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2008


 

 

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Raumschiff Enterprise
Raumschiff Enterprise (englisch Star Treck, später auch Star Treck: The Original Series) ist eine US amerikanische Science Fiction Fernsehserie aus den 1960er Jahren, die von Gene Roddenberry erdacht wurde. Die Episoden wurden den in Jahren 1966 1969 produziert. Jede der 79 Episoden dauerte so etwa 48 Minuten. Die Musik stammt von Alexander Courage, die Idee von Gene Roddenberry. Die Erstausstrahlung startete in den USA am 8. September 1966, in Deutschland am 27. Mai 1972.
Die Serie spielt im 23. Jahrhundert und handelt von der Fünf Jahres Mission (2265 2270) des Raumschiffes Enterprise und seiner Besatzung, deren Ziel es ist, neue Welten und Lebensformen zu entdecken.
Am treffendsten formuliert es wohl der in jedem Vorspann zitierte Text (wenngleich die Jahreszahl falsch übersetzt wurde und die Enterprise nie in eine andere Galaxie gelangte): Der Weltraum unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
Zu erwähnen ist allerdings, das der Vorspann nur sehr oberflächlich aus dem Englischen übersetzt wurde. Die sinngemäße Übersetzung lautet in etwa: Der Weltraum, die letzte Grenze. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise. Seine fünfjährige Mission: Fremde, neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen entdecken und mutig dorthin zu reisen, wo noch nie ein Mensch gewesen ist.
Die Besatzung der Enterprise besteht aus Menschen verschiedener Nationen sowie aus außerirdischen Individuen. Dies war zur Entstehungszeit der Serie sehr ungewöhnlich, da die politischen Verhältnisse in den damaligen USA durch Rassismus und den Kalten Krieg geprägt waren.
Die auf dem Schiff dienenden Personen waren fest in ein Rang System mit einem Kapitän und mehreren Leutnanten, einem Schiffsarzt sowie vielen namentlich unbekannten Besatzungsmitgliedern eingebettet. Insbesondere eine funktionale Gliederung mit dem Captain James Tiberius Kirk (Kommandeur und Chefdiplomat, Herzensbrecher), dem 1. Offizier Spock (Vertreter des Captains, Sach Berater), Schiffsarzt Dr. Leonard McCoy (Mediziner Gefühls Berater), Cheftechniker Montgomery Scott (Ingenieur, Genuss-Experte), Navigator Pavel Chekov (Schiffsführung, oftmals Mitglied des Außenteams), dem Taktischen Offizier Hikaru Sulu (Waffenführung) und der Kommunikationsoffizierin Uhura (Kommunikation und gefühlsmäßige Beurteilungen) lässt sich erkennen.
Auf der anderen Seite gab es zahlreiche Rasse. Von Roddenberry wurden unter anderem die Romulaner, Klingonen und Vulkanier als wiederkehrende Kräfte definiert. Weitere Kräfte tauchen sporadisch auf, haben es aber nicht zu besonderer Bekanntheit gebracht.
Der Plot der einzelnen Folgen ist durchaus unterschiedlich. Manche Folgen spielen ausschließlich im Weltall, andere wiederum vor allem auf Planeten. Teilweise werden metaphysische Elemente wie Magie, Geistesgaben und Wunder, aber auch ungewöhnliche Weltraumerscheinungen einbezogen. Allen Folgen gemein ist ein mehr oder weniger schweres Problem für die Besatzung der Enterprise, deren Verbündeten oder Schutzbefohlenen, das im weiteren Verlauf durch Captain und Offiziere, in Begleitung diverser mehr oder weniger bekannter Besatzungsmitglieder, angegangen wird. letztere haben in der Regel das Los, relativ schnell auf Missionen zu sterben (Redshirts), während die Hauptakteure lediglich Verletzungen davontragen. Oftmals wird mit Waffengewalt, sogenannten Phasern, agiert, aber auch handfeste Schlägereien finden statt. Die gezielte Überrumplung von Gegnern, unter anderem durch Anwendung eines Lähmungsgriffs von Mister Spock, oder der Ausbruch aus eigentlich sicheren Gefängnissen gehört auch zu den eher häufigeren dramaturgischen Kniffen. Überraschungseffekte sind genauso Teil der Serie wie es auch immer wieder zu amourösen, der dezent dargestellten Abenteuern des Captains mit Vertretern des weiblichen Geschlechts kommt.
Etliche Folgen nehmen Anleihen aus der antiken Sagenwelt, so beispielsweise der römischen oder griechischen. Auch wird immer wieder ein Kriegsszenario heraufbeschworen, das am ehesten mit der Situation auf einem zeitgenössischen Patrouillenkommando eines Schlachtschiffs oder U Boots vergleichbar sein dürfte. Einen gewissen intellektuellen und altersmäßigen Anspruch hat die Serie, weil sie durch weg kritische Inhalte aufgreift. Dennoch war dies kein Hindernis, um auch bei Teilen der Jugend gut anzukommen.
Eines der wichtigsten Stilmittel des Sets waren vor allem die bunten Uniformen der Besatzung. Ein straffer Befehlston war vorherrschend, nicht ohne immer wieder von Gefühlsregungen und eher privaten Dialogen unterbrochen zu werden. Spannung ergab sich auch aus der starken Verschiedenheit der Charaktere und einer gewissen gegenseitigen Herausforderung zum Konflikt, der zwar teilweise fast kindisch ausartete, aber dennoch immer wieder zu einem versöhnlichen Ende fand.
Außenstehende Rollen waren teils sehr ungewöhnlich durch die Maske gestaltet, von Gesichtsfarbe über Nasen- und Stirnpartie bis zur teils exotischen Bekleidung. Gelegentlich wurden auch Rollen mit Kleinwüchsigen oder Kindern und Jugendlichen besetzt. Ebenso war jede Rasse durch individuelle Gesinnung und Charakterzüge sowie durch das innere und äußere Design ihrer Schiffe wiedererkennbar. Trotz scharfer Definition ergab sich dennoch im Spiel immer wieder auf Neue eine sehr individuelle Ausgestaltung.
Von Stil und Machart her ist die Serie durchaus vergleichbar mit ähnlichen Werken ihrer Zeit, so etwa die frühe Farbserie zu Batman und Robin. Dennoch zeigt sie sowohl in Kulisse wie auch im realisierten schauspielerischen Leistungsspektrum wesentlich mehr Güte und Umfang. Auch die Tricktechnik darf durchaus als auf der Höhe der Zeit betrachtet werden und konnte teilweise erst mit der breiten Verfügbarkeit von Computertechnik im Filmgeschäft für ähnliche Werke noch gesteigert werden. Vergleichbare Serien, wie etwa Mondbasis Alpha 1 oder Raumschiff Orion, verwendeten nachgestellte Weltraumbilder nur mit mäßigem Realismus und in minderer Qualität der Tricktechnik, wobei der Einsatz kaum über den Grad von sich wiederholenden Zwischenschritten hinauskam.
Die Serie wurde erstmals vom 8. September 1966 bis 3. Juli 1969 vom US amerikanischen Fernsehsender NBC ausgestrahlt und brachte es auch insgesamt 79 Folgen. Von den Machern war keineswegs geplant, die Serienproduktion nach diesen drei Jahren einzustellen, doch die schlechten Einschaltquoten führen schließlich zur vorläufigen Absetzung.
In den 1970er Jahren wurde die Serie von verschiedenen US amerikanischen lokalen Fernsehsendern wiederholt. Erst durch die Mondlandung von 1969 wurde sie unerwartet populär. Das Phänomen Star Treck war entstanden. In Deutschland zeigte das ZDF die deutsche Fassung erstmals vom 27. Mai 1972 bis März 1974, allerdings nur eine Auswahl von 39 Folgen. Diese und weitere 39 Folgen wurden auf dem 7. Januar 1985 auf dem Privatsender sat.1 gezeigt.
Die Folge Schablonen der Gewalt (52) wurde im deutschen ?Free TV bislang nicht gezeigt. In dieser Folge wird ein faschistisches Regime beschrieben, das direkt an die deutsche Nazi Diktatur angelehnt ist. Diese Folge wurde erst 1995 für die Videoveröffentlichung ins Deutsche übersetzt, lief jedoch zuvor schon mehrfach im ORF im Original mit deutschen Untertiteln. Im deutschen Pay TV lief diese Folge nun mittlerweile mehrfach in deutscher Synchronfassung, wobei man zur Synchronisation weitestgehend die alten Synchronsprecher soweit verfügbar einsetzte.
Der Fünf Jahres Zeitraum der Handlung findet sinnigerweise seine Entsprechung in der Produktionsdauer der Serie. Vom allerersten Pilotfilm Der Käfig 1964 mit Captain Christopher Pike (gespielt von Jeffrey Hunter) bis hin zur Ausstrahlung der letzten Episode der dritten Staffel Gefährlicher Tausch 1969.
Wegen ihrer zahlreichen Innovationen war die Serie damals ungewöhnlich und auch unbequemt. Wurde doch immer wieder in diversen Episoden gesellschaftskritische Themen aufgegriffen, die außerhalb des Schutzmantels der Science Fiction wohl nie ins Fernsehen gekommen wären. Mit einer Afroamerikanerin (fünf Jahre nach Aufhebung der Rassendiskriminierung), deren Aufgaben weit über das damalige Rollenbild für schwarze Frauen hinausgingen, einem Russen (und das auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges), einem Asiaten (etwa 20 Jahre nach dem japanischen Angriff auf Pearl Habor) sowie dem Außerirdischen Spock, der noch dazu ein Mischling war, war die Serie für Völkerverständigung und Humanismus. Nichelle Nichols, die die Kommunikationsoffizierin Miss Uhura verkörperte, wollte die Serie eigentlich nach dem Ende der ersten Staffel verlassen. Erst ein Gespräch mit Martin Luther King, einem großen Fan der Serie, konnte sie von der Bedeutung ihrer einzigartigen Rolle überzeugen und zum Weitermachen bewegen.
Auf die Serie folgten zunächst 22 Zeichentrick Episoden unter dem Titel Die Enterprise.. Später folgen zehn Kinofilme, wovon die ersten sechs direkt an die Handlung der Originalserie anknüpften, während die letzen vier sich mit der Crew aus der Nachfolgeserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert beschäftigten. Bei den Spielfilmen führten unter anderem Leonard Nimoy und William Shatner Regie.

