Buchbesprechungen  
Okt 2007

Stadt Duisburg: Festschrift 100 Jahre Festschrift Stadtbibliothek Duisburg 1901 - 2001; Selbstverlag Duisburg 2001; ISBN: 3 - 89279 - 577 - 0; ohne Seiten- und Preisangabe

Jan - Pieter Barbian, Sigrid Kruse und Jens Holthoff sind die Autoren dieses Buches. Mit flotter Feder und unterstützt durch viele historische Fotos sowie ein verwegen - modernes Layout lassen sie die ersten 100 Jahre der städtischen Einrichtung lebendig werden. Die IKiBu - Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung ist hier genauso vertreten wie Lesungen oder die Veranstaltungen der Akzente. Die Broschüre ist ein hübscher Rückblick auf die Geschichte der Stadtbibliothek.

Duisburger Hafenvereinigung (Hrsg.): 275 Jahre Rhein - Ruhr - Hafen Duisburg Die Geschichte des Hafens von 1716 - 1991; Selbstverlag Duisburg 1991; 71 Seiten; ohne ISBN - Angabe

Reinhold Trapp ist der Autor dieser Broschüre. Historische Zeichnungen, Fotographien und Text ergänzen einander. Gründlich, detailliert und nachvollziehbar wird hier die Geschichte des Duisburger Hafens erzählt. So unspektakulär diese Geschichte verläuft, so grundsolide, also unspektakulär ist auch die Broschüre. Langweilig? Durchschnittlich? Nein, so würde ich die Broschüre nicht beschreiben. Wer komprimierte Infos zur lokalen Wirtschaftsgeschichte sucht, sollte diese Broschüre in seiner Privatbibliothek haben.

Friedhelm Stöters: Wedau Geschichte einer Siedlung; Selbstverlag Duisburg 1987; 191 Seiten; ohne ISBN- und Preis - Angabe

Entstehung und Entwicklung der Arbeitersiedlung Wedau, aber auch die Bahnanlage, das Ausbesserungswerk der Eisenbahn und die Sechs - Seen - Platte sind die Themen des Buches.
Eher unpersönlich und sachlich wirft der Autor einen Blick in die Geschite der Eisenbahnersiedlung im Süden Duisburgs. Er geht dabei detailliert und faktenorientiert vor. Viele historische Fotos ergänzen die Texte. Der Text ist zwar etwas unpersönlich geraten (Stöters berichtet über Ereignisse, nicht über Menschen); wer aber etwas über die Geschichte seiner Wedauer Heimat erfahren möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben. Die viele Mühe und Arbeit, die das Recherchieren und Schreiben kostete, ist hier deutlich zu spüren. Steckt auch Herzblut drin? Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist doch ein wenig zu nüchtern dafür geraten. Aber egal. Alles in allem ist es fast schon ein wissenschaftliches Buch, das in jede gute heimatkundliche Bibliothek gehört.

Bürgerverein Duisburg-Mündelheim (Hrsg.): Mündelheim Heimat im großen Rheinbogen; Selbstverlag Duisburg ohne Jahresangabe; 311 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe

Das Buch erzählt von der Geschichte Mündelheims seit seinen Anfangstagen im 10. Jahrhundert. Unter zeitlichen Gesichtspunkten stehen dabei das 19. und insbesondere das 20. Jahrhundert im Vordergrund. Inhaltlich geht es hier nicht nur um Kommunalpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung des südlichen Stadtteils Duisburgs. Insbesondere das soziale und kulturelle Leben wird hier behandelt; sei es nun Kirche, Brauchtum, Sport oder Karneval - sie alle kommen hier vor. Texte und historische Fotos ergänzen einander.
So entsteht ein lebendiges Bild vergangener Tage, bei dem die Menschen im Vordergrund stehen. So entsteht ein Sittengemälde vergangener Tage, bei dem man schon mit ein wenig Wehmut der guten alten Zeit nachtrauern möchte.

