Heinz Wener: Die Reihe Archivbilder Westerholt Alte Bilder
erz�hlen; Sutton Verlag Erfurt 2003; 128 Seiten; ISBN:
3-89702-61-5
Wener ist Westerholter Heimatforscher. Er m�chte mit diesem Buch
zu einem Streifzug durch den Hertener Stadtteil einladen. �ber
200 bislang noch nicht ver�ffentlichte Fotographien sollen die
Zeit von 1890 bis 1970 vorstellen.
Die sehr kurze Einleitung stellt den Ort vor, der seit der
kommunalen Gebietsreform von 1975 zu Herten geh�rt. Dann folgt
der umfangreiche Bildteil. Der �berwiegende Teil des
Bildmaterials zeigt Stadtbild wie �ffentliches Leben
gleicherma�en. Leider gibt es am Ende auch einen Teil mit
Privataufnahmen. Da die hier abgebildeten Fotos au�erhalb
Hertens und wohl auch f�r die heutigen Hertener Kinder und
Jugendlichen unbekannt sein d�rften, ist dieser letzte Teil
(zumindest f�r mich) eher st�rend. Aber was soll`s. Man mu� sich
schon sehr f�r diese Ruhegebietsstadt interessieren, um zu
diesem Buch zu greifen. F�r Au�enstehende sind die Aufnahmen und
Informationen denn doch zu speziell.
Katja Link (Hrsg.):
Stadtf�hrer Duisburg; Link Media Verlag Witten 2007; 96
Seiten; ISBN: 978-3-940154-37-8
Ausflugsziele, Sport, Kunst & Kultur, Wissenschaft und Lehre,
Unterhaltung & Service, Einkaufen und Gastronomie - sie allen
kommen hier vor in dieser Hochglanzbrosch�re, die die Stadt am
westlichen Rand des Ruhrgebiets vorstellt. Sehr modern und vor
allem optisch sehr bunt ist das Heft gestaltet; als Leser kann
man schnell den Eindruck gewinnen, das Buch w�rde sich eher an
j�ngere Menschen denn an Senioren wenden.
Wer zumindest einen ersten, h�bschen Eindruck von Duisburg
erhalten m�chte, sollte durchaus zu diesem Heft greifen. Der
Leser sollte allerdings ber�cksichtigen, dass die Publikation an
einigen Stellen nicht mehr aktuell ist. Das
Atlantis-Kindermuseum gibt es heute genauso wenig mehr wie die "Com�die",
um die die augenf�lligsten Ver�nderungen zu benennen.
Joseph Milz: Neue Erkenntnisse zur Geschichte Duisburgs;
Mercator - Verlag Duisburg 2008; 138 Seiten; ISBN:
978-3-87463-439-7
"Der in diesem Band vorgelegte Text ist keine neue
Stadtgeschichte, aber er stellte Funde und Befunde vor und
enth�lt �berlegungen und Interpretationen, die in ihrem Ergebnis
weit �ber das hinausgehen, was bisher zur fr�heren Geschichte
Duisburgs bekannt war. Sp�tere Bearbeiter der Geschichte
Duisburgs werden darauf zur�ckgreifen k�nnen und m�ssen," betont
die Inhaltsangabe.
Und womit besch�ftigt sich das Buch denn nun ganz konkret? Es
geht um die R�mer in Duisburg, Duisburg in der fr�nkischen Zeit,
die Geschichte des K�nigshofs, die Niederlassung der friesischen
Kaufleute, die K�nigspfalz, die Stadtbefestigung, die
Baugeschichte der Marienkirche sowie Handel und Schifffahrt bis
zum Ende des 14. Jahrhunderts.
Milz war fr�her Leiter des Stadtarchivs. Dies ist den
Ausf�hrungen auch anzumerken. Sie sind n�chtern und sachlich, ja
fast schon wissenschaftlich gehalten. Milz geht sogar (formal
nur inhaltlich) auf die Streitigkeiten innerhalb der Duisburger
Stadtarch�ologie (insbesondere zwischen G�nter Krause und
Tilmann Bechert) ein.
