Gemischte Werke  2008

"Indianer kennen keinen Schmerz!" Richtig? Jungen bekommen es zumindest so gesagt. "Jamma nicht" (= "Jammere nicht") heißt die CD von Nena, die ich mir in der Duisburger Stadtbücherei ausleihe.

"99 Luftballons" und "Wunder geschehen" sind Lieder, die ich von Nena kenne. Da bin ich schon gespannt, wie die vorliegende CD denn so ist. Und bin - zumindest was die ersten Lieder anbelangt - reichlich enttäuscht. Elf Lieder sind auf der CD enthalten. Keines der Lieder kannte ich vorher. Und ich glaube auch nicht, dass ich mir die CD noch einmal anhören möchte. Inhaltlich sind die Lieder für meinen Geschmack zu oberflächlich und nichtssagend, wenn nicht sogar banal. Auch musikalisch gewinnt die CD erst zum Ende hin Niveau.
Ich bin nie ein Fan von Nena gewesen, kann aber auch nicht behaupten, dass sie und ihre Musik überhaupt nicht mochte. Da ich die Regenbogenpresse nur am Rande mitbekomme, bin ich über ihr Privatleben nicht sonderlich informiert. Als ich zu der CD greife, interessiert mich die Musik, für die Nena so steht. Natürlich werde ich mir noch ein paar andere CD`s von Nena besorgen. Schließlich möchte ich ihre Musik besser kennenlernen. Von daher werde ich jetzt auch kein abschließendes Urteil über ihre Musik fällen. Ich bin schon gespannt, was mich da erwarten wird. "Wunder geschehen" singt Nena in einem ihrer Lieder. Ich hoffe auch, dass Wunder geschehen und ihre anderen CD`s besser sein werden.

Wer morgens Kaviar zum Frühstück ißt und abends in Champagner badet, kann bestimmt als reicht gelten. "Luxus" heißt die CD von Herbert Grönemeyer
Es ist ein Mittwochabend, als ich Zeit und Muße habe. Also ergreife ich die Gelegenheit beim Schopfe, lege die CD in den Kassettenrekorder und schmeiße den Apparat an. Das Ergebnis? Musik und Stimme wirken so monoton und gleichförmig, dass ich schon kurze Zeit später geistig weggetreten bin. Nicht, dass der Tag besonders ereignisreich oder anstrengend gewesen wäre; es liegt an dem eintönigen Hintergrundgedudel, dass meine Gedanken abschweifen. Auch wenn ein Liedheftchen beigefügt ist, schaffe ich es nicht, es zur Hand zu nehmen.  Zu lustlos bin ich dafür.
Die Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1990 und wurden bei EMI Electrola aufgenommen. Hat es die LP überhaupt bis in die Hitparaden geschafft?
Ich kann mich nicht daran erinnern. Was eigentlich kein gutes Zeichen ist. Schließlich erinnern wir uns ja immer gerne an gute und erfolgreiche Musik. SO bin ich eigentlich ganz froh, als die Kassette endlich zu Ende ist. Der einzige Grund, warum ich mir eine solche Kassette anhöre, ist, um herauszufinden, welche Musik mir persönlich gefällt und um Vergleichsmöglichkeiten zu haben - was den einzelnen Sänger und seine Veröffentlichungen, aber auch verschiedene Sänger untereinander anbelangt. So wird diese Kassette als Vergleichsmaßstab dienen können, wie Grönemeyer im Bereich "unterer Durchschnitt" wirkt. So gesehen hat sich das Hören dann doch wieder gelohnt.

Wer für eine lange Weile immer dasselbe erlebt, empfindet Langeweile. "bleibt alles anders" heißt die CD von Herbert Grönemeyer, die ich mir in der Duisburger Stadtbücherei entliehen habe.
Soweit ich es der CD - Hülle entnehmen kann, stammt die CD aus dem Jahre 1998. 11 Titel sind hier enthalten. Soweit ich es behalten habe, war keiner von ihnen in den Charts erfolgreich.
Unabhängig vom kommerziellen Erfolg gefällt mir persönlich die CD. Es ist guter deutschsprachiger Rock. Es ist Musik a la Grönemeyer. Da sich die Musik (leider) etwas gleichförmig anhört, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich in einer Woche noch daran erinnern werde. Mich persönlich stört das nicht. Die CD bietet mir gute Unterhaltung.
Ich höre die Musik an einem Dienstagabend. Das Tagewerk ist vollbracht. Die Zeit der Entspannung ist gekommen. Das Fernsehprogramm ist langweilig - eine gute Gelegenheit, die CD in den CD-Spieler zu schieben und den Apparat anzuwerfen. Für rund 50 Minuten kann ich mich der Musik hingeben. Welches Lied mir persönlich besonders gefällt? Ganz einfach: Es ist die Nummer 10 und heißt "Reines Herz". Mir persönlich gefällt die Musik. Mir gefällt der Text, der sich mit Themen wie Rücksichtslosigkeit, Egoismus und Härte auseinandersetzt. Aber bitte - das ist mein ganz persönlicher Geschmack.


