Ralf Piorr (Hrsg.): Der Pott
ist rund Das Lexikon des Revier-Fußballs Band 1: Die Chronik
1945 bis 2005; Klartext-Verlag Essen 2005; 414 Seiten; ISBN:
3-89861-358-5
Ralf Piorr (Hrsg.): Der Pott ist rund Das Lexikon des
Revier-Fußballs Band 2: Die Vereine; Klartext-Verlag Essen 2006;
350 Seiten; ISBN: 3-89861-356-9
"Das Ruhrgebiet ist die größte und wichtigste Fußball-Landschaft
Deutschlands. Die Dichte von Vereinen, Plätzen und Stadien sucht
bundesweit ihresgleichen. Zwischen der A 2 und der A 40 reihen
sich die fast sagenumwobenen Orte aneinander. Die vorliegende
Chronik dokumentiert 60 Jahre Fußballgeschichte im Revier,"
berichtet die Inhaltsangabe.
Wer sich für Fußball interessiert, der wird hier voll auf seine
Kosten kommen. Es gibt Tabellen, Fotos, Kurzberichte - was hier
nicht aufgeführt ist, ist nicht berichtenswert. Die Spielfreunde
Hamborn 07 sind hier genauso vertreten wie der Duisburger
Spielverein, Eintracht Duisburg 48 und (wen wundert`s?) der MSV.
Selbst unbekannte Mannschaften wie der FC 96 Recklinghausen, der
VfL Reese 08, SG Castrop-Rauxel oder der ETB Schwarz-Weiß Essen
sind vertreten. Ganz egal, ob man in Erinnerungen schwelgen will
oder Informationen sucht - für den Fußball - Fan lohnt sich auf
jeden Fall ein Griff zu dem Buch.
Da der Informationsgehalt im Vordergrund steht, wird der
Eindruck einer Hochglanzbroschüre vermieden. Die Texte sind gut
und umfangreich recherchiert und ansprechend illustriert. Die
Oberliga kommt genauso vor wie die Bundesligen. Natürlich werden
hier nur die spektakulären, dramatischen und erfolgreichen
Augenblicke angesprochen. Warum sind ehemals erfolgreiche
Vereine (wie etwa Rot-Weiß Essen) abgestiegen und in der
Versenkung verschwunden? Sportlicher und wirtschaftlicher
Misserfolg wird (leider) klaglos hingenommen; Es macht Spaß, die
beiden Bücher zu lesen.
Thomas Rink / Christian Riemann: Das Ruhrgebiet
Schimpfwörterbuch Massig schäbige Wörter; Verlag Michaela
Naumann Niedderau 1992; 80 Seiten; ISBN: 3-924490-29-5
"Wissen Sie, wer ein Flabes ist? Haben Sie schon mal von einem
Heiopei gehört? Aber den Peias kennen Sie doch? Wat? Nich? Nie
gehört? Leck mich inne Täsch! Dann gucken Se ma in dat Buch
hier," lädt die Inhaltsangabe den Leser zum Schmökern ein.
Die Quasselstrippe kommt in dem Buch genauso vor wie die
Zimtzicke, der Pflaumenaugust und die Labertasche. Das
vergnügliche (Wörter-)Buch ist schnell gelesen; es fehlt
eigentlich nur noch ein vergnüglicher Teil, in dem kleine
Geschichten ein Wort beschreiben und erklären...
"Ruhrgebiet", "Rheinland" und "Münsterland" heißen
Broschüren, die das Europäische Gartennetzwerk (Kontaktadresse:
Stiftung Schloss Dyck, Zetrum für Gartenkunst und
Landschaftskultur, 41363 Jüchen, Telefon: 02182-8240)
herausgibt. Auf Deutsch, Französisch und Englisch werden hier
Ausflugsziele wie die Museumsinsel Hombroich, der Schloßpark
Dyck, die Villa Hügel, DIe Zeche Zollverein, der Grugapark, der
Garten der Erinnerung am Duisburger Innenhafen und der
Landschaftspark Duisburg - Nord beschrieben, um nur einige
Beispiele zu nennen.