Man muss sich schon sehr f�r Duisburger Stadtgeschichte
interessieren, um zu diesem Buch zu greifen. So gut fundiert es
auch geschrieben sein mag, so fachspezifisch ist es f�r den
Laien sein. Agatha Christie: Tod auf dem
Nil; 3 CDs 196 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und
Ver�ffentlichung: Der H�rverlag 2003; Regie: Caroline Neven Du
Mont; Sprecher: Thomas M. Meinhardt; ISBN: 3-89940-334-7
"Ein Meisterdetektiv ist immer im Einsatz - so auch Hercule
Poirot, der sich auf dem Nildampfer erholen wollte. W�re da
nicht die bildsch�ne Millionenerbin Linnet Ridgeway, deren
Hochzeitsreise auf dem Schiff mit dem Tod endet. Als der
belgische Meisterdetektiv die Ermittlungen aufnimmt, sticht er
damit in ein Wespennest, denn nahezu jeder der Mitreisenden hat
ein Tatmotiv," berichtet die Inhaltsangabe.
Auf den Inhalt brauche ich wohl nicht besonders einzugehen,
oder? Sp�testens seit der Verfilmung mit Sir Peter Ustinov ist
die Geschichte ja hinl�nglich bekannt.
Die Geschichte h�tte durchaus das Potential zu einem H�rspiel.
Hier wird sie leider nur als Lesung umgesetzt. Hinzu kommt: Hier
liegt eine gek�rzte Lesefassung vor. Nicht etwa, dass diese
Lesefassung schlecht w�re. Mitnichten. Es geht eher darum, dass
Lesungen langweilig sind. Der H�rer h�rt ein und dieselbe
Geschichte �ber l�ngere Zeit. Zumindest ich schalte dann schon
nach kurzer Zeit ab. Hier wird die gute Chance vertan, gute
Unterhaltung angemessen zu pr�sentieren.
Prof. Dr. G�tz Adriani:
Gerhard Richter Bilder aus privaten Sammlungen; Selbstverlag
2008; 184 Seiten; ISBN: 978-3-7757-2136-3
Hier liegt der Ausstellungskatalog zu der derzeit laufenden
Ausstellung im MKM Museum K�ppersm�hle f�r Moderne Kunst (in
Duisburg) vor. Wie in solchen Katalogen �blich, wird hier die
ausgestellte Kunst fotographisch festgehalten und pr�sentiert.
Adriani stellt in einer l�ngeren Einleitung Person und
Geisteshaltung Richters vor. Dieter Schwarz steuert einen
Beitrag �ber die Richter`sche Kunst bei. So entsteht ein
hochwertiges Werk, das dem Kunstkenner viel Bekanntes und dem
Laien einen Zugang zu der Kunst bietet.
Hans Dieter Baroth:
Streuselkuchen und Muckefuck Unsere Kindheit im Ruhrgebiet;
Klartext Verlag Essen 2003; 80 Seiten; ISBN: 3-89861-232-X
"Kindheit im Revier am Mitte des vergangenen Jahrhunderts war:
Die Seltersbude als Mittelpunkt des Lebens, das Kino rangierte
vor dem Fernsehen, Familiefeiern endeten im Streit.
Deputatkohlen wurden mit dem Pferdewagen geliefert. In den
1960er Jahren verschwanden die Zossen aus dem Stadtbild. Auch
die Haustiere wurden abgeschafft. Der Betrieb organisierte die
ersten Urlaubsfahrten. Die Siedlungen hie�en Kolonie, das
Lebensmittelgesch�ft Kolonialwarenladen. Kinder nannte man
Blagen.
Wer �ber 30 Jahre alt ist, erkennt Facetten seiner eigenen
Kindheit und Jugend. Bis zu 40 Jahre alte Fotos aus dem
Ruhrgebiet bereichern den Band," berichtet die Inhaltsangabe.
Hamborn, Hochfeld und Bruckhausen kommen hier genauso vor wie
Oberhausen, Gelsenkirchen und Essen. Die Texte geben wohl eher
die Familienverh�ltnisse des Autoren wieder. Meine
Kindheitserinnerungen sind eher ganz andere und haben mit
Sozialromantik wenig zu tun. Aber egal. Es ist ein nettes Buch,
von dem ich zwar nicht wei�, wie schnell man es beiseitelegt,
das aber zum Kramen in den eigenen Erinnerungen einl�dt.
Bettina Lehnert / Gerhard Verk: Die Reihe Archivbilder �bertage
- Untertage Bergbau in Oer - Erkenschwick; Sutton - Verlag
Erfurt 2003; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-523-X
"Im Mai 2003 feiert die Stadt Oer-Erkenschwick ihr 50j�hriges
Bestehen. Aus diesem Anlass erinnert dieser Bildband an ihren
Ursprung, den Bergbau. Die Geschichte dieses Industriezweiges
begann hier im Jahre 1899 mit dem Abteufen des ersten Schachtes
des sp�teren Bergwerks Ewald - Fortsetzung und dauerte rund 100
Jahre.
