Buchbesprechungen  
Jan - März 2008

Gemischte Werke -  Buchbesprechungen über Duisburg bzw. Stadteile: DU-speziell


Wie bekannt, gibt die Bundeszentrale für politische Bildung, Adenauerallee 86, 53113
Bonn die "Informationen zur politischen Bildung" heraus. Die Nummer 297 stammt aus dem 4. Quartal 2007 und beschäftigt sich mit dem Thema "Menschenrechte". Dr. Axel Herrmann ist der Autor dieses Heftes.
Die Entwicklung der Menschenrechte in der Vergangenheit, die weltweiten Menschenrechtsverletzungen, die Situation der Frauen und Kinder sowie die Lage der Flüchtlinge und Vertriebenen sind die zentralen Themen des Heftes.
Unterstützt durch viele Abbildungen und Fotos setzt sich der Autor leicht verständlich mit dem Thema Menschenrechte auseinander. Am genauesten ist er noch dann, wenn er die Ideen- und Geistesgeschichte beschreibt. Sobald es konkret wird, flüchtet sich Herrmann in Algemeinplätze. Wie sieht die europäische Asylpolitik aus? Wie steht es um die Meinungsfreiheit - können beispielsweise Journalisten überall ungehindert arbeiten? Wie werden (in Europa) nationale / religiöse Minderheiten (z. B. Christen in islamischen Ländern), Schwule / Lesben und Behinderte behandelt? Viel zu viele Fragen werden einfach nur oberflächlich behandelt; das Heft erhält so einen nichtssagenden Charakter.

Bram Stoker: Dracula; Heyne Verlag München 1979, 9.80 DM, 335 Seiten; ISBN: 3-453-06262-0
"Um dem Grafen Dracula ein Haus in London zu verkaufen, reist der Londoner Rechtsanwalt Jonathan Harker nach Transsylvanien. Zur Zeit der Romanvorlage, Ende des 19. Jahrhunderts, ist Transsylvanien ein Teil der k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn und liegt im Königreich Ungarn. Heute zählt dieses Gebiet zu Rumänien. Niemand wagt sich in die Nähe des Schlosses, eine Anwohnerin übergibt ihm ein Kruzifix, um ihn zu schützen. Bald darauf wird er von einem Kutscher abgeholt und zum Wohnsitz des Grafen begleitet. Die ersten Tage verlaufen ruhig, doch Harker wird gebeten, einige Räume nicht zu betreten, er verspricht, sich daran zu halten. Er bemerkt, dass der Graf kein Spiegelbild hat und einen gierigen Gesichtsausdruck beim Anblick von Harkers Blut bekommt, als dieser sich bei der Rasur schneidet. Bald wird der Graf dem jungen Engländer unheimlich, schon allein seine äußerliche Erscheinung ist seltsam: lange, sehr weiße, spitze Zähne und auffällig rote Lippen.

Harker darf das Schloss nicht verlassen und wird des Nachts Zeuge, wie Dracula eine Wand herabklettert, als sei er eine Eidechse. Außerdem wird er davor gewarnt, in keinem anderen Zimmer einzuschlafen als in seinem eigenen. Eines Tages betritt er ein neues Zimmer, schläft ein und wird von drei sehr hübschen jungen Frauen entdeckt, die dieselben physischen Merkmale wie der Graf besitzen: ungewöhnlich rote Lippen und spitze, leuchtende Zähne. Er stellt sich schlafend und wird von einer der Frauen fast gebissen, doch Dracula erscheint plötzlich und hält die Frau davon ab. Der Graf lässt erkennen, dass er den jungen Harker für sich haben will und wirft den Damen einen Sack mit einem darin gefangenen wimmernden Kind vor, auf das sie sich hungrig stürzen. Harker hat Todesangst seit diesem Erlebnis, er rechnet mit seinem baldigen Tod. Immer wieder zwingt ihn der Graf, Briefe mit unverfänglichem Inhalt an seine Verlobte und seinen Arbeitgeber zu schicken. Einmal bietet ihm der Graf in scheinbarer Freundlichkeit Gelegenheit zur Flucht, doch er schreckt vor den vom Grafen beherrschten Wölfen zurück, die zuvor eine Frau zerfleischt hatten.

Nachdem Harker die Gruft entdeckt hat, in der Dracula tagsüber in einem mit Erde gefüllten Sarg liegt, werden dieser und 49 weitere Särge abgeholt, um auf dem Schiff 'Demeter' nach England gebracht zu werden. Dem jungen Mann gelingt schließlich doch noch die Flucht aus dem Schloss.

Gut einen Monat später läuft das Schiff in einem schweren Unwetter in den Hafen der Stadt Whitby (Grafschaft Yorkshire) ein. Die Mannschaft scheint bis auf den an das Steuer gebundenen toten Kapitän verschwunden zu sein, und im Augenblick der Landung der 'Demeter' im Hafen springt ein großer schwarzer Hund an Land und verschwindet. Aus dem Logbuch des Kapitäns erfährt man, dass sich offenbar "etwas" bzw. "ein fremder Mann" an Bord befunden habe und die Mannschaft Matrose für Matrose verschwunden sei, bis nur noch der Kapitän übrig geblieben ist.

Wilhelmina 'Mina' Murray, Jonathan Harkers Verlobte, ist zu ihrer Freundin Lucy Westenra nach Whitby gefahren, nachdem sie mit ihr einen längeren Briefwechsel geführt hat. Hier ereignen sich nun eigenartige Dinge. Lucy beginnt einen starken Schlafwandel, und Mina bemerkt eines Tages zwei punktförmige Male am Hals ihrer Freundin. Da Lucys Verlobter Arthur Holmwood wegen einer schweren Erkrankung seines Vaters, Lord Godalming, wenig Zeit hat, sich um seine Braut zu kümmern und weil Lucys Mutter ebenfalls schwer krank ist, bittet er seinen Freund, den Irrenarzt Dr. John Seward, der ebenfalls um Lucys Gunst geworben hat, sich um sie zu kümmern. Seward ist der Leiter der Anstalt neben der Carfax Abbey, dem zukünftigen Heim Draculas. In seiner Pflege befindet sich auch ein Mann namens Renfield, der eigenartige Vorlieben für das Verspeisen von Insekten, Spinnen und Kleintieren hat. Seward weiß sich in Bezug auf Lucys Krankheit jedoch keinen Rat und benachrichtigt seinen ehemaligen Lehrer, den holländischen Gelehrten Professor Abraham van Helsing.

Dieser weiß selbstverständlich sofort, dass er es mit einem Vampir zu tun hat - was er jedoch zunächst verschweigt - und veranlasst Holmwood, seiner Verlobten ob ihres starken Blutverlustes eine Blutspende zu geben. Lucy wird jedoch in den darauffolgenden Nächten erneut heimgesucht, auch weil ihre unwissende Mutter die zum Schutz ihrer Tochter aufgehängten Knoblauchzehen entfernt hat. Nachdem sie in einer Nacht dem in der Gestalt eines Wolfes auftretenden Vampir begegnet, stirbt Lucy, obwohl auch Dr. Seward, Prof. van Helsing und der Amerikaner Quincey P. Morris, ebenfalls ein Verehrer Lucys, Blut für sie hergeben. Lucy wird zur Untoten.

Jonathan Harker ist inzwischen zurückgekehrt, nachdem er drei Monate in einem Krankenhaus in Budapest zugebracht hat und dort mit Mina, die ihn in Ungarn besucht hat, verheiratet worden ist. Unterdessen ist Arthurs Vater gestorben, und Hawkins, der Vorgesetzte Harkers, stirbt ebenfalls kurz nach der Heimkehr Jonathans. Durch Harkers Tagebuch informiert, ist van Helsing fest entschlossen, mit den anderen den Vampir zu jagen und zu töten. Zunächst einmal muss die Gruppe Lucy von dem Fluch befreien und sie daran hindern, ihr nächtliches Unwesen zu treiben. Dazu schlägt ihr Verlobter ihr einen Holzpflock ins Herz. Ferner wird ihr Kopf abgetrennt und mit Knoblauch gefüllt.

