Stadt Duisburg:
Festschrift 100 Jahre Festschrift Stadtbibliothek Duisburg 1901
- 2001; Selbstverlag Duisburg 2001; ISBN: 3 - 89279 - 577 -
0; ohne Seiten- und Preisangabe
Jan - Pieter Barbian, Sigrid Kruse und Jens Holthoff sind die
Autoren dieses Buches. Mit flotter Feder und unterstützt durch
viele historische Fotos sowie ein verwegen - modernes Layout
lassen sie die ersten 100 Jahre der städtischen Einrichtung
lebendig werden. Die IKiBu - Internationale Kinder- und
Jugendbuchausstellung ist hier genauso vertreten wie Lesungen
oder die Veranstaltungen der Akzente. Die Broschüre ist ein
hübscher Rückblick auf die Geschichte der Stadtbibliothek.
Duisburger Hafenvereinigung (Hrsg.): 275 Jahre Rhein - Ruhr -
Hafen Duisburg Die Geschichte des Hafens von 1716 - 1991;
Selbstverlag Duisburg 1991; 71 Seiten; ohne ISBN - Angabe
Reinhold Trapp ist der Autor dieser Broschüre. Historische
Zeichnungen, Fotographien und Text ergänzen einander. Gründlich,
detailliert und nachvollziehbar wird hier die Geschichte des
Duisburger Hafens erzählt. So unspektakulär diese Geschichte
verläuft, so grundsolide, also unspektakulär ist auch die
Broschüre. Langweilig? Durchschnittlich? Nein, so würde ich die
Broschüre nicht beschreiben. Wer komprimierte Infos zur lokalen
Wirtschaftsgeschichte sucht, sollte diese Broschüre in seiner
Privatbibliothek haben.
Friedhelm
Stöters: Wedau Geschichte einer Siedlung; Selbstverlag
Duisburg 1987; 191 Seiten; ohne ISBN- und Preis - Angabe
Entstehung und Entwicklung der Arbeitersiedlung Wedau, aber auch
die Bahnanlage, das Ausbesserungswerk der Eisenbahn und die
Sechs - Seen - Platte sind die Themen des Buches.
Eher unpersönlich und sachlich wirft der Autor einen Blick in
die Geschite der Eisenbahnersiedlung im Süden Duisburgs. Er geht
dabei detailliert und faktenorientiert vor. Viele historische
Fotos ergänzen die Texte. Der Text ist zwar etwas unpersönlich
geraten (Stöters berichtet über Ereignisse, nicht über
Menschen); wer aber etwas über die Geschichte seiner Wedauer
Heimat erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die
viele Mühe und Arbeit, die das Recherchieren und Schreiben
kostete, ist hier deutlich zu spüren. Steckt auch Herzblut drin?
Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist doch ein wenig zu
nüchtern dafür geraten. Aber egal. Alles in allem ist es fast
schon ein wissenschaftliches Buch, das in jede gute
heimatkundliche Bibliothek gehört.
Bürgerverein Duisburg-Mündelheim (Hrsg.): Mündelheim Heimat
im großen Rheinbogen; Selbstverlag Duisburg ohne
Jahresangabe; 311 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe
Das Buch erzählt von der Geschichte Mündelheims seit seinen
Anfangstagen im 10. Jahrhundert. Unter zeitlichen
Gesichtspunkten stehen dabei das 19. und insbesondere das 20.
Jahrhundert im Vordergrund. Inhaltlich geht es hier nicht nur um
Kommunalpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung des
südlichen Stadtteils Duisburgs. Insbesondere das soziale und
kulturelle Leben wird hier behandelt; sei es nun Kirche,
Brauchtum, Sport oder Karneval - sie alle kommen hier vor. Texte
und historische Fotos ergänzen einander.
So entsteht ein lebendiges Bild vergangener Tage, bei dem die
Menschen im Vordergrund stehen. So entsteht ein Sittengemälde
vergangener Tage, bei dem man schon mit ein wenig Wehmut der
guten alten Zeit nachtrauern möchte.