Der Bergbau lie� Oer-Erkenschwick entstehen und pr�gte den
Alltag der Stadt. Von den ehemaligen Bergwerken Ewald -
Fortsetzung / Haard werden nach den Abrissarbeiten im Jahre 2003
nur noch f�nf Bergwerke auf dem ehemaligen Werksgel�nde
�brigbleiben. Dar�ber hinaus erinnern lediglich die ehemaligen
Bergarbeitersiedlungen an den "P�tt" und seine Kumpel,"
berichtet die Inhaltsangabe.
Bettina Lehnert und Gerhard Verk arbeiten im Stadtarchiv von
Oer-Erkenschwick. Sie zeigen rund 210 bisher noch nicht
ver�ffentlichte Fotos. Hinsichtlich Aufbau und Gestaltung folgt
das Buch dem bew�hrten Schema. Zuerst gibt es eine Einleitung
mit historischen Informationen. Dann folgt der umfangreiche
Bildteil; jedem Schwarzwei�foto ist ein kleiner, erg�nzender
Text zugeordnet.
Das Buch h�lt, was der Titel verspricht. Das Buch l�sst den
Bergbau und seine Geschichte in der Ruhrgebietsstadt lebendig
werden. Gezeigt werden die Arbeitsbedingungen der Kumpel �ber
und unter Tage. Ihre Lebensbedingungen werden weitestgehend
ausgeblendet. Das k�nnte ja vielleicht das Thema eines anderen
Bandes sein.
Ruhrfestspiele Recklinghausen GmbH (Hrsg.): 50 Jahre
Ruhrfestspiele Recklinghausen; Verlag Peter Pomp Essen 1996; 608
Seiten; ISBN: 3-89355-126-3
"Ein Spaziergang durch 50 Jahre Theatergeschichte: Stars und
Jubel, Applaus und Tr�nen, Spuren auf und hinter der B�hne, dazu
eine vollst�ndige Dokumentation von Auff�hrungen, Gastspielen
und Mitwirkenden. Ein unterhaltsames "Bilderbuch" und zugleich
in kulturhistorisches Nachschlagewerk," verspricht die
Inhaltsangabe.
Chronologisch geordnet wird die Geschichte der Ruhrfestspiele
geschildert. Zuerst gibt es eine �bersicht �ber die Auff�hrungen
des jeweiligen Jahres. Dann folgt der Fototeil. Doch das Buch
ist mehr als eine reine Chronik. Autoren wie Winfried Fechner
versuchen eine Standortbestimmung sowie einen Ausblick in die
Zukunft.
Donna Leon: Lasset die Kinder
zu mir kommen Commissario Brunettis sechzehnter Fall; 8 CDs
589 Minuten Gesamtspielzeit (ungek�rzte Lesung); Produktion und
Ver�ffentlichung: Diogenes Verlag Z�rich 2008; Technik: Klaus
Jedelsky; Regie: G�nther Krusemark; Sprecher: Jochen Striebeck;
ISBN: 978-3-257-80186-6
"Was ist geschehen, wenn schwerbewaffnete Carabinieri die
Wohnung eines Kinderarztes st�rmen und ihm sein 18 Monate altes
Baby entrei�en? Brunetti gibt keine Ruhe, bis er die
Hintergr�nde kennt: Geldsegen und Vergeltung, Kindersegen und
unerf�llter Babywunsch," berichtet die Inhaltsangabe und
verspricht: "Der Familienmensch Brunetti wird vor eine harte
Zerrei�probe gestellt."
Wer Donna Leon und ihre Kriminalromane kennt, wei�, da� sie
eigentlich gute Literatur abliefert. Die Schw�chen dieser
Produktion liegen woanders. Als ungek�rzte Lesung ist die
Produktion zu lang. Au�erdem liegt hier eine reine Lesung vor.
Verschiedene Stimmen, Musik und Hintergrundger�usche fehlen hier
also v�llig. Allein schon der Einsatz von verschiedenen
Sprecherstimmen und (zumindest an den dramatischen Stellen) der
Einsatz von Hintergrundger�uschen h�tten die Handlung spannender
gestaltet, sie somit besser h�rbar gemacht und damit qualitativ
aufgewertet.
