen. Es
wird vermutet, daß er von London ins kanadische und schließlich
1924 ins mittelamerikanische Exil gelangte.
B. Traven lebte im südlichen Mexiko unter Indianern und schrieb
dort auch sein Frühwerk. Er verneinte zwar diese
Herkunftsgeschichte, doch zwei Tage nach seinem Tod bestätigte
seine Witwe Rosa Elena Luján de Torsvan die Identität von B.
Traven mit dem deutschen Schauspieler, Publizisten und
Schriftsteller Ret Marut.
Die Angaben, die der Immigrant Torsten Torsvan gegenüber den
mexikanischen Meldebehörden machte, waren ganz bewusst so
gewählt, dass sie eine Nachprüfung unmöglich machten. San
Francisco war am 18. April 1906 fast völlig zerstört worden; das
drei Tage währende Feuer hatte die meisten amtlichen Unterlagen
vernichtet. Laut seinem Testament allerdings wurde er 1892 in
Chicago geboren.
Der Erste Weltkrieg veranlasste Ret Marut, seine
Staatsangehörigkeit zu ändern. Er ließ ?England als seine
Staatsbürgerschaft auf der roten Meldekarte für Ausländer
durchstreichen und durch ?Amerika ersetzen. Problematisch wurde
es für ihn allerdings, als auch die US-Amerikaner in den Krieg
gegen Deutschland eintraten. Aber im Kampf Marut gegen die
Behörden ging Marut auch diesmal eindeutig als Sieger hervor.
?Von den dreien: Staat, Regierung und Ich, bin ich der Stärkste.
Das merkt Euch! (Der Ziegelbrenner. Nr. 18/19 vom 3. Dezember
1919).
Laut Traven-Forscher Recknagel handelt es sich bei dem Pseudonym
Marut um ein Sturmwesen aus der indo-arischen Literatur
(Windgeist), später auch Namensgeber eines von Indien
entwickelten Strahljägers. Im Rigweda heißt es:
Ihren Ursprung weiß keiner; nur sie allein wissen
um ihren Geburtsort untereinander.
Mit Schwingen bedecken sie einer den anderen
und kämpfen zusammen, die windtosenden Falken
Viele der unter dem Namen B. Traven erschienenen Werke spielen
in Mexiko. In dieser Schaffensperiode wird Traven mit ?Hal
Croves identifiziert, einem (angeblich) in Chicago geborenen
Amerikaner schwedischer Abstammung. Denn B. Travens
Literaturagent, der 1948 beim Filmdreh von Der Schatz der Sierra
Madre anwesend war, verwendete diese Identität.
B. Traven hat fast immer in deutscher Sprache veröffentlicht, ab
Mitte der 1920er Jahre im Verlag der ?Büchergilde Gutenberg. Die
von ihm selbst erstellte englische Version des Totenschiffs
enthält viele Germanismen, die es als unwahrscheinlich
erscheinen lassen, daß seine Muttersprache Englisch war. Die
deutsche Version hingegen wurde anhand von Anglizismen als
Rückübersetzung erkenntlich und durch mecklenburgischen
Wortschatz einem aus dieser Region stammenden Autor zugeordnet.
Die Weltbühne veröffentlichte am 15. September 1946 ein
Interview mit Egon Erwin Kisch. Dort heißt es: ?Für Oskar Maria
Graf ist Traven noch immer Fred Maruth, so heißt er nämlich mit
seinem bürgerlichen Namen.... Der Biograf Karl S. Guthke
lokalisierte Orte in der Nähe von Lübeck, gelegen an der Trave,
die Travens Pseudonymen ähneln wie Gut Marutendorf bei Kiel,
Traventhal bei Bad Segeberg, und nannte weitere Indizien für
eine Verbindung dorthin. Dort nehmen auch weitere Spekulationen
über uneheliche, adelige Abstammung ihren Ausgang."
Enid Blyton: Fünf Freunde und die goldene Truhe; 1 MC;
Produktion und Veröffentlichung: Miller International
Schallplatten 1986; Buch: J. C. Quoos Raabe; Regie: Heikedine
Körting; Sprecher: Julia Ziffer, Florian Schmidt - Foß, Kim
Hasper, Dascha Lehmann, Till Endemann, Wolfgang Draeger, Oliver
Rohrbeck und andere
"Unglaublich,' staunen die Fünf. Eine Truhe voller Geld. Tim hat
den Schatz ausgegraben. Wer hätte schon ahnen können, dass der
Schatz der Gräfin Ellington gehört hat, die als Hexe verfolgt
wurde," berichtet die Inhaltsangabe.
Hier liegt die übliche Unterhaltung für Kinder a la Enid Blyton
vor. Die vier Kinder finden in ihren Ferien einen Schatz und
geben ihn auf Umwegen seinem rechtmäßigen Eigentümer zurück. Im
Grunde kann ich mich hier nur wiederholen und das anführen, was
ich auch schon bei den übrigen Hörbüchern von Enid Blyton gesagt
habe: Es ist spannende Unterhaltung für Kinder ab 8 Jahren. Da
mir keine inhaltlichen oder handwerklichen Fehler aufgefallen
sind, wüsste ich nicht, was ich sonst noch über die
Hörspielproduktion sagen sollte.
Enid Bylton: Fünf Freunde und die geheimnisvolle Stadt; 1 MC;
Produktion und Veröffentlichung: Miller International 1989;
Buch: J. C. Quoos Raabe; Regie: Heikedine Körting; Sprecher:
Julia Ziffer, Florian Schmidt - Foß, Kim Hasper, Dascha Lehmann,
Sascha Draeger, Lutz Mackensy
"Die fünf Freunde gehen einer alten, geheimnisvollen Sage nach.
Ein gefährliches Unterfangen, denn ihr Weg führt sie in die
unheimliche Welt einer Geisterstadt," berichtet die
Inhaltsangabe.
Die Hörbuch bietet gute Unterhaltung für Kinder ab 8 Jahren.
Ausgehend von einer historischen Sage starten die Kinder eine
Schatzsuche in den schottischen Bergen. Vordergründig ist die
Geschicht spannend. Ohne Hilfe von Erwachsenen gelingt es den
Kindern, sowohl einen historischen Schatz zu finden und dabei
auch dem Geheimnis einer alten Sage auf die Spur zu kommen. Wie
realistisch das alles ist, sei einmal dahin gestellt. Die Kinder
erleben die Abenteuer, die eigentlich Erwachsenen vorbehalten
sein sollten. Seit wann läßt man Kinder unbeaufsichtigt in einer
erdbebengefährdeten Region ein Höhlensystem erkunden? Seit wann
reichen dafür Taschenlampen und Regenmäntel? Seit wann leisten
Kinder die Arbeit von Archäologen und bergen einen antiken
Schatz? Ich merke: Ich gehe zu kritisch an die Handlung heran.
Als Abenteuerroman für Kinder ist der Hörroman gelungen.
Dramatisch und spannend ist die Handlung. Insbesondere Kinder
dürften gerne dem Hörbuch lauschen.
Enid Blyton: Das Tal der Abenteuer; 1 MC; Produktion und
Veröffentlichung: BMG Ariola Millre 1996; Buch: H. G. Frances;
Regie: Heikedine Körting; Sprecher: Simon Jäger, Sina
Rauschenbach, Caroline Ruprecht, Jürgen Kluger, Jochen Sehrndt,
Anna Marks - Rocke
"Philipp, Dina, Jack, Lucy und natürlich auch der Papagei Kiki
werden zu einem Flug eingeladen. Doch sie haben Pech. Sie
steigen ins falsche Flugzeug und fliegen direkt ins Tal der
Abenteuer," berichtet die Inhaltsangabe.
Hier liegt ein Abenteuerroman für Kinder ab 6 Jahren vor, in dem
es um eine Schatzsuche geht. Selbst als sie den Schatz gefunden
haben, müssen die Kinder noch ein Abenteuer bestehen, um ihn zu
bergen. Kinder werden dieses Hörbuch bestimmt mögen. Die
Geschichte ist spannend und gut hörakustisch umgesetzt. Aus
Sicht eines Erwachsenen ist die Geschichte zwar reichlich
unlogisch und zufallsorientiert; welches Kind wird aber darauf
achten? Auch sonst ist das Abenteuer eher konventionell. Vier
Kinder geraten durch Zufall in Gefahr und können sich selbst
helfen. Die Erwachsenen kommen erst am Ende hinzu.
Aber egal. Wer gute Unterhaltung für seine Kinder sucht, kann
gerne zu dieser Hörspielproduktion greifen.
Uderzo / Goscinny: Asterix bei den Briten; 1 MC;
Produktion und Veröffentlichung: Miller International
Schallplatten ohne Jahresangabe; Hörspielbearbeitung: Peter
Bondy; Musik und Effekte: Phil Moss; Regie: Heikedine Körting;
Sprecher: Hans Clarin, Günter Pfitzmann, Wolfgang Völz, Wolfgang
Draeger, Heinrich p. Müller und viele andere
"Die Römer unterwerfen auch Britannien. Ganz Britannien? Nein!
Ein kleines Dorf leistet erbitterten Widerstand. Doch es ist mit
seinen Kräften am Ende. Da erinnert sich ein Brite eines
Verwandten in Gallien, seines Vetters Asterix. Der wird helfen,"
berichtet die Inhaltsangabe.
Inhaltlich liegt hier eine typische Geschichte um Asterix und
Obelix vor. Die beiden gallischen Helden besuchen Britannien und
verkloppen dort die Römer. Die Hörspielproduktion überzeugt eher
sprachlich. Die ungewöhnliche, ja skurrile Ausdrucksweise der
Briten und ihre merkwürdigen Angewohnheiten werden hier gut
herübergebracht. Die jungen Kinder, die gerne Asterix & Obelix -
Comics lesen, werden auch diesem Hörbuch gerne lauschen.
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Die Broschüre
"150 Jahre Energie und mehr Stadtwerke Duisburg 1854 - 2004"
ist kostenlos bei den Stadtwerken Duisburg, Bungertstraße
27, 47053 Duisburg, Telefon: 0203 - 6040 (Zentrale). Auf
insgesamt 80 Seiten läßt Dr. Vera Schmidt noch einmal 150 Jahre
Duisburger Stadtgeschichte lebendig werden. Auf jeder Seite gibt
es unten einen kleinen blauen Balken. In diesem Balken werden
schlaglichtartig interessante Ereignisse aus der allgemeinen
Duisburger Stadtgeschichte benannt.
Unterstützt durch viele zeitgenössische und historische
Aufnahmen beschreibt die Autorin ansonsten, wie Duisburg in den
vergangenen 150 Jahren mit Gas, Wasser und Strom versorgt wurde.
Die Ausführungen sind sachlich - neutral gehalten. Die Technik
und die formale Seite steht im Vordergrund; Menschen werden hier
nur erwähnt, wenn sie irgendwie für die Handlung wichtig sind.
Für meinen persönlichen Geschmack ist die Festschrift zwar
historisch interessant, aber auch zu unpersönlich geraten Ein
wenig menschlicher hätte es schon sein dürfen.
Die "Informationen zur politischen Bildung" werden
von der Bundeszentrale für Politische Bildung, Adenauerallee 86,
53113 Bonn herausgegeben. Die Nummer 298 stammt aus dem 1.
Quartal 2008. Sie beschäftigt sich mit dem Föderalismus in
Deutschland. Prof. Dr. Ursula Münch heißt die Autorin des
Heftes. Ein geschichtlicher Rückblick gehört genauso zu ihren
Themen wie die Charakteristika des Föderalismus, die Rolle des
Bundesrates, die Finanzverfassung und die Europafähigkeit der
Länder. Wie gewohnt ergänzen Fotographien, Schaubilder und Texte
einander.
Ausgehend von den formalen Strukturen beschreibt Münch die
föderalistischen Strukturen Deutschlands. Dabei kommen aber
nicht etwa einzelne Staats- und Verfassungsrechtler oder
einzelne Landespolitiker zu Wort; die Texte sind eher sachlich -
neutral, fast schon politikwissenschaftlich und doch gut lesbar
gehalten. Wer sich für deutsche Innenpolitik interessiert, dem
sei dieses Heft durchaus empfohlen.
Die Broschüren
"Gesund altern Prävention und Gesundheitsförderung im höheren
Lebensalter" und "Patientenrechte in Deutschland Leitfaden
für Patientinnen und Patienten und Ärztinnen / Ärzte" sind
kostenlos beim Bundesministerium für Gesundheit, Referat
Öffentlichkeitsarbeit, 11055 Berlin erhältlich.
Die Broschüre über die Patientenrecht gibt leicht verständlich
die Rechtslage zu diesem Medizinthema wieder. Galten Ärzte
früher als "Herrgötter in Weiß", werden sie hier fast schon zu
Geschäftspartnern degradiert, die Pflichten haben und die Rechte
der Patienten achten müssen.
Die Broschüre über das gesunde Altern beschreibt, wie man
altersbedingte Erkrankungen und Einschränkungen möglichst
hinauszögern kann. Die Bandbreite reicht dabei von der
Wohnberatung über die Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen
und das Gedächtnistraining bis zu Ernährungsfragen. Gerade bei
der immer älter werdenden Gesellschaft in Deutschland ist diese
Broschüre schon sehr nützlich, vor allem dann, wenn man einen
Senioren selbst in der Familie zu betreuen hat.