Bürgerverein Duisburg-Großenbaum / Rahm (Hrsg.): Rahm Dorfgeschichte Dorfgeschichten; Selbstverlag Duisburg 1994; 387 Seiten; ohne Preis- und ISBN - Angabe

Hans Bodemer, Günter Both, Wilfried Braun und Volkhard Riechmann heißen die Autoren dieses Buches. Wie bei solchen Werken üblich beschreiben sie alle wichtigen Ereignisse aus der Vergangenheit, wobei das 20. Jahrhundert am besten dokumentiert ist. Das Vereinsleben kommt genauso ergänzend hinzu wie Kirche und Kultur.
Rahm ist einer der südlichen Stadtteile Duisburgs. Es ist sicherlich spannend und reizvoll, sich mit der Geschichte der eigenen Heimat auseinanderzusetzen. Interessant ist das vorliegende Buch aber nur für eingefleischt Heimatforscher. Das Hier und Heute, die Gestaltung der Zukunft, die Betrachtung des Ganzen sind doch wichtiger als kleinkariertes Kirchturmdenken.

Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern; Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande 1985; ISBN 90 228 3085 5; 76 Seiten; Preis unbekannt

Harald Molder: Duisburg - Hüttenheim in alten Bildern Band 2; Verlag Europäische Bibliothek Zaltbommel / Niederlande; ISBN 90 - 288 - 6475 - X; 78 Seiten; Preis unbekannt

Die beiden Bücher beschreiben die Zeit von 1910 bis 1930. Sie zeigen sehr viele private Fotos, die das Leben der Menschen in dem neu entstehenden Stadtteil zeigen. So gesehen liegen hier sehr private, menschlich nahegehende Bücher vor, die wohl offensichtlich das offizielle Leben in dem südlichen Duisburger Stadtteil bewußt ausblenden. Texte ergänzen hier die Fotos.
Mir persönlich ist der Sinn dieser beiden Bücher nicht so ganz klar. Auf den ersten Blick versprühen die Bücher natürlich einen historischen Charme und eine menschliche Wärme, die die sprichwörtliche gute alte Zeit noch einmal lebendig werden lassen. Die Bilder sind aber nicht so unverwechselbar, als daß ich sie unbedingt Hüttenheim zuordnen könnte.

Peter Wey: Alte Zeiten - neue Zeiten 1100 Jahre Rumeln:
Verlag Anneli Wey Duisburg 1998; 174 Seiten; ohne ISBN- und Preisangabe

Der Autor beschreibt die über 1100 Jahre währende allgemeine Rumelner Lokalgeschichte und geht dann besonders auf Gilde, Mühle und Mühlenwinkel ein.
Ich persönlich staune ein wenig über dieses Buch. Da macht sich doch tatsächlich jemand die Mühe, die Geschichte dieses unbedeutenden Duisburger Stadtteils im Duisburger Westen aufzuschreiben. Ich stamme aus dem rechtsrheinischen Duisburger Süden

Sehen Staunen Wissen Das visuelle Lexikon 736 Seiten, 6.000 Abbildungen, 20.000 Begriffe; Gerstenberg - Verlag Hildesheim 1996; 736 Seiten; ISBN: 3 - 8067 - 4488 - 2

Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere und Menschen, Geologie, Physik und Chemie, Schiene und Straße, See und Luft, die bildenden Künste, Architektur und Musik, Sport sowie die Dinge des täglichen Lebens, mit denen sich das Lexikon beschäftigt.
Hier liegt kein Lexikon im klassischen Sinne vor. Hier wird nicht ein Wort mit anderen Worten erklärt. Die Vorgehensweise ist eine andere. Zuerst gibt es ein Stichwort, beispielsweise "Mittelalterlicher Kirchenbau" (Seite 472). DIeser Begriff wird auf einer Doppelseite erklärt. Ein kurzer Text führt in die Thematik ein. Dann folgen diverse Bilder; in unserem Beispiel sind es sieben. Sie stellen eine mittelalterliche Kirche vor. Die wichtigsten Details werden gezeigt und mit ihrem Namen benannt, ohne erklärt oder in einen Zusammenhang zu anderen Details gestellt zu werden.
Ich weiß nicht. Ein wirkliches Lexikon ist das nicht für mich. Das Buch hat eher den Charakter eines hochwertigen Bilderbuchs. Die Informationen bleiben an der Oberfläche, wenn sie überhaupt geliefert werden. Ein Lexikon ist ein in der Regel alphabetisch geordnetes Nachschlagewert, das von wissenschaftlich ausgebildeten Lexikographen verfaßt ist und stichwortartig bestimmte Wissensgebiete behandelt. So definiert ein Literaturlexikon den Begriff "Lexikon". Man kann nun darüber streiten, welche Herangehensweise modern und angemessen ist, um ein bestimmtes Wissensgebiet zu beschreiben. Sind Fotos, Zeichnungen, Graphiken und Tabellen erlaubt? Wer gehört zur Zielgruppe des Lexikons? Welches Thema soll wie intensiv besprochen werden?
Unabhängig davon, wie ich diese Fragen beantworte, muß ein Lexikon (Fach-)Begriffe definieren und Zusammenhänge herstellen. Allein schon dieser erklärende Moment fehlt in dem vorliegenden Lexikon völlig.
An dieser Stelle wundere ich mich über mich selbst. Warum betreibe ich überhaupt eine solche Wortklauberei? Das vorliegende Buch ist kein Lexikon und damit basta. Es ist bestenfalls eine grobe Beschreibung unserer Welt. Wer tiefergehende Informationen sucht, der wird Fachliteratur zur Hand nehmen müssen.

Harald Molder & Werner Schulz: Hüttenheim Eine Wanderung durch das alte Hüttenheim; Verlag Ferdi Seidelt Duisburg 1987; ISBN: 3 - 925309 - 09 - 8; 64 Seiten; Preis unbekannt
"Das hier vorliegende Buch soll anhand alter Fotos ein Streifzug durch das alte Hüttenheim sein. Mit der Auswahl der Fotos sollte versucht werden, eine Wanderung durch 75 Jahre Hüttenheimer Geschichte zu machen. Hierbei wurden auch Aufnahmen besonderer Ereignisse verwendet. Doch soll das Buch nicht den Eindruck einer Festschrift erwecken. Es soll auch nicht allein eine bildliche Wanderung durch das alte Hüttenheim sein. Vielmehr wurde hier der Versucht gemacht, die Verbundenheit seiner heutigen Bewohner mit ihrer Heimat zu festigen, beziehungsweise erst wiederherzustellen. Für die ehemaligen Hüttenheimer soll es eine Erinnerung sein an längst vergangene Zeiten, die wohl so nicht mehr wiederkehren," lese ich auf dem hinteren Buchdeckel anstelle einer richtigen Inhaltsangabe.
Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, 2. Weltkrieg und Adenauer - Ära werden hier noch einmal kurz lebendig. Überwiegend private Fotos stellen das historische Hüttenheim vor. Doch wirkliche Informationen über den südlichen Duisburger Stadtteil sind hier nicht enthalten. Wie sieht die Bevölkerungsentwicklung aus? Wie sieht die wirtschaftliche, soziale, kulturelle, sportliche und städtebauliche Entwicklung Hüttenheims aus? Infos erhalte ich keine. Nun ja, vielleicht erwarte ich auch zu viel. Hüttenheim ist ein junger Stadtteil, der aus einer Arbeitersiedlung heraus entstand.