Gene Roddenberry hatte ursprüngliche eine deutlich andere Grundidee. Unter anderem sollte ein geschlechtlich gemischtes Führungspaar das Weltalle bereisen und dort Frieden stiften, was aber angesichts des damaligen Zeitgeistes schlichtweg erfolgreich durchsetzbar schien.
Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (englisch: Star Treck: The Next Generation) ist eine US amerikanische Science Fiction Fernsehserie, die die erste Fortsetzung der Serie Raumschiff Enterprise darstellt und im Star Treck Universum spielt.
Die Serie wurde in den USA in den Jahren 1987 bis1994 erstmals ausgestrahlt. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgten von 1990 bis 1993 zunächst durch das ZDF, später durch Sat.1. die Serie besteht aus sieben Staffeln mit insgesamt 178 Folgen. Eine Besonderheit stellt bei dieser Serie die Tatsache dar, daß sie erste Staffel bereits etwa ein halbes Jahr vor der Erstausstrahlung im ZDF in den Videotheken ausgeliehen werden konnte.
Gene Roddenberry als Erfinder der Serie verlor immer mehr an Einfluß auf die Gestaltung der Serie, nachdem Rick Berman als Co Produzent hinzukam. Dieser übernahm die Serie nach dem Tod von Roddenberry im Jahre 1991. Die Serie wurde dabei immer actionreicher und der Schwerpunkt verschob sich hin zu politischen und kriegerischen Konflikten mit außerirdischen Völkern, welche dann auch oft genug nachhaltige Auswirkungen auf spätere Folgen haben. Typisch für die Erzahlungen im Star Treck Universum werden in den Episoden die menschlichen Werte in Form von moralischen Elementen verarbeitet. Die Serie gilt als eine der bedeutendsten Fernsehproduktionen überhaupt, wenn man die Zuschauerzahlen zugrundelegt. Außerdem entstanden nach dem Tod Roddenberrys die Fernsehserien Star Trek :Deep Space Nine, Star Treck: Raumschiff Voyager und Star Treck. Enterprise.
Die Serie spielt etwa ein Jahrhundert nach Raumschiff Enterprise in den Jahren 2364 bis 2371. Auch die neue Serie spielt auf einem Raumschiff mit dem Namen Enterprise einem Nachfolger des Schiffes aus der ursprünglichen Serie. Im Gegensatz zur ursprünglichen Serie stößt die neue Crew häufiger auf Außerirdische, die eine etwa gleich weit entwickelte Technologie besitzen. Außerdem finden sich häufiger Episoden, die nicht von einem Zusammentreffen mit anderen Lebensformen, sondern von Weltraumanomalien wie zum Beispiel Zeitschleifen erzählen, oder die zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren weiterentwickeln.
In den Treffen mit Außerirdischen verhält sich die Crew weniger trickreich und feindlich und legt mehr Wert auf friedliche Verhandlungen. Eine weitere wichtige Änderung in der Handlung ist die Anwendung der Obersten Direktive, die besagt, daß sich die Föderation nicht in die moralische und technische Entwicklung anderer Kulturen einmischen darf. Dies wird in den Geschichten oft dazu benutzt, moralische Konflikte der Figuren hervorzurufen, da diese nicht eingreifen dürfen, auch wenn außerirdische Kulturen ihrer Hilfe bedürfen.
Die größte Änderung gegenüber dem Vorgänger Raumschiff Enterprise ist jedoch die Kontinuität zwischen den einzelnen Episoden, die dadurch erreich wird, daß Gegenstände, Feinde und Figuren früherer Folgen und Staffeln oft erneut auftauchen. Vor allem Q, der mächtigste Gegenspieler der gesamten Serie, hat multiple Auftritte, darunter in der ersten und letzten Doppelfolge, was der gesamten Serie einen gewissen Rahmen gibt. Eine weitere Neuerung besteht darin, mehrere Handlungsstränge in einer Episode zu integrieren. Die in den meisten Episoden genannte Sternzeit ist fünfstellig, beginnt mit einer 4 und beinhaltet als zweite Zahl immer die Ziffer der jeweiligen Serienstaffeln.
Das Schiff der Serie ist die Enterprise D, ein Raumschiff der Galaxy Klasse. Von diesen Kommandoschiffen wurden zunähst nur sechs Schiffe fertiggestellt. Als drittes Schiff dieser Klasse lief die Enterprise NCC 1701 D bei Sternzeit 407955 von den Werten bei Utopia Planitia auf dem Mars vom Stapel, die als fünftes Förderationsschiff mit dem Namen Enterprise das Flaggschiff der Föderation war. Die Schiffe haben eine Besatzung von über 1000 Mann, wobei zusätzlich zum Personal auch Familien, also Ehepartner und Kinder an Bord sind, die in speziellen Schulen und Kindergärten an Bord betreut werden. Auf diese Weise ist das Schiff an Langzeitmissionen in der Lage, ohne Familien dauerhaft zu treffen.