Wer meien Rezensionen kennt, wei�, dass ich ein Fan von
H�rb�chern bin. Bei der vorliegenden Produktion wird schnell
klar, warum das so ist. Schon die erste CD ist eine
Herausforderung. Die Stimme von Jochen Striebeck ist f�r mich
nicht so einpr�gsam, als ich ihr lange lauschen m�chte. Schon
sehr fr�h h�re ich weg. Daher gestehe ich gerne, dass die das
H�rbuch nicht komplett geh�rt habe. Es gibt ganz andere,
wirkliche (h�rakustische) Gl�cksmomente.
Auch das beigef�gte Textheft ist eine Entt�uschung. Es liefert
die altbekannten biographischen Daten �ber Leon und Striebeck.
Ansonsten liefert es keine relevanten Daten. Es gibt durchaus
aufwendiger gestaltete Texthefte, die beispielsweise
Hintergrundinformationen �ber die CD, ihre Entstehung, die
Geschichte oder die literarische Einordnung des Romans
enthalten; sie sind wesentlich informativer.
Erwin Kohl: Willenlos; Gmeiner - Verlag Me�kirch 2008; 317
Seiten; ISBN: 978-3-89977-760-4
"Ein D�sseldorfer Polizist wurde brutal ermordet. Schon wenige
Stunden sp�ter gelingt es der Mordkommission, den
Hauptverd�chtigen festzunehmen. Obwohl die Beweislast erdr�ckend
ist, bestreitet Udo Hornbach die Tat. Am Tatort hinterlassene
Fingerabdr�cke, DNA - Spuren und ein Zeuge sprechen f�r sich. Es
gibt allerdings keinerlei Verbindung zwischen T�ter und Opfer,
geschweige denn ein Tatmotiv. Der LKA-Ermittler Joshua Trampe
wird eingeschaltet. Doch auch f�r ihn bleibt der Fall ebenso
eindeutig wie r�tselhaft," berichtet die Inhaltsangabe.
Vordergr�ndig spannend und zum Ende hin dramatisch, werden die
Schw�chen des Buches schnell deutlich.
Erwin Kohl ist Jahrgang 1961. Er lebt im niederrheinischen Wesel
und arbeitet dort seit 2002 als freiberuflicher Schriftsteller -
er verfa�t Kriminalromane und Kriminalgeschichten. So, wie die
Handlung angelegt ist, k�nnte sie �berall spielen - in
D�sseldorf genauso gut wie in Frankfurt am Main wie in Frankfurt
an der Oder.
Es gibt Handlungsstr�nge, dei mit der Haupthandlung nichts zu
tun haben und letztendlich bedeutungslos sind. Personen tauchen
auf, werden aus der Handlung herausgeschrieben, obwohl sie
eigentlich wichtig sind und fallen so der Vergessenheit anheim.
Doch auch die Hauptpersonen bleiben irgendwie schwach und bla�.
Ihre Bedeutung f�r die Handlung schwankt. Es wirkt so, als w�rde
es keinen wirklichen roten Faden in der Geschichte geben.
Handlung und Erz�hlweise sind nicht wirklich stringent
gegliedert.
Auch das Ende ist ungew�hnlich. Die T�ter und ihr Hintermann
sind bekannt. Dennoch endet der Fall letztendlich mit einer
Niederlage f�r dei ermittelnden Kriminalisten. F�r den
au�enstehenden Leser ist auch am Ende unklar, wer juristisch f�r
welche Tat bestraft wird und �berhaupt bestraft werden kann. Ich
m�sste mal einen befreundeten Juristen fragen, wie er die
Handlung unter juristischen Gesichtspunkten bewertet. Viele
klassische Krimis sind an dieser Stelle eindeutiger. Dort steht
fest, da� der namentlich bekannte T�ter eindeutig f�r seine
Verbrechen bestraft werden kann. Wer m�chte, kann gerne zu
diesem Krimi greifen. Zwei Krimis - Autor Andreas R�dig
Bedingt durch die g�nstige Verkehrslage an Rhein und Hellweg
gr�nden die Franken um 800 auf dem Duisburger Burgplatz eine
K�nigspfalz als Verwaltungszentrum. Die Kapelle, die zu der
Pfalz geh�rt, ist Vorg�ngerin der Salvatorkirche. Um 900 wird
sie im Heberegister der Abtei Pr�m in der Eifel urkundlich
erw�hnt. Um 1000 ersetzt man sie durch einen romanischen
Steinbau.
