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Buchbesprechungen Gabriella Wollenhaupt Von Andreas Rüdig |
Grappa und die 8 Todsünden |
Museum der
Deutschen Binnenschifffahrt Duisburg |
Anne Ley: Museum
der Deutschen Binnenschifffahrt Duisburg - Ruhrort Führer durch
die Ausstellung; Klartext - Verlag Essen 2002; ISBN 3 - 88474 -
898 - X; 86 Seiten; Preis unbekannt |
Die alte Universität Duisburg
1655 - 1818 |
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Innenhafen Duisburg Entwicklungsgesellschaft - Rathaus Duisburg Gestalt und Geschichte |
Innenhafen Duisburg
Entwicklungsgesellschaft (Hrsg.): 3652 Tage Innenhafen Duisburg;
Gert Wohlfarth Duisburg 2003; IBSN: 3 - 87463 - 3594; 145
Seiten; Preis unbekannt |
Duisburg in den 60er Jahren |
Mercator - Verlag Duisburg 1996;
ISBN 3 - 87643 - 246 - 6; ohne Verfasser- und Preisangabe |
Die alte Universität Duisburg
1655 - 1818 Meiderich ein geschichtlicher Spaziergang Rhein - Ruhr Hafen Duisburg |
Gernot Born / Frank Kopatschek:
Die alte Universität Duisburg 1655 - 1818; Mercator - Verlag
1992; ISBN 3 - 87643 - 177 - X; 96 Seiten; Preis unbekannt "Mit einer großen Feier und allen erdenklichen Ehren wurde 1655 die Universität aus der Taufe gehoben. Duisburg, das 'Ackerbürgerstädchen`, stieg zum angesehenen `DUisburgum doctum` auf. Gernot Born und Frank Kopatschek erzählen die wechselvolle Geschichte der Universität, berichten von ihrer Blütezeit, die schwierigen Jahre der Kriege, Besetzungen und ihrem langsamen Niedergang," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel. Mir persönlich gefällt dieses Buch. In ihm wird Geschichte lebendig. Da lokale Geschichte in Duisburg nicht sehr viel Aufmerksam genießt (zumindest was Themen wie die Universität anbelangt), ist es für mich schon sehr interessant, dieses Buch zu lesen. Sehr lebendig und sehr anschaulich werden die historischen Ereignisse geschildert; man hat sehr schnell den Eindruck, selbst dabei zu sein. Was vermeintlich ein trockenes Thema ist, erwacht hier zu einem neuen Leben. Man muß kein Student gewesen sein, um sich an diesem Buch zu erfreuen. Meidericher Bürgerverein von 1905 (Hrsg.): Meiderich ein geschichtlicher Spaziergang; Selbstverlag Duisburg 2005; 130 Seiten; ohne ISBN und ohne Preisangabe "Der Meidericher Bürgerverein wurde im Jahre 1905 als eine Protestaktion gegen den Zusammenschluß von Meiderich, Ruhrort und Duisburg gegründet. Heute könnte man sagen, er ist aus einer Bürgerinitiative entstanden. Er ist auch eine dauernde Bürgerinitiative geblieben und hat sich immer für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen, der Meidericher Bevölkerung und für die Verschönerungen des Stadtteils Meiderich eingesetzt," berichtet der Text auf dem hinteren Buchdeckel. Der 100. Geburtstag des Bürgervereins war Anlaß genug, um diesen Bildband herauszugeben. Die Geschichte des nördlichen Duisburger Stadtteils, seine wirtschaftliche Entwicklung, Kultur, Freizeit sowie die städtebauliche Entwicklung sind die zentralen Themen des Buches. Ein wenig neugierig bin ich schon, als ich das Buch aufschlage. Ich stamme aus dem Duisburger Süden, und habe daher auch keine genaue Vorstellung davon, was mich hier erwartet. Viele historische Fotos, von der privaten Hochzeitsfotographie bis zum neutrale Gebäudeporträt, ist hier zu sehen. Kurze Texte erklären die Aufnahmen. Die Fotos sind liebevoll ausgewählt; so wird der Charme der guten alten Zeit noch einmal lebendig. Kurze Zeittafeln ergänzen die Bilder und runden den positiven Gesamteindruck ab. Mir persönlich gefällt das Buch. Norbert Schinner / Reinhold Trapp: Rhein - Ruhr Hafen Duisburg; Mercator - Verlag Duisburg 1991; ISBN 3 - 87463 - 171 - 0; 96 Seiten; Preis unbekannt "Duisburger Häfen", "Auf dem Rhein", "Der Hafenmund" und "Der Freihafen" heißen einige der Kapitel dieses