Danach beginnt die Gruppe eine Suchaktion nach dem Vampir durch London, da die erdgefüllten Särge auf verschiedene Orte der Stadt verteilt worden sind. Mina bleibt derweil in Sewards Heilanstalt, wo sie jedoch von Dracula heimgesucht wird. Er veranstaltet mit Mina eine Art 'Bluthochzeit', indem er sie dazu zwingt, sein Blut zu trinken. Außerdem tötet er Renfield, nachdem dieser ihm Einlass zur Anstalt verschafft hat.

Der Vampir kann zunächst von den Männern in die Flucht geschlagen werden und tritt seine Rückreise nach Transsylvanien an. Mina bekommt von van Helsing eine Hostie auf die Stirn gelegt, welche ein Brandmal hinterlässt. Mina spürt jedoch durch ihre Blutsverbindung mit dem Grafen dessen jeweiliges Umfeld (Wasserrauschen, Dielenknarren?) und kann dieses den anderen unter Hypnose mitteilen.

Mittels dieses 'Kompasses' beginnt die Gruppe nun, den Grafen, der auf dem Wasserweg auf dem Weg in seine Heimat ist, mit der Eisenbahn zu verfolgen. Sie verpassen jedoch, das Schiff im Hafen von Warna (Bulgarien) abzufangen und müssen sich auf den Weg zum Schloss Draculas machen. Dort können sie ihn kurz vor Sonnenuntergang stellen. Nachdem sie erfolgreich gegen die Zigeuner, die den Sarg transportiert haben, gekämpft haben, töten sie den Vampir mit Bowiemesser und Gurkhadolch. Sein Körper zerfällt, und Minas Narbe verschwindet. Zu beklagen ist jedoch der Tod von Quincey P. Morris, dem die Zigeuner tödliche Verletzungen zugefügt haben.

Sieben Jahre später bekommt Mina von Jonathan ein Kind, welches sie Quincey nennen, um immer an ihren Freund zu denken, welcher bei der Vernichtung des Grafen Dracula umgekommen ist.

Aufbau

Der Roman ist inhaltlich eine Mischung aus Reise-, Liebes-, Abenteuerroman und Schauergeschichte und formal eine Folge von Tagebucheintragungen, Mitschriften von Grammofonaufnahmen, Briefen und Zeitungsartikeln. Um jedoch die Protagonisten einheitlich handeln zu lassen und um Missverständnisse zwischen ihnen zu vermeiden, lässt der Autor die Figuren jeweils über die Gedanken und Aufzeichnungen der anderen Bescheid wissen. Er bewerkstelligt dies, indem er einzelne Personen die Tagebücher der übrigen lesen lässt, so zum Beispiel Van Helsing die Notizen Jonathan Harkers.

Die Tatsache, dass im Roman ein einzelner subjektiver Erzähler fehlt, verleiht dem Ganzen ein dokumentarisches und pseudoreales Gepräge. Zudem kann das Werk als Vorläufer der personalen Erzählstruktur angesehen werden. Der Tagebuchcharakter bewirkt beim Leser zudem eine gewisse Nähe und Intimität, die jedoch dadurch wieder abgeschwächt wird, dass den einzelnen Aufzeichnungen jeglicher individueller Stil abgeht.

Das Tempo wird im Verlauf der Handlung immer wieder herausgenommen oder wieder zugeführt. Durch eine zum Teil dichte Abfolge von Geschehnissen, z. B. der kurz aufeinander folgenden Todesfälle Lord Godalmings, Lucys Mutter und des Anwalts Hawkins, lässt die Schilderung im Leser Vorahnungen aufkommen auf die Ereignisse, die den Protagonisten bevorstehen. Auch ist die Figur des Renfield ein wichtiger Gradmesser für die zunehmende Bedrohlichkeit Draculas.

Hintergrund

Der Roman stand am Ende einer ganzen Reihe von Geschichten über Vampire, die in der Romantik und später im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Topos der Literatur wurden. Darüber hinaus wird er dem Genre des Schauerromans zugeordnet, weil Stoker Elemente wie alte Schlösser, Ahnenflüche und übernatürliche Erscheinungen in seinem Roman vereint.

Besonders beeinflusst und beeindruckt war Stoker von der Erzählung Carmilla des Iren Joseph Sheridan Le Fanu. So sollte auch Stokers Roman zunächst in der Steiermark spielen und in einem Einführungskapitel ließ er seinen Protagonisten Jonathan Harker das Grab der Vampirin entdecken. Stoker entschied sich jedoch für Transsylvanien. Das Einleitungskapitel wurde heraus genommen und später als Kurzgeschichte unter dem Titel Draculas Gast veröffentlicht.

Stoker verlegte den Handlungsort auch deswegen, weil er auf eine historische Gestalt gestoßen war, die prädestiniert schien, von ihm zur Romanfigur umgearbeitet zu werden, den realen Dracula: Der Fürst und Feldherr Vlad III. Drăculea (1431-1476) lebte in der Walachei. Damals nahm man an, sein Beiname bedeute ?Sohn des Drachen. Dies rührte daher, dass sein Vater von den Deutschen Dracul genannt wurde, da er vom deutschen Kaiser in den Drachenorden aufgenommen worden war, als Dank für die Hilfe im Kampf gegen die Türken. Dabei handelte es sich allerdings um einen Irrtum. Das rumänische Wort Drac bedeutet eigentlich Teufel. Dracul heißt also der Teufel und Draculea entspricht in etwa der Übersetzung Sohn des Teufels.

Vlad war berüchtigt für seine Grausamkeit im Kampf gegen die Türken, Ungarn, innenpolitische Gegner und vor allem gegen Gesetzesbrecher. Seine Feinde ließ er bei lebendigem Leib auf eiserne oder hölzerne Pfähle spießen (?pfählen), was einen langen qualvollen Tod nach sich zog. Deswegen nannte man ihn auch den ?Vlad den Pfähler oder in seiner Landessprache: ?Trotz seiner Grausamkeit verlor er letztlich den Krieg gegen die Türken, nachdem er mehrmals vom Thron gestoßen worden war, zurückgekehrt ist und immer wieder die Seite in der Auseinandersetzung zwischen Ungarn und Osmanischen Reich gewechselt hat.

Um diesen Mann rankten sich schon zu Lebzeiten zahlreiche Legenden. Auch heute gehen die Meinungen über ihn auseinander. So wird er einerseits als einer der schlimmsten Massenmörder der Geschichte bezeichnet, andererseits wird betont, dass er zwar grausam gewesen sei, aber nicht mehr als zu seiner Zeit eben üblich. Auch gibt es Theorien, dass das Bild von ihm maßgeblich von Hetzschriften der in der Gegend ansässigen Siebenbürger Sachsen geprägt war, die ihn als ein Monster darstellten. Zudem galt er im rumänischen Sozialismus Ceaucescu'scher Prägung als Volksheld, Patriot und großer Heerführer.

Das gnadenlose Monster konnte insofern zum Sympathieträger werden, als es die Überwindung des gnädigen Herrn symbolisierte. Der Aristokrat war bis zum Ersten Weltkrieg die wichtigste gesellschaftliche Autorität. Dracula hat als Graf und als Monster ein Doppelgesicht: Er ist der endlich entmachtete gnädige Herr, der aber in Gestalt des gnadenlosen Monsters immer wiederkehrt.

In London war Stoker Mitglied einer okkulten Loge. Bei einem dieser Treffen lernte er den ungarischen Orientalisten Armin Vambery kennen. Durch diesen wurde Bram Stoker auf die zahlreichen Legenden und Märchen um Vlad aufmerksam und nahm sie als Vorbild für seinen Roman. Vambery wird im Roman sogar namentlich von van Helsing erwähnt.