Die Gärten werden hier kurz beschrieben und - soweit möglich -
Straßenanschrift, Telefonnummer sowie Internetauftritt genannt.
Fotos ergänzen die Texte. Wer Ausflugsziele für das Wochenende
sucht, der wird hier auf jeden Fall fündig.
Ulrich Wickert: Der nützliche
Freund; 3 CDs 195 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und
Veröffentlichung: Der >Audio<Verlag Freiburg 2008; Sprecher:
Ulrich Wickert, Stephan Benson, Ulrike Johannson; ISBN:
978-3-89813-814-7
"Untersuchungsrichter Ricou ermittelt im Mordfall Leroc: Der
Lobbyist ist dafür verantwortlich, Millionen zu waschen und an
deutsche Politiker zu verteilen. Damit ist Ricou dem größten
Korruptionsfall der deutsch-französischen Geschichte auf der
Spur," berichtet die Inhaltsangabe.
Wickert gilt als Kenner Frankreichs. Dies ist dem Buch deutlich
anzumerken. Wie sonst wäre es erklärlich, dass ein Autor so
liebevoll, so kenntnisreich über ein Thema schreibt, das in der
breiten Öffentlichkeit weitestgehend vergessen ist? Die
Geschichte wird gut erzählt. Hier geht es nicht um gängige
Themen wie Liebe, Haß, Eifersucht und Geld. Hier geht es um
Politik, Macht, Filz und Wirtschaft. Maß muß also schon ein
Faible für diese Art von Polit-Krimi haben, um zu dem Buch zu
greifen.
Ulrich Klausner: Walhalla-Code; Gmeiner - Verlag Meßkirch 2009;
322 Seiten; ISBN: 978-3-8997-808-3
"Berlin, 7. Juni 1942. Auf einer Parkbank in der Nähe der
Siegessäule wird eine Leiche entdeckt. Zunächst deutet alles auf
Selbstmord hin. Doch Kommissar Tom Sydow will nicht so recht
daran glauben. Zumal es sich bei dem Toten um ein "hohes Tier"
der Gestapo handelt. In seiner Obhut befanden sich brisante
Akten des gefürchteten Geheimdienstchefs Reinhard Heydrich, um
deren Besitz ein gnadenloser Wettlauf beginnt," berichtet die
Inhaltsangabe.
Temporeich und rasant ist die Handlung; es ist kaum zu glauben,
daß das Buch die Ereignisse eines einzigen Tages beschreibt. Der
Verlag stuft das Buch als "Kriminalroman" ein; man könnte es
auch getrost als "Action-Thriller" beschreiben. Der Täter und
seine Motive sind schnell bekannt. Als Leser fiebert man also
nur noch dem Ende entgegen und hofft, dass die Helden alle
Gefahr unbeschadet überleben. Das Buch ist spannend genug, um es
in kürzester Zeit zu lesen.
Gerhard Koetter: Von Flözen, Stollen und Schächten im Muttental
Ein Wanderführer durch die Bergbaugeschichte an der Ruhr;
Klartext - Verlag Essen 2007; 64 Seiten; ISBN: 978-3-89861-612-6
"Die Bergbaugeschichte des Ruhrgebiets reicht über 400
Jahre. Die Industrialisierung beruht auf dem Bergbau, dessen
Grundlagen der handliche Führer erläutert. Warum wurde ein
Stollen oder Schacht gerade an einer bestimmten Stelle in die
Erde getrieben? Von wann bis wann war er in Betrieb? Wem gehörte
er? Wie lagen die Kohlenschichten in der Erde? Wie baute man sie
ab? Wie wurde die Kohle transportiert? Wohin wurden sie
verkauft," fragt die Inhaltsangabe.
Eher oberflächlich und stichpunktartig beschreibt das Buch
Ausflugsziele in der Gegend von Witten. Die Muttentalbahn kommt
hier genauso vor wie die Tiefbauzeche Nachtigall, um nur einige
Beispiele zu nennen.