Seine Chaos-Tour fand 1993 / 19941 statt. Ausschnitte daraus veröffentlichte Herbert Grönemeyer auf seiner Live-CD mit Namen "live". Ein Blick in das Booklett (gibt es eigentlich ein deutsches Wort dafür?) verrät mir, dass die Lieder in Wien, Dortmund und Berlin aufgenommen wurden. Die Musik ist teils rockig, teils ruhiger Schmusesound. Bekannte Lieder ("Männer", "Alkohol", "Bochum") sind hier genauso vertreten wie unbekannte Songs. Sie sind leider manchmal übergangslos aneinandergereiht.
Wir schreiben den November 2006, als ich mir die CD zum erstenmal anhöre. So im Rückblick betrachtet habe ich den Eindruck, das Herbert Grönemeyer zu dieser Zeit, also Anfang der 1990er Jahre, wirklich in Hochform gewesen sein muss. Seine Musik wirkt sehr lebendig, kraftvoll und hört sich einfach nur gut an, als ob ihm seine Arbeit einfach nur Spaß macht. Ob die Texte inhaltlich alle überzeugen, sei einmal dahingestellt; da wird sich sicherlich jeder Hörer ein eigenes Urteil bilden können.
Mir persönlich gefällt diese CD sehr gut. Die Liedauswahl ist durchaus gelungen. Es macht Spaß zuzuhören. Die Musik ist hier - im Gegensatz zu vielen anderen CDs, die ich bisher gehört habe - mehr als nur angenehme Hintergrundkulisse. Man kann sie immer und überall hören, zuhause und unterwegs, morgens oder abends, auch ohne ein eingefleischter Grönemeyer - Fan sein zu müssen. Na ja, ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel übertrieben. Es ist, glaube ich, auch so offensichtlich, dass mir die CD gefällt.


"Das Katzenklo" und "Es gibt Reis, Baby" sind die beiden einzigen Lieder, die ich von dem Mülheimer Sänger Helge Schneider kenne. Sie sind auf der MC "Es gibt Reis, Baby" enthalten. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan des Barden bin, leihe ich mir die Kassette trotzdem in der Duisburger Stadtbücherei aus.
Am folgenden Sonntag habe ich endlich die Muße, mir die MC anhören zu können. Die Kassette ist zwar als extralang angepriesen; augenfällig ist aber erst einmal das Einlegeblatt. Neben den üblichen Informationen (Inhaltsangabe, Urheberrechte, Werbung und Helge - Fotos) sind dort auch Strichmännchen mit dazugehörigem Text (aus Helges Feder?) enthalten. Warum ich das eigens erwähne? Weil es bei anderen Kassetten noch nie gesehen habe.
Ich staune schon ein wenig, als ich die Musik höre. Die Texte sind auf einem so simplen Niveau, dass ich mich darüber wundere, dass sich überhaupt jemand traut, sie zu veröffentlichen. Würde ich - als kleiner Hobbyautor - das wagen, wäre der Sturm der Entrüstung wohl riesengroß. Man muß wohl schon einen guten Namen auf dem Musikmarkt haben, um so etwas wagen zu dürfen.
Oder sehe ich da etwas falsch? Möchte Schneider vielleicht den Musikmarkt als solchen auf den Arm nehmen und aufzeigen, dass man auch auf schlichte Art und Weise Erfolg haben kann? Oder will Schneider einfach nur unterhalten und ich mache nur den Fehler, die MC analysieren und interpretieren zu wollen? Je länger ich zuhöre, desto mehr habe ich tatsächlich den Eindruck, dass ich mir tatsächlich (zu) viel Arbeit mit der Kassette mache.
Das Katzenklo scheint mir eine Eintagsfliege gewesen zu sein. Ich konnte damals keine weiteren nennenswerten Erfolge von Schneider mehr feststellen. Was mich beim näheren Zuhören der Kassette auch nicht wundert. Musik und Texte sind so schräg, schrill und einfach nur daneben, dass ich nicht weiß, wie marktfähig diese Lieder überhaupt sind.
Ich persönlich werde nicht ins Lager der Schneider-Fans wechseln. Auf Dauer ist es mir persönlich doch etwas zu nervig stressig, der MC zu lauschen. "Indianer kennen keinen Schmerz" hieß es noch in meiner Jugend. Also beiße ich in den sauren Apfel und höre mir die Kassette bis zu ihrem (bitteren?) Ende an.
 

Eva Maria Mudrich: Die lange Nacht; Produktion: Westdeutscher Rundfunk Köln 1986; Regie: Elmar Boensch; Ton: Dieter Stratmann; Schnitt: Gabriele Neugroda; Sprecher: Eva Garg, Günter Dybus, Matthias Ponnier und andere

"Die lange Nacht" handelt von einem brillanten Jazz-Musiker, der einen Todgein hat. Conny, ein lebenslustiger Jazz-Musiker, erleidet einen Herzinfarkt. Was war der Anlass? Seine Frau Marlies und der gemeinsame Freund Alf entdecken auf Connies Flügel das Foto eines fremden Kindes. Marlies Misstrauen ist geweckt. Eine Spurensuche beginnt. Marlies stößt auf dunkle Punkte in Connies Leben. Ihr eigenes Kind scheint in höchster Gefahr zu sein. In der langen Nacht, in der Marlies am Krankenbett ihres Mannes wacht, entdeckt sie, dass es jemanden gibt, der sie absichtlich auf diese Spurensuche geschickt hat, jemand, der sie benutzen wollte, um Conny aus dem Weg zu schaffen.
Es ist Ende Oktober, als die Zeit, in der die Abende länger werden und dazu einladen, die Zeit zuhause zu verbringen. Also werde ich den Titel wörtlich nehmen. Ich werde abends nicht vor dem Fernseher hocken, sondern das Kino in meiner Phantasie einschalten und dieses Kriminalhörspiel hören.
Ich bereue es nicht. Es ist einer jener stillen, ruhigen, spannenden und intelligenten Geschichte, die aus sich selbst heraus leben. Der Dramaturgie gelingt es, nur mit wenigen Sprechern auszukommen. Dramatische Musik und Hintergrundgeräusche brauchen nicht eingesetzt zu werden.
Im Laufe der Zeit habe ich inzwischen diverse Hörspielproduktionen des WDR gehört. Viel Mittelmaß ist dabei; einige wenige Kassetten hatten - zu meiner eigenen Überraschung - sogar eine einschläfernde Wirkung auf mich. Dieser Geschichte gelingt es, mich für etwa eine Stunde an den Kassettenrekorder zu bannen. Für mich ist dies gute Unterhaltung - und zwar die Art der guten Unterhaltung, die ich mag und die ich öfter hören möchte. Wenn Sie, liebe Leser, gute Unterhaltung hören möchten, kann ich Sie nur einladen, sich diese Kassette zu besorgen und sich anzuhören.