Bei dem Treffen war auch der Schauspieler und Shakespeare-Interpret Sir Henry Irving zugegen, dessen Agent Stoker war. Mit ihm verband Stoker eine lange Freundschaft, aber ihr Verhältnis soll ambivalent gewesen sein, denn Stoker entlehnte die äußeren Züge seiner literarischen Figur der Physiognomie seines Klienten. Warum er dem Widersacher Draculas, van Helsing, ausgerechnet seinen eigenen Vornamen (Abraham) gab, wäre ?vom psychoanalytischen Standpunkt ? interessant zu hinterfragen (Prüßmann).

Wie Karl May ist auch Stoker niemals an den ?exotischen Orten seines Romans gewesen. Er stellte umfangreiche Nachforschungen an und durchforstete Bibliotheken und Archive, vor allem die des Britischen Museums. Als Unterlagen dienten ihm Militärkarten, Vampirsagen (Sonne/Knoblauch meiden, lange Zähne, Blut trinken: Porphyrie!) und Berichte englischer Reisender. Seine Recherchen waren so genau, dass selbst die Zugfahrpläne, die im Roman genannt werden, mit der Wirklichkeit übereinstimmten. Diese und andere Daten entnahm er einem damals geläufigen Reiseführer, dem Baedeker. Bei einer solchen Akribie fallen die Fehler, die Stoker unterliefen, kaum ins Gewicht. So machte er aus Dracula einen Szekler, obwohl der historische Fürst ein Walache war. Auch schilderte er die transsylvanische Landschaft düsterer, als sie in Wirklichkeit ist," erfahre ich im Internet, bevor ich zu dem Buch greife.

Sehr gut lesbar ist der Roman, spannend, dramatisch und so, wie man sich einen guten Horrorroman wünscht. Ich habe das Buch tatsächlich erst beiseite gelegt, als ich die letzte Seite gelesen habe. Natürlich ist das glücklich Ende vorhersehbar - Dracula stirbt. Trotzdem gelingt Stoker eine Schilderung, die den Leser in ihren Bann zieht. Die Trennung von Gut und Böse ist offensichtlich. Das Buch ist aus der Sicht der Betroffenen gehalten. Wieso wundert es mich da, dass mich das Buch auch persönlich berührt und ich - beispielsweise - möchte, dass das Ehepaar Harker zusammenbleibt?
Graf Dracula ist der berühmteste Vampir der Literaturgeschichte. Im Buch ist er eher eine Bedrohung und Gefahr im Hintergrund. Ich wundere mich schon, wie einfach es letztendlich ist, ihn zu besiegen. Insbesondere der Kampf am Ende hätte ein wenig dramatischer ausfallen dürfen. Aber das ist auch schon die einzige Kritik, die mir beim Lesen in den Sinn kommt.

Die Broschüren "DHL - Das volle Versandprogramm Alle Produkte im Überblick" und "Leistungen und Preise Alles über Briefe, Päckchen, Pakete, Express Senden national und international, Philatelie und weitere Angebote" sind in jeder Postdienststelle erhältlich. Sie beschreiben die Produkte, die die gelbe Briefpost bereithält. Wer also heute schon absehen kann, daß er in Zukunft (noch) viele Briefe in Papierform verschicken wird, der sollte sich diese Informationen am Schalter besorgen.

DHL Expreß Vertriebs GmbH & Co. OHG
Chares des Gaulle - Straße 20
53113 Bonn

Deutsche Post AG
Zentrale
53250 Bonn

"Science for a better life" heißt der Geschäftsbericht 2006 der Bayer AG, 51368 Leverkusen. Erwähnenswert an ihm ist eigentlich nur, dass er kostenlos bei dem rheinischen Chemie - Weltkonzern erhältlich ist. Hinsichtlich Aufbau und Layout ist dies ein absolut durchschnittlicher Geschäftsbericht. Da bald die Veröffentlichung der Zahlen für 2007 ansteht, verzichte ich hier darauf, genauer auf das Zahlenwerk einzugehen.

"Digitaler Durchblick Neue Fortbildungsabschlüsse in der Druck- und Medienwirtschaft"
, "Duale Ausbildung in innovativen Technologiefeldern Hochqualifizierte Fachkräfte für unsere Zukunft" und "Duale Berufsausbildung im Bereich erneuerbarer Energien Ein expandierender Wirtschaftsbereich braucht qualifizierten Nachwuchs" heißen Broschüren, die kostenlos beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, Postfach 300235, 53182 Bonn erhältlich sind.
Auf unterschiedliche Weise beschreiben die Broschüren, wo und wie sich Jugendliche in den oben genannten Technologiefeldern ausbilden lassen können. Es werden auch Ansprechpartner genannt. Wer also eine Alternative zu der herkömmlichen Aus- und Fortbildung sucht, dem seien diese Broschüren empfohlen.

Anfang Februar 2008 habe ich Post von der Rheinbahn (Straßenanschrift: Hauptverwaltung, Hansaallee 1, 40549 Düsseldorf, Postanschrift: Postfach 104263, 40033 Düsseldorf) erhalten.
Da ich nicht nachts in Düsseldorf unterwegs bin, lege ich das Faltblatt über die NachtExpresse ganz schnell beiseite. Dem Faltblatt über den Rheinbahn - Begleitservice ergeht es genauso.
Wesentlich interessanter ist schon der Geschäftsbericht 2006. Diese Publikation beschreibt nicht nur, wie 2006 als Geschäftsjahr verlief. Die Publikation beschreibt auch die Düsseldorfer Verkehrsinfrastruktur. Der Nicht - Düsseldorfer kann so Ideen gewinnen, wie unsere Landeshauptstadt ihren ÖPNV organisiert und wes in der eigenen Heimatstadt sein könnte. Wie bei anderen älteren Geschäftsberichten üblich, werde ich hier nicht auf die wirtschaftlichen Daten eingehen.

Thomas Bernhardt: HaltestellenGeschichte(n); Droste Verlag Düsseldorf 2007; 64 Seiten; ISBN: 978 - 3 - 7700 - 1279 - 4; 7,95 Euro
"Über 700.000 Menschen benutzen täglich die Busse und Bahnen der Rheinbahn. Viele von ihnen kennen bereits die Geschichten der Düsseldorfer Haltestellen. Sie verkürzen die Wartezeit und erzählen so manche Anekdote über die Historie der Stadt," berichtet die Inhaltsangabe. Auch sachlich - neutrale Weise lässt dieses kleine Buch Düsseldorfer Stadtgeschichte lebendig werden. Texte und Fotos ergänzen einander. Schade, dass es ein solches Heft nicht auch für Duisburg gibt. Es ist fast so, als ob die DVG keine Geschichten über Duisburg zu erzählen hätte. Offensichtlich besteht hier Nachholbedarf.

Das "Jahrbuch 2005 / 2006" habe ich kostenlos bei der DEHOGA, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin, Telefon: 030 - 7262520 erhalten. Aufgrund der zeitlichen Distanz werde ich nun nicht auf den Inhalt eingehen. Nur soviel: Die DEHOGA berichtet über die wirtschaftliche Bedeutung der Hotellerie und Gastronomie, beschreibt die berufsständische Arbeit der DEHOGA und stellt die Arbeit der Landesverbände vor.
Wer detaillierte und umfangreiche Informationen über das Gastgewerbe in Deutschland sucht, der ist bei der DEHOGA in guten Händen - diese Aussage ist mir persönlich an dieser Stelle wichtig.