Von der "Festschrift zur 100 - Jahrfeier der evangelischen Gemeinde Wanheim - Angerhausen am 30. September 1956" sei erwähnt, daß es ein Exemplar davon in der Duisburger Stadtbücherei gibt. Und sogar noch ausleihbar ist. Viel historischer Charme ist hier zu spüren, wenn man heute, über 50 Jahre später, die Broschüre erneut in den Händen hält Eine gute Papierqualität, die viele Werbung und der kurze, knappe Text zeugen von einem Wohlstand sowie materiellen und geistigen Reichtum, von dem die Gemeinde heute noch nur träumen kann.
Auch die "Festschrift 450 Jahre Großenbaum 1532 - 1982", die vom "Festkomitee 450 Jahre Großenbaum herausgegeben wurde, enthält sehr viel Werbung. Max Pannenbecker und Wolfgang Tatschke stellen die Geschichte des südlichen Duisburger Stadtteils vor. Die Kirchengemeinden, Sport- und sonstigen Vereine sowie politischen Parteien kommen hinzu. Auch wenn die Werbung die Festschrift finanziert, so raubt sie ihr doch jeglichen Charme. Der Stadtteil wird hier nicht wirklich vorgesteltl. Dies ist einer jener lustlos - nichtssagenden Broschüren, wie man sie wahrscheinlich zuhauf als Festschrift findet. Das hier besprochene Exemplar befindet sich ebenfalls in der Duisburger Stadtbücherei.

Dieter Schweer / Wolf Thieme (Hrsg.): RWE Ein Konzern wird transparent Der gläserne Riese; Gabler Verlag Wiesbaden 1998; ISBN 3 - 409 - 01898 - 0; 318 Seiten

Die Rheinisch - Westfälische Elektrizitätswerke
werden am 25. April 1898 in Essen gegründet. Damit beginnt eine Unternehmensgeschichte, die über 100 Jahre andauern soll. Eingebettet in die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge ist das Buch eine Reise durch die Unternehmens- und Technologiegeschichte. Fotos ergänzen den Text. Sehr detailliert und umfangreich, dabei liebevoll und doch distanziert und irgendwie auch oberflächlich wirken die Texte. Sie sind zu sachlcih und nüchtern geschrieben, um wirklichen einen Einblick in frühere Geschäftsaktivitäten zu geben.
Doch Vorsicht! Getreu dem Leitwort "RWE 1898 - 1998 Rückblick Einblick Ausblick" beschreibt das Buch auch Großprojekte des Unternehmens aus heutigen Tagen. Auch wenn die Texte im Stile einer Reportage geschrieben sind, steht hier doch eindeutig die Vermittlung von Informationen im Vordergrund. Der Mensch ist hier nur Mittel zum Zweck, nur Gestaltungselement, der den Text lebendig gestalten soll.
Ein Essay von Günter Haaf zum vermeintlichen Widerspruch von Ökologie und Ökonomie soll einen Blick in die Zukunft werfen. Er steht stellvertretend für alle anderen Texte, die unter das Stichwort "Ausblick" fallen. Sehr allgemein macht sich Haaf hier Gedanken über den Umweltschutz und wie er mit der Betriebswirtschaftslehre in Einklang gebracht werden kann. Es fehlen die Visionen, wie Strom in Zukunft erzeugt, vertrieben und genutzt werden kann. Welche (Kern-)Kompetenzen hat das Unternehmen? Wie sieht die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens aus? Wie sieht die strategische Ausrichtung des Konzerns aus? Allein schon diese Themen werden nicht scharf genug herausgearbeitet. Das Buch wird zwar seinem Ansatz gerecht, die Geschichte aufzuarbeiten; der Blick in die Zukunft bleibt aber zu diffus?

Helmut Schrey: Mordaffäre Shakespeare Wissenschafts - Krimi - Satire mit professoralem Anhang; Verlag Gilles & Francke Duisburg 1988 (Edition des Kandidaten Jobs Satirische Spiegelungen), ISBN: 3 - 925348 - 15 - 8; 143 Seiten; Preis unbekannt.