Die Broschüre "Wirtschaftliche Förderung Hilfen für
Investitionen und Innovationen" ist - wie die übrigen hier
erwähnten Broschüren - kostenlos beim Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie, 11019 Berlin, erhältlich. Die
Broschüre beschreibt arbeitsmarktpolitische Hilfen genauso wie
Bürgschaften, Messen, Außenwirtschaftshilfen oder
Umweltprogramme, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Broschüre gibt zwar einen groben Überblick über die Hilfen,
die der Staat Existenzgründern gibt, ist aber auch irgendwie
unbefriedigend. Nicht nur, dass die Ansprechpartner vor Ort
fehlen; es fällt mir als Leser auch schwer, meine Geschäftsidee
einer Fördermöglichkeit zuzuordnen. Worunter würden
Internetcafés, ausländische Spezialitätenköche, private
Briefzustelldienste oder Internetzeitungen /
Internetliteraturzeitschriften fallen? Auch die Frage, welche
"Hausbank" noch bereit ist, Existenzgründungen zu fördern, wird
hier nicht beantwortet. Von daher ist eine solche Broschüre für
Existenzgründer nur eingeschränkt nutzbar.
Mit einem ganz anderen Thema beschäftigt sich die Dokumentation
Nr. 569. Ihr Titel: "Anerkennung handwerklicher
Berufsqualifikation nach der EU - Anerkennungsrichtlinie". Diese
Broschüre enthält reinen Gesetzestext. Es fehlen
Ansprechpartner, die mir hier in Deutschland ganz konkret
erklären können, was ein handwerklicher Berufsabschluss, der in
der EU erworben wurde, in Deutschland wert ist und wie er hier
eingesetzt werden kann und ob gegebenenfalls
Zusatzqualifikationen erforderlich sind. Einerseits wird von der
offiziellen Politik das Zusammenwachsen Europas propagiert.
Gleichzeitig erklärt mir aber niemand, wie dieses
Zusammenwachsen in der Praxis funktioniert. Naja, vielleicht
übertreibe ich jetzt ein wenig. Die vorliegende Broschüre ist
für Verwaltungsrechtler wesentlich interessanter als für den
Praktiker vor Ort.
Die Dokumentation Nr. 556 trägt den Titel "Mehr Wettbewerb im
System der Gesetzlichen Krankenversicherung". Ihr Hauptteil
beschäftigt sich mit der Leistungsstruktur im Gesundheitswesen
und dem Wettbewerb auf den Versicherungsmärkten. Diese
Dokumentation gibt eine Stellungnahme des Wissenschaftlichen
Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium aus dem Jahre 2006
wieder. Die Broschüre kann als Diskussionsgrundlage für
diejenigen Leser, die sich mit dem System der gesetzlichen und
privaten Krankenversicherung beschäftigen, angesehen werden. Wer
nicht gerade ein politikwissenschaftlicher Theoretiker ist, der
wird eine solche Broschüre desinteressiert beiseitelegen.
Die Dokumentation Nr. 559 heißt "Der Bergbau in der
Bundesrepublik Deutschland 2005 Bergwirtschaft und Statistik -
57. Jahrgang 2006". Ergänzt durch viele Tabellen und
Schaubilder wird hier der Bergbau in Deutschland vorgestellt.
Hier liegt eine Fachpublikation für Fachleute vor.
Die Broschüre "Wir über uns Zeiträume Geschichte und Architektur
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie" ist eine
Hochglanzbroschüre, in der sich das Ministerium selbst
vorstellt. Die Broschüre zeigt nicht nur die Geschichte des
Invalidenhauses, in dem das Ministerium untergebracht ist; die
Broschüre hat auch den Beigeschmack einer architektonischen,
künstlerischen und technologischen Leistungsschau (und
Selbstbeweihräucherung?). Die Bundesregierung möchte zeigen, was
sie alles kann - dieser Eindruck drängt sich dem Leser leicht
auf. Hans-Georg Kraume: Duisburg im Krieg 1939 - 1945; Droste
Verlag 1982; 114 Seiten; ISBN: 3-7700-0618-6
Unterstützt durch viele historische Schwarzweißfotos und
Dokumente erzählt Kraume, wie Duisburg im Dritten Reich
aufgerüstet wurde, wie die Stadt den 2. Weltkrieg erlebte und
letztlich mühevoll befreit wurde. Eine Zeittafel am Ende
verdichtet dann noch einmal die Ereignisse.
12.341 Menschen fielen als Soldaten, 5.702 als Zivilisten. 4.439
Wehrmachtsangehörige und 92 Zivilisten werden vermisst. Es gibt
316 Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahre 1939 gab es rund
131.000 Wohnungen. 42.000 = 32 % wurden total zerstört, 41.000
schwer beschädigt. Nur 3.000 = 2,3 % wurden nicht beschädigt.
Die Sachschäden? Auf den Straßen und Grundstücken lagen 5
Millionen Kubikmeter Schutt. 300 gesunkene Schiffe gab es im
Hafen. Die Schäden der Industrie werden auf 500 Millionen
Reichsmark, die Schäden an Privatbesitz werden auf
1.510.704.806,87 Reichsmark beziffert.
Soweit zu den fassbaren Schäden. Wie das tägliche Leben der
Menschen vor Ort aussieht, davon berichtet das Buch sehr
anschaulich. Kraume geht dabei sachlich, vor, so dass
persönliche Schicksale hier außen vor bleiben. Wer sich für
Duisburger Geschichte interessiert, für den liegt ein gut
lesbares Buch vor.
Die Broschüre
"Die Gemeinden und ihre Einnahmen" ist beim
Finanzministerium des Landes Baden - Württemberg kostenlos
erhältlich. Die Bestellanschrift lautet Finanzministerium Baden
- Württemberg, Neues Schloss, 70173 Stuttgart. Ausgehend vom
landeseigenen Gemeindehaushaltsrecht (incl.
Finanzausgleichsgesetz 2006) beschreibt die Broschüre, wie die
süddeutschen Städte und Gemeinden ihre Einnahmen erzielen.
"Na und? Was interessiert mich das? Baden - Württemberg ist weit
weg," könnte man ja nun sagen. Stimmt nur bedingt. Mir
persönlich fehlt schlichtweg eine Broschüre, die die
Verhältnisse bei uns in Nordrhein - Westfalen beschreibt. Wie
soll ich hier als Bürger mitreden können, wenn mir selbst das
Basiswissen vorenthalten wird?
Der Geschäftsbericht 2006 der Sparkasse /
Zweckverbandssparkasse der Stadt Krefeld und des Kreises
Viersen, Postfach 101965, 47719 Krefeld beschreibt die
Geschäftsentwicklung der Sparkasse im Berichtsjahr und das
kulturelle Engagement der Sparkasse. Dass hier auch Unternehmen
aus dem Gebiet zwischen Brüggen und Krefeld vorgestellt werden,
sei hier nur am Rande erwähnt.
Die Zahlen sind alt und interessieren hier in Duisburg schon
niemanden mehr. Oder? Stimmt nur halb. Ich wünsche mir, dass die
Duisburger Sparkasse auch irgendwann (wieder?) einen
Geschäftsbericht veröffentlicht und nicht einfach nur schnöde
auf ihre Veröffentlichungen im Internet verweist. Unabhängig
davon, ob man nun gesetzlich zu einer solchen Veröffentlichung
gezwungen ist oder nicht, es hat was mit Höflichkeit und
Kundenfreundlichkeit zu tun, den Menschen vor Ort von den
eigenen Erfolgen zu berichten.
André-Paul
Duchateau / Peter Li: Die großen Detektive Band 3 Edgar Wallace:
Die gelbe Schlange; EHAPA - Verlag Stuttgart 1993; 48 Seiten;
ISBN: 3-89343-494-1
"Die gelbe Schlange ist der Kopf der Fröhlichen Hände, eines
Geheimbundes, der in China danach strebt, die Weltherrschaft zu
erlangen. Nur dem gewitzten Clifford Lynne scheinen die Mittel
in die Hand gegeben zu sein, um den Machtgelüsten der Chinesen
Paroli zu bieten," berichtet die Inhaltsangabe.
Glaubt man dem Comic-Cover, wurde das Buch "The yellow snake"
1926 veröffentlicht. In Deutschland wurde das Buch 1963 unter
dem Titel "Der Fluch der gelben Schlange" verfilmt. Joachim
Fuchsberger, Charles Regnier, Eddi Arent und Brigitte Grothum
waren die Hauptdarsteller.
Ich kenne den Originalroman nicht, kann also nicht sagen, wie
originalgetreu der Comic geraten ist. Die Bilder sehen
jedenfalls ganz ordentlich aus. Ansonsten liegt hier ein
typischer Krimi a la Edgar Wallace vor. Liebe und Kampf,
Klischees und Oberflächlichkeit - mehr enthält der Krimi nicht.
Wer die übliche flache Unterhaltung des Edgar Wallace mag, wird
auch dieses Heft mögen. Ob man es kennen muss, können die Comic
- Fans besser entscheiden als ich. Als Krimi - Fan sage ich:
"Nein!"
Alfred Biolek: Gemüse Erbsen Möhren & Co. Die beliebtesten
Gemüserezepte aus der alfredissimo!-Küche; Pabel - Moewig -
Verlag Rastatt; 96 Seiten; ISBN: 3-8118-1759-0
Nach einem kurzen Teil, in dem er etwas über Kauf, Lagerung und
Zubereitung von Gemüse sagt, kommt der Fernsehmoderator ganz
schnell zum Rezepteteil. Unterstützt von kleinformatigen
Schwarzweißfotos, die Biolek bei der Arbeit zeigen, und
großformatigen Farbzeichnungen, die Gemüse zeigen, gibt es dann
1 Rezept pro Seite. Keine Experimente - Biolek nutzt heimische
Produkte und meidet exotische Gerichte. Der Leser trifft hier
auf Gemüsesorten wie Lauch, Schalotten, Knoblauch, Zucchini,
Dill, Wirsing, Auberginen, Weißkohl und Artischocken. Die
Rezepte sehen so aus, als ob sie leicht zuzubereiten seien. Wer
die heimische Küche schätzt und Alternativen zum gutbürgerlichen
Einerlei sucht, wird hier gut aufgehoben sein.
Die BaFin stellt sich vor" heißt ein Faltblatt, in dem sich
die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht,
Graurheindorfer Straße 105, 53117 Bonn, Telefon: 0228 - 41080,
E-Mail: poststelle@bafin.de, vorstellt. Neben allgemeinen
Aufgaben beschreibt die BaFin die Bankenaufsicht, die
Versicherungsaufsicht und die Wertpapieraufsicht. Ergänzt wird
dieses Faltblatt durch einen 19 Seiten starken Internetausdruck,
der viele zusätzliche Angaben enthält. Einen Geschäfts- oder
Jahresbericht habe ich nicht erhalten, so dass ich nicht sagen
kann, wie die Arbeit der FaFin tatsächlich aussieht.
Wie soll ich beschreiben, was ich von unseren Bundesbehörden
erwarte? Es muss ja keine Hochglanzbroschüre sein, die viel Geld
kostet. Ein leicht verständlicher Jahresrückblick, dem ich auch
als Laie entnehmen kann, womit sich die jeweilige Bundesbehörde
im Berichtszeitraum beschäftigte, würde ja schon reichen. Jedes
private Unternehmen stellt seien Erfolge heraus und gibt
bekannt, wie viel Dividende es zahlt. Warum sollte eine Behörde
also dem Steuerzahler nicht berichten, welche
Existenzberechtigung sie hat und wie sie ihren Aufgaben
nachgeht?
Ein Jahresbericht und 13 zusammengeheftete, doppelseitig
bedruckte Blätter zur Geschichte des Unternehmens - so stellt
sich die Börse Düsseldorf AG, Postfach 104262, 40033 Düsseldorf,
Ernst-Schneider-Platz 1, 40212 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 13890
vor. Der Leser erhält hier einen ersten Eindruck davon, wie eine
Börse funktioniert. Die Düsseldorfer Börse unterhält einen
Besucherdienst, an den diejenigen Leser, die die praktische
Arbeit der Börse kennenlernen möchten, verwiesen seien.
Die Broschüre "Musik Mode Markenzeichen Rechtsextremismus bei
Jugendlichen" ist beim Innenministerium des Landes
Nordrhein-Westfalen, Postfach 103013, 40021 Düsseldorf
(Großkundenanschrift: 40190 Düsseldorf) kostenlos erhältlich.
Wer sich gesellschaftlich, politisch und juristisch mit dem
Rechtsextremismus beschäftigen möchte, sollte zu dieser
Broschüre greifen. Hier wird ganz genau beschrieben, welches
Verhalten wann warum strafbar ist und welche Symbole verboten
sind.
Eher den Charakter eines Faltblattes hat die Schrift
"Linksextremismus in NRW". Kurz und knapp beschreibt das
Faltblatt linksextremistische Strömungen wie den Maoismus,
Leninismus, Marxismus und Stalinismus und geht sehr kurz auf
Parteien wie die KPD, DKP, Die Linke und MLPD ein. Auch
Anarchisten und Autonome werden hier kurz erwähnt. Jeder
Verfassungsschutzbericht ist informativer. Der informiert
nämlich über inhaltliche Aussagen.
Auch die Broschüren "Islamistische Organisationen in
Nordrhein-Westfalen" und "Islamismus" sind kostenlos beim
nordrhein-westfälischen Innenministerium erhältlich. Sie
informieren über den Islam als Religion, aber auch über die
Ideologie des politischen Islam und seine Organisationen. Wer
Hintergrundinformationen sucht, kann zu diesen Broschüren
greifen.
"Ach übrigens ... Informationen über sexuell übertragbare
Krankheiten" und "...ist da was? Wichtiges über Krankheiten, mit
denen man sich beim Sex anstecken kann" heißen zwei Broschüren,
die kostenlos bei der Bundeszentrale für politische Bildung,
51101 Köln erhältlich sind. Die sexuell übertragbaren
Krankheiten (und damit ist nicht nur AIDS gemeint) werden hier
anschaulich und leicht verständlich beschrieben.