Zumindest das Museum Zeche Nachtigall kenne ich aus eigener
Anschauung. Das Buch ist hübsch und anschaulich geraten; es
beschreibt allerdings ein Ausflugsziel, das doch reichlich
abseits liegt und ein starkes Interesse an der Geschichte des
Bergbaus voraussetzt. Wem dieses Interesse fehlt oder wer
schlecht zu Fuß ist, sollte gar nicht erst zu diesem Buch
greifen.
Robert Laube (Hrsg.): Die Henrichshütte Hattingen Eine große
Geschichte; Selbstverlag Dortmund 1992; 122 Seiten; IBSN:
3-921980-48-8
"Acker und Weide, Hüttenbetrieb und Halde, Mietskaserne und
Gartenstadt - das Ruhrtal bei Hattingen hat sein Gesicht in 150
Jahren Industrialisierung radikal verändert. Stilllegung,
Altlasten, Gewerbe- und Landschaftspark, Industriemuseum - nun
hat der Strukturwandel auch die Henrichshütte erfasst.
Das Buch beschreibt den wirtschaftlichen, sozialen und
ökologischen Wandel zwischen 1850 und 1992. In kurzen, reichlich
bebilderten Kapitel umreißt es die Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft der Hütte und des Hüttengeländes: die Geschichte der
Produktionsanlage, der Produkte und der Arbeit, des Wohnens und
Lebens in der Siedlung, der Landschaft und der Natur, die
Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt auf der Industriebrache
Henrichshütte und die Perspektiven des "Gewerbe- und
Landschaftsparks Henrichshütte"," berichtet die Inhaltsangabe.
Die "kleine Reihe" wird vom Westfälischen Industriemuseum im
Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen - Lippe
herausgegeben. Das vorliegende Buch ist Band 10 dieser Reihe.
Die Geschichte der Henrichshütte und die derzeit dort heimische
Pflanzenwelt sind die zentralen Themen dieses Buches. Das
Industriemuseum wird hier nicht vorgestellt. Gab es das damals
noch nicht? Ich kenne es zwar aus eigener Anschauung, bin aber
nie der Frage nachgegangen, wann es seine Tore erstmals öffnete.
Das Buch ist in der vorliegenden Form allenfalls unter
regionalgeschichtlichen Gesichtspunkten interessant. Wer sich
für das Museum interessiert, sollte dort um Informationen
nachfragen. Das Deutsche Textilmuseum
Krefeld hat hundert Jahre nach seiner Gründung als Abteilung
der höheren Webeschule in Linn sein erstes eigenes Gebäude
bezogen, knapp 50 Jahre nach seiner Abkoppelung aus dem
Schulbereich. Es ist heute ein Kunstmuseum, das Textilien aus
der ganzen Welt sammelt und ausstellt. Wandte es sich am Beginn
vor allem an die Spezialisten, dient es heute jedem
interessierten Laien. In wechselnden Ausstellungen aus eigenem
und fremden Besitz zeigt es das ganze Panorama textiler Kunst,"
berichtet die Inhaltsangabe. "Und weil moderne Museen sich nicht
damit begnügen, ihre Ausstellungsstücke nur vorzuzeigen, sondern
sich zu Informationszentren und Experimentierfeldern neuer Ideen
entwickelt haben, bringt auch "museum" mehr als nur nüchterne
Bestandsaufnahme. Sie erfahren alles über die Entwicklung der
Sammlung. Sie lernen die schönsten Schaustücke und ihre
Geschichte kennen."
"Museum" ist nach eigenen Angaben ein Taschenbuchperiodikum, das
in jeder der monatlichen Ausgaben eine bedeutende Sammlung
vorstellen möchte. Die ISSN lautet 0341-8634. Die Sammlung
erscheint im Westermann-Verlag, Braunschweig.
Die Ausgabe vom Juli 1983 beschäftigt sich mit dem Krefelder
Museum. Carl-Wolfgang Schümann, Gisela Pause-Chang und Brigitte
Majlis sind einige der Autoren dieses Heftes. 128 Seiten ist die
Ausgabe dick. Schwarzweiß- und Farbfotos ergänzen die Texte.