Buches. Unterstützt durch viele farbige Fotos berichten die beiden Autoren in deutscher, englischer und französischer Sprache von dem Duisburger Hafen. Mit ist der praktische Nutzen dieses Buches nicht so ganz klar. Der Informationsgehalt der Publikation ist äußerst gering. Das Buch hat eher den Charakter einer zu dick geratenen Imagebroschüre. Ich habe mein Leben lang in Duisburg gelebt. Die Hafenromantik, die hier präsentiert wird, habe ich in Duisburg jedenfalls noch nicht kennengelernt. Ob man ein solches Buch unbedingt kennen muß, sei einmal dahingestellt. Nach einem kurzen Blick hinein lege ich es jedenfalls ganz schnell beiseite. |
Innenhafen Duisburg Entwicklungsgesellschaft - Rathaus Duisburg Gestalt und Geschichte |
Innenhafen Duisburg
Entwicklungsgesellschaft (Hrsg.): 3652 Tage Innenhafen Duisburg;
Gert Wohlfarth Duisburg 2003; IBSN: 3 - 87463 - 3594; 145
Seiten; Preis unbekannt Duisburg, 22. September 2007 - "Dieses Buch über den Duisburger Innenhafen erzählt und zeigt seine noch junge Geschichte und so manche Geschichte dazu. Wenn Sie den Duisburger Innenhafen noch nicht kennen, dann ist dieses Buch eine ganz herzliche Einladung," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel. Ich nehme die Einladung an und greife erst einmal zu dem großformatigen Buch (größer als DIN A4), um es mir anzusehen. Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Ganser und Maren Beuschr steuerten die Texte bei, Werner J. Hannappel die Fotos. Nach einem kurzen Blick in die Geschichte / Vergangenheit beschreibt Gansel sehr genau und detailgetreu, ohne sich in Details zu verlieren, welchen Strukturwandel der Duisburger Innenhafen in den vergangenen 15 Jahren erlebte. Sehr sachlich und doch verständlich, neutral und ohne eine Person über Gebühr in den Vordergrund zu rücken - so könnte man den Text auch charakterisieren. Interviews gibt es am Ende des Buches mir Artur Grzesiek (dem Vorstandsvorsitzenden der Duisburger Stadtsparkasse), Hans Grothe oder Dietmar Cremer und Dieter Unnebrink von der GEBAG. Eher sachlich und werbend, dennoch sehenswert sind die oft doppelseitigen Fotos, die den Innenhafen vorstellen. So sehr sie mir auch gefallen, hinsichtlich einer Sache bin ich unzufrieden: Bei den Fotos fehlt mir eine persönliche Note. Die Gebäude werden zu sehr in den Vordergrund gerückt. Wie lebt, wie arbeitet, wie wohnt und wie feiert man als Duisburger in "seinem" Innenhafen? "Gar nicht," würde ich behaupten, würde ich nur die Fotos sehen. Aber egal. Das ich mein persönlicher Geschmack; ich bin Gott sei Dank nicht Maßstab aller Dinge. Mein persönliches Fazit? Ich liegt gelungene Werbung für den Strukturwandel in Duisburg vor. Joseph Milz: Rathaus Duisburg Gestalt und Geschichte; Walter Braun Verlag Duisburg 1996; ISBN: 3 - 87096 - 090 - 6; 94 Seiten; Preis unbekannt "Von jeher ist das Rathaus der ideelle, oft auch der topographische und repräsentative Mittelpunkt einer Stadt. Für Duisburg, nach den römischen Gründungen eine der ältesten Städte des Rheinlandes, trifft das letztere zumindest nach dem Bau des Rathauses zu, zu dem sich die Repräsentanten der Stadt kurz vor der Jahrhundertwende entschlossen. Wer das Rathaus Duisburg kennt, der liebt es; aber nicht jeder hat die Gelegenheit, es wirklich kennenzulernen. Hier hilft das Buch weiter," verspricht die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel. Die Geschichte der Duisburger Rathäuser, des gegenwärtigen Rathauses und seiner Umgebung sowie seine Architektur sind die Themen des Buches. Wer anders als Joseph Milz, der ehemalige Leiter des kommunalen Duisburger Stadtarchivs, kam als Autor dafür in Frage? Milz schafft es, das Rathaus in Wort und Bild (fast ausschließlich Schwarz - Weiß - Fotos, nur einige wenige Zeichnungen) sehr gründlich, anschaulich, gut verständlich und schnörkellos - sachlich zu beschreiben. Milz gelingt es, jegliche parteipolitische Tagesaktualität aus seinen Ausführungen herauszuhalten und sich auf das Wesentlich, nämlich Architektur und Ausstattung zu konzentrieren. Das Seitenlayout ist großzügig, übersichtig und fast schon schwülstig. Auch wenn der Inhalt des Buches bestimmt noch umfangreiche sein könnte: Ich bin angenehm überrascht von dem vorliegenden Werk. Auch wenn für mich nicht nachvollziehbar ist, warum die Fotos nur in schwarz - weiß sind, kann ich das Buch nur weiterempfehlen. |