Die Besonderheit bei Schiffen der Galaxy Klasse liegt in ihrer Möglichkeit, die Untertassensektion von der Antriebssektion, auch Kampfsektion genannt, abzutreffen, was in der Serie beispielsweise in der allerersten Folge gezeigt wird. Der Sinn dieser Abtrennung liegt darin, die Zivilisten an Bord mit der Untertassensektion bei Gefahr in Sicherheit bringen zu können.
Wie aus Raumschiff Enterprise bekannt, sind auch an Bord der Enterprise D wieder Shuttles untergebracht. Dies sind kleine Schiffe, die benutzt werden, wenn ?Beamen unmöglich ist. Soweit die serieninterne Geschichte. Interessant ist, daß die Shuttles Namen tragen, die sehr bewußt gewählt sind. Bekannt sind Shuttle 01 ?Sacharow (Andrej Dmitrijewitsch Sacharow, sowjetischer Physiker), Shuttle ?? Goddard (Robert Goddard, US amerikanischer Raketenpionier), Shuttle 09 ?Fermi (Enrico Fermi, italienischer Kernphysiker), Shuttle ?? Feynman (Richard Feynman, US amerikanischer Physiker), Shuttle 15 Magellan (Ferdinand Magellan, portugiesischer Seefahrer), Shuttle ?? Hawking (Stephen Hawking, britischer Astrophysiker), Shuttlekapsel 05 El-Baz (Farouk El Baz, US amerikanischer Wissenschaftler, der am Apollo Programm beteiligt war), Shuttlekapsel 07 Onizuka (Ellison Shoji Onizuka, Astronaut der Raumfähre Challenger), Shuttlekapsel 12 (Captain Christopher Pike der Enterprise aus dem Raumschiff Enterprise) und Shuttlekapsel 03 Voltaire (Voltaire, französischer Philosoph).
Star Treck: Raumschiff Voyager war die vierte im Star Treck Universum angesiedelte Fernsehserie, die zwischen 1995 und 2001 in sieben Staffeln produziert wurde. Sie handelt von der Reise der USS Voyager. Die Voyager strandet in der Pilotfolge etwa 70.000 Lichtjahre von der Erde entfernt am anderen Ende der Galaxie, im Delta Quadranten. Zusammen mit ihr hat es auch Mitglieder einer Wiederstandsgruppe dorthin verschlagen, die sich der Voyager Besatzung anschließen, um nach Hause zu gelangen. Die Reise dauert voraussichtlich 70 Jahre.
Die Episoden dauern etwa 44 Minuten. Jerry Goldsmith lieferte die Musik, Rick Berman, Michael Piller, Jeri Taylor und Gene Roddenberry waren die Ideengeber. In den USA begann die Erstausstrahlung am 16. Januar 1995, in Deutschland am 21. Juni 1996.

Die Voyager gehört als Schiff der Intrepid Klasse, die jedenfalls am Anfang der Serie noch nicht also solche existierte, mit nur 142 Personen Besatzung zu den kleineren Sternenflotten Raumschiffen. Technologische steht sie zwischen den althergebrachten Schiffen der Galaxy / Enterprise D, Excelsior- und Nebula Klasse und den Vertretern der modernen Sternenflotte, namentlich der Defiant Klasse, Akira Klasse und der Sovereign Klasse (Enterprise E). als erstes Großraumschiff der Föderation ist die Intrepid Klasse zur Landung auf Planeten fähig, da sie über atmosphärische Triebwerke und ausfahrbare Ladestützen verfügt (in der Originalserie der 1960er Jahre hatte man das berühmte Beamen, also den teletransportähnlichen Ferntransport von Menschen und Gegenständen, auch deswegen erfunden, um zeit- und kostenaufwendige Landeszenen des Raumschiffes auf Planetenoberflächen zu vermeiden), wobei die Zeit im Delta Quadranten die Voyager maßgeblich beeinflusst und zu technologischen Verbesserungen führte. Organische Komponenten (bioneurale Gelpacks) in den Schaltkreisen sollen außerdem zu einer schnelleren Reaktionszeit des Schiffes führen, damit sie auch in gefährlichen Gegenden im Weltraum wie beispielsweise den Badlands navigieren kann. Mit einre Warpgeschwindigkeit von Warp 9,975 ist sie auch eines der schnellsten Schiffe in der Flotte. Sie wurde konsequent so entwickelt, daß sie lange Zeit ohne Unterstützung im Weltraum operieren kann ein Umstand, der der Voyager auf dem Weg zurück nach Hause gelegen kam.