Auch wenn das Heft selbst über 25 Jahre alt ist, dürfte es im
Grunde noch aktuell sein. Schließlich steht nicht so sehr das
Museum und seine Ausstellung im Vordergrund. In einem kurzen
Kapitel erklären die Autoren, wie historische Textilien erhalten
und gepflegt werden. Wie werden Textilien hergestellt? Haben
ihre Muster eine Bedeutung? Fragen wie diese werden hier
gestellt und beantwortet. Man muss schon sehr am Thema Textilien
interessiert sein, um zu dem Buch zu greifen; ansonsten ist es
doch zu fachspezifisch.
Die November 1988 - Ausgabe von "museum" beschäftigt sich mit
dem "Museum Burg Linn Krefeld". Auch 128 Seiten beschäftigen
sich Elisabeth Leonhard, Renate Pirling und Christoph Reichmann
(als Autoren) mit dem Krefelder Ausflugsziel.
"Am südöstlichen Rande von Krefeld liegt die ehemals
kurkölnische Wasserburg Linn, eine der ältesten und
ursprünglichsten Burgen des Niederrheins. Um 1730 entstand in
der Vorburg ein kleines Jagdschloß. In einem Museumsgebäude kann
sich der Besucher über die Geschichte des Niederrheins von der
Steinzeit an informieren. Einen Schwerpunkt bilden die Funde aus
den Ausgrabungen in Krefeld-Gellep, dem antiken Gelduba,
darunter die Grabausstattung eines fränkischen Fürsten.
Eingebettet in die mittelalterliche Anlage des Städtchens Linn
und von einem ausgedehnten Park umgeben, bilden Burg,
Jagdschloss und Museum ein Ensemble," berichtet die
Inhaltsangabe. Der Text wird durch farbige und Schwarzweißfotos
ergänzt.
Auch hier steht das Museum nicht so sehr im Vordergrund; das
Alter des Heftes stört also nicht unbedingt. Das Heft stellt
eher die Geschichte Gelleps und Linns - ausgehend von den
Fundstücken der schon erwähnten Ausgrabungen - in den
Vordergrund und lässt sie noch einmal Revue passieren. Das Heft
eignet sich gut für Freizeitregionalhistoriker, die nicht nur
das Museum, sondern auch die Geschichte des Niederrheins
kennenlernen möchten.
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz
(Hrsg.): Rheinische Kunststätten Heft 499 Neuss am Rhein;
Neusser Druckerei und Verlag 2008; 32 Seiten; ISBN:
978-3-86586-016-1
Caroline Urban heißt die Autorin des Heftes. Sie stellt kurz die
Geschichte von Neuss, vor allem aber touristisch interessante
Orte wie dei katholische Pfarrkirche St. Quirinius, Haus Rottels
und das Obertor vor. Der Leser erhält so einen kurzen, knappen
Überblick über das jeweilige Bauwerk. Die Autorin orientiert
sich dabei eher an geschichtlichen Gesichtspunkten;
Ausflugsziele wie die Langen Foundation bleiben dabei außen vor.
Berücksichtigt man aber, wer Herausgeber des Heftes ist, so ist
diese inhaltliche Ausrichtung aber nicht verwunderlich.
Ich selbst kenne Neuss aus eigener Anschauung; ich bin schon oft
als Besucher dort gewesen. Daher kann ich dem Buch schon
attestieren, dass es einige der wichtigsten Ausflugsziele in
Neuss durchaus ansprechend vorstellt.
Sir Arthur Conan Doyle: Die
vergessene Welt; 6 CD 458 Minuten Gesamtspielzeit (leicht
gekürzte Lesung); Audiobuch-Verlag Freiburg 2008; Sprecher:
Hubertus Gertzen; ISBN: 978-3-89964-311-4; Regie: Matern
Marschall von Bieberstein
"Ob die Öffentlichkeit je diesen Tagebucheintrag des Reporters
Malone wird lesen können? Die Expedition des ebenso
scharfsinnigen wie kampfesmutigen Professors Challenger befindet
sich in aussichtsloser Lage: Auf einem isolierten Hochplateau im
südamerikanischen Dschungel hat eine urzeitliche Welt des
Schreckens überlebt," berichtet die Inhaltsangabe.