Duisburg in den 60er Jahren |
Mercator - Verlag Duisburg 1996;
ISBN 3 - 87643 - 246 - 6; ohne Verfasser- und Preisangabe Das Buch hält, was der Titel verspricht. Ungezählte Schwarz - Weiß - Fotos (samt Unterschriften) und nur wenig anderer Text lassen hier noch einmal Duisburg in seinen Glanztagen erstrahlen. Als wäre es gestern gewesen? Naja, ein wenig übertrieben ist dieser Teil der Überschrift schon. Zum einen zeigen die Fotos überwiegend den Teil der Innenstadt zwischen Rathaus, Friedrich - Wilhelm - Platz und Hauptbahnhof. Attraktionen wie der Zoo, Salvatorkirche, Hafen oder MSV - Stadion kommen hier gar nicht erst vor. So entsteht eigentlich nur ein unvollständiges Bild der Industriestadt am Rhein, zumal auch die persönlichen, privaten Erinnerungen fehlen. Ich selbst bin Jahrgang 1968. Ich habe die Zeit, die hier dokumentiert wird, also gar nicht (bewußt) mitbekommen. Meine persönlichen bewußten Erinnerungen beginnen erst in den `70er Jahren. Daher fehlen mir auch die Bezüge zu den Bildern. Zum Glück bin ich aber nicht Maßstab aller Dinge. Wer sich für Duisburgs Lokalgeschichte interessiert, wird hier sicherlich ein gutes Werk in den Händen halten. (Andreas Rüdig) Norbert Schinner / Falk vom Hofe: Duisburg am Rhein; Mercator - Verlag 1989; ISBN 3 - 87463 - 152 - 4; 120 Seiten Hafen, Zoo, Innenstadt, Universität, Wedau - auf den ersten Blick hat Duisburg viel zu bieten. Unterstützt durch deutsch- und englischsprachige Texte möchten viele bunte Fotos Duisburgs schöne Seiten herausstellen. Was auf den ersten Blick schön anzusehen ist, zeigt aber auch schnell seine Macken auf. Fakten werden hier keine genannt; das Buch ist an Oberflächlichkeit kaum noch zu überbieten. "Liegt hier ein seriöses Buch vor oder ein bezahltes Werbeinstrument vor," frage ich mich spontan beim Lesen und tippe gleichzeitig auf Werbebroschüren in Buchform. Kritik am Buchprogramm des Mercator - Verlages möchte ich nun nicht üben; sie steht mir nicht zu. Ich frage mich aber trotzdem, was mit einer solchen Publikation bezweckt wird. Irgendeinen praktischen Nutzen sehe ich nicht darin. Ein solches Buch kann man bestenfalls als Geburtstags- bzw. Weihnachtsgeschenk weitergeben. Da ich keine Preisangabe auf dem Buchdeckel sehe, habe ich keine Ahnung, wieviel Geld ich fürdas Buch investieren müßte. Ich habe allerdings die Befürchtung, daß selbst 10 Cent zu viel dafür wären. Josef Fellsches: Duisburger Wortschätzchen; Verlag Mayersche Buchhandlung 1995; ISBN 3 - 8751 - 9130 - 7; 122 Seiten; ohne Preisangabe Ergänzt durch Zeichnungen von Johannes Habig hält das Buch, was der Titel verspricht. Der Autor hat hier ein Wörterbuch zusammengestellt, in dem "666 Wörter und Redensarten aus der Duisburger Umgangssprache" enthalten sind, wie es so schön im Vorwort heißt. Ausdrücke, die wohl für das gesamte Ruhrgebiet gebräuchlich sind, wurden gar nicht erst aufgenommen. Das Buch dient der Unterhaltung. Es soll Ausdrücke wie "Muckefuck", "Schwerenöter oder "verknusen" vor dem Aussterben retten. Ob das Buch wirklich konsequent bei der Auswahl der Wörter ist, sei einmal dahingestellt. Von Wörtern wie "Fisemattenten" ist mir bekannt, daß sie auch am Niederrhein bzw. im Ruhrgebiet gebraucht werden. Doch egal. Seinem Anspruch, gute Unterhaltung bieten zu wollen, wird das Buch