R. L. Stine: Gänsehaut der Gruselzauberer (1) Ricky, das Reptil (2); Produktion und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller 1998; 1 MC; Hörspielbearbeitung: André Minninger; Hörspielregie: Heikedine Körting; Musik: Jack Lenz, Brad MacDonald; Sprecher: Wolfgang Kaven, Felix von Jascheroff, Andreas Mannkopf, Sascha Nachtigall und viele andere

(1) Der Gruselzauberer
Tims größter Wunsch ist es, einmal ein berühmter Zauberkünstler zu werden. Da kommt Tim ein Auftritt seines Idols, des großem Amazos, gerade recht. Heimlich spielt er mit dessen Koffer, doch der hat es in sich. Denn statt harmloser Zauberutensilien enthält er echte Magie.

(2) Ricky, das Reptil
Als Ricky heimlich eine Anzeige in der Schülerzeitung aufgibt, um sich an seiner Mitschülerin Tasha zu rächen, nimmt das Unheil seinen Lauf. Plötzlich ist Ricky von bedrohlichen Reptilien umzingelt, die ihn zwingen, alle Kinder der Schule in gefährliche Monster zu verwandeln.

Glaubt man der Nummerierung, ist dies die erste Nummer der Gänsehaus - Serie. Sie gibt die Richtung der folgenden Nummern vor. Hier wird gute und spannende Unterhaltung für Kinder geboten, die jede Menge Gruselelemente enthält. Auch ein bißchen Phantasy ist dabei. Es geht um Zauberei, die Welt der Magie und der Mythen, die nur in unserer Vorstellungskraft existieren. Hegt man keine zu hohen Erwartungen an Qualität und geistig-literarischen Tiefgang, liegen hier sogar gute Geschichten vor.

R. L. Stine: Gänsehaut Die Nacht im Turm des Schreckens; 1 MC; Produktion und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller 1998; Hörspielbearbeitung: André Minninger; Hörspielregie: Heikedine Körting; Musik: Jack Lenz; Sprecher: Wolfgang Kaven, Nick Forsberg, Natascha Petz, Manfred Lehmann, Georg Tryphon
"Einmal Prinz und Prinzessin sein - für Sue und Eddy geht dieser Wunsch auf unheimliche Weise in Erfüllung. Als sie bei einer Führung durch den `Turm des Schreckens' hinter ihrer Gruppe zurückbleiben, taucht plötzlich eine geheimnisvolle Gestalt auf und versetzt sie durch Zauberei in Mittelalter," berichtet die Inhaltsangabe.
Gibt es Zeitreisen? Kann man zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft pendeln? In der Geschichte retten sich auf diese Weise zwei Jugendliche vor dem Scharfrichter. Eine gehörige Portion Mumor ist in der Geschichte enthalten, aber auch viel Spannung und Dramatik.

Jules Verne: Die Millionen des Kamylk Pascha; 1 MC 78 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion: Bayerischer Rundfunk 1981 Veröffentlichung: IGEL - Records Dortmund 2000; Aufnahmeleitung: Reiner Kositz; Tontechnik: Kristina Schulze; Sprecher: Hans Clarin, Robert Atzorn, Karl Walter Dieß, Alexander Malachovsky
Das Hörspiel von Eva Marder basiert auf dem Roman "Maitre Antifer" von Jules Verne. In der Geschichte geht es um eine Schatzsuche. Die Schwierigkeit dabei: Die Schatzsucher sind untereinander verfeindet, so dass lange Zeit unklar ist, wo der Schatz überhaupt vergraben ist.
Das Hörspiel ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet. Sie bekommen hier eine spannende und rasante Unterhaltung geboten, bei der die Sprecher (allen voran Hans Clarin) zur Hochform auflaufen. Ihnen ist die Freude an der Arbeit überdeutlich anzumerken. Und dieser Funke springt auch schnell zum Hörer über. Es macht richtig Spaß, der Geschichte zu lauschen

R. L. Stine: Gänsehaut Der Geisterhund (1) & Babyterror (2); 1 MC; Produktion und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller 1999; Hörspielbearbeitung: André Minninger; Regie: Heikedine Körting; Musik: Jack Lenz / Pete Coulman / Brad MacDonald; Sprecher: Wolfgang Kaven, Nicholas Artajo, Arianne Borbach, Christian Toberentz
(1) Cooper zieht mit seiner Familie in ein neues Haus, das einsam am Waldrand liegt. Nacht für Nacht hört Cooper ein unheimliches Hundegebell. Einmal tauchen die Hunde sogar mitten in der Wohnung auf, um danach geisterhaft wieder durch die Wände zu verschwinden. Niemand glaubt ihm. Dennoch machen sich Cooper und Fergie nachts auf die Suche nach den Geisterhunden. Dabei werden sie selbst zu Opfern eines mächtigen Zaubers.
(2) Nicks neues Schwesterchen, Baby Grace, macht Nick das Leben zur Hölle. Doch von dem Terror bekommen Nicks Eltern nichts mit. Sie denken, Nick sei eifersüchtig. Grace läuft herum, verwüstet die Küche und hat unglaubliche Kräfte. Anschließend muss Nick den Schaden ausbaden. Nick weiß, Grace ist nicht seine Schwester. Doch wer oder was ist sie wirklich?