Auf einem Hochplateau in Südamerika gibt es auch heute noch
Dinosaurier. Um diese simple Idee strickt Doyle einen Klassiker
der phantastischen Literatur.
So spannend die vorliegende Produktion auch sein mag, so leidet
sie doch unter dem großen Manko so vieler Lesungen: Auf Dauer
ist es ermüdend, ein und derselben Stimme zu lauschen. Das
literarische Material hätte es verdient, zu einem Hörspiel
umgeschrieben zu werden.
Jacques Berndorf: Eifel-Gold; 8 CD 9:35 Minuten Gesamtspielzeit;
Produktion und Veröffentlichung: TechniSat Ditigal 2008;
Sprecher: Jacques Berndorf; ISBN: 978-3-8368-0161-4
"Baumeister erhält einen anonymen Anruf und findet an der
Landstraße zwei in Säcken gefesselte Geldtransportfahrer. Der
größte Geldraum in der Geschichte der Republik. 18,6 Millionen
sind weg," berichtet die Inhaltsangabe.
Die vorliegende Produktion leider an der Schwäche so vieler
Lesungen: So gut der Inhalt auch sein mag, so langweilig ist es
dennoch, über Stunden hinweg ein und derselben Stimme zu
lauschen. Gelegentliche Musik und der (szenische?) Einsatz von
Hintergrundgeräusche und verschiedenen Sprecherstimmen hätte die
vorliegende Produktion auf jeden Fall aufgewertet.
Ich gestehe: Ich höre das Hörbuch nicht zu Ende. Schon sehr früh
erscheint es mir ratsamer, zu dem Buch zu greifen und es zu
lesen. Das ist bestimmt viel spannender.
Hermann Böken: Die Reihe
Archivbilder Niederkrüchten Alte Bilder erzählen Geschichte;
Sutton-Verlag Erfurt 2000; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-205-2
"Die Grenzgemeinde Niederkrüchten ist in ihrer Geschichte
eng mit den benachbarten Niederlanden verbunden. Die hiesige
Mundart und die Familiennamen bezeugen dies. Mit ihren 15
Ortschaften ist sie eine stark zersiedelte Flächengemeinde mit
einer Größe von 67 Quadratkilometern, im Naturpark Schwalm-Nette
gelegen, mit den beiden Ortszentren Niederkrüchten und Elmpt.
Sowohl baulich als auch wirtschaftlich haben die einzelnen
Dörfer, insbesondere in den letzten 50 Jahren, einen rasanten
Wandel erfahren. Durch die neu geschaffenen Baugebiete dient die
Gemeinde in starkem Maße zur Wohnansiedlung für die benachbarten
Städte Mönchengladbach, Viersen, Krefeld und Düsseldorf,"
berichtet die Inhaltsangabe.
Der Autor stellt hier eine Auswahl von rund 200 historischen
Schwarzweißaufnahmen zusammen. "Dieser Bildband dokumentiert die
Geschichte vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1960er
Jahre," erfahre ich auf dem hinteren Buchdeckel. Dort erfahreich
auch den Anspruch des Buches: "Dieser Band soll dem Leser die
Ortsgeschichte und die Geschichte seiner Menschen näherbringen."
Zuerst wird kurz und bündig die Geschichte Niederkrüchtens
erzählt. Dann folgt, wie gewohnt, der umfangreiche Bildteil.
Auch hier wieder: Es gibt einfach zu viele Klassenfotos u. ä..