Voyager war die erste Star Treck Serie mit einem weiblichen Captain in der Hauptrolle. Voyager behandelte wieder mehr Themen, die auch die früheren Star Treck Serien Raumschiff Enterprise bzw. Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert geprägt hatten, wie zum Beispiel Entdeckungen und Diplomatie. Wiederkehrende Motive waren auch die Demonstration demokratischer Prinzipen wie Frieden, Offenheit, Freiheit, Kooperation und Teilen, philosophische Fragestellungen wie beispielsweise der Sinn des eigenen Daseins und was es bedeutet, ein Mensch zu sein. gleichzeitig wurden die Figuren immer wieder mit moralischen Problemen und der Frage, wie weit sie auf dem Weg nach Hause durch oft feindseliges Terrain an die ethischen Grundsätze ihrer Föderation gebunden waren, konfrontiert. Hier wurde sehr gut dargestellt, wie sich die Menschen untereinander und gegenüber anderen Individuen oder Schöpfungen verhalten sollten.
Durch die ganze Serie zogen sich die Implikationen, die die Strandung des Schiffes im Delta Quadranten mit sich brachte. Die Voyager hatte nur begrenzte Ressourcen, war auf sich allein gestellt und von der üblichen Kommandokette und den sonstigen Institutionen, die in einer Gesellschaft Halt geben konnten, abgeschnitten.

Die Crew musste um ihr Überleben kämpfen (beispielsweise gegen die Borg und die extradimensionale Spezies 8472). In dieser Hinsicht unterschied sich Raumschiff Voyager sehr von den anderen Star Treck Serien, vor allem den ersten beiden, in denen von Serienbeginn bis Serienende sich nahezu alle Handlungen vor einem festen sozialen wie auch politischen Hintergrund abspielten und Neuentdeckungen seltener im Mittelpunkt standen. Entspricht dies eher der Daseinsstimmung, wie sie dies die Menschen seit der Gründung der Vereinten Nationen und der Erstbesteigung der letzten Gipfel der Erde empfinden, atmet Raumschiff Voyager eher den Geist des Zeitalters der Entdeckungen der der (europäischen) Besiedlung des Wilden Westens. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Existenz der Spezies 8472, durch die der Delta Quadrant und auch die Besatzung der Voyager von Entdeckern zu Entdeckten degradiert werden. Zwar kommt Spezies 8472 nicht über, sondern aus dem flüssigen Raum; dennoch vollzieht durch sie die Besatzung der Voyager nicht nur die Reisen der großen Naturforscher, sondern auch der Naturvölker Amerikas emotional nach.
In den USA lief die Serie direkt nach dem Ende von Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert und parallel zur Star Trek: Deep Space Nine, was sich negativ in den Einschaltquoten wiederspiegelte. Um Überschneidungen der Handlungen der beiden Seren zu vermeiden, wurde die Handlung in den weit entfernen Delta Quadranten verlegt. Während die Serie Deep Space Nine das umfangreiche Star Trek Universum aus der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert weiter entwickelte, spielt Raumschiff Voyager im ?unentdeckten Raum und schließt sich daher eher an die Original Serie Raumschiff Enterprise aus den sechziger Jahren an.
(Quelle: Wikipedia)
Ja, ich bekenne: Ich bin ein Trekkie. Bilde ich mir jedenfalls ein. Von der Serie ?Deep Space Nine einmal abgesehen, sehe ich die Episoden jedenfalls gerne. Auch die Filme kenne ich natürlich. Und wundere mich schon ein wenig darüber, daß es noch keine Filme um die Voyager gibt.
Wann habe ich eigentlich die ersten Enterprise Episoden gesehen? Keine Ahnung. Ich kann mich nicht daran erinnern. Meine Erinnerungen an meine (kindlichen) Fernsehgewohnheiten aus den `70er Jahren beschränken sich auf die Sesamstraße, Bonanza und Daktari. Das Raumschiff Enterprise kommt darin nicht vor. Es muß also Anfang oder Mitte der 80er Jahre gewesen sein, daß ich das Raumschiff kennenlernte.
Und heute? Wenn mir der Sinn danach steht und ich Zeit habe, schaue ich mir das Raumschiff an. Soweit, daß ich die Episoden auswendig kenne, bin ich noch nicht genausowenig wie ich Fanartikel gekauft habe. Doch wie kommt es, da0 ich diese drei Serien mag?
Die Episoden sind spannend, actionreich, aber nicht brutal, abwechslungsreich, humorvoll, ideen- und fintenreich. Natürlich sind die Episoden heute viel zu bekannt, als daß sie noch überraschend wären. Natürlich wirkt die erste Fernsehserie Raumschiff Enterprise (die aus den `60er Jahren) heute natürlich ja, wie soll ich sagen? Ich hätte fast schon ?albern gesagt. Ich möchte einfach nur zum Ausdruck bringen, dass den Episoden die filmtechnische Rückständigkeit der damaligen Zeit doch deutlich anzumerken ist. Man braucht sich nur die Bekleidung, die technische Ausstattung und das Flimmern der Raumschiffcomputer anzusehen, um zu wissen, was ich meine.
Warum ich Deep Space Nine nicht mag, fragen Sie? Die Frage kann ich leicht beantworten. Als ich die ersten Episoden der Serie sah, brachte ich sie überhaupt nicht mir dem Raumschiff Enterprise in Verbindung. Die auftretenden Figuren und das Schiff hatten sich optisch zu sehr vom Original entfernt. Die Handlung beschränkt sich in der Regel auf das Raumschiff; Außenexpeditionen und Kämpfe mit andere Raumschiffen sind eher die Ausnahme. Als Außenstehendem sind mir der Zusammenhang zwischen Raumschiff Enterprise und Deep Space Nine nicht unbedingt ersichtlich. Von daher schreibe ich hier auch nur über die Raumschiff Enterprise Serien, die ich auch mit dem Raumschiff identifiziere.
Natürlich kann ich hier nicht über jedes Detail berichten. Das wäre mir (zumindest heute) zu umfangreich und zu zeit- und arbeitsintensiv. Doch gehört das Wissen um Klingonen, Romulaner und Vulkanier wirklich in einen Text wie diesen? Wie sieht die Geschichte um die Fernsehserie(n) aus? Wie sind die Episoden entstanden? Wie ist der technische, der schauspielerische, der zeitgeschichtliche Stand? Dies sind die Fragen, die mich persönlich mehr interessieren. Natürlich kann ich mich dabei an den Filmen und Fernsehserien orientieren, die ich persönlich mag. Als Rezipient, als Zuschauer diene ich meinen Lesern dienen ich kann erzählen, was ich mag oder nicht.
Ich habe keine Filmwissenschaften studiert. Daher kann ich viele Sachen nur theoretisch (im Internet oder Lexika) nachschlagen und die dort gewonnenen Ergebnisse beschreiben für alles andere fehlt mir die praktische Erfahrung.