1254 �bernimmt der Deutschritterorden das Patronat �ber die
Kirche. Die Ritter rei�en sie ab. Unter Einbeziehung des
romanischen Grundrisses erbauen sie eine dreischiffige gotische
Pfeilerbasilika. Im Laufe von vielen Jahren wird das Gotteshaus
ausgeschm�ckt, unter anderem mit einem Chorgest�hl, der
Salvatorstatue, elf Apostelfiguren, einem Taufstein und den
Sakramentsh�uschen. Taufstein und Sakramentsh�uschen befinden
sich heute noch in der Kirche.
Am Palmsonntag 1478 brennt der Kirchturm ab. Im gleichen Jahr
erfolgt die Grundsteinlegung f�r einen neuen Turm, der im Jahre
1493 wieder aufgebaut ist. Er hat die gewaltige H�he von 106
Metern und dient der Stadt als Wachturm.
Das Gedankengut der Reformation breitet sich auch in Duisburg
aus. 1555 entfernen Bilderst�rmer die Salvatorstatue aus der
Kirche und besch�ftigen den Taufstein. Vorboten der �kumene
erreichen die Kirche, denn die Sprache der Predigt ist deutsch
und der Gottesdienst erfolgt abwechselnd nach katholischen und
evangelischen Riten. 1571 wird die Kirche evangelisch.
1610 tagt unter der Schutzherrschaft Brandenburgs die 1.
Generalsynode der reformierten Gemeinden der Herzogt�mer J�lich,
Kleve und Berg in der Salvatorkirche. Es wird eine
Kirchenverfassung erarbeitet, die zum Teil noch heute g�ltig
ist. Gew�hlte Presbyter vertreten die Gemeinde und haben ein
Mitspracherecht bei der Wahl des Pastors. 1613 zerst�rt ein
Blitzschlag den Kirchturm, der erst nach dem 30j�hrigen Krieg
wieder aufgebaut wird. 1682 erh�lt der Kirchturm, der nach 69
Jahren wieder aufgebaut ist, eine Barockhaube mit einem Engel
als Wetterfahne.
W�hrend der Reinlandbesetzung durch die Franzosen wird die
Kirche als Kornspeicher und Pferdestall zweckentfremdet. 180
erm�glicht eine gro�z�gige Schenkung des Deutschen Kaisers den
Beginn einer umfangreichen Kirchensanierung. 1891 gr�ndet
Oberb�rgermeister Lehr einen Bauverein zu einer weiteren
Sanierung der Kirche. Unter anderem wird die Barockhaube des
Turms entfernt und durch einen achteckigen Aufsatz (Oktagon) und
einen kegelf�rmigen Turmhelm ersetzt.
1904 erfolgt die feierliche Einweihung der renovierten Kirche.
Es ist das letzte gro�e Fest, das die Salvatorkirche als
Stadtkirche feiert, denn durch die Eingemeindung von vielen
Ortschaften (z. B. Ruhrort, Meiderich) wird Duisburg zur
Gro�stadt und die Salvatorkirche eine ihrer zahlreichen Kirchen.
Am 13. Mai 1943 sucht ein verheerender Bombenangriff auf die
Stadt Duisburg auch die Salvatorkirche heim. Der brennende
Kirchturm st�rzt auf das Langhaus. Die Kirche brennt v�llig aus.
Die Kirche hat folgende Ma�e: L�nge = 58 Meter, Breite = 21,5
Meter, Innenh�he = 17,5 Meter., Turmh�he = 62 Meter. Die
Au�enmauern bestehen aus Backstein und sind zum Teil mit
Tuffstein (Brohltal) verkleidet. Au�erdem verarbeitete man
Trachyt und Sandstein.
In der Innenstadtgemeinde wurde stets konfessionelle und
religi�se Toleranz gepflegt. Ein Beispiel daf�r geben die
Glasfenster, die nach dem Krieg ersetzt wurden. Die Entw�rfe
stammen von evangelischen, katholischen und j�dischen K�nstlern
(Karl Hellwig, Claus Pohl, Berthold Janke und Naftali Bezern).
Die steinernen und h�lzernen Ged�chtnistafeln aus dem 16. bis
18. Jahrhundert erinnern an Wissenschaftler, Professoren, B�rger
und Soldaten, die in oder neben der Kirche beigesetzt wurden.
Tauf-, Ewigkeits-, Altar-, Apostel- und F�rbittenleuchter
schm�cken den Innenraum. Der letztere, dessen Form an einen
Globus erinnert, dient der pers�nlichen Andacht der Besucher.