Hefte der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kenne
ich zwar aus der Duisburger Stadtbücherei; ansonsten wüsste ich
aber nicht, wo sie ausliegen. Für mich ist dies ein großes
Manko. Schließlich geht es hier nicht um Schmuddelthemen,
sondern um medizinische und Gesundheitsthemen. Gerade da, wo
Aufklärung hilfreich sein könnte.
Die Zeitschrift "Das Parlament" wird vom Deutschen Bundestag
herausgegeben. Die Einzelausgabe kosten 1 Euro; die Anschrift
der Redaktion lautet "Das Parlament", Platz der Republik 1,
11011 Berlin, E-Mail: redaktion.das-parlament@bundestag.de.
Informationen zu Themen wie Bezugsmöglichkeiten, einzelnen
Ausgaben, Anmerkungen zu den Artikeln oder den verschiedenen
Themen sind dort erhältlich.
Die Ausgabe vom Montag, dem 7. Mai 2007 beschäftigt sich mit dem
Schwerpunktthema Zentralasien. Autoren wie Reinhard Krumm,
Daniel Brössler, Marcus Bensmann und Marie-Carin von Gumppenberg
führen uns Leser in das Thema ein. Kasachstan, Krigisien,
Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan heißen die Länder, um
die es hier geht.
Die Texte können bestenfalls eine Einführung in die Verhältnisse
in den jeweiligen Ländern sein. Sie sind an vielen Stellen sehr
oberflächlich, schwammig und nichtssagend. "Der Bundestag gibt
`Das Parlament' heraus. Da gilt es, Rücksichten zu nehmen. Eine
kritische Berichterstattung ist da nicht zu erwarten," könnte
man ja nun sagen. Stimmt. Aber selbst naheliegende Themen werden
ignoriert. Nur ein Beispiel: Wie sehen die wirtschaftlichen,
kulturelle, künstlerischen, sportlichen, wissenschaftlichen und
historischen Beziehungen Deutschlands zu Zentralasien aus? Hier
geht es um die Bereiche, die unpolitisch und zwischenmenschlich
sind. Ich erfahre nichts. Vielleicht, weil es nichts zu
berichten gibt? Dann wäre das Heft überflüssig.
In der breiten öffentlichen Wahrnehmung kommen die
zentralasiatischen Staaten meist nur am Rande vor; sie sind eher
ein Thema für Spezialisten. Hier wird eine gute Chance vertan,
Neugierde zu wecken und tiefer gehende Basisinformationen zu
vermitteln.
Die Doppelausgabe vom 6./13. August 2007 beschäftigt sich mit
dem Thema Menschenrechte. Alfred Hackensberger, Kristin Kupfer,
Thomas Fischermann und Tillmann Löhr sind einige der Autoren,
die hier schreiben. Die EU - Flüchtlingspolitik, Dafur,
Afghanistan und die Rolle der USA sind nur einige der Themen, um
die es hier geht.
Die Menschenrechte - ist das nicht ein sperriges Thema? So
sollte man auf den ersten Blick meinen. Immer hart am wirklichen
Leben und ausgehend von ganz realen Personen nähern sich die
Autoren dem schwierigen Thema. Die Rechte von uns Menschen
werden sehr anschaulich geschildert. Haben wir eigentlich auf
Pflichten? Lassen sich die Menschenrechte auch christlich
begründen? Ich merke schon: Ich sollte nicht zu hohe Ansprüche
an das Themenheft stellen. Wer eine gute und vor allem leicht
verständliche Einführung in die Menschenrechte sucht, ist mit
diesem Heft gut bedient.
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Die Bundeszentrale für politische Bildung, Adenauerallee
53, 53113 Bonn ist Herausgeberin der "Informationen zur
politischen Bildugn". Die Nummer 265 ist als überarbeitete
Neuauflage 2006 erschienen. Ihr Titel: "Revolution von 1848".
Prof. Dr. Günter Wollstein ist der Autor dieses Heftes. Jahrgang
1939, war er bis zum Jahre 2004 Professor für neuere Geschichte
an der Universität Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die
preußische und deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts, die
Beziehungen Deutschlands zu Polen, der Erste Weltkrieg und
Deutschland im Nationalsozialismus.
Unterstützt durch viele Fotos und Schaubilder geht Wollstein auf
Themen wie die Vorgeschichte der Revolution, die Märzrevolution,
Vorparlament und Paulskirche, Gegenrevolution und Restauration
ein. Wie gewohnt geben die Informationen einen guten Überblick
über ihr Schwerpunktthema. Wie gewohnt fehlen aber auch
bestimmte Bereiche. Personen wie der preußische König Friedrich
Wilhelm IV oder der österreichische Kanzler Klemens Fürst
Metternich werden biographisch nicht näher vorgestellt. Von
Karikaturen abgesehen fehlen Originalzeugnisse aus jenen Tagen.
Das Heft eignet sich gut für Leser, die sich für deutsche
Geschichte interessieren. Die Geschehnisse werden leicht
verständlich und umfangreich geschildert, so dass das Heft auch
für den geschichtswissenschaftlichen Laien leicht verständlich
ist. Die Literaturhinweise stellen sicher, dass der
Hobbyhistoriker seine Kenntnisse vertiefen kann. Alles in allem
liegt hier also - trotz aller erwähnten leichten Mängel - ein
gutes Heft vor.
Genau wie die übrigen Materialien auch, ist die Broschüre
"Materialien Das Abkommen von Cotonou - Neue Wege in der AKP -
EU - Partnerschaft" beim Bundesministerium für
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Friedrich -
Ebert - Allee 40, 53113 Bonn erhältlich. Wichtigster Bestandteil
dieser Broschüre ist der Text des Vertrages. Man muss schon ein
Jurist sein, um zu einer solchen Broschüre zu greifen.
Und was ist von den Broschüren "Materialien Globalisierung
gestalten - Entwicklungspolitik konkret", "BMZ Materialien
Erneuerbare Energien" und "Materialien Eine Region im Aufbruch
Afrika - Partner und Schwerpunkt der deutschen
Entwicklungspolitik" zu halten? Unter idealen und idealistischen
Gesichtspunkten mag es ja durchaus richtig sein, was in den
Broschüren beschrieben ist. Ob aber alles auch tatsächlich
umgesetzt wird, können die Experten besser beurteilen als ich.
Die Broschüren wirken eher wie Hochglanz und Feigenblatt denn
wie die Beschreibung einer realen Politik. Ob Broschüren wie
diese dazu geeignet sind, eine Diskussion darüber loszutreten,
wie eine gerechte Weltordnung aussieht? Naja, bestenfalls auf
theoretischer Ebene. Es bleibt der fade Beigeschmack, dass
Entwicklungspolitik eher Geschwafel denn wirkliche Hilfe ist.
Die Broschüre "Julius Kühn-Institut" Bundesforschungsinstitut
für Kulturpflanzen Ressortforschung unter einem Dach
Das neue Institut stellt sich vor" ist kostenlos beim Julius
Kühn - Institut, Erwin Baur - Straße 27, 06484 Quedlingburg,
Telefon: 03946 - 470 erhältlich. Die Forschungseinrichtung und
Bundesoberbehörde gibt es erst seit dem 1. Januar 2008. Wer
etwas über Arbeit und Forschung der Einrichtung, die zum
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz gehört, erfahren möchte und
auch einen Bezug zur Landwirtschaft besitzt, sollte sich diese
Broschüre besorgen.
Die Broschüre "Ratgeber zur Rente" ist beim
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 53107 Bonn kostenlos
erhältlich. Sie beschäftigt sich mit der Versicherungspflicht in
der Gesetzlichen Rentenversicherung, den unterschiedlichen
Rentenarten und der zusätzlichen Altersvorsorge, dem
persönlichen Rentenanspruch und der Rentenzahlung (incl.
Hinzuverdienst). Das Rentenversicherungsrecht ist inzwischen
sehr kompliziert geworden. Wer zumindest einen groben Überblick
und einen Einstieg in die Thematik sucht, dem sei diese
Broschüre empfohlen. Eine individuelle Beratung kann sie
natürlich nicht ersetzen, aber der Vorbereitung auf ein
mögliches Gespräch.
Die Broschüre "Außenwirtschaftsförderung" ist kostenlos beim
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, 10115 Berlin
erhältlich. Die Broschüre, die den Charakter eines Faltblattes
hat, beschreibt die Grundsätze, Instrumente und Institutionen
der Außenwirtschaftsförderung. Auf ihren 17 Seiten kann die
Broschüre zwar nur grob auf die jeweiligen Inhalte verweisen und
potentielle Ansprechpartner benennen, kann damit aber auch ein
Ideengeber für angehende Außenhandelskaufleute sein.
Die Broschüre "Politik für die Zukunft - Ziele des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend"
ist bei eben diesem Ministerium (Großkundenanschrift: 11018
Berlin) kostenlos erhältlich. Dies ist eine Hochglanzbroschüre,
in der das Ministerium die Grundzüge seiner Politik vorstellt.
Es ist eigentlich nur dann, wenn man schöne Worte /
Sonntagsreden mit realer Politik vergleichen möchte.
Die Broschüre "Feindbilder und Radikalisierungsprozesse Elemente
und Instrumente im politischen Extremismus" ist kostenlos beim
Bundesministerium des Innern, Alt Moabit 101 D, 10559 Berlin
erhältlich. Leute wie Prof. Dr. Eckhard Jesse und Prof. Dr.
Armin Pfahl-Traughbe konnten als Autoren gewonnen werden;
dementsprechend politikwissenschaftlich ist die Broschüre
gehalten. Sie wendet sich eindeutig an Leute, die an
wissenschaftlich fundiertem Hintergrundwissen interessiert sind.
Öffentlicher Haushalt
Ernst-August Schmitz-Müller, Sie sind der Finanzexperte unserer
Hörfunkredaktion...
...richtig...
..was brachte Sie dazu, sich gerade dieses komplexe und
umfangreiche Materie auszusuchen?
Das hat schon in der Schule angefangen. Rechnen konnte ich schon
immer gut. Also war Mathe - neben Physik und Deutsch - eines
meiner Lieblingsfächer. Nach dem Abi kam dann die Frage: Was
soll ich studieren? Mathe oder Germanistik? Mein Herz riet mir:
Mathe, mein Vater: Germanistik. Also studierte ich beides. Als
ich dann hier beim Radio anfing, konnte ich dann mein Wissen gut
gebrauchen.
Ist es denn schwierig, sich in die Öffentlichen Haushalte
einzuarbeiten?
Na ja, man es sich einfach machen und stur die Gesetzestexte -
wie die Bundeshaushaltsordnung - lesen. Nur: Wenn man dann mit
einem Finanzminister redet, wird man den dann kaum verstehen.
Der redet dann beispielsweise über die Finanzbeziehungen
zwischen Bund und Ländern. Wenn ich dann nur die Theorie,
sprich: Gesetze kenne, habe ich keine Ahnung von der Praxis. Ich
kenne keine der handelnden Personen. Ich habe dann keine Ahnung,
wer wann warum wieviel zahlt. Ich werde also sehr viel
Hintergrundwissen brauchen.
Es gibt da ein Heft, eine Broschüre genauer gesagt, die beim
Bundesfinanzministerium, 11016 Berlin erhältlich. Sie heißt "Das
System der Öffentlichen Haushalte". Die Broschüre ist zwar 135
Seiten dick, gibt dafür aber eine Vorstellung davon, wie das
Haushaltswesen sein sollte.
Lesen reicht da wahrscheinlich nicht.
Nein, natürlich nicht. Eine Broschüre ist für diejenigen Leser,
die sich mit der Materie "Öffentlichen Haushalt"
auseinandersetzen müssen, als Einstieg gedacht. Die Materie ist
doch sonst viel zu trocken. Als Gute-Nacht-Lektüre ist das nun
wirklich nicht gedacht. Und wie schon gesagt: Man muss Leute
kennen, die man zu bestimmten Themen fragen kann. Es ist wie
beim Fußball: Wenn du da nicht die richtigen Leute kennst,
kannst du natürlich beschreiben, was du auf dem Fußballplatz
siehst. Mehr aber auch nicht.
Klar. Herr Schmitz-Müller, Sie haben da noch eine andere
Broschüre liegen.
Ja, richtig. Sie heißt "Der Bundesrechnungshof und die
Prüfungsämter des Bundes". Sie ist beim Bundesrechnungshof,
Adenauerallee 81, 53113 Bonn erhältlich. Diese Broschüre
beschreibt in komprimierter Form den Bundesrechnungshof und
seine Arbeit. Außerdem sind die wichtigsten Gesetzestexte
enthalten. Diese Broschüre ist bestenfalls als Einstieg
geeignet, wenn man wissen möchte, was der Bundesrechnungshof
ist.
Herr Müller-Schmitz, vielen Dank für die Informationen.
Jacques
Berndorf: Der letzte Agent; KBV - Verlag; ISBN:
3-937001-51-4; 281 Seiten
Siggi Baumeister ist Journalist von Beruf. Und er hat in diesem
Krimi auch prompt jede Menge zu tun. Er findet eine grässlich
zugerichtete Leiche im Eifelwald - gewissermaßen vor der eigenen
Haustüre. Und dann tritt da auch noch eine resolute alte Dame
auf den Plan. Sie kommt aus Berlin. Sie stellt sich als seine
Tante Anni vor. Baumeister hat aber noch nie von ihr gehört.
Doch das ist nicht der einzige Schock: Sie entpuppt sich als
eine mit allen Wassern gewaschene Frau vom Fach. Schließlich ist
sie eine pensionierte Kripo-Kommissarin. Dieser Teil von ihr
kommt Baumeister gelegen. Schließlich kann er jede Hilfe
gebrauchen. Die Fährte, die er verfolgt, führt ihn direkt zu
einem alten Stasi - Komplott, das sich sehr wendig den neuen
politischen Gegebenheiten angepasst hat. Nur eine Sache änderte
sich nicht, nämlich die Entschlossenheit, lästige Störenfriede
gnadenlos und kalt zu beseitigen.