Tanaj Bürgelin-Arslan / Jack Burkey:
Das kleine Pralinenbuch oder: "Kann denn Süßes Sünde sein?,
DuMont-Buchverlag Köln 1998; 79 Seiten; ISBN: 3-7701-4441-4; Preis unbekannt

Ausgewählte Pralinenrezepte und viele Tips und Tricks für den Liebhaber der süßen Genüsse möchte das Buch bieten. Sehr appetitlich und vor allem aber appetitanregend ist das Buch gestaltet. Vielfarbige Fotos zeigen sehr anschaulich die unterschiedlichen Pralinenarten. Bevor es zu den Rezepten geht, verraten die beiden Autoren Wissenswertes über die Zutaten und die benötigten Arbeitsgeräte, gehen kurz auf die Geschichte der Schokolade ein und geben ein paar Tricks und Tricks für die Arbeit.
Und dann geht es in medias res. Rum-Kirschen werden hier vorgestellt, Himbeer-Buttertrüffeln, Mandel-Mirabellen und Weinbrand-Erdbeeren, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Rezepte sind dabei ungewöhnlich und doch sehr ansprechend gelayoutet. Für jedes Rezept sind 2 Seiten vorgesehen. Auf der linken Seite sind links der Name der Praline und die Zutaten aufgelistet. Die Beschreibung der Zubereitung verteilt sich auf die übrigen zwei Seiten und erinnert ein wenig an Schnitzeljagden. Kaum hat der Pralinenzubereiter die eine Etappe erledigt, wird er durch Pfeile zur nächsten Etappe geleitet, die rechts oder links, oben oder unten liegen kann.
Auf den ersten Blick sehen die Rezepte sehr einfach aus. Doch Vorsicht! Der erste Eindruck täuscht. Eine Liebe zur Zuckerbäckerei, ein Auge für die optische Gestaltung von Lebensmitteln, handwerkliches Geschick und wahrscheinlich auch sehr viel (!) Geduld wird man mitbringen müssen, um die hier beschriebenen Pralinen herzustellen.
Diese "Backbuch" ist absolut ungewöhnlich. Das süße Thema, das ungewöhnliche Layout, die appetitanregenden Fotos, die leicht verständlichen Texte und der liebevolle Aufbau des Buches lassen dieses Werk zu einem wahren Augenschmaus und Lesevergnügen werden.

Die Broschüre "Internationaler Seegerichtshof" ist beim Internationalen Seegerichtshof, Am Internationalen Seegerichtshof 1, 22609 Hamburg, Telefon: 040 - 356070 kostenlos erhältlich. Sie beschreibt Aufgaben, Organisation und Arbeit dieser internationalen Justizorganisation, die zumindest in der allgemeinen deutschen Öffentlichkei ziemlich unbekannt ist. Hier liegt einer jener Hochglanzbroschüren vor, die erzählen, wie Deutschland in internationale Strukturen eingebunden ist.
Ein ganz anderes Thema behandelt die Broschüre "Der Bund kurz erklärt 2001", die bei der Bundeskanzlei, 3003 Bern, Schweiz kostenlos erhältlich ist. Hier werden kurz die wichtigsten Staatsorgane unseres südlichen Nachbarlandes und die Personen, die sie damals innehatten, vorgestellt. Wer also etwas über den rein formalen Aufbau der Schweiz wissen möchte, der sollte zu dieser Informationsquelle greifen. "Die Schweiz ist weit weg. Was geht mich das alles an," könnte man nun fragen. Schon richtig. Aber spätestens dann, wenn man beruflich oder sonstwie mit der Eidgenossenschaft zu tun hat, ist ein gewisses Grund- und Hintergrundwissen vonnöten, um bestehen zu können.

"100 Jahre Kreishandwerkerschaft Düsseldorf 1899 - 1999" heißt eine Festschrift, die die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, Klosterstraße 73 - 75, 40211 Düsseldorf herausgegeben hat. In ihr stellt sie nicht nur ihre Fachinnungen vor, sondern blickt auch auf ihre Wurzeln und ihre eigene Geschichte zurück. Sehr umfangreich sind die wirtschaftsgeschichtlichen Ausführungen.
Ich möchte nun nicht zu intensiv auf diese Broschüre eingehen. Schließlich geht es hier (auch) um Düsseldorfer Stadtgeschichte. Für mich ist es aber trotzdem bemerkenswert, daß es diese Broschüre gibt - hat sich doch ein ungenannt bleibender Autor sehr viel Mühe bei der Erstellung der Festschrift gemacht.
Gibt es eine solche Festschrift auch für Duisburg? Wie präsentiert sich die Kreishandwerkerschaft in Duisburg selbst in der Öffentlichkeit? Ich werde sehen, welche interessanten Materialien ich dort erhalten kann.

Den Jahresbericht 2004 / 2005 habe ich von der Bundeszentrale für politische Bildung, Adenauerallee 86, 53113 Bonn erhalten. Aufgrund der langen zeitlichen Distanz werde ich nun nicht auf den Inhalt eingehen. Wichtig ist mir stattdessen: Wer wissen möchte, wofür unsere Steuergelder ausgegeben werden und welche Arbeit unsere Bundesbehörden abliefern, dem sei ein solcher Jahresbericht empfohlen. Der oben genannte Jahresbericht war kostenlos bei der Bundeszentrale erhältlich.

"Die Bahn in Bewegung", "Deutsche Bahn AG: Menschen bewegen - Welten verbinden" und "Zukunft bewegen - Der DB-Konzern 2007" heißen 3 Hochglanzbroschüren, die ich von der Deutschen Bahn AG, Unternehmenskommunikation, Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin kostenlos erhalten habe.
Die letztgenannte Broschüre enthält zwar auch einige Unternehmenskennzahlen (wie Umsatz, Gewinn u. ä.), alles in allem sind dies aber Hochglanzbroschüren, die die vielen Schwachpunkte der ehemaligen Bundesbahn (wie Verspätungen, dreckige Züge, unansehnliche Bahnhöfe) kaschieren sollen. Wer an dem Fortbewegungsmittel "Eisenbahn" interessiert ist, kann sich diese Broschüren gerne besorgen.

ThyssenKrupp AG, August - Thyssen - Straße 1, 40211 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 8240. So heißt die Anschrift, unter der ich diverse Publikationen des Unternehmens bestellt (und auch kostenlos erhalten) habe.
"Einblicke - Chancen globaler Herausforderungen" ist der Geschäftsbericht 2006 / 2007 betitelt. Sehr umfangreich ist er, vom Layout eher durchschnittlich, eben ein ganz normaler, gewöhnlicher Geschäftsbericht. Wer wissen möchte, wie der Weltkonzern wirtschaftlich aufgestellt ist, sollte zu diesem Werk greifen.
Von der Zeitschrift "TechForum" erhalte ich die Ausgabe 2 / 2007. Dies ist ein eher sachlich und technisch orientiertes Heft, das sich mit dem Thema Energie beschäftigt. Man muß schon vom Fach sein, um es lesen und verstehen zu können.
Außerdem sind noch drei Ausgaben des "ThyssenKrupp magazins" beigefügt. Diese Hochglanzbroschüren beschreiben die Themen "Globalisierung", "Bewegung" und "Werkstoffe" aus der Sicht des Unternehmens. Die Geschichte des Unternehmens wird genauso thematisiert wie aktuelle technische Entwicklungen.
"Na und, was geht mich das an," können Sie nun fragen, liebe Leser. Meine Nachricht lautet: Wer sich für das Unternehmen interessiert, kann dort kostenlos viele nützliche und wertvolle Informationen erhalten.

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Friedrich-Wilhelm-Straße 12, 47051, Telefon: 0203 - 36390 ist die Anschrift der Duisburger Wirtschaftsförderung. Das künstlerisch sehr anspruchsvoll gestaltete "Logbuch 2004 - 2005" beschreibt den Firmenservice, Mittelstandsservice, Ansiedlungsservice und den Standortmarketing, den die GfW anbietet. In weiß, grün und erdfarben ist die Broschüre gehalten. Viele schifffahrtsbezogene Zeichnungen und historisch wirkende Handschriften ergänzen die Ausführungen. So entsteht eine individuelle und sehr persönliche Beschreibung der Dienstleistungen der GfW. Alles in allem ist dies eine sehr hübsche Selbstdarstellung. Wer wissen möchte, wie Wirtschaftsförderung in Duisburg aussieht, sollte sie sich besorgen.