auf jeden Fall gerecht. Joseph Milz: Duisburg Bilder erzählen Geschichte; Mercator - Verlag Duisburg 1983; ISBN 3 - 87463 - 108 - 7; 80 Seiten; Preis unbekannt Ganz egal, ob es das Duisburger Rathaus (eincl. Burgplatz), Salvatorkirche, Marienkirche, Baerler Windmühlen, Homberger Hebeturm oder die katholische Kirche Mündelheim ist - der ehemalige Leiter des Duisburger Stadtarchivs stellte ein Werk zusammen, das einen guten Überblick über die Geschichte der wichtigsten Bauten Duisburgs bietet. Eine Grundsystematik hält Milz dabei weitestgehend ein: Schlägt man das Buch auf, entdeckt man als Leser auf der linken Seite einen Text und auf der rechten Seite ein dazugehöriges Schwarz - Weiß - Fotos. Da viele Fotos so wirken, als ob sie aus der Steinzeit der Fotographie stammen (oh Gott der Übertreibung, verzeihe mir, vielleicht ist es ja auch nur die Adenauer - Ära), macht das Buch insgesamt einen historischen Eindruck. Es wirkt so, als sei es nicht 1983, sondern schon viel früher herausgegeben werden. Macht aber nichts. Wer sich für Duisburger Lokalgeschichte interessiert, dem sei dieses Buch durchaus anempfohlen. |
Buchbesprechungen von Duisburger Autoren und Büchern über Duisburg - Von Andreas Rüdug |
Duisburg, 19. September 2007 - Die Schutzgöttin Behinderella ist die Ideengeberin und auch einer der Hauptfiguren eines Märchens zum Lesen und Nachdenken, das Karin Regorsek im Herbst 2004 veröffentlichte. "Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel von dem Inhalt erzählen; schließlich soll das Buch ja auch gelesen werden. Ich beschreibe in dem Buch eine besondere Familie über mehrere Generationen hinweg. Letztlich geht es hier um das gleichberechtigte Zusammenleben von den Menschen, von Behinderten und Nichtbehinderten, Frauen und Männern, Fremden und Einheimischen, Kindern und Erwachsenen," so Regorsek. Was ein Plädoyer für die Akzeptanz der Vielfalt der Menschen sein soll, fällt schon rein optisch aus dem Rahmen. In einer Druckerei für sehbehinderte und blinde Menschen - sie heißt Grenzenlos und ist in Erfurt ansässig - hergestellt, ist der Großdruck geschrieben. Außerdem ist der Text einfoliert; das heißt, auch Blinde können den Text lesen, weil er in Punktschrift "übersetzt" wurde. "Mir ist es wichtig, dass gerade auch Blinde und Sehbehinderte den Text lesen können," so Regorsek. Schließlich betrifft es auch sie. Doch es ist nicht nur der Text, der aus dem Rahmen fällt. Auch die Autorin ist ungewöhnlich. "Als meine Mutter noch nicht wusste, dass sie mit mir schwanger war, verordnete ihr eine Ärztin Contergan. Das darin enthaltene Thalidomid führte zu meiner Körperbehinderung," erzählt die junge Frau. Die Einschränkungen sind insbesondere an den Extremitäten sichtbar. Von daher ist es schon eine besondere Leistung, den Text nicht nur zu schreiben, sondern auch in Eigenregie zu veröffentlichen. Hinzu kommt, dass die Rheinhausenerin Mutter zweier gesunder Kinder im schulpflichtigen Alter ist. 1992 schloss Regorsek ihr Studium an der FH Niederrhein / Krefeld als Diplom - Designerin ab. Da schon kurze Zeit später das erste Kind geboren wurde, stand die Familienphase an. "Ich möchte behinderten Menschen Mut machen, ihr Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu gestalten. Nichtbetroffene Kinder möchte ich an die Thematik `Behinderung' heranführen." Ihr Wunsch: Dass auch Leute unterschiedlicher Herkunft respektvoll zusammen leben können. Ob wohl das Lied "Imagine" von John Lennon hier Pate stand? Regorsek nickt lebhaft: "In dem Lied geht es ja auch um ein Leben ohne geistige geistige Grenzen, ein friedliches Zusammenleben und um Gleichberechtigung." Das Buch ist bei der Autorin um Selbstkostenpreis erhältlich.
Hans - Martin Große - Oetringhaus:
Wird Feuer ausbrechen? Dokumentarischer Roman über einen
Schüleraufstand in Südafrika; |