Jacques Berndorf heißt eigentliche Michael Preute. Er wurde 1936
in Duisburg geboren und arbeitete lange Zeit als Journalist. Er
bereiste für Zeitschriften wie Stern, Spiegel, Time-Life und
Paris-Match die Welt. Heute ist Preute sesshaft: Er lebt und
arbeitet in der Eifel. Die Krimis um Siggi Baumeister brachten
ihm den literarischen Durchbruch.
Gut geschrieben ist das Buch durchaus. Nach etwas holperigem
Beginn gewinnt das Buch durchaus an Fahrt. Es macht Spaß, es zu
lesen. Und doch bleibt an vielen Stellen Zweifel. Journalisten
sind es gewohnt, zu recherchieren, Informationen zu gewinnen und
verdeckte Sachverhalte aufzudecken. Sie sie aber deswegen auch
gleich die besseren Polizisten und Detektive? Und: Stehen
freiberufliche Journalisten nicht auch vor dem Zwang, ihre
Erkenntnisse möglichst gewinnbringend veröffentlichen zu müssen?
Umfangreiche Recherchen machen in diesem Beruf also nur dann
Sinn, wenn möglichst schnell eine Veröffentlichung folgt und
Geld auf dem Konto landet. Gerade Preute als ehemaliger
Journalist sollte hier doch wissen, dass zumindest der
Tagesjournalist auf eine zeitnahe Berichterstattung angewiesen
ist. Und vor allem: Sind Polizei und Nachrichtendienste wirklich
froh und dankbar dafür, dass Privatpersonen Ermittlungen
anstellen und damit in das ureigene Revier der
Strafverfolgungsbehörden eindringen? Die Polizei hat sicherlich
ganz andere Möglichkeiten, Ermittlungen anzustellen - vom
Martinshorn bis zum Gerichtsmediziner reicht die Palette. An
dieser Stelle sind Journalisten machtlos. Preute kann an dieser
Stelle natürlich auf die gute alte Krimitradition zurückgreifen,
dass der private Ermittler schlauer und besser als die Polizei
ist, sollte dann aber nicht so realistisch schreiben. Eine
schärfere Trennung von Realität und Fiktion sollte hier schon zu
machen sein.
Ein weiterer Punkt ist die Frage, wieso hier das Thema
Wirtschaftsspionage aufgegriffen wird. Die Geschichte wirkt hier
reichlich unübersichtlich und teilweise auch an den Haaren
herbeigezogen. Ein kleiner Ring von Wirtschaftsspionen
verselbständigt sich und arbeitet nach der Wiedervereinigung mit
neuen Kunden weiter. Und landet damit in der beschaulichen
Eifel, die ansonsten in der öffentlichen Wahrnehmung nicht
stattfindet. Ist dieser unüberschaubare Moloch
"Nachrichtendienste" wirklich so phantasieanregend, dass man ihm
alles zutraut - zumal dann, wenn es um so etwas nebulöses wie
die DDR - Staatssicherheit geht? Früher waren es handfeste
Motive wie Liebe, Hass, Eifersucht und Habgier, die als Motive
für kriminelle Handlungen herhalten mussten. Es bleibt nicht
nachvollziehbar, wieso Preute / Berndorf in diesem Krimi ins
Spionagemilieu abgleitet.
Der klassische Krimi verläuft im Dreisprung-Form:
Problemstellung - Arbeit des Detektivs - Plot mit Auflösung.
Gerade die klassische Auflösung fehlt hier schmerzlich. Als
Leser kann man schon leicht den Faden verlieren, wer hier was
wann wo unternahm. Die Auflösung am Ende hätte dies noch einmal
aufarbeiten können. Es scheint eine Unart neuerer
Krimi-Generationen zu sein, dieses gute alte Prinzip zu
vernachlässigen, Lösungen in die Handlung zu integrieren und den
Leser am Ende zu vernachlässigen. Ganz egal, welches Genre
vorliegt - Liebesroman, Krimi, Western, Science-Fiction oder
Humor -, der Leser erwartet, dass die Handlung am Ende quasi
inhaltlich zu ihrem Anfang zurückkehrt, eine runde Geschichte
abgibt und sich damit sozusagen in Wohlgefallen auflöst. Dies
wäre bei dieser Geschichte schon hilfreich gewesen. Gerade ein
Journalist hätte dies wissen müssen.
Thomas Hesse -
Thomas Niermann: Der Rabe; Emons Verlag Kön 1998; 249
Seiten; ISBN: 3-89705-109-5
Das Böse ist immer und überall. Und natürlich auch am
Niederrhein. Ausgerechnet die ausgedehnten Katakomben der Weser
Engelskirche musste es sich aussuchen. Nächtliches Orgelspiel,
Schreie und Satansrunen bleiben da nicht aus. Ein Baby
verschwindet spurlos. Dass das nicht nur die Polizei, sondern
auch den Gemeindepfarrer Anton Rabe - ein Pastor mit
Vergangenheit - auf den Plan ruft, ist selbstverständlich. Ob
sein guter Draht in den Himmel und zu der hübschen Frauenärztin
Gertrud Rosenbaum wohl gut geht? Die beiden harmonisieren
jedenfalls nicht nur beim Jazz.
Auch Ferdi Fleischmann ist wieder mit von der Partie. Wie immer
von Ehrgeiz und Eros getrieben, ist er das Trüffelschwein unter
den Lokaljournalisten in Wesel. Stets dicht dabei und doch voll
daneben. Auch Hauptkommissarin Susanne Straaten tappt im
Dunkeln. Doch der liebe Gott wird`s schon richten, oder...?
Thomas Hesse ist Jahrgang 1953. Er arbeitet als Redakteur bei
der Rheinischen Post. Der studierte Germanist und
Kommunikationswissenschaftler ist zwar ein Zugezogener, mag aber
wohl das "platte Land", Krimis und das Schreiben. Thomas
Niermann ist Jahrgang 1959 und arbeitet als Friedhofsgärtner.
So, so, Niederrhein-Krimis gibt es jetzt auch schon. Naja,
eigentlich ist das ja seit dem Trio Leenders / Bay / Leenders
bekannt. Hesse und Niermann bieten einen spannenden Krimi, der
kenntnisreich und flott geschrieben ist. Eine reichliche Prise
Eros und Liebe kommt auch darin vor. Was das Buch aber wirklich
lesenswert macht, ist der Humor, der das ansonsten eher trockene
Thema auflockert. Es ist wirklich köstlich, wie ein
liebeskranker Ferdi Fleischmann tollpatschig versucht, zur
Lösung des Falles beizutragen und dabei von einer
ulkig-unangenehmen Situation in die nächste stolpert. Alleine
diese Szenen machen das Buch lesenswert. Jenseits aller
Gesellschaftskritik und Moralpredigten ist den beiden Autoren
ein lesenswerter Krimi gelungen.
Ein kleiner Wermutstropfen sei bei aller Lobhudelei aber
angebracht. "Was möchte uns der Künstler damit sagen?" fragt der
Betrachter zumindest bei moderner Kunst. "Was ist das Motiv des
Mörders?" So fragt der Krimiliebhaber, wenn er das Objekt seiner
Liebhaberei liest. Die Auflösung am Ende hätte durchaus ein
wenig stärker sein können. Was treibt selbst religiös
angehauchte Menschen in die Arme des Bösen? Was macht aus
eigentlich guten Menschen böse? Wie kommt eine Seele von Mensch
auf Abwegen? Diese Fragen werden hier nicht beantwortet. Schade
eigentlich. Irgendeine plausible Antwort hätten den beiden
Autoren durchaus einfallen können.
Dies ist aber der einzige Schwachpunkt. Ansonsten ist das
vorliegende Werk durchaus ein lesenswertes Buch.
Hermann J. Schüren: Tod eines Sofamelkers
(Niederrheinkrimi); Emons Verlag Köln 1999; 182 Seiten; ISBN:
3-89705-140-0
Der Begriff "Sofamelker" stammt aus dem Österreichischen.
Ein Sofamelker ist ein wenig dynamischer Mensch, der fettleibig
sein Sofa martert. Kein Fährnis des Lebens kann ihn mehr
anfechten. Karl Heymann ist ein solcher Sofamelker. Er
bewirtschaftet seinen Hof am Niederrhein schon lange nicht mehr.
Am Vieh macht er sich schon lange nicht mehr die Finger
schmutzig. Er geht lieber in Polen auf die Jagd. Trotzdem ist er
der mächtigste Mann im Dorfe. Er verdient nämlich sein Geld im
Schlaf. Andere Leute arbeiten für ihr. So wundert es nicht, dass
ihm niemand eine Träne nachweint, als er eines Tages tot
aufgefunden wird. Jeder möchte möglichst schnell Gras über die
Sache wachsen lassen. Das Problem daran: Kurz vor seinem Tod
engagierte Heymann den Privatdetektiv Conrad van de Loo, weil er
sich bedroht fühlte. Van de Loo möchte nur seinen Auftrag
erledigen. Das Dorf zieht ihn immer mehr in seinen Bann. Als er
merkt, wie tief er in ein Gewirr aus Neid, Hass und Gier
verstrickt ist, ist es beinahe zu spät.
Hermann - Josef Schüren ist Jahrgang 1954, Bauernsohn, am
Niederrhein aufgewachsen und Gaesdonck - Schüler. Seit seinem
Studium der Germanistik und Philosophie lebt der als freier
Schriftsteller in Aachen.
Ein menschlich anrührendes Buch liefert Schüren hier ab. Wer
hier Action erwartet, strömendes Blut, Gewalt, einen abgebrühten
Detektiv oder andere vermeintliche Zutaten eines Krimis, der
wird enttäuscht. Fast schon gemächlich und gemütlich geht es in
dem Buch zu. Ist das Leben wirklich so wie in dem namenlosen
Dorf? Sture Bauern, denen Scholle und Familie wichtiger ist als
alles andere? "Künstler und Verbrecher sind doch Weggefährten.
Beide sind ohne Moral, nur getrieben von der Kraft der
Freiheit," meint Joseph Beuys, selbst Künstler und einer der
wichtigsten Personen des Niederrheins. Ob das vielleicht auch
Klischees bedient? Kunst und Geschichte, Nebel, Trauerweiden und
plattes Land - sie machen einen großen Teil des Reizes aus, den
der Niederrhein ausstrahlt.
Das Buch ist gut lesbar geschrieben. Es menschelt hier doch
sehr. Die Charaktere, die hier beschrieben werden, erscheinen
doch irgendwie vertraut. Der Autor braucht hier keinen
allwissenden Detektiv, um den Fall zu lösen. Dass die Polizei
nicht gerade zu den hellsten Köpfen gehört, ist ja inzwischen
literarische Tradition. Schüren liefert den klassischen
Dreisprung des Kriminalromans. Zuerst kommt das Problem: Welchen
Fall soll der Detektiv lösen? Dann kommen die eigentlichen
Ermittlungen. Und zu guter Letzt die Lösung. Auch dies kommt dem
erfahrenen Krimi-Leser natürlich vertraut vor. Und beruhigt ihn
auch irgendwie. Schließlich liegt ja in der Ruhe, in dem
vertrauten Roman die Kraft...
Die Lösung ist nicht wirklich überraschend. Hier liegt einer der
wenigen Fälle vor, wo der Leser schon frühzeitig ahnt, wer der
Mörder ist. Der Mord wird in seine Einzelheiten zerlegt und fast
chronologisch abgearbeitet. Die Lösung des Mordfalls ist dabei
der Höhepunkt, der klassischerweise am Ende liegt. Das Urteil
über das Buch? Lesenswert, klassisch und gut.
Reinhard Junge: Glatzenschnitt; grafit - Verlag Dortmund
2002; 380 Seiten; ISBN: 3-89425-257-X
Die junge Türkin Nilgül Osran wird von Rechtsradikalen
überfallen und vergewaltigt. Die Polizei findet zwar schnell die
mutmaßlichen Täter. Hauptkommissar Lohkamp muss sie aber auf
höhere Weisung hin wieder laufen lassen. Kurze Zeit später setzt
eines Todeswelle bei den Mitgliedern des "Volkssturmes Ruhr"
ein. Klaus-Ulrich Mager vom Videoteam PEGASUS darf nun endlich
eine Reportage über die rechten Glatzköpfe drehen. Merkwürdige
Allianzen tauchen bei seinen Ermittlungen auf.
Cave canem sagen die alten Römer, wenn sie vor einem bissigen
Hund warnen wollen. Wie die Römer damals vor einem schlechten
Buch gewarnt hätten? Lang ist der Lateinunterricht her. Daher
muss jetzt eine deutschsprachige Buchkritik die längst
vergessenen Wörter ersetzen. Es ist ein zäher Text, der alle
Vorurteile bedient. Schuld sind immer nur die Neonazis. Der
Staatsschutz sympathisiert klammheimlich mit ihnen. Und die
Polizei ist untereinander nicht grün und blockiert sich daher
selbst. Gibt es eigentlich auch gute Bücher mit fähigen
deutschen Polizisten und Autonomen, Anarchisten, Linken oder
religiösen Fundamentalisten als Tätern? Auf 380 Seiten schleppt
sich der Text zähflüssig auf einen Plot zu, der eigentlich gar
keiner ist. Klassische Krimis bieten zumindest eine
Zusammenfassung der Ereignisse und die Überführung des Mörders.
Auch die Charaktere der Polizisten bleiben schwammig und
austauschbar. Dies fördert nicht gerade die Lesefreundlichkeit.
Reinhard Junge wurde 1946 in Dortmund geboren. Er lebt in Bochum
und arbeitet als Lehrer. Er unterrichtet Deutsch und Latein.