Spätestens seit den Bildern von Paul Gauguin ist Tahiti das Ziel all` derer, die Fernweh verspüren. Ich habe mir ein paar Informationsbroschüren bei Tahiti Tourisme, c/o TravelMarketing Romberg GmbH, Schwarzbachstraße 32, 40822 Mettmann, Telefon: 02104 - 286725 besorgt.
Der Reiseführer "Tahiti und seine Inseln" und der Reiseplaner "Tahiti und seine Inseln" beschreiben unterschiedlich ausführlich die paradiesisch anmutende Inselwelt in der Südsee mit ihren weißen Stränden und dem blauen Meer. Hinzu kommen viele praktische Tipps (Anreise, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten, Reiseveranstalter usw.). Wer also das nötige Kleingeld hat, um so fern der Heimat Urlaub zu machen, kann sich hier also gerne die nötigen Vorabinformationen besorgen.

Duisburg am Rhein
ist wirklich sehr fein
hier will ich gerne sein.

Serm im Süden
warnt vor müden
Altbiertrinkern.

Baerl im Westen
ist am besten
mit Ballwinkern.

Marxloh im Norden
vertreibt die Horden
mit `nem Volkslied.

Neudorf im Osten
ist der Türpfosten
zum Ruhrgebiet.

Andrew Nahum: Flugmaschinen Die faszinierende Geschichte der Flugtechnik von den Heißluftballons des 18. Jahrhunderts bis zu den Düsenflugzeugen der Gegenwart: Gerstenberg Verlag Hildesheim 1999; 64 Seiten; IBSN: 3 - 8067 - 4421 - 1

Wir sehen, wie das erste gesteuerte Motorflugzeug gebaut war, welche Kleidung die Flugpioniere trugen und wie eine Immelmann - Schleife geflogen wird. Wir staunen über die Geschwindigkeit eines Militärjets, über die Ausstattung des Cockpits und über die Flugkünste eines Hubschraubers. Wir wissen, wie Flugzeuge gesteuert werden, woran die ersten Flugmaschinen scheiterten und wie moderne Stahltriebwerke funktionieren.
Sie haben es bestimmt schon gemerkt, liebe Leser: Dieses Buch stammt aus der Bildsachbuchreihe "Sehen Staunen Wissen". Wie in dieser Serie üblich, gibt es viele Bilder, die durch erklärende Texte ergänzt werden. Das Buch lässt die Geschichte der Luftschifffahrt anschaulich werden. Der Laie erhält hier auch Grundlagenwissen. Das Buch nennt uns die wichtigsten Bestandteile eines Flugzeuges und erklärt, wie sie funktionieren. Die Texte sind leicht verständlich - selbst technische und physikalische Fragen kann der Leser so gut nachvollziehen. Wer sich für Technikgeschichte interessiert, dem sei dieses Buch anempfohlen.

Kathleen Berton Murrell: Russland Eine Entdeckungsreise durch das größte Land der Erde; Gerstenberg Verlag Hildesheim 1998; ISBN: 3 - 8067 - 4492 - 0; 60 Seiten

Lesen wir das Buch, erfahren wir, wie in Russland Ostern gefeiert wird, was zur Tracht russischer Bäuerinnen gehörte, wie eine Ikone restauriert wird und wie der erste künstliche Satellit aussah. Wir staunen über die Vielfalt der Völker, wie prunkvoll die Zaren lebten, über die längste Bahnstrecke der Welt und über einen riesigen Eispalast. Nach der Lektüre weiß der Leser, was die Goldene Horde war, wie ein Samowar funktioniert und was zur Oktoberrevolution führte.
Soweit zur Inhaltsangabe. Doch wie sieht die Praxis aus? Das Buch gehört zur Bildsachbuchserie "Sehen Staunen Wissen". Dementsprechend ist das Buch reichlich bebildert. Einzelne Textbausteine ergänzen die Fotos, die geschickt in das Layout integriert sind, und erklären die Fotomotive.
Natürlich lässt sich viel mehr über Russland erzählten, als in dem Buch enthalten ist. Themen wie Sport, Musik, Wirtschaft oder die deutsche Besiedlung Russlands werden vernachlässigt.
Das Buch ist viel zu oberflächlich, das dass es mehr als eine Einführung in die Thema wäre. Das Buch ist bestenfalls ein Appetithäppchen.

Die "Informationen zur politischen Bildung" sind bei der Bundeszentrale für politische Bildung, Adenauerallee 86, 53113 Bonn erhältlich. Die Nummer 283 stammt aus dem 2. Quartal 2004 und beschäftigt sich mit dem politischen System der USA. Prof. Dr. Lösche und Prof. Dr. Hartmut Wasser sind die Autoren des Heftes.
Exekutive, Judikative, Föderalismus und Legislative (jeweils auf US-amerikanische Verhältnisse bezogen) werden hier beschrieben. Doch ein eher trocken-theoretisches Thema angehen? Die Autoren verbleiben auf einer abstrakten Ebene, in der Beispiele für ihre Aussagen nicht gebracht werden. Sachlich - neutral wirken die Ausführungen. Personen kommen nur vor, wenn sie der Illustrationen dienen (z. B. auf Fotos). Das Heft bietet Erwachsenenbildung pur. Es liefert ein Grundverständnis für die Abläufe in der US-amerikanischen Politik.
Mit einem ganz anderen Thema beschäftigt sich die Nummer 243. Sie ist ein Neudruck aus dem Jahre 2004. Autoren wie Prof. Dr. Wolfgang Benz, Jürgen Faulenbach und Prof. Dr. Manfred Funke beschäftigen sich mit dem Thema "Deutscher Widerstand 1933 - 1945". Wie leisten bestimmte Bevölkerungsgruppen (wie die Arbeiterbewegung, Kirchen und das Militär) Widerstand? Wie gewohnt ergänzen viele historische Fotos die Texte. Neutral, sachlich und doch irgendwie angenehme persönlich werden hier führende Persönlichkeiten vorgestellt, die für den Widerstand gegen Hitler stehen. Dazu gehört auch, daß die Motive und Vorgehensweise genannt werden. So entsteht ein anschauliches Bild davon, wie Widerstand gegen ein totalitäres Regime aussehen kann. Hinsichtlich Aufbau und inhaltlicher Präsentation gefällt mir dieses Heft wirklich gut.

Michael Brückner: Zigarres - Brevier Wie Kenner genießen; F. Englisch Verlag Wiesbaden 1984; ISBN: 3 - 88140 - 180 - 6; 152 Seiten

"Zigarrenrauchen ist mehr als ein stilles Vergnügen, es ist fast schon eine Weltanschauung. Damit die Freude am blauen Dunst aber auch so richtig bekommt und der Genuss sogar noch vergrößert wird, sei dieses vergnügliche Bregier jedem Zigarrenraucher ans Herz gelegt. Hier erfährt der Leser, was er genießt, woher der Tabak kommt und wie er verarbeitet wurde. Weitere Themen sind das notwendig Zubehör und die richtige Behandlung der Zigarre daheim und auf Reisen," berichtet die Inhaltsangabe.
Nach dem Essen sollst du rauchen oder eine Frau gebrauchen. So unanständig wie der Volksmund auch sein mag, so hervorragend ist dieses Buch. Hier erfährt der Leser, unterstützt durch diverse Schwarz - Weiß - Fotos, alles Wissenswertes über das Luxusprodukt Zigarre. Doch, wie die Inhaltsangabe schon sagt: Das Buch bringt nicht nur Fakten, sondern auch amüsante Geschichten - etwa über Reichskanzler Otto von Bismarck während der Friedensverhandlungen mit Frankreich 1871, als er darauf bestand, zur Entspannung eine Zigarre rauchen zu dürfen.
Angesichts der Diskussion über das Rauchen in der Öffentlichkeit ist das Buch eine charmante Werbung für den blauen Dunst.