Soweit zu den Inhaltsangaben. Die beiden Hörspiele bieten spannende und dramatische Horrorgeschichten. Ein angenehmer Grusel macht sich breit, wenn man der Produktion lauscht. Zu ängstlich sollte der Hörer aber nicht sein und keine schwachen Nerven besitzen. Da keine Altersangabe auf der Schutzhülle angegeben ist, schätze ich mal, dass Kinder schon 10 Jahre alt sein sollten, um den beiden Geschichten zu lauschen.
Auch wenn die Geschichten relativ einfach gestrickt und kurz sind, sind sie doch gut zu hören. Hier liegt keine 08 / 15 - Massenware vor, die beliebig austauschbar wäre. Auch wenn nicht jedes Rätsel komplett gelöst wird, sind die Geschichten doch einigermaßen intelligent erzählt. Wer kurze Horror- und Phantasygeschichten mag, dem sei die Gänsehaut - Reihe durchaus empfohlen.

R. L. Stine: Gänsehaut Die unheimliche Kamera (1) Die Geisterhöhle (2); 1 MC; Produktion und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller; Hörspielbearbeitung: Alexander Rosenberg / Katja Nottke / André Minninger; Regie: Heikedine Körting; Sprecher: Wolfgang Kaven, Marcel Collé, Edeltraut Elsner, Sascha Nachtigall, Maresi Bischoff-Hanft
(1) Beim heimlichen Stöbern in einem abrissbedrohten Haus findet Greg eine alte Kamera. Doch seltsamerweise bilden die Fotos nicht das ab, was sie aufnehmen sollten. Sein Entsetzen wächst, als die auf den Fotos dargestellten Situationen auf gespenstische Weise Wirklichkeit werden.

(2) Terry und Jerry verbringen ihre Ferien bei ihrer Tante Agatha. Auf einem verwilderten Friedhof lernen sie Sam und Louisa kennen, die ihnen eine seltsame Geschichte über einen Geist erzählen, der in der Umgebung sein Unwesen treibt. Bald darauf machen sie eine schaurige Entdeckung. Denn scheinbar gibt es nicht nur einen Geist.
Die Produktion liefert gute und spannende Unterhaltung für Kinder. Leider ist auf der Schutzhülle nicht angegeben, ob es eine Altersbeschränkung gibt. Ich persönlich schätze, dass das Hörbuch für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist.
Was soll ich sonst noch erzählen? Ich bin mir nicht sicher, was sonst noch berichtenswert wäre. "Man hat schon Pferde kotzen sehen," berichtet der Volksmund. Er will damit sagen, dass es Dinge gibt, die es eigentlich gar nicht gibt (weil sie naturwissenschaftlich unmöglich sind). Auch die Gänsehaut - Serie taucht immer wieder in Welten ein, die es eigentlich nur in unserer Phantasie gibt - und da ist ja bekanntlich alles möglich.
Das Ende ist in den Geschichten oft ziemlich offen, so dass es unserer Phantasie überlassen bleibt, wie die vorliegenden Geschichten zu Ende gehen. "Es gibt Sachen zwischen Himmel und Erde, die gibt es eigentlich nicht," lautet eine weitere Weisheit des Volksmundes. Die Gänsehaut-Geschichten laden jedenfalls dazu ein, sie zu Hause zu Ende zu erzählen.

R. L. Stine: Gänsehaut Der Werwolf aus den Fiebersümpfen; 1 MC; Produktion: BMG Ariola Miller 1998; Hörspielbearbeitung: André Minninger; Musik: Jack Lenz, Brad MacDonald; Regie: Heikedine Körting; Sprecher: Wolfgang Kaven, Wanja Gerrick, Giuliana Wendt, Detlef Bierstedt und andere

"Grady zieht mit seinen Eltern in ihr neues Haus direkt an den Fiebersümpfen. Als Grady bei einer Erkundungstour durch den naheliegenden Sumpf einen Einsiedler trifft, wird die ländliche Idylle durch unheimliche Ereignisse gestört. Ist es nur ein geheimnisvoller Aberglaube oder gibt es tatsächlich einen Werwolf, der im Sumpf sein Unwesen treibt?"
Gibt es Menschen, die sich bei Vollmond in Werwölfe verwandeln? Eigentlich nur in unserer Phantasie. Das Hörbuch macht eine längere und spannende Geschichte daraus. Sie ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Schaurig - schön ist die Geschichte und führt den Zuhörer in eine Welt aus Albtraum, Angst, Volksmythen und Wahnsinn ein. Auch wenn man nicht an Märchen glaubt, wird man leicht von der Geschichte in den Bann gezogen. Das Hörbuch ist durchaus empfehlenswert.

Scotland Yard Band 25 Die Tower Raben; Manuskript: Wolfgang Pauls; Produktion: Hans - Joachim Herwald; Regie: Lothar Zibell / Hans - Joachim Herwald; 1 MC; Produktion und Veröffentlichung: PolyGram 1988.