Bürgerverein Duisburg-Großenbaum / Rahm (Hrsg.): Rahm
Dorfgeschichte Dorfgeschichten; Selbstverlag Duisburg 1994;
387 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe
Hans Bodemer, Günter Both, Wilfried Braun und Volkhard Riechmann
heißen die Autoren dieses Buches. Wie bei solchen Werken üblich
beschreiben sie alle wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit,
wobei das 20. Jahrhundert am besten dokumentiert ist. Das
Vereinsleben kommt genauso ergänzend hinzu wie Kirche und
Kultur.
Rahm ist einer der südlichen Stadtteile Duisburgs. Es ist
sicherlich spannend und reizvoll, sich mit der Geschichte der
eigenen Heimat auseinanderzusetzen. Interessant ist das
vorliegende Buch aber nur für eingefleischt Heimatforscher. Das
Hier und Heute, die Gestaltung der Zukunft, die Betrachtung des
Ganzen sind doch wichtiger als kleinkariertes Kirchturmdenken.
Harald Molder:
Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern; Verlag Europäische
Bibliothek Zaltbommel / Niederlande 1985; ISBN 90 228 3085 5; 76
Seiten; Preis unbekannt
Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern Band 2;
Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande; ISBN 90
- 288 - 6475 - X; 78 Seiten; Preis unbekannt
Die beiden Bücher beschreiben die Zeit von 1910 bis 1930. Sie
zeigen sehr viele private Fotos, die das Leben der Menschen in
dem neu entstehenden Stadtteil zeigen. So gesehen liegen hier
sehr private, menschlich nahegehende Bücher vor, die wohl
offensichtlich das offizielle Leben in dem südlichen Duisburger
Stadtteil bewußt ausblenden. Texte ergänzen hier die Fotos.
Mir persönlich ist der Sinn dieser beiden Bücher nicht so ganz
klar. Auf den ersten Blick versprühen die Bücher natürlich einen
historischen Charme und eine menschliche Wärme, die die
sprichwörtliche gute alte Zeit noch einmal lebendig werden
lassen. Die Bilder sind aber nicht so unverwechselbar, als daß
ich sie unbedingt Hüttenheim zuordnen könnte.
Peter Wey: Alte Zeiten - neue Zeiten 1100 Jahre Rumeln:
Verlag Anneli Wey Duisburg 1998; 174 Seiten; ohne ISBN- und
Preisangabe
Der Autor beschreibt die über 1100 Jahre währende allgemeine
Rumelner Lokalgeschichte und geht dann besonders auf Gilde,
Mühle und Mühlenwinkel ein.
Ich persönlich staune ein wenig über dieses Buch. Da macht sich
doch tatsächlich jemand die Mühe, die Geschichte dieses
unbedeutenden Duisburger Stadtteils im Duisburger Westen
aufzuschreiben. Ich stamme aus dem rechtsrheinischen Duisburger
Süden
Sehen Staunen
Wissen Das visuelle Lexikon 736 Seiten, 6.000 Abbildungen,
20.000 Begriffe; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 1996; 736
Seiten; ISBN: 3 - 8067 - 4488 - 2
Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere und Menschen,
Geologie, Physik und Chemie, Schiene und Straße, See und Luft,
die bildenden Künste, Architektur und Musik, Sport sowie die
Dinge des täglichen Lebens, mit denen sich das Lexikon
beschäftigt.
Hier liegt kein Lexikon im klassischen Sinne vor. Hier wird
nicht ein Wort mit anderen Worten erklärt. Die Vorgehensweise
ist eine andere. Zuerst gibt es ein Stichwort, beispielsweise
"Mittelalterlicher Kirchenbau" (Seite 472). DIeser Begriff wird
auf einer Doppelseite erklärt. Ein kurzer Text führt in die
Thematik ein. Dann folgen diverse Bilder; in unserem Beispiel
sind es sieben. Sie stellen eine mittelalterliche Kirche vor.