Die Kanzel �berliefertes Entstehungsjahr 1644 mu�te nach
Kriegsbesch�digungen restauriert werden. Seit dem Jahre 2002
verf�gt die Kirche �ber die gegenw�rtige Orgel. Sie ist f�r
Musik aus dem Barock, der Romantik und f�r zeitgen�ssische Musik
geeignet, stellt Erika K�ppen die Geschichte der Salvatorkirche
vor.
Duisburg ist eine schone Stadt. Eine sehr sch�ne Stadt sogar.
Insbesondere der neu gestaltete Innenhafen hat es mir angetan.
Die Promenade zwischen Steiger Schwanentor und Museum
K�ppersm�hle ist h�bsch gestaltet. Selbst im Sommer, wenn es
warm und sonnig ist, verirrt sich werktags kaum ein
Spazierg�nger hierhin. Gerade einmal am Wochenende ist hier viel
los.
Warum ich Ihnen das alles erz�hle? Ganz einfach: Ich bin
Kirchenmusiker und Kantor. Und die evangelische Salvatorkirche
kann eine hervorragende Kantorei vorweisen. Dort habe ich mich
als Kantor beworben. Jetzt, da der alte Kantor Franz-Xaver
Unkeneder in den Ruhestand getreten ist, ist dort n�mlich eine
Stelle frei. Zusammen mit vier anderen Kandidaten bin ich in die
engere Wahl f�r die Stelle gekommen.
Ich w�rde die Stelle schon gerne haben. Die Bezahlung ist gut.
Die Kantorei verf�gt �ber hervorragende S�nger; die Kantorei hat
schon mehrere CDs aufgenommen, die sich auch gut verkaufen. Ich
w�re der beste Kantor f�r diese Kantorei.
Der Innenhafen h�tte f�r mich einen gro�en Vorteil Ich habe da
ein neues Programm auf meinem Rechner. Es ist ein
Kompositionsprogramm. Mit ihm kann ich (auch f�r mehrere
Instrumente) auch gr��ere Musikst�cke erstellen. Wenn ich einen
Kopfh�rer in den Rechner stecke und die Taste F1 dr�cke, kann
ich mir noch w�hrend des Komponierens mein Musikst�ck anh�ren.
Die Orgel an der Salvatorkirche ist die beste, der derzeit auf
dem Markt erh�ltlich ist. Ich habe mir vorgenommen, in jedem
Gottesdienst mit einer neuen Komposition zu gl�nzen. Au�erdem
m�chte ich an den kirchlichen Festtagen (Weihnachten, Ostern,
Pfingsten, Konfirmation) mit der Kantorei auftreten, und zwar
mit selbst komponierten St�cken.
Sie merken: Ich m�chte hoch hinaus. Die Salvatorkirche soll ein
Sprungbrett f�r meine kirchenmusikalische Karriere sein. Ich
brauche diese Stelle unbedingt. Doch wie es anstellen? Genau:
Ich werde meine Konkurrenten beseitigen.
Ich wei� auch schon, wie ich es anstellen werde. In den
kommenden f�nf Wochen sollen wir Konkurrenten quasi als Ersatz
f�r das Vorstellungsgespr�ch w�hrend des Gottesdienstes
vorspielen. Wer zu dem Gottesdienst in sechs Wochen eingeladen
wird, der kriegt die Stelle.
Zum Gl�ck ist die Salvatorkirche jeden Tag ge�ffnet. Ich werde
morgen in die Kirche gehen, so tun, als sei ich ein zuf�lliger
Besucher und mir die Orgel mal genauer anschauen. Ob wohl die
Orgel mir helfen kann, meine Konkurrenten zu beseitigen?
(zwei Tage sp�ter)
Die Salvatorkirche gef�llt mir immer besser. Jetzt bin ich mir
auch sicher, da� mir die Orgel helfen wird.
?Die T�ne sind verklungen hei�t es in einem Lied von Peter
Maffay. ?Der letzte Ton dauert ewig hei�t es bei meinem
Konkurrenten Peer Schmidt. Als das Nachspiel, mit dem die
Gottesdienstbesucher verabschiedet werden, fast zu Ende gespielt
ist, gibt es eine pl�tzlich Dissonanz, mit der das
Orgelnachspiel endet. Erschreckt f�hrt die Gemeinde hoch. Als
der K�ster die Orgel erreicht, sieht er Peer Schmidt quer �ber
die Orgeltasten liegen. Er ist total verkrampft. ?Die Orgel
steht ja v�llig unter Strom, staunt der K�ster. Er mu� die
Sicherung herausdrehen, damit sicher Notarzt �berhaupt mit der
Leiche besch�ftigen kann.