Sein Krimidebüt gab er 1985 mit "Klassenfahrt". Anschließend
schrieb er diverse Bücher mit Leo P. Ard alias Jürgen Pomorin.
Das Autorenduo hob "Das Ekel von Datteln" aus der Taufe. Damit
begann die Krimireihe um das Dortmunder Videoteam PEGASUS. Junge
setzt die Reihe ab dem achten Band alleine fort.
Ein Deutschlehrer, der einen schwachen Krimi / Roman abliefert?
Eigentlich ein Unding. Wer die Aufsätze junger Menschen
beurteilen muss, sollte es eigentlich besser können.
Georges
Rodenbach: Dichtungen; 103 Seiten; 2000 erschienen im
AutorenVerlag Matern, Duisburg; ISBN: 3-929899-32-9
"Der Einstieg in eine Geschichte fällt mir oft sehr schwer.
Daher schreibe ich ihn meistens am Ende," erzählte mal eine
Kollegin. Sie
selbst, eine gestandene Journalistin, war damals bei
verschiedenen Zeitungen beschäftigt und berichtete über lokale
Themen. So weit so gut. Ob sie jemals auch Literaturkritiken
geschrieben hat, erzählte sie nicht.
Ob sie wohl das Buch "Dichtungen" von Georges Rodenbach kennt?
Keine Ahnung. Der Inhalt des Buches ist aber schnell
beschrieben. Genau 15 Gedichte, jeweils auf Deutsch und
Französisch, sowie 2 weitere größere Prosatexte machen den
Hauptteil des Buches aus. Doch nicht simple Liebesschwüre oder
Humoresken machen die Texte aus. "Der flämische, französisch
schreibende Symbolist wird erstmals mit einer größeren Auswahl
seiner Dichtungen vorgestellt. Der Leser lernt seine
Lebenswelt, gedankliche Unabhängigkeit und seine Offenheit für
das Ewige kennen. Rodenbach ist ein Symbolist, den es erst noch
zu entdecken gilt," wirbt Oskar Fahr, von dem Auswahl und die
Übersetzung stammt. Hinzu kommt noch ein umfangreicher Teil mit
Fußnoten. Hier gibt es Hinweise zu dem Autor und seine Texte,
zur Übersetzung, Erläuterungen zu den Werken, ein paar
einführende Worte zum Autoren sowie Literaturhinweise. Oskar
Fahr ergänzt den literarischen Teil noch um ein eigenes Essay,
das auf dem in dem Gedichtband enthaltenen Werk "Mentales
Aquarium" basiert.
Was wohl die eingangs erwähnte Kollegin über das Buch sagen
würde? Gute Literatur wird hier geboten. "Rodenbach ist ein
Meister der Tristesse und ein Forscher nach dem Ewigen." Was
sich nach Werbespruch anhört, hat aber durchaus seine
Berechtigung. "Man kommt noch voran. Es ist trüb; im Nordwind
erscheint jedes Haus wie mit einem Toten darin. Ein Bahnwärter
fern bläst Signal." Dies ist die 1. Strophe des Gedicht
"Nachtzug". Sie ist ein gutes Beispiel für den Stil Rodenbachs.
Es sind gut lesbare Texte, die aber auch ein Faible für eher
schwermütige Stimmungen voraussetzen. Ob man dem Autoren wohl
Unrecht tut, wenn man sagt, dass es Texte für lange Herbstabende
sind, an denen der Regen an die Fensterscheiben prasselt und man
sich als Leser gemütlich in den
Sessel kuschelt? Lediglich das "Buch von Jesus", das lediglich
auf Deutsch abgedruckt ist, macht einen wenig ausgereiften
Eindruck. Zu viele Einschübe und Auslassungen stören den
Lesefluss massiv.
Auch das Essay ist nicht für Leute ohne
literaturwissenschaftliche und / oder philosophische Vorbildung
geeignet. Was eigentlich bedauerlich ist. Rodenbach ist in
Deutschland unbekannt, wie Fahr immer wieder betont. Was wäre
also naheliegender, als Rodenbach und seinen Stellenwert in der
Literatur zu behandeln. Wer beeinflusste Rodenbach? Wie bekannt
ist Rodenbach in seiner belgischen Heimat? Welchen Einfluss
hatte er auf die dortige Literattur? Dies wären mögliche,
spannende Themen für ein Essay gewesen. Hier verpasst Fahr die
Möglichkeit, Rodenbachs Persönlichkeit genauer vorzustellen.
Georges Rodenbach (1855 - 1898): Seine Vorfahren stammen aus dem
Rheinland. In Tournai im Hennegau geboren, wuchs Rodenbach in
Brügge auf. Er etablierte sich in Brügge als Rechtsanwalt und
war dort bereits schriftstellerisch tätig. Ab 1887 lebte er als
Schriftsteller in Paris, wo er auch an den Folgen einer
Lungenentzündung starb.
An dieser Stelle seien auch ein paar Worte zu Oskar Fahr
erlaubt. 1932 geboren, übersetzt er Autoren aus dem
Französischen und Englischen. Er schreibt Erzählungen, die
kontinuierlich in der Literaturzeitschrift "Der Mongole wartet"
erscheinen, und Gedichte. Er ist Mitherausgeber der
wissenschaftlichen Reihe "Strukturen der Macht. Studien zum
politischen Denken Chinas". Er lebt und schreibt in Duisburg.
Die Broschüre
"Niederrhein 2007 Top Hotels am Niederrhein Übernachten mit
Komfort" beschreibt hochklassige Hotels und
Übernachtungsmöglichkeiten am Niederrhein. Die Broschüre
"Niederrhein 2007 / 2008 ReiseMobil - Stellplätze am
Niederrhein" beschreibt - wie der Name schon sagt - die
niederrheinischen Stellplätze für Reisemobile. Die Preise werden
genauso angegeben wie die Ausstattung des Platzes. Wer diese
alternative Form des Reisens mag, wird hier leicht fündig.
Die Broschüre "Niederrhein 2007 Übernachten am Niederrhein"
stellt Ferienwohnungen genauso wie Hotels und andere
Übernachtungsmöglichkeiten vor. Wer möchte, erhält Informationen
über Lage, Preise und Ausstattung. Mit Hochglanzbroschüren hat
dies alles nichts zu tun. Auch wenn zusätzliche Fotos die
angepriesenen Hotels beschreiben, ist die Werbung hoch eher
dezent geraten und wirkt so, also würden sich die Hotels auf die
wichtigsten Details beschränken.
Die Broschüre "Urlaub am Niederrhein" gibt Freizeittips (z. B.
über den Fahrradverleih und Sportmöglichkeiten), preist die
örtliche Hotellerie und Gastronomie an und gibt Kulturtips (in
der Regel sind es Museen). Mit 242 Seiten ist es eine sehr
umfangreiche Broschüre.
Alle vier Broschüren sind kostenlos bei der Niederrhein
Tourismus GmbH, Willy-Brandt-Ring 13, 41747 Viersen, Telefon:
02162 - 817903 erhältlich.
Der Jahresbericht 2006 des Bundesverwaltungsamtes, 50728
Köln trägt den Titel "Der zentrale Dienstleister des Bundes".
Die Broschüre ist allerdings nicht so sehr Aufzählung von Daten
und Fakten wie viele andere Jahresberichte, sondern eher ein
Überblick über die Aufgaben des Bundesverwaltungsamtes. Diese
reichen vom Bafög über das Auslandsschulwesen und die
Verwaltungsmodernisierung bis zu Ausländerangelegenheiten und
die Sport- und Kulturförderung. Hier liegt eine bunte und
moderne Broschüre vor, die dem Leser einen Einblick davon
vermittelt, wie unsere Bundesverwaltung funktioniert.
"Ein
Vierteljahrhundert Tradition hat/ist/für Zukunft" heißt eine
Broschüre, die kostenlos bei der Niederrheinischen Kunst- und
Musikschule, Duissernstraße 14, 47058 Duisburg (Telefon:
0203 - 2830 (Zentrale) erhältlich ist. Sie erschien zum 25.
Geburtstag der städtischen Einrichtung 1997.
Lehrer und Schüler erzählen hier sehr anschaulich über ihre Zeit
an der Schule. Texte und Fotos ergänzen einander, eine Sache
fehlt aber: die trockene Aufzählung von Fakten und Daten. So
bleibt die Broschüre gut und vor allem leicht lesbar. In der
vorliegenden Form ist sie eine ansprechende Werbung für die
Musik- und Kunstschule.
Die Broschüre "Duisburger Verkehrsgesellschaft 125 Jahre
Bewegung für Duisburg 1881 - 2006" ist kostenlos bei der
Duisburger Verkehrsgesellschaft, Bungertstraße 27, 47053
Duisburg, Telefon: 0203 - 6040 (Zentrale) erhältlich. Dr. Vera
Schmidt heißt die Autorin, die noch einmal die lokale Duisburger
Geschichte des Bus- und Bahnverkehrs lebendig werden läßt. Jede
Seite enthält unten einen kleinen roten Balken, in dem
allgemeine Verkehrsgeschichte geschildert wird. Der restliche
Teil der Seite wird dann dazu genutzt, um eher sachlich-neutral
über die Unternehmensgeschichte zu berichten. Viele Fotos
ergänzen den Text.
So spannend es auch sein mag, die Duisburger Stadt- und
Wirtschaftsgeschichte in komprimierter Form zu erleben, so
offensichtlich ist auch ein Mangel. Personen kommen hier nicht
zu Wort. Hinsichtlich ihres Schreibstils hätte Schmidt auch eine
naturwissenschaftlich-technische Abhandlung schreiben können;
sie wäre gleichermaßen dröge gewesen.
Witzige Ereignisse, gefährliche Fahrten oder anrührende
Erlebnisse kommen hier nicht vor. Der Fahrer im Schottenrock
kommt genausowenig vor wie die Reinigungskraft, die schildert,
was sie alles findet, wenn sie nachts Busse und Bahnen säubert.
"Es muß menscheln," heißt es im Journalismus. Es bißchen
"menscheln" hätte dieser Broschüre schon gutgetan.
Broschüren -
Geschäftsberichte
Er war das Feindbild
der 1968er Bewegung: der Springer-Verlag mit seiner
Bild-Zeitung. Wer wissen möchte, wie es heute um den Verlag
bestellt ist, kann sich jedes Jahr aufs Neue kostenlos den
jeweils aktuellen Geschäftsbericht besorgen. Die
Bestellanschrift lautet: Axel Springer AG, Axel-Springer-Straße
65, 10888 Berlin, Telefon: 030 - 3025910. Ich habe nicht
nachgeschlagen, wie der Finanzkalender für das Jahr 2008
aussieht; mit ein bißchen Glück dürfte der Geschäftsbericht für
das Jahr 2008 schon erhältlich sein.
EnBW-Geschäftsbericht
Die Strompreise steigen und
steigen. Während wir Kunden immer tiefer in die Tasche greifen
müssen, machen die Energieunternehmen satte Gewinne. Glaubt man
der Tagespresse, sind inzwischen sogar die
Verbraucherschutzorganisationen auf den Plan gerufen. Sie
fordern, einkommensschwache Bevölkerungsschichten wirkungsvoll
vor Stromsperren zu schützen.
Die EnBW ist einer der Akteure auf dem Strommarkt. Ihre
Anschrift lautet: EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Durbacher
Allee 93, 76131 Karlsruhe.
"Mit Energie Werte schaffen" ist der Geschäftsbericht für das
Jahr 2006 überschrieben. Wie der Finanzkalender 2008 aussieht,
habe ich nicht nachgeschlagen. Ich kann also nicht sagen, ob der
Geschäftsbericht 2007 schon herausgekommen ist. Wen es
interessiert, der kann bei EnBW nachfragen.
Der Geschäftsbericht 2006 ist jedenfalls sehr umfangreich. Er
ist in einen Finanzbericht und einen Unternehmensbericht
unterteilt. Wer in der Lage ist, Bilanzen und Geschäftsberichte
zu lesen, für den dürfte es kein Problem sein, einen Nutzen von
dieser Schwarte zu haben.
"GeoLog Arbeitsschwerpunkte des Geologischen Dienstes NRW"
heißt der Jahresbericht 2006 des Landesbetriebes Geologischer
Dienst, De-Greiff-Straße 195, 47803 Krefeld (Postanschrift:
Postfach 100763, 47707 Krefeld). In dieser 52 Seiten starken und
kostenlos erhältlichen Broschüre beschreibt sich der
Landesbetrieb selbst, aber auch seine Arbeit. Wer sich für
Geologie interessiert, kann dieses Heft gerne bestellten und
lesen. Aber auch dann, wenn ich mich dafür interessiere, wie
unsere Landesverwaltung arbeitet, kann ich mir dieses Heft
besorgen.
Was ist berichtenswert an den Geschäftsberichten 2006 der
Siemens AG, Wittelsbacher Platz 2, 80333 München, Telefon:
089 - 63633032 (Pressestelle), der Deutschen Telekom AG,
Friedrich - Ebert - Allee 140, Telefon: 0228 - 1814949
(Unternehmenskommunikation) (Titel des Geschäftsberichts:
"Service. Mehr als ein Versprechen") und BASF Aktiengesellschaft
("The chemical company"), 67056 Ludwigshafen, Telefon: 0621 -
600 (Titel des Geschäftsberichts: "Zukunft gestalten")?
Eigentlich nur, dass es sie gibt. Inhaltlich genügen sie den
gesetzlichen Vorschriften; gestalterisch sind sie
Durchschnittsware. Wer die Geschäftsberichte 2007 bzw. 2008
kennenlernen möchte, kann sie bei den angegebenen Anschriften
anfordern.
Etwas anders ist das Bild bei der Commerzbank AG, 60261
Frankfurt / Main, Telefon: 069 - 13620. Meine Unterlagen stammen
zwar aus dem Jahre 2006, sind also nicht mehr ganz aktuell.