Die wichtigsten Details werden gezeigt und mit ihrem Namen
benannt, ohne erklärt oder in einen Zusammenhang zu anderen
Details gestellt zu werden.
Ich weiß nicht. Ein wirkliches Lexikon ist das nicht für mich.
Das Buch hat eher den Charakter eines hochwertigen Bilderbuchs.
Die Informationen bleiben an der Oberfläche, wenn sie überhaupt
geliefert werden. Ein Lexikon ist ein in der Regel alphabetisch
geordnetes Nachschlagewert, das von wissenschaftlich
ausgebildeten Lexikographen verfaßt ist und stichwortartig
bestimmte Wissensgebiete behandelt. So definiert ein
Literaturlexikon den Begriff "Lexikon". Man kann nun darüber
streiten, welche Herangehensweise modern und angemessen ist, um
ein bestimmtes Wissensgebiet zu beschreiben. Sind Fotos,
Zeichnungen, Graphiken und Tabellen erlaubt? Wer gehört zur
Zielgruppe des Lexikons? Welches Thema soll wie intensiv
besprochen werden?
Unabhängig davon, wie ich diese Fragen beantworte, muß ein
Lexikon (Fach-)Begriffe definieren und Zusammenhänge herstellen.
Allein schon dieser erklärende Moment fehlt in dem vorliegenden
Lexikon völlig.
An dieser Stelle wundere ich mich über mich selbst. Warum
betreibe ich überhaupt eine solche Wortklauberei? Das
vorliegende Buch ist kein Lexikon und damit basta. Es ist
bestenfalls eine grobe Beschreibung unserer Welt. Wer
tiefergehende Informationen sucht, der wird Fachliteratur zur
Hand nehmen müssen.
Harald Molder &
Werner Schulz: Hüttenheim Eine Wanderung durch das alte
Hüttenheim; Verlag Ferdi Seidelt Duisburg 1987; ISBN: 3 - 925309
- 09 - 8; 64 Seiten; Preis unbekannt
"Das hier vorliegende Buch soll anhand alter Fotos ein Streifzug
durch das alte Hüttenheim sein. Mit der Auswahl der Fotos sollte
versucht werden, eine Wanderung durch 75 Jahre Hüttenheimer
Geschichte zu machen. Hierbei wurden auch Aufnahmen besonderer
Ereignisse verwendet. Doch soll das Buch nicht den Eindruck
einer Festschrift erwecken. Es soll auch nicht allein eine
bildliche Wanderung durch das alte Hüttenheim sein. Vielmehr
wurde hier der Versucht gemacht, die Verbundenheit seiner
heutigen Bewohner mit ihrer Heimat zu festigen, beziehungsweise
erst wiederherzustellen. Für die ehemaligen Hüttenheimer soll es
eine Erinnerung sein an längst vergangene Zeiten, die wohl so
nicht mehr wiederkehren," lese ich auf dem hinteren Buchdeckel
anstelle einer richtigen Inhaltsangabe.
Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, 2. Weltkrieg und
Adenauer - Ära werden hier noch einmal kurz lebendig.
Überwiegend private Fotos stellen das historische Hüttenheim
vor. Doch wirkliche Informationen über den südlichen Duisburger
Stadtteil sind hier nicht enthalten. Wie sieht die
Bevölkerungsentwicklung aus? Wie sieht die wirtschaftliche,
soziale, kulturelle, sportliche und städtebauliche Entwicklung
Hüttenheims aus? Infos erhalte ich keine. Nun ja, vielleicht
erwarte ich auch zu viel. Hüttenheim ist ein junger Stadtteil,
der aus einer Arbeitersiedlung heraus entstand.
Von der
"Festschrift zur 100 - Jahrfeier der evangelischen Gemeinde
Wanheim - Angerhausen am 30. September 1956" sei erwähnt,
daß es ein Exemplar davon in der Duisburger Stadtbücherei gibt.