W�hrenddessen krabbelt der K�ster in die Orgel und entdeckt den
Fehler schnell: ein durchgeschmortes Kabel...
(n�chster Sonntag)
500 g Mehl Typ 1050 mit 2 P�ckchen Trockenhefe / 40 g Frischhefe
und 100 g Zucker in einer Sch�ssel vermischen. 1 Ei, 100 g
weiche Margarine und 200 ml Milch dazugeben und dann erst mit
dem Handr�hrger�t, dann mit der Hand durchkneten. Den Hefeteig
zugedeckt auf das doppelte Volumen aufgehen lassen. Das dauert
etwa 30 bis 60 Minuten. 100 bis 150 g Sultaninen leicht mit
etwas Mehl vermischen und von Hand unter den Teig kneten. Dann
in 12 St�cke teilen, je zu 35 cm langen, d�nnen Stangen rollen,
zu Brezeln formen, auf ein backpapierbelegtes Bachblech legen
und nochmals aufgehen lassen. Mit Dosenmilch bestreichen und mit
Hagelzucker bestreuen. Mit der mittleren Schiene bei 180�C
(E-Herd) / Stufe 2 (Gasherd) 15 Minuten backen.
Die Salvatorgemeinde hat eine Angewohnheit, die mir sehr
entgegenkommt: Nach dem Gottesdienst setzt sie sich zusammen,
redet �ber die Predigt und andere Banalit�ten, trinkt Kaffee und
vertilgt Pl�tzchen und Kekse. Ob mir die Salvator Krekelinge
helfen k�nnen, einen weiteren Konkurrenten loszuwerden?
Quasselnd setzt sich die verbliebene Gemeinde an den gedeckten
Tisch im hinteren Seitenschiff nahe der Wendeltreppe zur Orgel.
Geert Schmitt kommt von der Orgel herunter; er ist ein guter
Organist und mein sch�rfster Konkurrent. ?Kommen Sie, Herr
Schmitt, setzen Sie sich zu uns, fordert ihn eine �ltere Dame
auf. ?Aber gerne doch, strahlt Schmitt sie siegessicher an. ?Ah,
ich sehe, es gibt selbstgemachte Brezeln. Da greife ich doch
gerne zu. Spricht`s, greift zu und bei�t mit Wonne hinein. Es
soll das letzte sein, was er in seinem Leben tut. Kaum ist die
Brezel mit etwas Kaffee hinuntergesp�lt, vergr��ern sich seine
Augen und ein R�cheln entstr�mt seinem Mund. Dann f�llt er mit
flottem Schwung vorn�ber auf den Tisch. ?Oh Gott, was habe ich
gemacht, fragt die �ltere Dame. ?Von wem sind �brigens die
Brezeln?
Anfang M�rz 1445 brachte der Erzbischof von K�ln seine Soldaten
mit Schiffen rheinabw�rts. Am 10. M�rz hatte er seinen festen
St�tzpunkt, Kaiserswerth, verlassen und segelte bei Nacht und in
aller Heimlichkeit stromab nach Duisburg. Beim Ankerwerfen
entdeckten ihn Wanheimer Fischer, die unheilsahnend jemanden in
die Stadt schickten, um den Magistrat zu warnen. So konnten die
Duisburger B�rger in gemeinsamer Anstrengung den Sturm auf die
Stadt abwehren.
Zur Erinnerung an die gl�ckliche Befreiung aus Kriegsnot
beschenkten sie noch manches Jahr am 12. M�rz, dem Gregoriustag,
die Kinder mit Kuchen und Brezeln, die man damals ?Krekelinge
nannte. Deshalb nannte man dieses Fest auch sp�ter ?Krekelendag.
Die Br�cke am Marientor, wo die 2 feindlichen Heerhaufen
aufeinanderstie�en, nannte man nun im Volksmund ?Verl�rkes
Br�ck. Sie befand sich dort, wo noch vor wenigen Jahren das
Geb�ude der Bauunternehmung Kiefer war, etwa 150 Meter schr�g
vor der Marienkirche.