Harold und Maude
Spielfilm USA; Drehbuch Colin Higgins; Regie Hal Ashby; Produktion: Colin Higgins und Charles B. Mulvehill; Darsteller: Ruth Gordon, Bud Cort und andere

Harold ist 20 Jahre alt. Da er sehr morbide Vorlieben und Marotten hat, interessieren ihn das viele Geld seiner Mutter und die Interessen anderer Jugendlicher nicht. Harold zelebriert immer wieder seine eigenen Selbstmorde. Am liebsten besucht er aber Beerdigungen. Sein Lieblingsauto? Ein Leichenwagen. Erst als er der schrulligen Maude begegnet, entdeckt er ein völlig neues Lebensgefühl. Sie ist so voller Lebensfreude und Energie. Maude ist 79 Jahre alt. Da Harold den Altersunterschied nicht stört, werden die beiden schnell ein Paar.
Herrlich verrückt und skurril sollte ich den Film spontan beschreiben, würde ich diese Worte wählen. Für mich hat der Film jenes innere Feuer, jenen Charme, der vielen anderen Filmen fehlt. Unbändige Lebensfreude, unkonventionelles Verhalten, Unabhängigkeit, Freiheit, ein wenig Sentimentalität und ganz viel menschliche Wärme machen die Figur der Maude aus. Damit deutlich im Kontrast zur Mutter Harolds stehend, trägt die Figur der Maude deutlich zum Gelingen des Films bei. Ruth Gordon ist die Idealbesetzung für diese Rolle
Auch Bod Cort spielt hier die Rolle seines Lebens. Sowie ich mitbekommen habe (Irrtum ist allerdings möglich), hat Cort zwar noch in anderen Filmen mitgespielt; an den Erfolg dieses Filmes konnte und / oder wollte er aber nie wieder anknüpfen.
Ich bin total begeistert von dem Film. Es sind diese freche, unkonventionelle Geschichte, die wundervoll Schauspielleistung, die großartigen Bilder und die Musik, die mir gefallen. Für mich ist dies einer der Filme, die ich immer wieder gerne sehe.
?Hal Ashbys Film ist ein hundertprozentiges Kind seiner Entstehungszeit. Vorausgegangen waren die Jahre, als die erste Apollocrew auf dem Mond landete, sowjetische Panzer den Prager Frühling zerschlugen, Martin Luther King und Robert F. Kennedy ermordet wurden und die Vietnam Proteste ihren Höhepunkt erreichten, aufgebrachte Studenten durch Frankreich und Homosexuelle durch New York marschierten. Eine neue Generation hatte begonnen, sich von den Sünden ihrer Väter loszusagen. Als Demonstration ihres Lebenswillens versammelten sie sich in Woodstock zu einem Hippie Festival, das Geschichte machte. Während jener Jahre änderte sich auch das Profil amerikanischer Filmproduktion. Das Hollywood Establishment goß seine Oscars noch über so großkalibrige Streifen wie `PattonŽ aus, als mit Dennis Hoppers `Easy RiderŽ, Arthur Penns `Bonny und ClydeŽ, Bob Rafelsons `Five Easy PiecesŽ und Stanley Kubricks `Uhrwerk orangeŽ schon längst eine andere Zeit anbrach. Man muß `Harold und MaudeŽ also vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund sehen, um von der scheinbaren Absurdität dieser Geschichte zu der anarchistischen Qualität des Films vorzustoßen, die Zuschauer in aller Welt bis zum heutigen Tag fasziniert und dazu Exzesse animiert, die in der Filmgeschichte ohne Parallele stehen. Daß es zur Zeit der Herstellung des Films im Umfeld eines großen konservativen Hollywood Studios Leute gegeben hat, die gerade hellseherisch diese Dimension erkannten, ist eines jener unwahrscheinlichen Wunder, denen ab und zu für das Produktionssystem ganz und gar untypische Filme ihre Entstehung verdanken. Der Autor von `Harold und MaudeŽ, Colin Higgins, hatte die Geschichte als Student an der UCLA im Rahmen einer Examensarbeit zunächst als Kurzgeschichte zu Papier gebracht und dann zu einem Skript für einen Kurzfilm von etwa 20 Minuten Länge verarbeitet. Wie viele seiner Kommilitonen jobbte Higgins als Poolboy, um sein Studium zu finanzieren. Zu den Kunden, denen er regelmäßig den Swimmingpool reinigte, gehörte auch der Filmproduzent Edward Lewis (Spartacus, ?Grand Prix). Als Collin Higgins eines Tages wieder mal das Laub an dessen Schwimmbecken fischte, erzählte er Lewis` Ehefrau Mildred von seinem Filmstoff und die Produzentengattin zeigte sich von der so unkonventionellen Liebesgeschichte sofort begeistert.
Mildred Lewis gründete sogar umgehend eine Produktionsgemeinschaft mit Higgins, um `Harold und MaudeŽ ins Werk zu setzen. Über Howard B. Jaffe, dessen Bruder Stanley R. Jaffe zu jener Zeit für Hollywood produzierte, kam das Drehbuch zu Peter Bart, der damals die rechte Hand von Paramount Produktionschef Robert Evans war. Bart trug das Vorhaben schließlich seinem Chef vor, der indes seinen Ohren nicht traute.
Die erste Reaktion von Robert Evans war genau das, was man angesichts eines so unorthodoxen Stoffes erwarten mußte: Nachdem ihm Bart kurz den Inhalt geschildert hatte, wollte Evans das Drehbuch schon gar nicht mehr sehen. Der Mann, der sich anschickte, mit einem so konventionell gestrickten Schnulzenhit wie `Love StoryŽ die alterwürdige Paramount vor dem drohenden Ende zu bewahren, hatte für eine derart subversive und exzentrische Liebesgeschichte wie die von `Harold und MaudeŽ rein gar nichts übrig. Unter so enormen Erfolgsdruck stehend brauchte Evans jetzt dringend einen sicheren Halt aber beileibe keinen so absurden Stoff, den zu verfilmen doch wohl an Selbstmord grenzte. Rob Evans weigerte sich erst einmal kategorisch gegen das Drehbuch.
Am Ende hat Evans das Buch natürlich doch gelesen und sich bei den Paramount Eignern Gulf + Western Industries am Ende sogar für den Film eingesetzt. Allerdings konnte er dabei nicht umhin, selbstbelustigt zu kommentieren: "Ich werde dafür gefeuert werden. Ein unbekannter Regisseur, ein Poolboy als Autor, zu unmöglich zu besetzende Rollen, Zeit für die Zwangsjacke."