Die "Informationen zur politischen Bildung" werden von der Bundeszentrale für politische Bildung, Berliner Freiheit 7, 53111 Bonn herausgegeben.
Die Nummer 198 kam 1997 als überarbeitete Neuauflage heraus. Ihr Thema: "Die Volksrepublik China". Auf 58 Seiten beschäftigen sich Autoren wie Sebastian Heilmann, Jürgen Faulenbach und Brunhild Staiger mit dem ehemaligen "Reich der Mitte".
Ein kleiner Überblick über die chinesische Geschichte, den Staatsaufbau und das Regierungssystem, die Wirtschaftspolitik sowie die Gesellschaftspolitik werden hier thematisiert. Kartenmaterial, Fotos und Texte ergänzen einander. Tibet? Hongkong? Macao? Taiwan? Sport? Kultur (= Film, Literatur, Musik, Theater)? Presse? Umweltpolitik? Heikle Themen werden gar nicht erst angesprochen. Auch die Biographien (Tschiang Kaischek, Mao Tsetung, Hua Guofeng) fehlen gleichermaßen.
Mir persönlich ist dieses Heft viel zu oberflächlich. Die Ausführungen sind zwar sachlich - neutral, aber nicht sehr tiefgehend. Wann ist was passiert? Wer steht für welche politische Linie? Es gibt einfach zu viel, was fehlt.

Die Nummer 238 stammt aus dem 1. Quartal 1993. Sie heißt "Der Islam im Nahen Osten". Die Manuskripte stammen von Hannegret Homberg, Horst Pötzsch, Carola Schüller und Prof. Dr. Udo Steinbach. Inhaltlich beschäftigen sich die Autoren mit Geschichte und Theologie des Islams, regional mit der Türkei, der Islamischen Republik Iran und der arabischen Halbinsel. Das Heft ist genau 40 Seiten stark.
Für meinen persönlichen Geschmack ist dies eine der schlechtesten Informationen, die ich kenne. Der Libanon mit seinen religiösen Spannungen ist völlig ausgeklammert. Den Konflikt in Israel gibt es nicht. Was die arabische Halbinsel anbelangt, erfolgt eine zu einfachr Verquickung von Öl und Religion. Es wird nie so richtig klar, woher die antiwestliche Stimmung unter den arabischen Moslems kommt. Liegt es vielleicht am Kolonialismus, der Nordafrika und Teile Arabiens unter europäische Kontrolle brachte? Ich habe keine Ahnung. Es fehlt jegliche gründliche und dennoch leicht verständliche Analyse. Gerade bei der Türkei wäre dies aber wichtig und interessant gewesen. Es fehlt ein Überblick über die schleichende Islamisierung des Landes. Die hier enthaltenen Ausführungen hätten ruhig detaillierter sein dürfen.

Die Nummer 235 stammt aus dem 2. Quartal 1992. Sie beschäftigt sich mit dem Thema "Die Sowjetunion 1917 - 1953". Prof. Dr. Alexander Fischer, Hannegret Homberg, Prof. Dr. Hans Lemberg und Dr. Mechthild Lindemann sind nur einige der Autoren, die hier mitwirken. Ihre Themen? Die Revolution 1917, der Bürgerkrieg sowie die Regierungsphasen von Lenin und Stalin.
Die "Informationen" liefern einen guten Überblick über die Anfangstage der Sowjetunion. Viele historische Fotos ergänzen die Texte. Wer sich für europäische Zeitgeschichte interessiert, erhält hier zwar einen oberflächlichen, aber trotzdem informativen Überblick.

Die Hauptniederlassung der Nationalbank hat ihren SItz in Essen. Nationalbank AG, Theaterplatz 8, 45127 Essen, Telefon: 0201 - 81150 lautet die Anschrift, um genau zu sein. Ich habe mir dort den Geschäftsbericht 2006 kostenlos besorgt. Und die Nachricht, dass man bei der Nationalbank kostenlos einen Geschäftsbericht erhalten kann, auch wenn man nur ein Otto - Normalbürger ist, ist für mich die zentrale Nachricht.
Ich werde nun hier nicht die Daten des Geschäftsberichts wiedergeben. Dafür sind sie zu alt. Und an dem Geschäftsbericht 2006 ist auch nur erwähnenswert, dass er eine Beilage enthält. Sie trägt den Titel "Zurück zur internationalen Spitzen-Bildungsqualität und neue Eliten" und stammt aus der Serie "An Rhein und Ruhr". Diese Broschüre aus Recyclingpapier und im Aussehen eines linierten Schulheftes macht sich ein paar Gedanken darüber, wie wichtig Bildung als Standortfaktor ist. Auf sehr wissenschaftliche Weise werden hier Sachen benannt, die eigentlich selbstverständlich sein sollten - oder? Da wird sich jeder Leser schon eine eigene Meinung bilden können.

Duisburger Hafen AG, Alte Ruhrorter Straße 42 - 52, 47119 Duisburg, Telefon: 0203 - 8031. So lautet die Anschrift, unter der die Betreibergesellschaft des Duisburger Hafens erreichbar ist. Dort ist auch der Geschäftsbericht 2006 kostenlos erhältlich. Da bald die Zahlen des Jahres 2007 veröffentlicht werden, verzichte ich hier darauf, den Geschäftsbericht aus dem Jahre 2006 irgendwie vorzustellen. Wichtig ist für mich die Aussage: Wer sich für die Geschäftsdaten des Unternehmens interessiert, kann sie dort problemlos erhalten
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Die "Umwelterklärung 2007 mit Umweltbilanzzahlen 2005 und 2006" und der "Geschäftsbericht 2006 Gelsenwasser - Konzern" sind bei der Gelsenwasser AG, Willy - Brandt - Allee 26, 45891 Gelsenkirchen kostenlos erhältlich. Aufgrund der zeitlichen Distanz werde ich nun nicht die wirtschaftlichen Daten wiedergeben. Wichtig sind mir persönlich ganz andere Sachen. Zum einen geht es mir darum, dass auch wir Normalbürger erfahren dürfen, wie die wirtschaftliche Situation des Unternehmens aussieht. Außerdem erfährt der Leser so, wie kommunale Gas- und Wasserversorgung auch aussehen kann.
Wer sich also für kommunale Infrastrukturpolitik interessiert und einen Geschäftsbericht lesen kann, sollte sich diesen besorgen.
Stadtwerke Oberhausen AG, Max - Eyth - Straße 62, 46149 Oberhausen, Postfach 101540 46015 Oberhausen - unter dieser Anschrift erhielt ich kostenlos den Geschäftsbericht für das Jahr 2004. Ich habe nun nicht nachgefragt, ob es auch Geschäftsberichte für die Jahre 2005ff gibt. Es ist mir aber auch egal. Wer wissen möchte, wie kommunale Infrastrukturpolitik aussehen könnte, kann sich gerne den aktuellen Geschäftsbericht besorgen.
Allian Gruppe, Königinstraße 28, 80802 München, Telefon: 089 - 380000 - dort habe ich den sehr umfangreichen Geschäftsbericht 2006 erhalten. Das Werk ist 252 Seiten stark und aufgrund seiner fachspezifischen Ausrichtung eigentlich nur für Fachleute interessant. Warum ich dann über dieses umfangreiche Zahlenwerk schreibe? Ganz einfach. Wer sich für Wirtschaftsthemen interessiert und wissen möchte, wie ein einzelnes Unternehmen aufgestellt ist, kann sie - beispielsweise - einen solchen Geschäftsbericht besorgen. Er ist kostenlos unter der oben angegebenen Anschrift erhältlich.