Kultur- und Stadthistorisches Museum der Stadt Museum (Hrsg.): Duisburg und seine Stadtteile 1000 Stücke aus der Stadtgeschichte; Gert Wohlfarth GmbH Verlag Fachtechnik + Mercator - Verlag Duisburg 2005; ISBN: 3 - 87463 - 392 - 6; 96 Seiten; ohne Preisangabe

"Das Kultur- und Stadthistorische Museum stellt erstmals alle Duisburger Stadtteile in einem Band vor. Das Buch ist eine Entdeckungsreise in die bewegte und bewegende Vergangenheit einer Großstadt vor den historischen Anfängen der christlichen Zeitrechnugn bis in die Gegenwart. Das Buch ist ein Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 23. 10. 2005 bis zum 29.1. 2006 im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen war," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich! Sehr bildreich werden die Duisburger Stadtteile von Norden nach Süden geordnet vorgestellt. Beeckerswerth und Neuenkamp kommen hier also genauso vor wie Mündelheim, Bissingheim, Wanheim - Angerhausen und Wanheimerort. Gut lesbar sind die Texte, wenn auch oberflächlich. Sie stammen von Ralf H. Althoff, Saskai Bendrich, Marc Olejniczak, Werner Pöhling, Doris Ricken und Ralf Westeroth.
Über die Ausstellung erfahre ich an dieser Stelle nichts. Was allerdings auch nicht sofort auffällt. DIe Duisburger Lokalgeschichte ist doch spannend genug, um das Buch in einem Rutsch durchzulesen und sich erst hinterher Gedanken über den Inhalt zu machen.

Bergwerksgesellschaft Walsum (Hrsg.): Walsum Vom Dorf zur Industriegemeinde; Eigenverlag Duisburg 1955; 83 Seiten, ohne Preis- und ISBN - Angabe

Prof. Dr. Dr. Stampfuß ist der Autor dieses heimatkundlichen Werkes. Unterstützt durch viele Fotos und Abbildungen läßt Stampfuß hier noch einmal die Vergangenheit lebendig werden. Stampfuß fängt tatsächlich noch einmal am Anfang an, was wörtlich zu nehmen ist. Seine Ausführungen starten beim Beginn der Naturlandschaft; Stampfuß spannt dann den Bogen bis in die Neuzeit und läßt die Ausführungen in den `30er Jahren enden.
Die Broschüre versprüht viel historischen Charme. Es fängt bei der guten Papierqualität an; der liebevolle, persönliche und sich auf das Wesentlich beschränkende Erzählstil gibt einen guten Eindruck vom Leben in früheren Tagen. Daß dabei die wirtschaftliche Entwicklung (insbesondere die Erschließung der Gemeinde durch Thyssen) irgendwann in den Vordergrund rückt, ist fast schon natürlich, wenn man den Herausgeber bedenkt.
Ich finde diese Broschüre in der Stadtbücherei Duisburg. Ich bin schon überrascht, wie lange dort Literatur aufbewahrt wird.

Wilhelm Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg: Studioausstellungen Heft 4 Lehmbruck + Italien Zeichnung Graphik Plastik, Selbstverlag Duisburg 1978; 79 Seiten; ohne ISBN- und Preisangabe

Die Ausstellung im Georg - Kolbe - Museum Berlin fand vom 26.9. - 5.11.1978 statt, die im Wilhelm - Lehmbruck - Museum der Stadt Duisburg vom 17.11.1978 - 14.1.1979 und die im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster vom 4.2. - 18.3.1979. Sie beschäftigte sich mit dem berühmtesten Sohn Duisburgs und vermittelte die Eindrücke, die er in Italien gewann.
Unterstützt durch diverse Fotos liefert Ernst Giese einen kurzen Wortbeitrag ab, in dem er den Einfluß der italienischen Kunst auf Lehmbruck und sein Werk nachgeht. Der weitaus umfangreichere Teil zeigt Zeichnungen, Radierungen, Skizzen, Studienblätter, Reliefs, Gipsskulpturen und viele andere Kunstwerke.
Ich bin nun kein ausgewiesener Kunst- und Lehmbruck - Experte. Von daher kann ich jetzt nichts weiter zu den abgebildeten Kunstwerken sagen. Hintergrundinformationen fehlen hier völlig. Als Laien fällt es mir daher sehr schwer, die Kunst irgendwie einzuordnen, geschweige denn zu bewerten. Das Buch hat für mich eher den Charakter eines Ausstellungskataloges; irgendeinen nennenswerten Beitrag zur Kunst - Wissenschaft oder zur Kunstgeschichte sehe ich hier nicht.