Dafür habe ich aber einen Geschäftsbericht 2005 (incl. Einladung
zur Hauptversammlung 2006), einen "Bericht zur unternehmerischen
Verantwortung" (Titel: "Idee-ale") und die deutsch- und
englischsprachige Hochglanzbroschüre "Commerzbank - Eine
integrierte Großbank - a major integrated bank" erhalten. Wohl
wissend, das es sich hierbei um Hochglanzbroschüren handelt,
sind die Broschüren doch irgendwie interessant. Für
Außenstehende und Laien ist hier ersichtlich, wie und wo das
Unternehmen wirtschaftlich tätig ist. Ähnlich ist es bei der MAN
Aktiengesellschaft, Landsberger Straße 110, 80339 München,
Telefon: 089 - 360980.
Von dort habe ich einen Geschäftsbericht 2006, den
Nachhaltigkeitsbericht 2007 / 2008, ein Faltblatt des MAN -
Museums Augsburg und ein Exemplar des Unternehmensmagazins "MANforum"
erhalten. Natürlich bieten diese Hochglanzbroschüren nur einen
groben Überblick über das Unternehmen.
Wichtig ist mir persönlich eine Sache. In der öffentlichen
Diskussion wird sehr viel über "die" Wirtschaft, die
Globalisierung, explodierende Gewinne bei gleichzeitigen
Massenentlassungen und vermeintlich habgierigen Managern
geredet. Wie oft wird aber darüber berichtet, wie Unternehmen
wirtschaftlich ausgerichtet sind? Wem gehören sie? Wo sind sie
in Deutschland und im Ausland vertreten? Welche
Tochterunternehmen und Beteiligungen gibt es? Welchen Kunden
wird welche Produktpalette verkauft?
Wie möchte das Unternehmen in den kommenden Jahren aufgestellt
sein? Wie sieht die Personalpolitik aus? Fragen wie diese werden
in der gängigen, normalen Tagespresse nicht beantwortet. "Das
interessiert doch niemanden," bekomme ich oft genug zu hören,
wenn ich mit solchen Themen bei Redakteuren vorstellig werden.
"So? Wirklich nicht," möchte ich dann Gegenfragen.
Spätestens dann, wenn es um meine eigene Lebens- und
Berufsplanung, die Ausbildungschancen meiner Kinder oder auch
nur die Möglichkeit, bei öffentlichen Diskussionen als
kompetenter Gesprächspartner zu erscheinen, geht, sind solche
Fragen schon wichtig. Woher kommt denn die gegenwärtige
Bankenkrise? Hier haben Manager die eigenen Fähigkeiten maßlos
überschätzt und wirtschaftliche Risiken nicht gesehen.
Ausbaden muss dies der sprichwörtliche kleine Mann, der das
Gefühl hat, dass der Staat ihm immer mehr Geld aus der Tasche
zieht, ohne dass dem irgendeine (Sozial-)Leistung
gegenübersteht, während er, der kleine Mann, dieser Entwicklung
macht- und hilflos gegenübersteht. Laut einem geflügelten Wort
von John F. Kennedy soll man nicht fragen, was der Staat für
seine Bürger tun kann, sondern stattdessen danach fragen, was
der Bürger für seinen Staat tun kann. Als Bürger möchte man aber
auch seinen Anteil am allgemeinen Wohlstand haben und stolz auf
seine Arbeit sein können.
Elisabeth Sticht: Alles mit Obst; Weltbildverlag Augsburg 2000;
94 Seiten; ISBN: 3- 89604-313-7
Nomen est omen: In diesem Buch dreht sich alles um das liebe
Obst. Das Einkochen und Einmachen wird dabei genauso
thematisiert wie das Zubereiten von Desserts und Salaten. Eine
kleine Warenkunde gibt es genauso wie Rezepte.
Unter optischen Gesichtspunkten ist das Buch sicherlich
gelungen. Viele Fotos illustrieren die Texte. Das Buch ist
angenehm modern gestaltet, ohne flippig-poppig zu sein.
Und was ist von den Rezepten zu halten? Heimische Produkte
bilden die Grundlage für die Gerichte. Die Marmeladen und
Konfitüren sind natürlich etwas arbeitsaufwendiger; ansonsten
gehören Obstgerichte aber zur kalten Küche. Dementsprechend
einfach und schnell sind die Gerichte auch zuzubereiten. Wer
einen leckeren Nachtisch oder eine schmackhafte Zwischenmahlzeit
sucht, der sollte zu diesem Buch greifen.
Angela Francisca Endress: Servietten & Tischdekos; Verlag
Gräfe und Unzer 1997; 64 Seiten; ISBN: 3-7742-2983 -X
"Ab jetzt ist Ihr Tisch immer perfekt gedeckt. Bei fast 40 Ideen
für gefaltete Servietten, Serviettenringe und Serviettentaschen
ist das kein Problem mehr. Alle Serviettenfaltungen sind
Schritt-für-Schritt mit Foto erklärt. Und über 20 Einladungs-
und Menükarten und weitere Dekorationen lassen sich auf von
Ungeübten einfach nachbasteln," berichtet die Inhaltsangabe. Und
tatsächlich: Auf den ersten Blick sieht das Buch bunt und
ansprechend gestaltet aus.
Inhaltlich ist das Buch zweigeteilt. Die erste Hälfte liefert
Anleitungen, wie Servietten leicht gefaltet werden können. "Man
nehme..." - was für Kochrezepte gilt, könnte auch für den
zweiten Teil gelten. Im Stile eines Kochrezeptes gibt es hier
Bastelanleitungen für Serviettenringe und -taschen, Karten,
Pflanzengestecke und weiteren dekorativen Schmuck.
Auf dem Papier sieht natürlich alles ganz einfach und leicht
aus. Ein Auge für Farben und Formen, ein Händchen für
Bastelarbeiten, Geduld und Interesse an hübscher
Wohnraumgestaltung muss man allerdings schon mitbringen, wenn
man die vorgestellten Tischdekorationen tatsächlich herstellen
möchte. Für Anfänger ist das alles nichts.
Der "Verfassungsschutzbericht 2006" ist beim
Bundesministerium des Innern, Alt Moabit 101 D, 10559 Berlin
kostenlos erhältlich. Er berichtet über den Links- und
Rechtsextremismus, Ausländerextremismus, Spionage und
Islamismus, soweit er vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Wer
wissen möchte, was sich im verfassungsfeindlichen politischen
Spektrum tut, sollte zu dieser Broschüre greifen. Unterstützt
durch diverse Fotos und andere Abbildungen ist der Text gut und
leicht verständlich. Originalzitate verdeutlichen, warum eine
Person bzw. Organisation im Verfassungsschutzbericht aufgenommen
wurde.
Die Broschüren "Gegen Mobbing! Verstehen. Handeln. Helfen.", "take!care.nrw
sicher leben, lernen, arbeiten Infos zum Thema Arbeitsschutz
Schülermagazin für dei Klassen 8 bis 13", "Potentialberatung NRW
Stärken konsequent nutzen - Leistungsfähigkeit der Betriebe
erhöhen", "Gemeinschaftsinitiative Gesünder Leben Länger
gesünder arbeiten", "Einarbeitungshilfe NRW Zuschuß für den
Start in die neue Arbeit", "Arbeitsschutz in Nordrhein -
Westfalen JAhresbericht 2006", "Landesberichterstattung
Gesundheitsberufe 2007 Situation der Ausbildung und
Beschäftigung in Nordrhein - Westfalen" und "Regionaldaten zur
beruflichen Bildung 2006 Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt in
Nordrhein - Westfalen" sind kostenlos beim Ministerium für
Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein -
Westfalen, 40190 Düsseldorf erhältlich.
Leicht verständlich beschreiben die Broschüren die Arbeitsmarkt-
und Sozialpolitik der nordrhein - westfälischen Landesregierung.
Aber nichtsdestotrotz: Wer sich für die angesprochenen Themen
auch privat interessiert, kann sich gerne die Broschüren selbst
im Ministerium besorgen.
Sowohl der "Jahresabschluss 2006" als auch der Geschäftsbericht
2006 (Titel: "Investition in Innovation und Wachstum") sind
kostenlos bei der RWE Aktiengesellschaft, Opernplatz 1, 45128
Essen, Telefon: 0201 - 1200, erhältlich. Aufgrund der großen
zeitlichen Distanz werde ich hier nicht auf die wirtschaftlichen
Daten eingehen; da ich nicht kontrolliert habe, ob die
Bilanzpressekonferenz mit der Präsentation des Geschäftsberichts
2007 schon war, bitte ich den geneigten Leser, selbst Kontakt
zur RWE aufzunehmen, wenn er die Daten für 2007 erfahren möchte.
Gleiches gilt für die Hochtief Aktiengesellschaft, Opernplatz 2,
45128 Essen. Anfang 2008 erhielt ich von dort den
Geschäftsbericht 2006 und den Nachhaltigkeitsbericht 2007. Die
Bilanzpressekonferenz mit den Zahlen für 2007 war am 26. März
2008. Wer also aktuelle Zahlen haben möchte, kann sich also an
Hochtief wenden. Wer anrufen möchte, wählt die Nummer 0201 -
8240.
Warum ich diese Unternehmen erwähne? Schließlich sind die Zahlen
alt und die Geschäftsberichte keine Augenweide. RWE und Hochtief
stammen aber aus unserer Region. Wichtig ist mir auch die
Aussage: Wer Informationen über die beiden Unternehmen sucht,
kann sie leicht, einfach und vor allem kostenlos dort erhalten.
Die Broschüre "Das Alterseinkünftegesetz Gerecht für Jung und
Alt" ist kostenlos beim Bundesministerium der Finanzen,
Wilhelmstraße 97, 10117 Berlin (Großkundenanschrift: 11016
Berlin) erhältlich. Teilweise sehr theoretisch - abgehoben
beschreibt die Broschüre, wie Renten und Pensionen besteuert
werden und wie die Altersvorsorge finanziell und steuerlich
gefördert wird. Man muss sich schon sehr gut im Steuer- und
Sozialversicherungsrecht auskennen, um die Broschüre wirklich zu
verstehen. Unsere Regierung verpasst hier leider eine Chance,
ihre Politik leicht verständlich den Bürgern zu erklären.
Die Broschüre "Ratgeber für Schwerbehinderte Nachteilsausgleiche
Finanzielle Hilfen Adressen" ist kostenlos beim Ministerium
für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein -
Westfalen (Großkundenanschrift: 40190 Düsseldorf) erhältlich.
Hier sind die Ausführungen sehr umfangreich und detailliert,
aber auch im Prinzip verständlich. Wer zu dem Personenkreis der
Schwerbehinderten zählt, sollte sich diese Broschüre auf jeden
Fall besorgen und sich um die ihm zustehenden Sozialleistungen
kümmern.
Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bundestag
? Du, Papa, ich brauch' `mal Hilfe bei den Hausaufgaben.
! So? In welchem Fach denn?
? In den Sozialwissenschaften. Da soll ich ein Referat über den
Bundestag schreiben.
! Na und? Da kannst du doch ins Internet schauen. Da wird es
ganz viele Materialien zum Bundestag geben.
? Stimmt. Aber du hast doch so viele Bücher in deinem
Arbeitszimmer. Hast du da nicht auch etwas zum Bundestag?
! Ich habe tatsächlich ein Buch für dich. Es heißt "Kürschners
Volkshandbuch Deutscher Bundestag".
? Und was steht da drin?
! Allerhand. Der aktuelle Bundestag befindet sich in seiner 16.
Wahlperiode. Das nur so am Anfang. Du wirst später sehen, warum
das wichtig ist. Im ersten Teil des Buches werden die Aufgaben
des Bundestages, seine Arbeitsweise und die Art, wie ein Gesetz
entsteht, beschrieben. Der Teil ist eher theoretisch und
trocken.
Ich habe dir ja schon erzählt, dass wir derzeit die 16.
Wahlperiode haben. Im zweiten Teil des Buches wird auf einigen
wenigen Seiten das Wahlergebnis des aktuellen Bundestages
detailliert beschrieben. Der dritte Teil des Handbuchs ist sehr
umfangreich. Er geht über mehr als 200 Seiten. Dies ist der
biographische Teil. Wenn du also wissen möchtest, welchen
beruflichen Werdegang unsere Bundeskanzlerin oder ein Minister
hat, kannst du da im biographischen Teil nachschlagen.
Der vierte Teil des Buches bietet statistische Angaben zum
Bundestag, aber auch die Anschriften von unseren Ministern.
? Sag mal, wie viele Seiten hat das Buch denn?
! Alles in allem: 311.
! Das ist doch viel zu viel. Das krieg' ich in den paar Tagen
doch gar nicht gelesen.
? Brauchst du ja auch nicht. Das meiste ist ja auch nur zum
Schmökern. Ich habe dir ja eben gesagt, dass das Buch vier Teile
hat. Richtig lesen brauchst du nur den ersten. Wenn du den
gelesen und verstanden hast, kannst du auch ein vernünftiges
Referat schreiben.
? Wo bekommt man eigentlich das Buch?
! Direkt beim Bundestag. Die Anschrift lautet: Deutscher
Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Da hab' ich mein
Exemplar auch bestellt.
? Du gehst doch gar nicht mehr zur Schule. Wieso brauchst du
denn das Buch?
! Ach, weißt du, auch wenn ich schon lange aus der Schule heraus
bin, interessiere ich mich immer noch für politische Themen.
Manchmal reicht es aber nicht, nur zu lesen, was in der Zeitung
steht. Dann willst du ein paar Hintergrundinformationen
bekommen, die Zusammenhänge leichter verständlich machen.