Die Reihe `Kontrovers' dient der Urteilsbildung vor allem der jüngeren politisch interessierten Bürger. Verfasser und Herausgeber sind bemüht, durch die Auswahl der Texte ein möglichste faires Bild der einzelnen Standpunkte und des allgemeinen Diskussionsstandes zum Thema zu geben. Sie sind sich bewusst, dass eine neutrale und objektive Darstellung kontroverser Sachverhalte nur annäherungsweise erreichbar ist," berichtet die Bundeszentrale für politische Bildung, deren Anschrift Berliner Freiheit 7, 53111 Bonn lautet.
Das Buch "Soziale Sicherung" stammt aus dem Jahre 1994 und wurde von Wolfgang Beywl geschrieben. Das Buch beschreibt, wie sich der Sozialstaat im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte. Welche unterschiedliche Konzeptionen stießen dabei aufeinander? Beywl, damals am Seminar für Sozialwissenschaften an der Universität Köln beschäftigt, versucht auf eine Antwort auf die Frage, wie der Sozialstaat der Zukunft aussieht.
Texte, Karikaturen und Schaubilder kommen hier zum Einsatz. Ich habe keine Ahnung, wie aktuell die hier veröffentlichten Zahlen und Fakten sind. Es ist mir aber auch egal. Wichtig ist mir die Aussage: Wer sich für politische Themen interessiert, erhält auf Bestellung Bücher und andere Schriften bei der Bundeszentrale. Wie die Lieferbedingungen aussehen, kann bei der Bundeszentrale erfragt werden.

Sal. Oppenheim jr & Cie., Unter Sachsenhausen 4, 50667 Köln ist eine übe 200 Jahre alte Privatbank. Interessant an dieser Bank ist, dass sie einen Geschäftsbericht herausgibt, der - auf Anfrage - auch an Privatpersonen abgegeben wird. Woher ich das weiß? Ich habe den Geschäftsbericht 2006 erhalten; auf Grund der zeitlichen Distanz verzichte ich hier darauf, auf die Geschäftsdaten einzugehen. Wer also an Daten über die Bank interessiert ist, sollte also Kontakt zu ihr aufnehmen.

Das "Friedrich - Loeffler - Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit" ist in Greifswald angesiedelt. Aus reiner Neugierde habe ich mir den Jahresbericht 2005 besorgt. Ich wollte doch tatsächlich wissen, was sich hinter diesem langen und umständlichen Namen verbirgt.
Und tatsächlich: Auf genau 12 Seiten erhalte ich eine kurze, knappe Übersicht über Aufbau und Aufgaben des Instituts. Die übrigen 229 Seiten beschäftigen sich mit den Forschungsprojekten des Instituts. Hier ist so viel Fachchinesisch enthalten, dass ich sehr schnell nicht mehr verstehe, worum es hier eigentlich geht. Unter inhaltlichen Gesichtspunkten werden die Ausführungen sicher in Ordnung sein. Ich merke sehr schnell, dass ich nicht zur Zielgruppe des Jahresberichts, nämlich der tiermedizinischen Fachöffentlichkeit, gehöre. Daher lege ich die Broschüre ganz schnell beiseite.
Wer trotzdem an Informationen über das bundeseigene Institut interessiert ist, kann sich an das Friedrich - Loeffler - Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Boddenblick 5a, 17493 Greifswald wenden.
 

Siegfried Kienzle / Otto C. A. zur Nedden (Hrsg.): Reclams Schauspielführer; Verlag Philipp Reclam jr. Stuttgart 2001; ISBN: 3 - 15 - 010483 - 1; 1115 Seiten

"Zweieinhalb Jahrtausende dramatischer Kunst fasst Reclams Schauspielführer in Inhaltsdarstellungen der Werke, in knappen literaturgeschichtlichen Charakteristiken und mit Informationen über Leben und Schaffen der Autoren zusammen," berichtet die Inhaltsangabe.
Und tatsächlich: Die Klassiker sind hier genauso vertreten wie die Moderne. Als Leser lerne ich also Sophokles und Euripides genauso kennen wie Hans Sachs, Friedrich von Schiller, August Strindberg, Gerhart Hauptmann und Bertolt Brecht, um nur einige der hier vertretenen Literaten zu nennen.

Wie die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel verspricht, stellt das Buch die Theaterautoren mit ihrem Lebenslauf, ihrer literaturwissenschaftlichen Bedeutung und ihren wichtigsten Werken vor. Diverse Fotos lockern die Texte auf. Man muss schon sehr an Schauspiel und Theater interessiert sein, um dieses Buch zu lesen. Für den Anfänger und Laien, der einen überblick über die Theaterliteratur erhalten möchte, ist dieses Buch einfach zu fachspezifisch. Ein gewisses Grundverständnis und tiefer gehendes Interesse für das Theater muss beim Leser schon vorhanden sein, um dieses umfangreiche, detaillierte, sachkundige und dennoch gut verständliche Buch zu lesen.

Die Adresse der Stadtwerke Essen AG lautet Rüttenscheider Straße 27 - 37, 45128 Essen. Ihre Großkundenanschrift lautet 45117 Essen. Ich erwähne diese Anschrift nicht ohne Grund. Das Buch "Geschäftsbericht 2006 und das große Lexikon der Stadtwerke Essen AG" ist eine interessante Veröffentlichung, die dort kostenlos erhältlich ist.
Das Buch ist 194 Seiten stark. Die letzten 4 Seite6n bieten einen kurzen Überblick über die Geschichte des Unternehmens. Die Seiten 145 bis 189 bieten den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2006. Die Seiten 9 bis 144 sind der interessanteste Teil des Buches. Von A bis Z, von Abblasleitung bis Zwischenstufe bieten sie ein Lexikon, in dem alle Fachbegriffe der Stadtwerke erklärt werden. Kurz, knapp, sachlich und doch leicht verständlich werden die Begriffe hier erklärt. Sehr umfangreich ist dieser Lexikonteil. Viele Begriffe werden hier erklärt. Auf jeder Seite gibt es auch ein farbiges Foto, das die Produkte der Stadtwerke illustriert.
Für mich ist diese Form der Selbstpräsentation neu, aber auch ansprechend. Wer etwas von Technik versteht und sich für unsere Energie- und Wasserversorgung interessiert, dem sei dieser Geschäftsbericht empfohlen.

Das Buch "Klöckner & Co multi metal distribution milestones 1906 - 2006" ist kostenlos bei der Klöckner & Co. AG, Postfach 100851, 47008 Duisburg erhältlich. Das Jubiläumsbuch ist zum 100. Geburtstag des Duisburger Unternehmens erschienen.
Unterstützt duch ein modernes Layout und viele (auch historische) Fotos und Zeichnungen berichtet das Buch manchmal etwas oberflächlich über die ersten 100 Jahre des Metalldistributors. In einem eigenen Kapitel geht das Buch auf die Gegenwart und Zukunftsplanungen des Unternehmens ein. Außerdem berichten einige Personen, die bei Klöckner an verantwortlicher, leitender Position beschäftigt sind, von ihrer Arbeit.
Wer sich für Wirtschaftsgeschichte interessiert, dem sei dieses Buch durchaus empfohlen. Was für meinen persönlichen Geschmack allerdings fehlt, ist der Lokalbezug zu Duisburg. Ein deutliches Bekenntnis des Unternehmens zu seinem Standort am westlichen Rand des Ruhrgebiets hätte der Stadt bestimmt gut getan.