Und sogar noch ausleihbar ist. Viel historischer Charme ist hier
zu spüren, wenn man heute, über 50 Jahre später, die Broschüre
erneut in den Händen hält Eine gute Papierqualität, die viele
Werbung und der kurze, knappe Text zeugen von einem Wohlstand
sowie materiellen und geistigen Reichtum, von dem die Gemeinde
heute noch nur träumen kann.
Auch die "Festschrift 450 Jahre Großenbaum 1532 - 1982", die vom
"Festkomitee 450 Jahre Großenbaum herausgegeben wurde, enthält
sehr viel Werbung. Max Pannenbecker und Wolfgang Tatschke
stellen die Geschichte des südlichen Duisburger Stadtteils vor.
Die Kirchengemeinden, Sport- und sonstigen Vereine sowie
politischen Parteien kommen hinzu. Auch wenn die Werbung die
Festschrift finanziert, so raubt sie ihr doch jeglichen Charme.
Der Stadtteil wird hier nicht wirklich vorgesteltl. Dies ist
einer jener lustlos - nichtssagenden Broschüren, wie man sie
wahrscheinlich zuhauf als Festschrift findet. Das hier
besprochene Exemplar befindet sich ebenfalls in der Duisburger
Stadtbücherei.
Dieter Schweer / Wolf Thieme (Hrsg.): RWE Ein Konzern wird
transparent Der gläserne Riese; Gabler Verlag Wiesbaden 1998;
ISBN 3 - 409 - 01898 - 0; 318 Seiten
Die Rheinisch - Westfälische Elektrizitätswerke werden am
25. April 1898 in Essen gegründet. Damit beginnt eine
Unternehmensgeschichte, die über 100 Jahre andauern soll.
Eingebettet in die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge ist das
Buch eine Reise durch die Unternehmens- und
Technologiegeschichte. Fotos ergänzen den Text. Sehr detailliert
und umfangreich, dabei liebevoll und doch distanziert und
irgendwie auch oberflächlich wirken die Texte. Sie sind zu
sachlcih und nüchtern geschrieben, um wirklichen einen Einblick
in frühere Geschäftsaktivitäten zu geben.
Doch Vorsicht! Getreu dem Leitwort "RWE 1898 - 1998 Rückblick
Einblick Ausblick" beschreibt das Buch auch Großprojekte des
Unternehmens aus heutigen Tagen. Auch wenn die Texte im Stile
einer Reportage geschrieben sind, steht hier doch eindeutig die
Vermittlung von Informationen im Vordergrund. Der Mensch ist
hier nur Mittel zum Zweck, nur Gestaltungselement, der den Text
lebendig gestalten soll.
Ein Essay von Günter Haaf zum vermeintlichen Widerspruch von
Ökologie und Ökonomie soll einen Blick in die Zukunft werfen. Er
steht stellvertretend für alle anderen Texte, die unter das
Stichwort "Ausblick" fallen. Sehr allgemein macht sich Haaf hier
Gedanken über den Umweltschutz und wie er mit der
Betriebswirtschaftslehre in Einklang gebracht werden kann. Es
fehlen die Visionen, wie Strom in Zukunft erzeugt, vertrieben
und genutzt werden kann. Welche (Kern-)Kompetenzen hat das
Unternehmen? Wie sieht die gesellschaftliche Verantwortung des
Unternehmens aus? Wie sieht die strategische Ausrichtung des
Konzerns aus? Allein schon diese Themen werden nicht scharf
genug herausgearbeitet. Das Buch wird zwar seinem Ansatz
gerecht, die Geschichte aufzuarbeiten; der Blick in die Zukunft
bleibt aber zu diffus?
Helmut Schrey: Mordaffäre Shakespeare Wissenschafts - Krimi -
Satire mit professoralem Anhang; Verlag Gilles & Francke
Duisburg 1988 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische
Spiegelungen), ISBN: 3 - 925348 - 15 - 8; 143 Seiten; Preis
unbekannt.