? Hier in deinem Bücherschrank sehe ich ein gelbes Buch:
"Europäisches Parlament Bürger - Handbuch" heißt es. Ist es so
etwas ähnliches wie da Buch über den Bundestag?
! Nicht ganz. In dem Buch gibt es überwiegend Biographien von
unseren deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament.
Außerdem werden dort auch die Kompetenzen beschrieben, die das
Parlament von der gescheiterten Europäischen Verfassung bekommen
sollte. Das Buch ist beim Europäischen Parlament,
Informationsbüro für Deutschland, Unter den Linden 78, 10117
Berlin erhältlich. So, mein Junge, jetzt geh' aber auch wieder
zu deinen Hausaufgaben. Da hast du mehr davon.
Peter Kracht: Regionen in NRW Band 1 Sauerland, Siegerland und
Wittgensteiner Land; Aschendorff Verlag Münster 2005; 239
Seiten; ohne ISBN - Angabe
"Die Reihe `Regionen in Nordrhein - Westfalen' will einen
Eindruck von der Vielfalt des Landes vermitteln. In achten
Bänden werden die verschiedenen Kulturlandschaften in Wort und
Bild vorgestellt. Nach einer allgemeinen Einführung der
einzelnen Städte und Gemeinden - ihrer geographischen Lage,
Geschichte, Sehenswürdigkeiten, kulturellen Angebote,
Wirtschaftsstruktur, ihres Brauchtums und ihrer herausragenden
Persönlichkeiten. Abgerundet werden die Beiträge durch viele
Farbfotos," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren,
orangefarbenen Buchdeckel.
Dr. Peter Kracht ist Historiker. Nach seiner Zeit als
Zeitungsredakteur lebt er als freier Journalist in Unna. Kracht
ist ehrenamtlich für den Westfälischen Heimatbund in Münster und
den Sauerländischen Gebirgsverein in Arnsberg tätig.
Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein - Westfalen
gibt diese Buchreihe heraus. Dieser publizistische Hintergrund
ist sehr deutlich zu spüren. Siegen, Iserlohn, Hagen, Meschede,
Lüdenscheid und Schmallenberg sind nur einige der Orte, die hier
vorgestellt werden. Viele der hier vorgestellten Ortschaften
spielen selbst in Nordrhein - Westfalen keine bedeutende Rolle.
Bücher wie diese stellen sie trotzdem vor. Und vermitteln dabei
einen Lokalkolorit, den der normale Besucher vielleicht niemals
wahrnehmen würde. Es ehrt die Landeszentrale durchaus, dass sie
dieses Buch, diese Buchreihe überhaupt herausgibt. Die Buchreihe
ist kostenlos bei der Landeszentrale (Anschrift: Landeszentrale
für politische für politische Bildung, 40190 Düsseldorf)
erhältlich. Wer sich für heimatkundliche und lokalgeschichtliche
Themen interessiert, sollte durchaus zu den Büchern greifen.
Der "Migrationsbericht 2006" ist kostenlos sowohl beim
Bundesministerium des Innern,
Alt Moabit 101 D, 10559 Berlin und beim Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge, Frankenstraße 210, 90461 Nürnberg
erhältlich. Auf 326 Seiten und unterstützt durch viele Tabellen
berichtet die Schwarte über Themen wie Migration von und nach
Deutschland, Asyl, Einbürgerung und den Einfluss der Migration
auf den demographischen Wandel. Wer sich für das Thema Migration
interessiert und auf solide (und parteiische, weil staatliche)
Daten zurückgreifen möchte, sollte sich diese umfangreiche
Broschüre besorgen.
Der "BISp - Report 2006 / 2007 Bilanz und Perspektiven" und das
"BISp - Jahrbuch Forschungsförderung 2006 / 2007 sind beim
Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Graurheindorfer Straße
198, 53117 Bonn, Telefon: 0228 - 996400, kostenlos erhältlich.
Sie sind eine Art Jahresrückblick der staatlichen Einrichtung.
Während das Jahrbuch der Forschungsförderung doch sehr
wissenschaftlich ausgerichtet ist, bildet der BISp - Report
einen sehr allgemeinen Rückblick.
Die alternative Buchbesprechung
Beruf aktuell / Studien- und Berufswahl
A Sag mal, Egon, was liest Du denn da?
B Berufe aktuell.
A Was ist denn das?
B Es ist ein Buch, das vom Arbeitsamt herausgegeben wird.
A Zeig' mal, Egon.
(Egon gibt es seiner Frau. Sie liest den Buchrücken. "Das Buch
informiert über den aktuellen Stand der anerkannten
Ausbildungsberufe und der Berufe mit geregelten Bildungsgängen
an beruflichen Schulen, in Betrieben und Verwaltungen und führt
Berufe auf, die nach einem Studium ausgeübt werden können.
Kurzbeschreibungen über die Tätigkeiten der Berufe werden
ergänzt durch Angaben über die Ausbildungsdauer und bei den
anerkannten Ausbildungsberufen durch Zahlen der Auszubildenden
in betrieblicher Ausbildung. Neben der alphabetischen
Darstellung unterstützt die Gliederung der Berufe nach
verwandten Tätigkeitsbereichen das Auffinden von Alternativen,"
steht da geschrieben.)
A Egon, Du bist doch viel zu alt dafür. Wieso liest Du das?
B Na ja, Du weist doch, unser Stefan, der wird nächstes Jahr 19
und macht sein Abitur. Der will doch hinterher was mit
Informatik lernen. Informatikassistent, Informatikkaufmann und
wie das alles heißt. Ich kenn' mich da überhaupt nicht aus. Ich
will aber auch nicht, dass Stefan mich auslacht, nur weil ich
keine Ahnung davon hab'. Also bin ich gestern zum Arbeitsamt ins
Berufsinformationszentrum gegangen und hab' mir das Buch geholt.
Hat auch nix gekostet.
A Aber da liegt doch noch ein anderes Buch.
B Das grüne da? Das heißt "Studien- und Berufswahl". Das habe
ich auch kostenlos beim Arbeitsamt bekommen. In dem Buch werden
ganz viele Studiengänge vorgestellt, aber auch nützlich
Anschriften von Hochschulen aufgelistet.
A (schlägt das Buch auf und überschlägt den Inhalt) Mann, das
sieht ja richtig kompliziert aus.
B Hör mal, Else, wenn Du studierst, wohnst Du ja auch nicht mehr
bei Mama und Papa. Da musst Du nicht nur lernen. Du musst Bude
und Studententicket bezahlen, Wäsche waschen, einkaufen, kochen
und vieles andere. Wenn Du Dein Studium nicht nach einem
Semester abbrechen möchtest, musst Du Dir schon gut überlegen,
wie Du über die Runden kommst. Erinnerst Du Dich an Mark? Der
Chaot hat einfach angefangen zu studieren und ist nach 20
Semestern Bummelstudent von der Uni geflogen.
A Jetzt übertreibst Du aber. Mark hat aufgehört, weil er eine
Frau gefunden hat, die ihn durchfüttert. Er war kurz vor seinem
Doktortitel.
B Ein Sportler mit Doktortitel - den kann doch wirklich niemand
gebrauchen. Totaler Quatsch - Mark hätte sich bessre vorher
informieren sollen; dann wäre er nicht so auf die Schnauze
gefallen.
A Sag' mal, Egon, warum zeigst Du mir die Bücher überhaupt?
B Das will ich Dir sagen, Else. Wir sind bestimmt nicht die
einzigen Großeltern bzw. Eltern, deren Kinder kurz vor dem
Schulabschluss stehen. Du kannst natürlich ins
Berufsinformationszentrum gehen und Dir da im Computer Filme
ansehen. Vorher musst Du aber noch etwas anderes machen. Du
musst wissen, welche Berufe es gibt, wie die heißen und was die
machen. Die Namen und Inhalte ändern sich so schnell, dass wir
Normalsterblichen gar nicht mehr mitbekommen, was los ist. Die
beiden Bücher sind dafür da, dass wir uns schlau machen können.
Klar, es ist nicht jedermanns Sache, Bücher zu lesen. Die BILD -
Zeitung ist da schon das allerhöchste der Gefühle. Irgendwann
musst Du aber anfangen, Entscheidungen zu treffen. Wo und wie
bewerbe ich mich. Dafür sind diese Bücher gut. Sie geben
Entscheidungshilfen. Du weißt doch, wie es geht im Leben. Wenn
Du Dich gut vorbereitest, geht Dir die Arbeit leichter von der
Hand. Du kannst ja machen, was Du willst. Ich werde jetzt aber
weiterlesen. Dann ich werde dem Stefan auch helfen können, wenn
er Hilfe braucht.
Sag' `mal, Ede, wer ist eigentlich gefährlicher: das
Bundeskriminalamt oder der Verfassungsschutz?
Das Bundeskriminalamt. Das ist die Bundespolizei. Das weißt Du
doch. Wieso fragst Du?
Na ja, Du weißt, wenn wir auf Einbruchstour gehen, möchte ich
nicht geschnappt werden...
Halt den Mund. Aber wenn es Dich beruhigt, werde ich es Dir noch
einmal erklären.
Ich habe mir beim Bundeskriminalamt (Postanschrift:
Bundeskriminalamt, 65173 Wiesbaden) 2 Broschüren besorgt. Die
erste heißt "Das Bundeskriminalamt Das Profil". Das Heft ist
zwar nur 12 Seiten dick. Es beschreibt aber leicht verständlich,
welche Arbeit das BKA im Idealfall leistet. Es ist so einfach
geschrieben, dass selbst Du das verstehst. Die zweite Broschüre
heißt "Das Bundeskriminalamt Fakten und Zahlen". Da musst Du
schon ein bisschen mehr Text lesen. Das Heft ist zwar auch nur
12 Seiten stark, behandelt aber mehr Themen. Hier geht es um
Themen wie Erkennungsdienst, den Informationsdienst, die
internationale Zusammenarbeit und die Ausbildung beim BKA. Wenn
also jemals einen genetischen oder Fingerabdruck abgegeben hast,
landest Du irgendwann hier. Diese Broschüre enthält zwar mehr
Fachausdrücke als die erste, ist aber immer noch gut
verständlich.
Und was ist mit dem Verfassungsschutzbericht?
Ach, der! Wir begehen doch keine verfassungsfeindlichen
Straftaten, sondern nur Einbrüche. Ich habe mir beim Bundesamt
für Verfassungsschutz, Merianstraße 100 in 50765 Köln das Heft
"Bundesamt für Verfassungsschutz Aufgaben, Befugnisse, Grenzen"
besorgt.
Mann, das ist ja eine richtige Schwarte.
Stimmt. 147 Seiten lang ist das Heft. Der Verfassungsschutz
beschreibt in dem Heft, wie er arbeitet = Informationen gewinnt
und wen der Verfassungsschutz beobachtet. Das sind die
umfangreichsten Kapitel. Themen wie Organisation, Gesetze,
Schule für Verfassungsschutz und Kontrollmechanismen
interessieren Dich ja nicht so sehr. Du siehst: Für die
Verfassungsschützer bist Du völlig uninteressant. So, und jetzt
schau mal, wer da an der Türe schellt.
Du, da steht die Polizei. Ob die uns verhaften will?
"Schriftenreihe des Landtags NRW"
heißt eine kleine Buchreihe, die das Parlament des
bevölkerungsreichsten Bundeslandes herausgibt.
Band 3 beschäftigt sich mit der Landesverfassung. Es heißt
"Kontinuität und Wandel 40 Jahre Landesverfassung Nordrhein -
Westfalen". Das Buch enthält sowohl den Text der
Landesverfassung als auch eine Chronologie des Landes. Diverse
Fachartikel kommen hinzu. Sie befassen sich mit verschiedenen
Themen, etwa dem Verhältnis Bund - Land, den Wandel der
Landesverfassung, dem Verhältnis zwischen Verfassung und
Verfassungsgerichtshof und der wachsenden Bedeutung Europas.
Mit persönlich gefällt das Buch überhaupt nicht. Es ist zu
theorielastig; dementsprechend konzentriert muss man es lesen.
Es fehlt alles, was ein Buch lesenswert macht: spannende Zitate
und Redebeiträge, Personenbeschreibungen sowie das Flair von
Parlamentsdebatten seien hier als Beispiele genannt. Sehr
trocken und fast schon abgehoben ist der literarische Stil. Ein
bloßes Interesse an Landespolitik reicht nicht aus, um dieses
Buch zu lesen. Ich frage mich schon, an welchen Leserkreis sich
ein solches Buch überhaupt richtet. Politikwissenschaftler?
Möglicherweise. Bei mir würde ein solches Buch jedenfalls
ungelesen im Bücherregal verstauben.
Die Nummer 14 der Schriftenreihe trägt den Titel "Debatten
über Nationalsozialismus und Rechtsextremismus im Landtag
Nordrhein - Westfalen von 1946 - 2000". Johann Paul heißt
der Autor des Buches. Entschädigung und Wiedergutmachung der
Vertriebenen, Justiz und Nationalsozialismus, Entnazifizierung
und Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus sind nur
einige der Themen, die hier angesprochen werden. Eingebettet in
das jeweilige tagesaktuelle Geschehen berichtet Paul über die
politischen Debatten. So entsteht ein lebendiges Bild, wie die
offizielle Politik Nationalismus, Nationalsozialismus und
Faschismus sieht und mit ihm umgehen möchte. Interessant ist
dieses Buch für Politikwissenschaftler und Historiker, die sich
mit rechten Ideologien beschäftigen. Für den Otto - Normalleser
ist das Buch aber dann doch zu fachspezifisch und
sachlich-neutral geschrieben, um interessant zu sein.
Auf eine Sache warte ich dann doch. Der Landtag sollte sich dann
auch einmal mit dem Linksextremismus beschäftigen. Kalter Krieg,
Wiedervereinigung und PDS / Linkspartei dürften ja nicht spurlos
am Landtag und seiner Arbeit vorbeigegangen sein. Ich persönlich
halte es für einen Fehler, auf dem linken Auge blind zu sein und
nur den rechten Extremismus zu sehen.