Die "unmöglich zu besetzenden Rollen" sollten schließlich eine Idealbesetzung finden, wie sie selten einem Filmstoff zuteile wurde. Jener "Poolboy" machte eine Karriere als Autor und Regisseur, und auch der "unbekannte Regisseur" Hal Ashby machte sich sehr bald einen klangvollen Namen, der sich in den folgenden Jahren noch an viele Filmerfolge heften sollte, ist im Internet über den Film zu lesen. Was soll ich da noch hinzufügen?

Happy Birthday Türke
Spielfilm Deutschland 1991; Drehbuch und Regie: Doris Dörrie; Kamera: Helge Weindler; Ton: Michael Etz; Schnitt: Raimund Barthelmes und Hana Müller; Darsteller: Hansa Czypionka, Özay, Meret Becker und viele andere
Er heißt Kemal Kayankaya und ist offensichtlich Türke. Was aber noch lange nicht heißt, daß er türkisch spricht. Außerdem verdient er seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv in Frankfurt am Main.
Ein toter Türke und ein Haufen verschwiegener Bullen sind der Startpunkt für seinen Fall. Ein Ex Kommissar und eine drogensüchtige Nutte helfen ihm schließlich in einem Sumpf aus Gier, Haß und Korruption auf die richtige Spur. Einmal in Fahrt gekommen, kann ihn nichts und niemand stoppen.
Als Krimi ist dieser Film unterstes Niveau. Zu unlogisch, zu gewalttätig, zu brutal und zu wenig ermittlungsorientiert ist die Handlung. Sie ist nicht stimmig und nicht stringent. Handlungsstränge werden nicht abgeschlossen. Mit einem qualitativ guten Film hat das nichts zu tun. Vordergründig mag sich das Frankfurter Drogen- und Prostitutionsmilieu ja gut für einen Krimi eignen; dann sollte sich die Handlung aber auch an den Klassikern orientieren. Die Lösung wird weder inhaltlich noch formal hergeleitet: Für mich hängt es zu sehr von Zufällen und Gewalt ab, wie der Detektiv zu seiner Lösung kommt. Die Lösung ist für mich als Zuschauer daher nicht nachvollziehbar. Als Krimi hätte der Film in der Schule schlichtweg eine ?6 bekommen.
Der Film enthält aber auch Anteile des Gesellschaftsromans. ?Türkisches Leben in Deutschland könnte man das Thema nennen. Der Wert einer Familie sowie das Zusammenleben von Deutschen und Türken wird hier angeschnitten. Mangels entsprechender Kontakte sind bei mir keinerlei Kenntnisse über die türkische Kultur vorhanden; daher kann ich nicht beurteilen, wie gut und realistisch der Film geraten ist.
Eine Sache, die mir zumindest teilweise gefällt, sei hier aber auch erwähnt. Es ist die Bildauswahl. Blau ist zwar die überwiegende Farbe des Films. Eine gelungene Motivauswahl und ein geschicktes Spiel mit Licht und Schatten bewirken, dass der Film zumindest zeitweise gefällt. ?Immerhin, möchte man da ausrufen. Wenigstens etwas, was gelungen ist.
Alles in allem bin ich von dem Film enttäuscht. Von einer prominenten Regisseurin hatte ich eine bessere Qualität erwartet. Eine dichtere Handlung, weniger Brutalität und schon wäre der Film niveauvoller gewesen.

Der talentierte Mr. Ripley
Spielfilm USA 1999; Regie und Drehbuch: Anthony Minghella; Musik: Gabriel Yared, Schnitt: Walter Murich: Kamera: John Seale; Darsteller: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law, Cate Blanchett und viele andere
Laute Jazz Musik, weite Strände, hübsche Frauen und unbegrenzte Freiheit bestimmen das Leben in Italien der `50er Jahre. Tom Ripley ist ein smarter, dafür aber armer Gauner. Er soll den Millionärssohn Dickie Greenleaf dazu überreden, Italien zu verlassen und in die USA zurückzukehren. Doch das dolce vita und das unbeschwerte Leben mit Dickie und dessen Freundin Marge lassen Tom seinen Auftrag schnell vergessen. Ripley nutzt sein Talent, andere Menschen zu imitieren. Er kleidet sich wie Dickie, spricht wie er und übernimmt auch dessen Vorlieben. Die Leben der beiden verschmelzen. Als die Situation eskaliert, sieht Tom nur einen teuflischen Ausweg.
Eine spannende Handlung, schwülstige und opulente Bilder, eine angemessene Musik vordergründig bietet der Film gute Unterhaltung. Doch über weite Strecken fehlt dem Film etwas. Er ist für das Auge gemacht, aber nicht für die Seele. Daher wirkt der Film ein wenige gekünstelt und affektiert auf mich. Der Film wirkt auch irgendwie zu modern und zu freizügig, um glaubwürdig an die `50er Jahre zu erinnern. In meinen Augen reicht es nicht, ein paar alte Autos und Möbel sowie altmodische Kleidung zu nutzen. Es ist viel zu deutlich zu spüren, daß sich um einen amerikanischen Film handelt. ?Wer aus der neuen Welt kommt, kann sich eben nicht vorstellen, wie es sich in einer alten Welt lebt, könnte ich ja jetzt spitz sagen. Ein wenig mehr Detailtreue wäre jedenfalls schon sinnvoll gewesen.