So wird das Leben der Menschen, aber nicht der Ort selbst
beschrieben. Mit sachlicher Berichterstattung über lokale und
regionale Geschichte hat dies nichts mehr zu tun. Wen (außer den
Leuten auf den Fotos) interessiert es schon, wer wann welchen
Kindergarten und welche Schule besuchte? Nicht nur, daß solche
Fotos oft gestellt und daher austauschbar wirken. Ihr
Informationsgehalt ist gering. Auch wenn ein solcher Bildband
Erinnerungen wecken darf, so sollte er doch auf einer
sachlich-informativen Ebene bleiben und über das eigentliche
Thema, nämlich die Entwicklung eines bestimmten Ortes, bildlich
informieren. Dies geschieht hier leider viel zu wenig.
Wanderverein Hehler im Verein Niederrhein (Hrsg.): Die Reihe
Archivbilder Schwalmztal Bilder erzählen Geschichte; Sutton
Verlag Erfurt 2005; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-671-6
"Schwalmtal ist eine junge Gemeinde, die 1970 aus den bis dahin
selbständigen Gemeinden Waldniel und Amern entstand. Ihr Name
geht auf das Flüßchen Schwalm zurück. Wie am gesamten
Niederrhein - vor allem im benachbarten Mönchengladbach und
Viersen - war auch in den insgesamt 40 Dörfern und Sektionen,
die zu Schwalmtal gehören, die Textilindustrie bis in die 1960er
Jahre ein blühender Industriezweig," berichtet die
Inhaltsangabe.
Hier sind 220 Bilder zusammengestellt. Sie sollen sowohl die
bauliche Entwicklung des Ortes, aber auch das private und
öffentliche Leben am Niederrhein vorstellen. Formal folgt das
Buch dem Aufbau, wie er durch die Bildbandreihe vorgegeben ist.
Eine kurze Einführung präsentiert die Geschichte Schwalmtals.
Dann folgt der umfangreiche Fototeil.
Inhaltlich ist das Buch zweitgeteilt. Die beiden ersten Kapitel
("Menschen, Straßen, Gebäude" sowie "Landwirtschaft, Handel und
Gewerbe") informieren über die Entwicklung und Geschichte des
Ortes und das Leben am Niederrhein. Die folgenden drei Kapitel
arten dann in Kitsch aus. Dort gibt es Klassenfotos genauso wie
Fotos von kirchlichen Festivitäten. Der Informationsgehalt
dieser Kapitel ist beschränkt. Ich bedauere dies sehr. Als
Leser, der nicht aus Schwalmtal selbst kommt, möchte ich wissen,
wie es in Schwalmtal und damit am Niederrhein früher einmal
aussah. Da sind Klassenfotos doch zu persönlich, zu sehr an die
Menschen (und damit potentiellen Leser) vor Ort gerichtet, als
dass sie für Außenstehende interessant wären.
Thomas Parent: Das Ruhrgebiet
Vom goldenen Mittelalter zur Industriekultur; DuMont - Verlag
Köln 2000; 352 Seiten; ISBN: 3-7701-3159-2
"Europas größter Ballungsraum erhielt sein Gesicht durch 150
Jahre Montanindustrie: als ein unübersehbares Gewirr von Zechen,
Hüttenwerke, Kolonien, Stahlstädten, Kanälen, Eisenbahntrassen,
Halden, Senkungsseen und altem Bauernland.
Nach dem Bedeutungsverlust von Kohl und Stahl werden hochrangige
Industriedenkmäler heute kulturell genutzt, wie die Zechen
Zoller 2/4 in Dortmund und Zollverein 12 in Essen, die
Hochofenwerke von Duisburg - Meiderin und Hattingen, der
Gasometer und die Fabrik "Altenberg Zink" in Oberhausen.
Das Revier bietet aber auch Bedeutendes aus vorindustrieller
Zeit: die Essener Münsterkirche, die Werdener Abteikirche,
gotische Stadtkirchen in Duisburg, Bochum, Dortmund, Hamm, Unna
und Recklinghausen sowie mittelalterliche Dorfkirchen, Burgen
und Wasserschlösser," berichtet die Inhaltsangabe auf dem
hinteren Buchdeckel.