Kultur- und Stadthistorisches Museum der Stadt Museum
(Hrsg.): Duisburg und seine Stadtteile 1000 Stücke aus der
Stadtgeschichte; Gert Wohlfarth GmbH Verlag Fachtechnik +
Mercator - Verlag Duisburg 2005; ISBN: 3 - 87463 - 392 - 6; 96
Seiten; ohne Preisangabe
"Das Kultur- und Stadthistorische Museum stellt erstmals alle
Duisburger Stadtteile in einem Band vor. Das Buch ist eine
Entdeckungsreise in die bewegte und bewegende Vergangenheit
einer Großstadt vor den historischen Anfängen der christlichen
Zeitrechnugn bis in die Gegenwart. Das Buch ist ein Begleitband
zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 23. 10. 2005 bis zum
29.1. 2006 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen
war," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich! Sehr bildreich werden die Duisburger Stadtteile
von Norden nach Süden geordnet vorgestellt. Beeckerswerth und
Neuenkamp kommen hier also genauso vor wie Mündelheim,
Bissingheim, Wanheim - Angerhausen und Wanheimerort. Gut lesbar
sind die Texte, wenn auch oberflächlich. Sie stammen von Ralf H.
Althoff, Saskai Bendrich, Marc Olejniczak, Werner Pöhling, Doris
Ricken und Ralf Westeroth.
Über die Ausstellung erfahre ich an dieser Stelle nichts. Was
allerdings auch nicht sofort auffällt. DIe Duisburger
Lokalgeschichte ist doch spannend genug, um das Buch in einem
Rutsch durchzulesen und sich erst hinterher Gedanken über den
Inhalt zu machen.
Bergwerksgesellschaft Walsum (Hrsg.): Walsum Vom Dorf zur
Industriegemeinde; Eigenverlag Duisburg 1955; 83 Seiten,
ohne Preis- und ISBN - Angabe
Prof. Dr. Dr. Stampfuß ist der Autor dieses heimatkundlichen
Werkes. Unterstützt durch viele Fotos und Abbildungen läßt
Stampfuß hier noch einmal die Vergangenheit lebendig werden.
Stampfuß fängt tatsächlich noch einmal am Anfang an, was
wörtlich zu nehmen ist. Seine Ausführungen starten beim Beginn
der Naturlandschaft; Stampfuß spannt dann den Bogen bis in die
Neuzeit und läßt die Ausführungen in den `30er Jahren enden.
Die Broschüre versprüht viel historischen Charme. Es fängt bei
der guten Papierqualität an; der liebevolle, persönliche und
sich auf das Wesentlich beschränkende Erzählstil gibt einen
guten Eindruck vom Leben in früheren Tagen. Daß dabei die
wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Erschließung der
Gemeinde durch Thyssen) irgendwann in den Vordergrund rückt, ist
fast schon natürlich, wenn man den Herausgeber bedenkt.
Ich finde diese Broschüre in der Stadtbücherei Duisburg. Ich bin
schon überrascht, wie lange dort Literatur aufbewahrt wird.
Wilhelm Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg:
Studioausstellungen Heft 4 Lehmbruck + Italien Zeichnung Graphik
Plastik, Selbstverlag Duisburg 1978; 79 Seiten; ohne ISBN- und
Preisangabe
Die Ausstellung im Georg - Kolbe - Museum Berlin fand vom 26.9.
- 5.11.1978 statt, die im Wilhelm - Lehmbruck - Museum der Stadt
Duisburg vom 17.11.1978 - 14.1.1979 und die im Landesmuseum für
Kunst und Kulturgeschichte Münster vom 4.2. - 18.3.1979. Sie
beschäftigte sich mit dem berühmtesten Sohn Duisburgs und
vermittelte die Eindrücke, die er in Italien gewann.
Unterstützt durch diverse Fotos liefert Ernst Giese einen kurzen
Wortbeitrag ab, in dem er den Einfluß der italienischen Kunst
auf Lehmbruck und sein Werk nachgeht. Der weitaus umfangreichere
Teil zeigt Zeichnungen, Radierungen, Skizzen, Studienblätter,
Reliefs, Gipsskulpturen und viele andere Kunstwerke.