"Im Tower waren wir doch schon!" stöhnt Benny. Umsonst. Cousine Anna will sich unbedingt die berühmte Schlüsselzeremonie ansehen. Das Schauspiel beginnt um 22.00 Uhr. Doch erst um Mitternacht erwartet Betty, Anna und Buch eine böse Überraschung. Aber was ist mit Benny," fragt die Inhaltsangabe.
Mit deutscher Hilfe gelingt es den Drillingen, Queen und Empire zu retten. Ein beruflich enttäuschter Offizier möchte die Raben im Tower, die einem alten Volksglauben entsprechend den Bestand des Landes garantieren, als Rache für eine verweigerte Beförderung umbringen.
Das vorliegende Hörspiel ist kein klassischer Krimi; seinem Charakter nach ist es eher eine Abenteuergeschichte. Eine Verfolgungsjagd in der Londoner U-Bahn gestaltet die Handlung dramatisch. Das Hörspiel ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Das Hörspiel bietet gute Unterhaltung, die man Kindern und Jugendlichen gerne empfehlen kann.

Scotland Yard Folge 14 Führerschein mit Todesdrohung; 1 MC 55 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: PolyGram 1986; Produktion: Hans - Joachim Herwald; Regie: Lothar Zibell / Hans - Joachim Herwald; Manuskript: Wolfgang Pauls; Regie: Lothar Zibell / Hans - Joachim Herwald; Sprecher: Günther Lüdke, Svenja Pages, Sascha Draeger, Christian Stark, Wolfgang Buresch, Thorsten Warnecke und viele andere.

"Ein Sonntagnachmittagsausflug mit Inspektor Garbouch wird zum Auftakt eines gefährlichen Abenteuers. Der Unfall, mit dem alles beginnt, ist noch harmlos. Doch dann wird es spannend," berichtet die Inhaltsangabe.
Diese Hörspielproduktion fällt schon rein formal etwas aus dem Rahmen. Onkel Mac Macintosh fehlt genauso wie die Cousine aus Deutschland. Stattdessen kommt ein Kommissar aus Frankreich zum Einsatz, ohne dass der vorgestellt wird. Die Gesangs- und Sprecheinlagen des Taxifahrers zeigen doch sehr deutlich humoristische Züge. Leider sind die Bezüge zum `Scotland Yard' - Spiel, das bei Ravenburger erhältlich ist, überdeutlich hörbar. Urkundenfälschung und Erpressung sind die Themen, um die es geht. Und sonst? Und sonst liefert das Hörspiel die hervorragende und gute Unterhaltung, die wir von der Scotland Yard - Serie so gewöhnt sind.

Scotland Yard Folge 10 Die Kanonenvilla; 1 MC 61 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: PolyGram 1986; Produktion: Hans - Joachim Herwald; Regie: Lothar Zibell / Hans - Joachim Herwald; Manuskript: Wolfgang Pauls.

"Wie vom Erdboden verschwunden sind Betty, Benny und Buck, als sie mit der Klasse im Northwood wandern. Was ist passiert? Was haben die unterirdischen Schüsse zu bedeuten? Und wer ist der `Mann mit der Melone', den die Drillinge quer durch London folgen? Die Spuren führen zu einer feudalen Villa am Kenningten Park.
Dies ist die dramatischte und spannendste Scotland Yard - Geschichte. Die Drillinge müssen nicht nur eine Verfolgungsjagd überstehen. Sie geraten auch in eine lebensbedrohliche Lage, aus der sie sich nur mit Hilfe von Onkel Mac befreien können. Doch wie es in Krimis so geht - Ende gut alles gut: Ein gefährlicher Waffenhändler kann dingfest gemacht werden. Sogar ein Privatdetektiv greift helfend ein. Das Hörspiel ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Es ist absolut empfehlenswert.

Scotland Yard Band 21 Im Zapfenstreichturm; Produktion und Veröffentlichung: PolyGram 1987; 1 MC; Produktion und Regie: Hans - Joachim Herwald; Manuskript: Wolfgang Pauls; Sprecher: Freddy Quinn, Anika Pages, Sascha Draeger, Christian Stark, Hartmut Kulakowski.

Als die Drillinge in eine Auktion historischer Münzen gehen, erleben sie, wie ein alter Herr Fälschungsvorwürfe erhebt. Dies ist der Startschuss für einen neuen Fall, der sie bis in eine historische Burg führt.
Dass ein ganz reales Detektivspiel für Kinder ab 10 Jahren hinter der Detektivgeschichte steht, wird ganz schnell deutlich, wenn man sich die Schutzhülle der MC anschaut. Die Werbung für das Spiel ist dort aufgedruckt.
Hinzu kommt: Auch wenn die Geschichte eine eigenständige Schöpfung ist, so enthält sie doch viele Bezüge auf das Spiel. Straßennamen, Nummern oder geographische Hinweise auf London seien hier als Beispiele genannt. Doch dies tut der Produktion keinen Abbruch. Das Hörspiel bietet spannende, teilweise dramatische Unterhaltung. Es geht um Betrug, Diebstahl und Falschmünzerei. Blut, blaue Augen und Ballereien sind hier also Fehlanzeige.
Das Hörspiel ist für Kinder ab 9 Jahren geeignet. Wer eine abwechslungsreiche Beschäftigung für die Ohren seiner Kinder sucht, dem sei diese Hörspielproduktion anempfohlen.

Scotland Yard Nummer 17: Reis für Manila; Produktion und Veröffentlichung: PolyGram 1987; Produktion und Regie: Hans - Joachim Herwald; Sprecher: Freddy Quinn, Anika Pages, Sasch Draeges, Christian Stark, Gerda Maria Jürgens.