Parent wurde 1949 in Lingen an der Ems geboren. Der Historiker
und Autor verschiedener historischer Fachbücher ist
Stellvertretender Direktor des Westfälischen Industriemuseums in
Dortmund.
In diesem Buch stellt Parent die Geschichte des Ruhrgebiets vor,
aber auch bedeutende Persönlichkeiten der Region. Wesentlich
umfangreicher sind allerdings die Porträts der
Ruhrgebietsstädte. Duisburg kommt hier genauso vor wie
Castrop-Rauxel, Oer-Erkenschwick, Gelsenkirche, Oberhausen und
Recklinghausen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Unterstützt durch gelegentliche Farbfotos und Stadtpläne der
größten Städte entsteht dabei ein ansprechendes Bild der
jeweiligen Städte. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf der
Kultur und den örtlichen Ausflugszielen. Wer tagesaktuelle
Zusatzinformationen sucht, steuert dann das Kapitel
"Reiseinformationen von A bis Z" an; dort sind die Adresse und
Telefonnummern der wichtigsten Touristenattraktionen
aufgelistet.
Hier liegt ein inhaltlich rundes Buch vor. Wer das Ruhrgebiet
von seiner schönen Seite kennenlernen möchte, sollte durchaus zu
diesem Buch greifen. Hannes Hintermeier: Die
Aldi-Welt Nachforschungen im Reich der Discount-Milliardäre;
Wilhelm Goldmann-Verlag München 2000; 256 Seiten; ISBN:
3-442-15063-9
"Hannes Hintermeier leuchtet mit Witz und Ironie hinter die
Kulissen der Discount-Multis und derzeitigem Kult-Phänomen Aldi.
Er lädt ein zu einer Reise in das Reiche der Dauerschnäppchen
und Dumpingpreise und wartet mit erhellenden Reflexionen über
unser Konsumverhalten auf," berichtet die Inhaltsangabe auf dem
hinteren Buchdeckel.
Hintermeier ist Jahrgang 1961. Er studierte Anglistik und
Germanistik in München. Ab 1990 arbeitet er dort als
Literaturkritiker; seit seiner Zeit als Kulturredakteur bei "Die
Woche" in Hamburg (1996 - 1998) arbeitet er in dem Kulturressort
der Münchener Abendzeitung.
Aldi - Nord und Aldi - Süd - die Unternehmen kennen wir von
unseren täglichen Einkäufen. Doch wer steckt hinter dem
Unternehmen? Dass es die Brüder Karl und Theo Albrecht sind die
Unternehmenszentralen in Essen und Mülheim liegen, ist ja noch
in der Öffentlichkeit bekannt.
Da tut ein Buch wie dieses gut. Es vermittelt Informationen aus
der Firmen- und Familiengeschichte in kompakter Form.
Geschäftszahlen gibt es zwar keine, aber ein paar grundsätzliche
und locker formulierte Gedanken zum Wirtschaftsleben. Wer sich
für die Unternehmerfamilie aus dem Ruhrgebiet interessiert, wird
hier zumindest einen Einstieg in das Thema finden.
Stadt Duisburg (Hrsg.): Erlesene Buchschätze Die Sammlung
Historische und Schöne Bücher der Stadtbibliothek; Selbstverlag
Duisburg 2007; 48 Seiten; ISBN: 978-3-89279-634-3
"Die Sammlung vereinigt aktuell insgesamt 3.500 Druckwerke, die
einen Überblick über die Geschichte des Buches seit dem 14.
Jahrhundert und des Buchdruckerhandwerks seit dem 15.
Jahrhundert geben," berichtet Dr. Jan-Pieter Barbian, Leiter der
Stadtbibliothek, im Vorwort. Dort gibt es auch Informationen zur
Geschichte der Sammlung.
Ich kenne die Sammlung nicht aus eigener Anschauung. Diese
Hochglanzbroschüre gibt einen hübschen Einblick in die Welt der
Bücher. Allein schon die Bücher sind sehenswert. Die Texte sind
historische Fachtexte, die zwar leicht verständlich geschrieben
sind, sich im Grunde aber an Buchliebhaber wenden. |