Band 8 der Schriftenreihe beschäftigt sich mit der
Verwaltungsreform in NRW. "Verwaltungsreform in Nordrhein -
Westfalen" heißt daher auch der Titel des Buches. Das Buch ist
im Grunde genommen ein Rückblick auf die 11. Wahlperiode und
beschreibt, wie sich er Landtag damals mit der Verwaltungsreform
beschäftigte. Irgendwie irritiert mich das Buch. Heute sind mehr
als 10 Jahre seit der Verwaltungsreform vergangen. Ich habe
schon keine Ahnung mehr, ob die Verwaltungsreform überhaupt
durchgeführt wurde, wie sie aussah, und welche Erfolge sie
brachte. So bunt der Buchdeckel auch aussieht, so wenig kann ich
als Leser beurteilen, welchen Zweck der Landtag als Herausgeber
überhaupt mit diesem Buch verfolgt. Kann ich bei den anderen
vorgestellten Büchern noch ein geschichts- und
politikwissenschaftliches Interesse unterstellen, versagt hier
meine Phantasie. Mehr als das Wort "Selbstbeweihräucherung"
fällt mir hier nicht ein. Möchte ich meine Arbeit
publikumswirksam vorstellen, sollte ich mir schon
publikumsgängigere Themen suchen.
Eine persönliche Bemerkung sei hier erlaubt. Mein eigener
Geschmack ist hier nicht entscheidend. Wer sich für den Landtag
und seine Arbeit interessiert, sollte sich dort schon die
entsprechende Literatur besorgen.
Heinz Möller / Walter Domnick / Gaby Tinnemeier: Stilkunde und
Frisurenkunde Berufsgeschichte;
Verlag Handwerk und Technik Hamburg ohne Jahresangabe; 100
Seiten; ISBN: 3-582-03914-5
"Die Pflege des Haares, seine Formung und kunstvolle Verzierung
mit eingearbeitetem Schmuck ist ein wesentliches Merkmal
gepflegter Lebensweise und schon seit der Entwicklung ältester
Kulturen bekannt," berichtet die Einführung in das Buch.
Das Buch führt den Leser durch die europäische Kulturgeschichte.
Die Frisur, als die Gestaltung der Haares- und Bartpracht steht
hier im Vordergrund, wobei auch Querverweise auf die jeweilige
Kleidermode und Hygiene / Körperpflege gemacht werden.
Zeichnungen und farbige Fotos ergänzen die Texte.
Das Buch ist eine amüsante Lektüre. Wer einen kurzen, knappen
Überblick über die Entwicklung der Mode in früheren Zeiten
erhalten möchte, dem sei dieses Buch durchaus empfohlen.
Die Broschüre "Bundesnachrichtendienst" ist kostenlos beim
Bundesnachrichtendienst, Gardeschützenweg 71 - 101, 12203
Berlin erhältlich. Der deutsche Auslandsnachrichtendienst stellt
sich darin selbst vor. Seine Ziele und Aufgaben kommen in der
Broschüre vor, seine parlamentarische Kontrolle, sein formaler
Aufbau und sein Selbstverständnis sind hier aufgeführt.
Natürlich kann hier nur ein Idealbild geliefert werden. Wer
wissen möchte, wofür seine Steuergelder ausgegeben werden, der
sollte sich diese Broschüre durchaus besorgen. Die Broschüre ist
ansprechend gestaltet und sehr informativ.
Bücherbesprechung Bundeszentrale
für politische Bildung
Werner Ende / Udo Steinbach (Hrsg.): Der Islam in der
Gegenwart
Wie sieht die islamische Welt der Gegenwart aus? Das vorliegende
Buch möchte eine Antwort darauf geben. Der Islam als Religion
mit seinen unterschiedlichen konfessionellen Ausprägungen, die
Rolle des Islam im wirtschaftlichen, politischen, sozialen und
kulturellen Leben der islamischen Länder sowie die Situation der
muslimischen Minderheiten in Asien, Afrika, Europa und Amerika
sind dabei die Themenschwerpunkte.
"Das Buch arbeitet die Wechselwirkung zwischen den überkommenen
politischen Verhältnissen und den modernen Entwicklungen in
Ökonomie, Sozialwesen, Kultur und Ideologie heraus. Das Buch
wendet sich an alle, die sich ein zuverlässiges Bild des Islams
in der Gegenwart verschaffen wollen," ist auf dem hinteren
Buchdeckel zu lesen.
Sehr umfangreich ist das Buch. Das fällt dem zukünftigen Leser
auf, noch bevor er ein einziges Wort gelesen hat. 1064 Seiten
hinterlassen ihre Spuren in Gewicht und Umfang. Umfangreich und
detailliert ist auch der Inhalt. "Historische Ausbreitung,
Politik- und Religionsgeschichte", "Die politische Rolle des
Islam in der Gegenwart" und "Islamische Kultur und Zivilisation
in der Gegenwart" heißen die drei Teile, in die das Buch
gegliedert ist.
Wer - als potentieller Leser - das Buch zum ersten Mal in der
Hand hält, wird von der schieren Flut der Informationen
schlichtweg erschlagen. Wo soll man mit dem Lesen anfangen?
Lohnt es sich überhaupt, alles zu lesen? Das eigene Interesse
sollte den Leser leiten; ansonsten ist er hoffnungslos
überfordert und wird von der Fülle erschlagen. Doch Vorsicht!
Wer eine leicht verständliche Einführung in das Thema "Welt des
Islam" sucht, sollte nicht zu diesem Buch greifen. Es verlangt
schon solide Grundkenntnisse.
Das Buch informiert sachlich und informativ, ohne jedoch
persönliche Erfahrungen der Autoren aufzugreifen oder eine
persönliche Note in den Schreibstil einzuflechten. Autoren wie
Johanna Pink, Rudolph Peters, Hans Müller, Franz Kogelmann,
Frederick de Jong, Axel Havemann, Iris Glosemeyer Heribert
Busse, Werner Ende und Rainer Freitag - Wirminghaus sind hier
vertreten. Sie alle studierten Islamwissenschaften.
Dementsprechend sachlich, fachlich fundiert und wissenschaftlich
neutral geschrieben wirken auch ihre Texte. Wer also mehr als
Grundlagenwissen sucht, der wird seine Freude an dem Buch haben.
Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945
Die deutsche Wirtschaft kennt lange Phasen des Wachstums,
insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg. Zeiten quälender
Rezession kommen hinzu. "Mehr als vielen Leuten bewusst ist
prägen solche ökonomischen Zyklen auch Kultur und Gesellschaft
eines Staates. Mit seiner Wirtschaftsgeschichte Deutschlands
seit 1945 eröffnet Werner Abelshauser neue Perspektiven, nicht
zuletzt für die Reformdebatte unserer Zeit. Im Zentrum des
Buches stehen der Aufstieg aus dem Zusammenbruch des Zweiten
Weltkrieges, die Ursachen für das Wirtschaftswunder der 50er und
60er Jahre sowie das Auf und Ab der ökonomischen Entwicklung im
europäischen Rahmen, die zur aktuellen globalen Vernetzung
wirtschaftlichen Handelns unserer Tage überleitet. Wenngleich
der Schwerpunkt der Darstellung auf der Bundesrepublik liegt,
findet doch die Entwicklung der ostdeutschen Planwirtschaft
ebenso Berücksichtigung wie beider Vorgeschichte seit Beginn des
20. Jahrhunderts," steht auf dem hinteren Buchdeckel zu lesen.
Gut geschrieben ist dieses Buch durchaus - leicht verständlich,
ohne überflüssige Fremdworte, chronologisch geordnet und somit
auch für den historischen wie wirtschaftswissenschaftlichen
Laien verständlich.
Und dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Das Buch ist zwar
sachlich geschrieben. Der Stil bleibt aber zu unpersönlich, als
dass er überzeugen würde. Der Staat, Parteien, Gewerkschaften,
Arbeitgeber- und Industrieverbände, Arbeitsverwaltung und die
Wirtschaftswissenschaften sind Institutionen, die am
Wirtschaftsleben beteiligt sind. Der Autor spricht zu oft nur
ganz allgemein über sie. Es wird zu oft nicht deutlich, wer
welche Position vertritt und auf welchem Wege welche Mehrheiten
findet.
Hinzu kommt: Das Buch ist eine Bleiwüste. Die Texte werden zwar
durch gelegentliche Tabellen unterbrochen; das eine oder andere
historische Foto hätte dem Buch aber durchaus gut getan. Hier
wurde die Chance vertan, ein interessantes Thema spannend zu
gestalten. In der Schule hätte dies zu Punktabzügen geführt. Die
Note dort: zwei minus.
Lutz van Dijk: Die Geschichte Afrikas
Wie Wiege der Menschheit liegt in Afrika. Dort entwickelten sich
die ersten Menschen und breiteten sich über die ganze Welt aus.
Dort gab es die ersten Hochkulturen der Menschheit - die
Pharaonenreiche am Nil.
"Schwerpunkte der Darstellung van Dijks sind die über
500-jährige Kolonialgeschichte und der steinige Weg der
afrikanischen Staaten in die Freiheit und Eigenständigkeit.
Schlaglichtartig erzählt er von der Vielfalt Afrikas: von der
Kultur des Islam im Norden zu den christlichen und
traditionellen Religionen im Süden, von den Nomaden in der
Steppe zum pulsierenden Leben der Großstädte. Im Mittelpunkt des
Buchs, das sich vornehmlich an junge Leute richte, stehen
Menschen aus den verschiedenen Epochen Afrikas, die Lutz van
Dijk über ihr Leben und ihre Erfahrungen berichten lässt," ist
auf dem hinteren Buchdeckel zu lesen.
Alles in allem ist dies ein unbefriedigendes Buch. Ob
oberflächlich, zu ungenau und zu wenig zusammenhängend berichtet
der Autor über die Geschichte des Kontinents. Wie funktioniert
Apartheid? Wie lebten die Pharaonen? Wie regieren die
Kolonialherren? allein diese Fragen werden nur sehr unzureichend
beantwortet. Was treibt Menschen an, Kolonien zu erwerben? Gibt
es Personen, die sich auf diesem Gebiet besonders hervorgetan
haben? Es ist müßig, all die Fragen aufzuwerfen, die in diesem
Buch nicht beantwortet werden. Das Buch kann bestenfalls als
Einführung verstanden werden.
Es soll neugierig machen. Doch neugierig worauf? Genauso wenig
wie es "die" europäische, "die" asiatische" oder "die"
amerikanische Geschichte gibt, genauso wenig gibt es eine
einheitliche afrikanische Geschichte. Ein Land, eine Person,
eine Organisation oder eine Religion kann eine Geschichte haben,
die auf wenigen Seiten beschrieben werden kann. Die Geschichte
eines ganzen Kontinents in einem einzigen Buch zu beschreiben,
ist eine Herkulesaufgabe, die kaum gemeistert werden kann. Warum
also die Aufgabe überhaupt angehen?
Liebe Bundeszentrale für politische Bildung: Entweder führe ich
anschaulich und umfassend in ein Thema ein oder ich lasse es
eben. Wer sich mit Afrika beschäftigt, wird sehr viele Themen
finden, die in einem Buch beschrieben werden können. Die
Geschichte des Kontinents ist sicher ein solches Thema. Dann
aber bitte genauer, detaillierter und umfangreicher.
Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Menschenrechte
- Dokumente und Deklarationen
Die Würde des Menschen ist unantastbar. So behauptet es das
deutsche Grundgesetz. "Der Schutz gegen
Menschenrechtsverletzungen findet auf drei Ebenen statt: der
nationalen, der regionalen und der globalen. Die Textsammlung
beschränkt sich auf die wichtigsten Regionalorganisationen aus
dem Bereich der Vereinten Nationen und aus vier
Regionalorganisationen in Europa, Amerika, Afrika und der
islamischen Welt. Bei aller kulturellen Unterschiedlichkeit der
Staatenwelt zeigen die Menschrenrechtskodifikationen deutlich,
dass bei der Aufrechterhaltung völkerrechtlich verbürgter
Menschenrechtsstandards noch Raum ist für eine speziellere
Normierung in einer politisch, ökonomisch und kulturell
heterogenen Region," ist auf dem Buchrücken zu lesen.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrecht, das Übereinkommen
über die Rechts des Kindes, die Erklärung zum Recht auf
Entwicklung und die Charta der Grundrechte der Europäischen
Union sind hier genauso vertreten wie die Europäische
Sozialcharta und die Amerikanische Konvention über
Menschenrechte.
Vordergründig ist das Buch eine Sammlung juristischer Texte.
"Das Buch richtet sich also an Juristen," sollte man meinen.
Doch der Eindruck täusch. Inwieweit ist das internationale und
supranationale Recht in nationales deutsches Recht umgewandelt
worden? Inwieweit sind die Normen und Werte überhaupt hier in
Deutschland vor Gericht verwertbar? Für mich als Laien ist das
schwer zu beurteilen. Ehe ich mich in die Untiefen des deutschen
Rechts und seinen Fallstricken verheddere, versuche ich gar
nicht erst, eine Antwort zu finden.
Also zurück zu der Frage: Für wen ist das Buch eigentlich
geschrieben? So ganz genau kann ich das nicht einschätzen.
Wahrscheinlich für all' die Idealisten, die in der
Menschenrechtsarbeit aktiv sind und verklausulierte Argumente
suchen, die sie für ihre Arbeit gebrauchen können. Ansonsten
läuft das Buch sehr leicht Gefahr, in einem Bücherschrank zu
verstauben. Es ist schön, das Buch vorweisen zu können; mehr
aber auch nicht. |