Die Drillinge und ihre Cousina Anna besuchen eine Reismühle in Enfield. Dort werden sie Zeuge eines Verbrechens. Das Abenteuer kann losgehen.
Auch wenn die Bezüge zu dem gleichnamigen Spiel der Firma Ravensburger überdeutlich sind, tut dies der Spannung keinen Abbruch. Laut Aufschrift ist das Hörspiel für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Die Geschichte ist gut erzählt und läßt am Ende sogar so etwas wie Humor erkennen. Wo sonst hilft - beispielsweise ein Papagei, einen Verbrecher dingfest zu machen? So ganz schlüssig ist das Ende allerdings nicht; die Motive der beteiligten Personen werden nicht wirklich deutlich.
Alles in allem erleben die vier Kinder hier aber ein spannendes Abenteuer mit Happy - End. Die Geschichte gefällt mir. Ich kann sie daher weiterempfehlen.

Ivory Wilson: Das Dame-Opfer; 1 MC 55 Minuten Gesamtspielproduktion; Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1993, Veröffentlichung: Cooperation 1994; ISBN: 3 - 442 - 01987 - 7; Sprecher: Jochen Kallenda, Charles Wirth, Christiane Bachschmidt, Tirzah Haase und andere.

Als eine verstümmelte Tote aus der Seine gezogen wird, begibt sich der Bruder auf die Suche nach ihr. Und stößt auf erstaunliche Einzelheiten.
Wie gewohnt liefert der WDR ein spannendes und gutes Kriminalhörspiel ab. Die Geschichte ist ausgekügelt und hörakustisch gut umgesetzt. Wer gute Unterhaltung sucht, dem seien die Kriminalhörspiele des WDR anempfohlen.

Isolde Bräckle: Köstlichkeiten mit Quark und Joghurt Verlockene Rezepte für Vorspeisen, Hauptgerichte, Desserts und Kurchen; Verlag Gräfe und Unzer München 1985; ISBN: 3 - 7742 - 1228 - 7; 56 Seiten; Preis unbekannt

Isolde Bräckle hat Germanistik und Zeitungswissenschaft studiert. Nach ihrer Promotion arbeitete sie als Zeitungsredakteurin. Da sie sich schon damals für Ernährungsfragen interessierte, machte sich das Hobby, nämlich das Kochen, zu ihrem zweiten Beruf. Als das vorliegende Buch herauskommt, arbeitet sie als Autorin und Fachjournalistin in München.
In dem Buch geht es um Shakes und Müslis, Dipp und Dressings, Desserts und Gebäck und andere Gerichte mit Joghurt und Quark. In den ersten beiden Seiten des Buches erfahren wir Leser einige wissenswerte Details über Quark und Joghurt. Was ist Rahmfrischkäse, was Trockenmasse, Mozzarella und Joghurt? Leicht verständlcih und wörterbuchartig sind die Ausführungen, bieten aber alles Wissenswerte über Quark und Joghurt.
Dann folgt der umfangreiche Rezeptteil. Die Autorin nennt die Zutaten und Zubereitungszeit und fügt dann die Beschreibung der Zubereitung an. Die Texte werden durch gelegentliche Farbfotos ergänzt.
Die Gerichte gehören der heimischen Küche an. Auf exotische Zutaten brauche ich hier also nicht zurückgreifen. Soweit ich es beurteilen kann, sind die Gerichte einfach zuzubereiten.
Die Käse - Sahne - Torte und Tiramisu kommen in dem Buch genauso vor wie Tzatziki und viele andere, mir unbekannte Gerichte. Wer die leichte Quark - Joghurt - Küche mag, wird hier viele interessante Alternativen genannt bekommen.

Axel Meyer: Gesund frühstücken Vom Müsli bis zum Sonntagsbrunch; Wilhelm Heyne Verlag München 1989; 173 Seiten; ISBN: 3 - 453 - 03568 - 2
"Fit für den ganzen Tag: Der erste Schritt dazu ist das richtige Frühstück, unsere erste und wichtigste Mahlzeit des Tages. Verzichten wir auf belastende Kalorienbomben und wählen stattdessen wohlschmeckende Energiespender, die den Start in den Alltag erleichtern: kräftige Müslis aus Körnern, Flocken, Keimen oder Sprossen, magenfreundliche Getreidecremes mit frischen oder getrockneten Früchten. Muntermacher aus Milch und Obst mit ganz neuen exotischen Varianten, knusperiges Vollkorngebäck mit süßen oder pikanten Aufstrichen, verführerische und dennoch gesunde Schleckereien für unverbesserliche Morgenmuffel," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.
Auch wenn hier Rezepte aufgeführt sind, liegt hier kein klassisches Kochbuch vor. In einem ersten Teil macht sich Meyer Gedanken darüber, was vollwertige Kost ist und wie sie hergestellt wird. Eine Beschreibung des richtigen Handwerkszeugs für die Küche und eine Warenkunde sind ebenfalls vorhanden.
In dem folgenden, größten Teil des Buches geht Meyer auf die verschiedenen Bestandteile des Frühstücks ein - Müsli, Brötchen, Aufstriche, Milchshakes, Fruchtdrinks und der Sonntagsbrunch seien hier als Beispiele genannt. Der Autor bietet heimische Küche. Die Produkte, die für die Zubereitung gebraucht werden, sind in jedem wohlsortierten Naturkostladen erhältlich. Liest man die Rezepte, gewinnt man schnell den Eindruck, die Gerichte seien leicht und schnell zuzubereiten. Wer Alternativen zum traditionellen Frühstück sucht, ist mit diesem Buch bestimmt gut bedient.