"Museum" heißt eine Reihe von Museumsführer, die im Westermann Verlag Braunschweig erscheint. (Ich hoffe zumindest, dass diese Schriftenreihe noch nicht eingestellt ist!). Die Ausgabe vom November 1990 beschreibt für 10,- DM "Haus Rottels Neuss".
"Mit Haus Rottels erhielt das Clemens-Sels-Museum Neuss 1989 eine neue Abteilung für die Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und die Vermittlung biedermeierlich-bürgerlicher Wohnkultur. Das um 1830 errichtete dreigeschossige Wohnhaus, benannt nach einer von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Neuss ansässigen Familie, war vom Abbruch bedroht. Die Jubiläumsstiftung der Stadtsparkasse erwarb es, setzte es instand und überlieb es der Stadt zur Nutzung durch das Clemens-Sels-Museum," berichtet die Inhaltsangabe.
Ergänzt durch viele farbige und Schwarz-Weiß-Fotos beschreiben Autoren wie Max Tauch, Angelika Steinmetz und Susanne Conzen das Gebäude, seine Geschichte und seine Ausstellung.
Warum ich auf dieses Heft verweise? Mal davon abgesehen, dass diese Schriftenreihe auch das Museum der deutschen Binnenschifffahrt und das Wilhelm - Lehmbruck - Museum beschreibt, also Duisburger Bezüge aufweist - Haus Rottels ist auf jeden Fall ein Reiseziel in Neuss, das einen Besuch lohnt.

"Aufbruch statt Abbruch - Industriedenkmalpflege in Nordrhein - Westfalen"
heißt eine Broschüre, die beim Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein - Westfalen erschienen ist. Die Broschüre ist 104 Seiten stark und noch zu Zeiten der alten rot - grünen Landesregierung erschienen. Die Broschüre beschreibt die Industriemuseen der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen, das Weltkulturerbe Zollverein in Essen, Landmarken und viele andere industriegeschichtlich interessante Orte in Nordrhein - Westfalen.
Das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop, die Zeche Zollern II / IV in Dortmund und die Textilfabrik Brüggelmann in Ratingen kommen hier genauso vor wie der Landschaftspark Duisburg - Nord.
Wer eine Alternative zum traditionellen Kunstbetrieb sucht, wird hier bestimmt schnell fündig. Industriedenkmäler bieten nicht nur einen Blick in die Geschichte, sondern oft genug auch ein Ausflugsziel für die Familie. Oft genug bieten die Industriemuseen viel Platz für die Kinder, um sich auszutoben. Die Großväter können hier der nachwachsenden Generation berichten, wie hart und schmutzig die Arbeit früher war. Wer also im Sommer eine Abwechslung für den Wochenendausflug sucht, wird hier schnell fündig.

Die Postanschrift der Bayerischen Motoren-Werke AG (BMW) lautet 80788 München. Dort habe ich den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2006 erhalten. Das Werk enthält sowohl einen unternehmerischen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2006 sowie einen Geschäftsbericht für eben dieses Jahr, ist also formal zweigeteilt. Da die Zahlen aus der zeitlichen Distanz heraus unwichtig und uninteressant sind, erspare ich es mir, sie hier wiederzugeben. Wichtig ist für mich eher, dass es dieses Zahlenwerk in gedruckter Form gibt und auch von uns "kleinen Leuten" kostenlos bezogen werden kann.

Das Buch "Western European Union A european journey
ist kostenlos beim Generalsekretariat der Westeuropäischen Union in Brüssel (Belgien) erhältlich. Ergänzt durch viele englischsprachige Texte bietet das Buch eine schlaglichtartige Zeitreise durch die Geschichte der WEU. Die Fotos sind alle in schwarz - weiß, vermitteln so etwas wie einen historischen Charme.
"Na und? Was interessiert mich das Buch? Die WEU spielt in unserem täglichen Leben praktisch keine Bedeutung," könnte man nun sagen. Stimmt wohl. Warum ich dann ddas Buch vorstelle? Ganz einfach. Wer sich für Europa und seine Institutionen interessiert, der sollte ich auch mit der Westeuropäischen Union beschäftigen.

Gisela und Hedi Allkemper: Das Kochbuch aus dem Ruhrgebiet; Verlag Wolfgang Hölker 1976; 128 Seiten; ISBN: 3 - 88117 - 000 - 6
Was Rindfleischsuppe, Kartoffelsalat, Panhas oder Himmel und Erde (das berühmt - berüchtigte "Himmel un Ääd") ist, das braucht man dem Kenner der regionalen Küche wohl nicht beschreiben. Doch auch unbekannte Gerichte wie Taubensuppe, Kaninchen - Leberwurst oder Fischgulasch sind hier vertreten.
Das Buch versprüht einen historischen Charme. Was nicht nur daran liegt, das die Gerichte aus einer Zeit zu stammen scheinen, in der noch selbst geschlachtet wurde. Das Buch ist eine reine Rezeptesammlung. Auf optische Schnörkel wurde also bewusst verzichtet. Es gibt weder Fotos noch eine farbige Seitengestaltung. Die Rezepte sind gute Hausmannskost und sehen aus, als seien sie gut und vor allem leicht zuzubereiten.
Ob die Rezepte wirklich für die Gastronomie geeignet sind, vermag der hauptberufliche Koch natürlich besser zu beurteilen als ich. Mir persönlich fiel das Buch aus einem anderen Grund auf. Hier bekomme ich Alternativen zu der schnellen Küche, den fremdländischen Gerichten, Tiefkühlkost und der neuen Küche ("Nouvelle cuisine"), die mir der in der regionalen Gastronomie fehlen. Warum wird in der regionalen Ruhrgebietsgastronomie nicht mehr auf die Herkunft und Frische der Lebensmittel geachtet? Ich möchte nun nicht die ostasiatische, türkische oder süd- und südosteuropäische Küche herabwürdigen. Mir geht es darum, die heimische Küche aufzuwerten und wieder salonfähig zu machen. Wo ist der Gastronom, der sich traut, Gerichte vom Niederrhein und aus dem Ruhrgebiet in den Vordergrund zu stellen, also quasi zu den eigenen Wurzeln zurückzukehren?

Sybil Gräfin Schönfeldt: Feinschliff Ein Knigge für die nächste Generation; Rowohlt Verlag Berlin 2001; 160 Seiten; ISBN: 3 - 87134 - 424 - 9
"Jedes Kind weiß, was schlechtes Benehmen ist. Aber wie sieht das gute Benehmen aus? Gibt es überhaupt noch Benimmregeln für Kinder und Jugendliche? Und warum sollten sie diese überhaupt befolgen," fragt der Text auf dem hinteren Buchdeckel. Das Buch selbst beschäftigt sich mit Themen wie dem Sinn von Konventionen, Begrüßungsregeln, Tischsitten, körperbezogenen Sitten und Gebräuchen, verbaler Kommunikation und dem Benehmen in der Öffentlichkeit.
Sehr verstandes- und einsichtsorientiert beschreibt die Gräfin die vorgestellten Benimmregeln. Auf den ersten Blick erscheinen sie plausibel. Es wird schnell klar, daß uns ein gutes Benehmen das Leben erleichtert. Die Frage, ob sich die Regeln auch tatsächlich alle durchsetzen lassen, ist aber durchaus berechtigt. Hier sei das Beispiel des Kaugummikauens genannt. Glaubt man der Gräfin Schönfeldt, ist es unhöflich, weil scheußlich aussehend, Kaugummis in der Öffentlichkeit zu kauen. Wie viele Menschen (auch Erwachsene) kauen aber tatsächlich Kaugummi? Wie viele Jugendliche zerstören laut Kaugummiblasen?
Der Text ist leicht verständlich und locker geschrieben. Doch Vorsicht! Wer hier formale Vorschriften erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Ich bekomme also (beispielsweise) nicht gesagt, ob man Spaghetti mit Löffel und Gabel, nur mit der Gabel oder sonstwie ißt (nur zur Information: "Sie werden nicht geschnitten, sondern am inneren Tellerrand mit der Gabel aufgewickelt. In Deutschland wird dafür auch ein Löffel zur Hilfe genommen," berichtet Wikipedia, die Internetenzyklopädie.) Gräfin Schönfeldt orientiert sich eher am Kant`schen Imperativ - benimm dich so, wie sich andere Leute dir gegenüber benehmen sollen. Ich bin gespannt, wann wieder die Generation heranwächst, bei der Punkte wie Freundlichkeit und Höflichkeit und nicht Egozentrismus und Rücksichtslosigkeit an der Tagesordnung ist.