Ich bin nun kein ausgewiesener Kunst- und Lehmbruck - Experte.
Von daher kann ich jetzt nichts weiter zu den abgebildeten
Kunstwerken sagen. Hintergrundinformationen fehlen hier völlig.
Als Laien fällt es mir daher sehr schwer, die Kunst irgendwie
einzuordnen, geschweige denn zu bewerten. Das Buch hat für mich
eher den Charakter eines Ausstellungskataloges; irgendeinen
nennenswerten Beitrag zur Kunst - Wissenschaft oder zur
Kunstgeschichte sehe ich hier nicht.
"Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum Aus der Geschichte
von Diergardt - Mevissen 1910 - 1973" heißt ein Buch von WIlhelm
Hörning aus dem Jahre 1983. Auf 57 Seiten und unterstützt durch
diverse Fotos, Abbildungen und Tabellen beschreibt der Autor
lokale, recht kurze Bergbaugeschichte.
Sie, liebe Leser, haben es bestimmt schon gemerkt: Ich kann
Ihnen weder ISBN - Nummer, Preis noch Verlag nennen. Sie sind
nicht angegeben. Schrifttyp, Layout, Auswahl der Fotos - sie
lassen alle darauf schließen, daß das Buch reine Liebhaberei
ist. Ich wüßte noch nicht einmal, ob das Buch überhaupt im
Buchhandel erhältlich ist.
Bernhard Schleiken: Materialien zur Walsumer Geschichte Band 1
Walsum - Höfe, Kirche und Kommende Walsumer Geschichte von den
Anfängen bis zur Industrialisierung in Artikeln, Vorträgen und
Aufsätzen; Selbstverlag 2001, 425 Seiten; ohne Preis- und
Inhaltsangabe
Der Titel ist hier Programm. Der Autor erzählt sehr detailliert,
umfangreich und sachkundig aus der Geschichte des nördlichsten
Duisburger Stadtteils. Die Kirchengeschichte kommt hier genauso
vor wie die politische und Kulturgeschichte. Auch wenn hier
immer wieder von Menschen berichtet wird, so ist das Buch doch
irgendwie unpersönlich geraten. Die Fakten stehen im
Vordergrund. Es fehlen Personenbeschreibungen und
Charakterzeichnungen; Fotos sind hier noch weniger vorhanden.
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, dieses Buch zu
lesen. Man muß schon stark gefühlsmäßige Beziehungen zu Walsum
besitzen, um zu dem Buch zu greifen.
Bernd Hendricks: 160 Täge und Nächte in Rheinhausen; Pahl
- Rugenstein - Verlag Köln 1988; 268 Seiten; ISBN: 3 - 88142 -
439 - 3; 14,80 DM
Als reine Bleiwüste angelegt, beschreibt das Buch den
Arbeitskampf der Kruppianer um ihr Werk im Duisburger Stadtteil
Rheinhausen im Jahre 1987.
Sehr persönlich, teilweise menschlich nahegehend und anrührend
sind die Ausführungen, sehr anschaulich und aus der Sicht der
"kleinen Leute". Die politische Gesinnung des Autoren, nämlich
der Kommunismus, ist dabei sehr deutlich zu spüren, auch wenn er
nicht offen angesprochen wird. (Zu jener Zeit arbeitet Hendricks
als Redakteur für die DKP - Tageszeitung "Unsere Zeit") Hier
geht es um den Einsatz für die Arbeiter.
Wie soll ich sagen? Der Kampf um Rheinhausen ist längst
Geschichte. Ein Buch wie das vorliegende ist zwar einerseits ein
Dokument der Zeitgeschichte. Andererseits bietet es keinen
Ausblick in die Zukunft. Von daher wundert es mich schon, daß
ich ein solches Buch überhaupt in der Duisburger Stadtbücherei
findet. Gibt es keinen neutralen Bericht des Arbeitskampfes der
Kruppianer?
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