Thomas Harris: Das Schweigen der Lämmer; 3 MCs 220 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Wilhelm Heyne Verlag 1999; Bearbeitung und Regie: Margrit Osterwold, Technik: Ansgar Döbertin; Sprecherin: Hansi Jochmann

"FBI - Anwärterin Clarice Starling wird auf den Fall des psychopathischen Serienmörders `Buffalo Bill' angesetzt. Seine Greueltaten folgen stets demselben Muster. Er tötet junge Frauen, zieht ihnen die Haut ab und entsorgt die Leiche in abgelegenen Gewässern. Um Täter und Motiv auf die Spur zu kommen, soll Clarice den inhaftierten Dr. Hanibal Lecter interviewen. Der ehemals erfolgreiche Psychologe und Polizeiberater sitzt im Hochsicherheitstrakt einer psychiatrischen Klinik in Baltimore, nachdem er selbt zum Triebtäter wurde, zu einer Bestie, die ihre Mordopfer zu verspeisen pflegte.
Lecter durchschau Clarices Absicht und macht sie zum Spielball seiner kühl kalkulierten und grausamen Lust. Die Fragende wird selbst zur Befragten und muß Lecter im Gegenzug für die knappen Informationen, die er über `Buffalo Bill' liefert, mehr und mehr ihrer Psyche offenbaren.
Die junge Agentin hat keine Wahl, denn ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, als die Tochter einer Senatorin aus Washington gekidnappt wird und alles darauf hindeutet, dass sie das nächste Opfer des wahnsinnigen Frauenmörders sein wird," berichtet die Inhaltsangabe.
Thomas Harris arbeitete als Kriminalreporter in den USA und Mexiko, bevor er mit seinem ersten Roman "Schwarzer Sonntag" einen ersten Erfolg landete.
Eigentlich braucht man ja nichts zu dem Inhalt sagen. Schließlich gewann das Bild von Anthony Hopkins mit Bißschutz ja schon eine gewisse Berühmtheit. Es ist für mich nicht so ganz nachvollziehbar, warum die Geschichte nur als Lesung und nicht als Hörspiel aufbereitet wurde. Allein schon verschiedene Sprecherrollen und ein wenig Musik hätten die Produktion schon aufgewertet. So spannend und dramatisch die Handlung auch sein mag, so fehlt ihr doch Atmosphäre und psychologische Dichte.
Wo die Geschichte dramatisch sein sollte, plätschert sie vor sich hin. Direkt langweilig ist die Produktion nicht; als Hörer mu8ß man sich schon konzentrierten, um dem Hörbuch die ganze Zeit über zu lauschen.
Ich persönlich las weder das Buch noch sah ich den Film. Für mich ist das Hörbuch die erste Annäherung an die literarischen Stoffe. Die Welt der psychiatrischen Serienmörder ist mir neu. Geld, Liebe, Eifersucht, Rache - dies sind die Tatmotive, die ich bislang kennenlernte. Ob ich mir das Buch besorge und lese? Ich bin mir nicht sicher. Das vorliegende Hörbuch ist eine gekürzte Lesefassung. Ich habe schon (gekürzte Lesefassungen) kennengelernt, die das Original besser wiedergeben.

Scotland Yard Folge 7 Die Diamantenerbsen; 1 MC 52 Minuten Gesamtspielzeit: Polygram 1986; Produktion: Hans - Joachim Herwald; Manuskript: Wolfgang Pauls; Regie: Hans - Joachim Herwald / Lothar Zibell; Sprecher: Freddy Quinn, Anika Pages, Sascha Draeger, Christian Stark, Wolfgang Buresch

"Judy und Onkel Mac als Geiseln eines Diamentenräubers. Das ist der dramatische Beginn dieses Folge. Wer ist der Entführer? Wo sind die Entführten versteckt," fragt die Inhaltsangabe.
Das Hörspiel für Kinder ab 10 Jahren bietet gute, spannende und gelegentlich auch witzige Unterhaltung. Eine Familie, bei der der Vater bei der Polizei arbeitet, und Drillinge, die helfen, Kriminalfälle zu lösen - wirklich originell ist diese Konstellation nicht. Aber egal. Die Handlung entbehrt eines gewissen Charmes. Die Produktion ist durchaus professionell gemacht. Die Handlung ist stringent und folgerichtig aufgebaut. Ihr fehlt die Naivität und Oberflächlichkeit, die vielen anderen Geschichten für Kinder zu eigen ist.

Scotland Yard Folge 6 Blutrache; 1 MC; Produktion und Veröffentlichung: Polygram 1986; Produktion: Hans - Joachim Herwald; Regie: Hans - Joachim Herwald / Lothar Zibell

Der Ravensburger Verlag brachte zusammen mit dem Karussell-Verlag eine Jugendhörspielserie mit dem Titel Scotland Yard heraus, die das Brettspiel als Vorlage hat. In dieser Serie sind drei Kinder in Londons Straßen auf der Suche nach Verbrechern, dazu verwenden sie einen codierten Stadtplan, der dem aus dem Spiel gleicht. Sie verfolgen die Gesuchten, die sie als Mr. X bezeichnen, mit Taxi, Bus und U-Bahn. Die Serie brachte es auf 29 Folgen. Die Folgen 1-12 wurden im Jahr 2000 erneut auf CD und MC veröffentlicht.
Doch nun zur vorliegenden Produktion. Die Drillinge kommen mit einer VIP-Karte zu dem wichtigen Fußballspiel FC Chelsea gegen West Ham United. Nach dem Spiel kommen sie durch Zufall einen Fall von Blutrache auf die Spur.
Hier liegt gute, spannende und dramatische Unterhaltung vor. Es gibt sogar eine Seltenheit: Das Detektivteam ist untereinander zerstritten. Und das wegen einer Banalität wie dem Fußball. Für Humar sorgt dabei der Papagei mit seinen Sprüchen.
Blutrache ist bei uns unbekannt; der moralisierende Teil über den Sinn oder Unsinn von Blutrache hat bestenfalls informierenden Charakter. Da hier Unterhaltung für Kinder ab 8 Jahren vorliegt, ist dieser philosophierende Teil eher überflüssig.
Alles in allem liegt hier aber hörenswerte Unterhaltung vor. Musik, verschiedene Sprecherstimmen und Hintergrundgeräusche werden als Gestaltungselemente eingesetzt und tragen gleichermaßen zur Spannung bei. Dies ist eine Hörspielbearbeitung, die man weiterempfehlen kann.