Der amerikanische Freund
Spielfilm Deutschland / Frankreich 1976; Buch und Regie: Wim Wenders; Kamera: Robby Müller; Schnitt: Peter Przygodda; Musik: Jürgen Knieper Darsteller: Bruno Ganz, Dennis Hopper; Lisa Kreuzer und viele andere; Gesamtspielzeit: 126 Minuten?Jonathan lebt unscheinbar und ist dem Tode nahe. Er leidet nämlich an Leukämie. Der zwielichtige Amerikaner Tom Ripley hält ihn für den idealen Killer. In seinen Augen hat der harmlose Handwerker nämlich nichts mehr zu verlieren. Als es zu spät ist, zeigt Ripley dann aber doch Skrupel. Jonathan wird in der Pariser Metro zum Mörder. Und der braucht da dringend einen Freund, lautet die Inhaltsangabe des Videos, das ich mir in der Stadtbücherei Duisburg ausleihe.
Angeblich basiert der Film auf dem Buch ?Ripley`s Game von Patricia Highsmith. Nun ja, gewisse Grundzüge der Originalhandlung sind hier durchaus zu erkennen. Und trotzdem bin ich reichlich enttäuscht. Für meinen Geschmack ist dem Film viel zu sehr seine Entstehungszeit anzumerken. Wie soll ich es ausdrücken, was ich meine? Der Film ist viel zu sehr (europäisch) sozialkritisch angehaucht, ganz so, wie es in der Filmkunst der 1970er Jahre üblich war, um wirklich überzeugen zu können. Mir ist nicht ganz klar, was hier überwiegt, die Sozialkritik, die Literaturverfilmung oder der Krimi.
Glaubt man der Werbung, hat der Film einige wichtige nationale bundesdeutsche Filmpreise gewonnen. Das wundert mich. Schließlich überzeugt der Film nicht, weder als Krimi noch sonstwie. Ihm fehlt die zeitlose Eleganz und die erzählerische Leichtigkeit, die wirklich große Bücher / Filme auszeichnet. Die Bildersprache überzeugt mich nicht; die Bilder sind weder großartige, anrührend oder aussagekräftig. Es fehlen Spannung und Dramatik. Wer den Film ohne Hintergrundinformationen sieht, wird weder die Charaktere richtig einordnen noch die Motive für ihre Handlungen richtig nachvollziehen können. Wer ist dieser Tom Ripley? Was ist sein sozialer und beruflicher Hintergrund? Warum ist er, ein Amerikaner, überhaupt in Europa? Fragen wie diese werden gar nicht erst beantwortet. Allein dies führt schon dazu, dass der Film über weite Strecken undurchsichtig bleibt.

Tabaluga und Lilli
Film Deutschland 1994; Regie: Andras Fricsay Kali Son; Autoren: Andras Fricsay Kali Son, Helme Heine, Peter Maffay, Gregor Rottschalk; Dramaturgie: Jürgen Nees; Musikalische Leitung: Carl Carlton; Choreographie: Danny Herman; Sänger: Peter Maffay, Nino de Angelo, Bertram Enge, Rufus Beck und andere; Sprecher: Sonja Herzeg, Andras Fricsay Kali Son, Hans Gemperle, Rufus Beck
Am Anfang war das Wort; zumindest im Johannes - Evangelium ist das so. Doch hier im Film ist alles anders. Hier stehen Feuer und Eis am Anfang der Welt. Das Feuer bedeutet Licht und damit Leben. In grauer Vorzeit bewahrten die Drachen das Feuer. Sie waren nämlich selbst ein Teil des Feuers. Kälte und Dunkelheit kommen erst mit dem Eis. Arktos hieß der Herrscher im Reich der Kälte. Er war der König des eisigen Verderbens. Und er war - viel wichtiger! - der Feind aller Drachen. Sein Ziel war eindeutig: Er möchte das Feuer auslöschen, um so alles Leben in seinen tödlichen Bann zu ziehen.
"Der uralte Drachen Tyrion richtet seine ganze Hoffnung auf ein Ei. Es ist das letzte seiner Art auf dieser Welt. Aus ihm schlüpft sein Sohn Tabaluga. Tabalugas Bestimmung ist es, das wahre Feuer zu finden. Früher als ihm lieb ist, lernt Tabaluga den mächtigen Arktos kennen, der voller Bosheit zum Beweis seiner Macht zehn junge Drachen auf einen Streich gefrieren läßt. Noch kann Tyrion seinen Sohn schützen. Doch er weiß: Seine Zeit ist bald abgelaufen. Ein Freund der Drachenfamilie, der Magier, erscheint und bietet Tabaluga seine Dienste an. Von nun an begleitet der Magier in ständig wandelnder Form - manchmal sichtbar, manchmal verborgen - den kleinen Tabaluga."
Gut, daß es Inhaltsangaben wie diese gibt. Ich hätte ansonsten Schwierigkeiten gehabt, dieser Produktion inhaltlich zu folgen.
Doch halt, vielleicht sollte ich alles der Reihe nach erzählen. Tabaluga - dieser Name war mir schon seit längerer Zeit ein Begriff. Als in Oberhausen die Neue Mitte um das CentrO entstand, wurde - soweit ich mich erinnere - auch ein Musicaltheater gebaut. Soweit ich mich erinnere, sollte da Musical dort regelmäßig aufgeführt werden. Ich persönlich bin nie dort gewesen. Zu weit weg war es, zu lästig die Anpreise mit Bus und Bahn an einem Abend.

All' das geht mir durch den Kopf, als ich an einem Freitag in der Duisburger Stadtbücherei bei den Musikvideos stöbere und mir diese Videokassette in die Hände fällt. Kaum bin ich abends zuhause, fläze ich mich auf der Couch und sehe mir das Video auch sofort an.
Die Aufführung findet nicht in Oberhausen, sondern in den Dortmunder Westfalenhallen statt, wie ich so ganz nebenbei erfahre. Vordergründig ist es eine grandiose Mischung aus Musik und Gesang, Tanz, Erzählung, Licht- und Show-Effekte sowie Kostümorgien. Es ist ein Fest für die Augen. Ich persönlich habe teilweise Schwierigkeiten, den Liedtexten zu folgen; die Musik ist so laut, dass sie die Sprache überlagert und in den Hintergrund drängt.

Viele afrikanische Länder bieten Filme für das Heimkino. Diese Filme bieten natürlich auch Unterhaltung. Sie bieten aber auch Gesprächsstoff. Was sehe ich in dem Film? Wie ist ein bestimmtes Verhalten zu beurteilen? Was kann man aus dem Film lernen? Dieser Gesichtspunkt fehlt mir bei Tabaluga. Hier ist wirklich nur laute und bunte Show angesagt. Ich erwähne dies aus einem bestimmten Grund. Tabaluga wird als "Rock - Märchen" angekündigt. In meinen Augen ist dies eindeutig ein Märchen für Erwachsene. Kindgerechte Elemente fehlen in meinen Augen völlig.
Weder Musik noch Optik sprechen mein Herz oder meine Seele an. Für mich fehlen die romantischen Elemente, bei denen es mir warm ums Herz wird. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob ich den Film in dieser Form weiterempfehlen kann. Andreas Rüdig