"Der Steinkohlenbergbau im Rheinhauser Raum Aus der Geschichte von Diergardt - Mevissen 1910 - 1973" heißt ein Buch von WIlhelm Hörning aus dem Jahre 1983. Auf 57 Seiten und unterstützt durch diverse Fotos, Abbildungen und Tabellen beschreibt der Autor lokale, recht kurze Bergbaugeschichte.
Sie, liebe Leser, haben es bestimmt schon gemerkt: Ich kann Ihnen weder ISBN - Nummer, Preis noch Verlag nennen. Sie sind nicht angegeben. Schrifttyp, Layout, Auswahl der Fotos - sie lassen alle darauf schließen, daß das Buch reine Liebhaberei ist. Ich wüßte noch nicht einmal, ob das Buch überhaupt im Buchhandel erhältlich ist.

Bernhard Schleiken: Materialien zur Walsumer Geschichte Band 1 Walsum - Höfe, Kirche und Kommende Walsumer Geschichte von den Anfängen bis zur Industrialisierung in Artikeln, Vorträgen und Aufsätzen; Selbstverlag 2001, 425 Seiten; ohne Preis- und Inhaltsangabe

Der Titel ist hier Programm. Der Autor erzählt sehr detailliert, umfangreich und sachkundig aus der Geschichte des nördlichsten Duisburger Stadtteils. Die Kirchengeschichte kommt hier genauso vor wie die politische und Kulturgeschichte. Auch wenn hier immer wieder von Menschen berichtet wird, so ist das Buch doch irgendwie unpersönlich geraten. Die Fakten stehen im Vordergrund. Es fehlen Personenbeschreibungen und Charakterzeichnungen; Fotos sind hier noch weniger vorhanden. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, dieses Buch zu lesen. Man muß schon stark gefühlsmäßige Beziehungen zu Walsum besitzen, um zu dem Buch zu greifen.

Bernd Hendricks: 160 Täge und Nächte in Rheinhausen; Pahl - Rugenstein - Verlag Köln 1988; 268 Seiten; ISBN: 3 - 88142 - 439 - 3; 14,80 DM
Als reine Bleiwüste angelegt, beschreibt das Buch den Arbeitskampf der Kruppianer um ihr Werk im Duisburger Stadtteil Rheinhausen im Jahre 1987.
Sehr persönlich, teilweise menschlich nahegehend und anrührend sind die Ausführungen, sehr anschaulich und aus der Sicht der "kleinen Leute". Die politische Gesinnung des Autoren, nämlich der Kommunismus, ist dabei sehr deutlich zu spüren, auch wenn er nicht offen angesprochen wird. (Zu jener Zeit arbeitet Hendricks als Redakteur für die DKP - Tageszeitung "Unsere Zeit") Hier geht es um den Einsatz für die Arbeiter.
Wie soll ich sagen? Der Kampf um Rheinhausen ist längst Geschichte. Ein Buch wie das vorliegende ist zwar einerseits ein Dokument der Zeitgeschichte. Andererseits bietet es keinen Ausblick in die Zukunft. Von daher wundert es mich schon, daß ich ein solches Buch überhaupt in der Duisburger Stadtbücherei findet. Gibt es keinen neutralen Bericht des Arbeitskampfes der Kruppianer?