Cotta Hörbucher: John R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit; 4 MCs; Sprecher: Martin Benrath, Bernhard Minetti, Horst Bollmann, Jürgen von Manger
Bilbo Beutlin wohnt in Hobbingen. Er ist dort sehr angesehen. In seinem Leben hat er nämlich noch nie etwas Unvorhergesehenes getan. Gandalf der Graue, der mächtige Zauberer, kommt eines Tages ausgerechnet zu ihm. Im Auftrag der Zwerge sucht er einen Meisterdieb, der den unermesslichen Schatz der Zwerge unter dem Bauch des Drachen Smaug hervorstehlen kann.
Eigentlich ist die Geschichte ja bekannt, zumindest demjenigen, der sich für die phantastische Literatur Tolkiens interessiert. Die hörakustische Umsetzung ist durchaus professionell und gelungen. Musik wird genauso eingesetzt wie Hintergrundgeräusche oder verschiedene Sprecherstimmen. So entsteht eine Geschichte, die ich mir in meiner Phantasie gut vorstellen kann. Spannung und Dramatik sind deutlich zu spüren, fast schon mit den Händen zu greifen. Wer das Werk Tolkiens kennenlernen möchte, sollte zu dieser Produktion greifen.

Edward Wilkins: Starre Augen: 1 MC 90 Minuten; Produktion und Veröffentlichung: schumm sprechende bücher; Sprecher: Wilhelm Götze
"Es geht um den Mord an einem reichen Geschäftsmann in einer norwegischen Jadghütte und um einen armen Schiffsbauer, der einst Geliebter der Ehefrau jenes Geschäftsmannes war und die Tatwaffe besitzt. Doch die Dinge liegen nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick scheinen," berichtet die Inhaltsangabe.
Eher ruhig und dezent ist die Handlung; sie bemüht sich eher um literarische Qualität als um Action. Wilhelm Götze ist mir persönlich als Sprecher unbekannt. Er bietet aber eine angemessene Stimme, die gepflegte Unterhaltung hervorbringt.
Wer actionreiche Spannung und Dramatik erwartet, wird hier sicherlich über weite Strecken enttäuscht werden. Das Seelenleben des Ich - Erzählers und sein Verhältnis zum ermittelnden Inspektor sowie das Verhältnis der Verdächtigen untereinander sind das Thema dieses Krimis. Alles in allem liegt hier ein guter Krimi vor.

"Klar kiming" heißt ein Live - Doppel - CD von Reinhard Mey. Sie stammt aus dem Jahre 2003. "Ein Stück Musik von Hand gemacht" heißt das Lied, das ich auf der ersten CD aus dem Radio kenne. Von Hand gemacht und nur mit einer Gitarre begleitet, bietet der Barde hier gute und vor allem deutschsprachige Musik. Ruhig ist die Musi, wie gewohnt (politisch und gesellschaftlich) engagiert und pointiert die Texte. Diese Produktion zeigt Mey at his best.

Charlie Higson: James Bond Zurück kommt nur der Tod; 4 CDs 292 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und Veröffentlichung: Arena Verlag 2007; ISBN: 3 - 401 - 25871 - 3; Sprecher: Rufus Beck

"Sommerferien bei Vetter Viktor auf Sardinien - das klingt so seriös wie es sich James' Lehrer in Eton nur wünschen können. Doch die Ferien sind vom ersten Moment an alles andere als gesittet, denn jemand versucht ganz unsanft, James aus dem Weg zu räumen! Dann, während Vetter Viktor auf Einladung des Grafen Ugo in die Berge reist, wird sein Haus überfallen und ausgeraubt. Zufall? James entkommt und folgt Viktor auf das unzugängliche Anwesen des exzentrischen Grafen: eine bizarre Festung, bewacht wie ein Hochsicherheitsgefängnis - aber warum? Nach kommt James auf die Spur einer internationalen Verschwörung von skrupellosen Kunsträubern und Geheimbündlern. Und er entdeckt das Gefängnis der jungen Amy, die hier als Geisel festgehalten wird," berichtet die Inhaltsangabe.
Meine Güte, was für eine Jugend. James Bond geht nicht nur auf die Eliteschule Eton, um dort die ungewöhnlichsten Abenteuer zu bestehen. Kaum sind die Schulferien angebrochen, wird er auch noch mit schöner Regelmäßigkeit in einen Kriminalfall hineingezogen. Wie bodenständig und langweilig waren doch meine eigenen Schulferien - ich bin mit meinen Eltern in Urlaub gefahren, lernte die ganz normale Welt kennen - und lebte gefahrlos und zufrieden. Ich kann auf einer Couch liegen, einer Hörbuch - Cd lauschen - und die spannendsten Abenteuer erleben. So auch bei dieser Hochbuchproduktion.
In diesem Hörbuch lernen wir Sardinien kennen, jedenfalls soweit, wie es für die Geschichte notwendig ist. Die Geschichte bietet Spannung pur, ohne allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Higson greift hier auf einen altbekannten literarischen Trick zurück. Eine obskure Geheimgesellschaft bietet den Rahmen für diese Handlung. Die Geschichte bietet gute Unterhaltung; die autorisierte Lesefassung ist für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren genauso geeignet wie für Erwachsene.