Die Bibel Jesus
Spielfilm Italien / Deutschland 1999; Gesamtspieldauer 172 Minuten; Regie: Roger Young; Schnitt: Benjamin Weissmann; Kamera Rafaele Mertes; Produzenten: Lorenz Minoli und Judd Parkin; Musik: Patrick Williams; Darsteller: Jacqueline Bisset, Armin Müller-Stahl, David O`Hara, Jeremy Sinto und Gary Oldman

"Nach dem Tod seines Vaters, des Zimmermanns Joseph, zögert Jesus, seiner Berufung zu folgen. Doch Maria spricht ihm Mut zu. Als er eine Vielzahl von Wundern vollbringt, schließen sich nach anfänglichen Zweifeln immer mehr Menschen an. Doch dies macht ihn zur Gefahr für dei religiösen und weltlichen Herrscher Judäas. Beim letzten Abendmahl verabschiedet sich Jesus von seinen Jüngern und erwartet den Verrat durch Judas."
Eigentlich ist die Geschichte, die ich da auf dem Filmdeckel lese, ja altbekannt. Jeder, der die Lebensgeschichte Jesu nachschlagen möchte, kann dies in der Bibel tun. In den Evangelien steht sie geschrieben. Die Weihnachtsgeschichte, die Geburt Jesu, wird in diesem Film nur am Rande behandelt. Der Film beginnt quasi mitten im Leben, als Jesu mit seinem öffentlichen Wirken beginn. Der Film ist eine Mischung aus freier Erzählung und Wiedergabe der Bibel.
Mein Herz berührt dieser Film nicht. Ich sehe hier zu viel Pathos und Kitsch. Als ich den Film sehe, frage ich mich: Was ist seine Botschaft? Soll die Frohe Botschaft dem Zuschauer auf moderne Weise nähergebracht werden? Möchte sich hier jemand auf künstlerische Weise mit der christlichen Botschaft auseinandersetzen? Ich könnte diese Fragen spontan nicht beantworten. Ich frage mich aber auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein Buch wie die Bibel zu verfilmen. Wie kann man das Leben Jesu und seine Botschaft verfilmen und gleichzeitig die Herzen der Menschen anrühren? Eine Patentlösung besitze ich nicht. Eine Sache weiß ich aber genau: Ich werde mir noch diverse andere Filme mit biblischen Themen anschauen, um zu wissen, was mir persönlich gefällt.
Eine Sache, die mir durch den Sinn geht, sei hier am Rande erwähnt. Die Handlung spielt vor 2.000 Jahren. Ich frage mich schon, warum sich ein Filmemacher moderner Techniken wie dem Bluescreen-Effekt bedient, um ein biblisches Thema auf die Leinwand zu bannen? Hier spricht nicht die Macht der Bilder und der Worte, die den christlichen Glauben ausmachen. In meinen Augen ist die christliche Botschaft der Liebe und Mitmenschlichkeit so gänzlich verlorengegangen.

Besprechung Duisburger Filme
Filmkritik Duisburg 14 / 45 – Skizzen einer Stadtgeschichte

Von den letzten Tagen des 2. Weltkrieges bis in die 1960er Jahre lag unter einem Duisburger Hotel ein Schatz verborgen. Ein Maurer entdeckte ihn zufällig, als er eine Mauer einstieß. Es waren Filme, die zwischen 1914 und 1945 aufgenommen wurden. Duisburg war ihr Motiv. Kai Gottlob als Leiter des Filmforums stellten aus diesen und anderen bislang verschollenen cineastischen Raritäten einen Film zusammen, der die Stadtgeschichte Duisburgs und ein längst vergessenes Leben vorstellt.
Es ist schwierig, den Film einzuordnen. Vordergründig ist er nichts weiter als eine Aneinanderreihung von historischen Filmaufnahmen. Fakten werden hier nicht vermittelt. Der Zuschauer erfährt nur ganz allgemein etwas über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der Ruhrgebietsstadt. Die Kultur – um nur ein Beispiel zu nennen – wird völlig ausgeblendet. Als Zuschauer bekommt man wirklich nur die historischen Bilder zu sehen.
Rein gefühlsmäßig mag das reichen. „Sieh´ mal, wie es früher war! Erinnerst Du Dich noch,“ mögen insbesondre die lebensälteren Duisburger ausrufen. Doch in der Regel reicht das nicht. Man möchte die Ereignisse schon genauer erklärt bekommen. Der Film begeht an dieser Stelle eine Gradwanderung. Der Schritt zur reinen Gefühlsduselei ist schnell gemacht. Selbst wenn man den 1. Weltkrieg als Ausgangspunkt der Betrachtungen macht, so hat Duisburg doch sehr viel mehr zu bieten als ein paar Schlaglichter auf Zelluloid. Für all´ die nachwachsenden Generationen, die „die Gnade der späten Geburt“ erlebten, wären historische Informationen schon hilfreich gewesen, um die Bilder auch richtig einordnen zu können.
Die Duisburg Agentur betreibt – als städtische Einrichtung – Werbung für die Stadt. Sie vertut hie eine große Chance, Duisburg und seine Geschichte ins rechte Licht zu rücken.

Filmkritik Duisburg 45 / 66 – Skizzen einer Stadtgeschichte
Das Jahr 1945 markierte das Jahr Null. Der Krieg war zu Ende. Das Leben konnte neu und in Trümmern beginnen. Experten prophezeiten, daß der Wiederaufbau 100 Jahre dauern würde. Sieht man die Bilder, ist diese Einschätzung nur zu verständlich. Zwanzig Jahre später schwimmt ein weißer Wal den Rhein in Richtung Bonn. Es sieht nichts mehr von den Schäden.
Dieser Teil der Duisburger Skizzen ist schon wesentlich besser als der erste Teil der Skizzen. Amüsant und unterhaltsam beschreibt der 20 Jahre Lokalgeschichte. Natürlich gibt es viel Filmmaterial aus diesen Tagen. Dieter Kürten und Winfried Scharlau berichten als Zeitzeugen über ihre Erinnerungen. So gesehen ist es ein guter Film.
Natürlich muß man ein Faible für die Geschichte der eigenen Stadt haben, um sich diesen Film anzusehen. So witzig es auch sein mag, die Geschichte einer Stadt in bewegten Bildern festzuhalten, so muss doch auch die Frage erlaubt sein, wofür es diesen Film überhaupt gibt. Hier wird oberflächlich Geschichte erzählt. Eine Perspektive für die Zukunft eröffnet der Film nicht. Es fehlt schlichtweg ein Film, der den Strukturwandel beschreibt und einen Blick auf ein Duisburg, das 2 Jahrzehnte voraus in der Zukunft liegt, wagt. Vielleicht kann die Duisburg Agentur dieses filmische Wagnis ja mal wagen.