Der D�sseldorfer Maler Professor Claus Meyer malte im Jahre 1901
diesen Kampf an der ?Verl�rkes Br�ck. Das Bild wurde 1902 zur
Einweihung des Rathauses an der rechten L�ngswand des gro�en
Sitzungssaales angebracht.
Dieser Text ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Er stammt aus
der Feder von Wolfgang Hoppe. Ich habe den Text nicht nur in
seinem Buch ?Duisburger Balladen gefunden. Der Text befindet
sich auch auf einer Bildtafel, die (neuerdings???) in der
Salvatorkirche h�ngt. Ob mir der lockere Nagel wohl helfen
kann...?
Na�geschwitzt vor Anstrengung kommt Fridolin K�nigs Brand von
der Orgel herunter. ?Drehen wir noch eine Runde durch die
Kirche, bevor wir uns der Meute stellen, frage ich den
Konkurrenten mit dem komischen Namen. ?In Ordnung, antwortet
K�nigs Brand ersch�pft. Unter dem besagten Textbild bleibe ich
stehen. Schon nach wenigen Sekunden trommele ich scheinbar
nerv�s an der Wand. Wann...? Als ich einen Lufthauch sp�re und
einen Kracher h�re, blicke ich auf. K�nigs Brand liegt mitsamt
Bildtafel auf dem Boden. ?Was ist denn das f�r ein komisches
Teil, wundert sich der Pfarrer. ?Das habe ich ja noch nie hier
gesehen...
Gerhard Mercator ist eine historische Figur. Er entwarf Atlanten
und Stadtkarten. Sein Leichnam liegt in der Salvatorkirche
begraben. Also gehe ich in das Archiv der Gemeinde. Und ich habe
wieder Gl�ck. Ich entdeckte eine alte Innenansicht der Kirche,
in der das Grab Mercators verzeichnet ist. Ob mir wohl (s)ein
Geist helfen kann?
Als die Gottesdienstbesucher in die Kirche str�men, beachtet
niemand die Erh�hung auf dem Fu�boden. Erst nach dem
Gottesdienst f�llt sie dem K�ster auf. ?Haben Sie da was
abgestellt, fragt er den Pfarrer. ?Nein, habe ich nicht,
antwortet mein zuk�nftiger Arbeitgeber erstaunt. Gemeinsam gehen
sie hin, gefolgt von meinem �berneugierigen Konkurrenten.
Gemeinsam heben sie die Steinattrappe hoch. Als die wie Mercator
aussehende Puppe hochschnellt, trifft sie meinen Konkurrenten
genau am Kinn. Zu dumm, da� er mit dem Kopf genau auf die
Kirchenbank schl�gt...
Am n�chsten Tag schellt die Polizei an meiner Haust�r. ?Guten
Tag, ich hei�e M�ller, Wachtmeister M�ller, um genau zu sein.
Jetzt bin ich geliefert. ?Ich habe da mal eine Frage. Ja, schon
gut, ich gestehe alles. ?Es geht um Ihren Wagen. Sind Sie
sicher, da� er nicht schon l�ngst �ber den T�V gemu�t h�tte?
Was steht da in der Zeitung? ?K�ster unter Mordverdacht
festgenommen...
Im Karneval gibt es ganz viele Piraten. Dann verkleiden sich
n�mlich Kinder. Sie befestigen eine Klappe �ber einem Auge. Mit
schwarzer Kohle fabrizieren sie den Schatten eines Bartes ins
Gesicht. Ein Ring im Ohr, eine verwegene M�tze auf dem Kopf, ein
buntes Hemd und eine Plusterhose und schon ist der
Karnevalspirat fertig.
Mit moderner Piraterie hat das nat�rlich nichts zu tun. Die
modernen Piraten benutzen keine unbeweglichen Segelschiffe mit
schwarzer Totenkopfflagge mehr. Die modernen Piraten nutzen
schnelle Motorboote und gef�hrliche Waffen. N�hern sich zwei
Motorboote mit schneller Fahrt einem Lastschiff, ist Gefahr
angesagt. Dann sind n�mlich Piraten unterwegs. Konnten die
Piraten erst einmal den Lastkahn betreten, �bernahmen sie
augenblicklich die Br�cke und dirigieren das Schiff dann in das
benachbarte Ausland, um von dort aus L�segeld zu erpressen.
Woher ich das alles wei�? ?Die Piraterie hat inzwischen Duisburg
erreicht, behauptet Matth�us Odewald, Leiter der Duisburger
Hafenpolizei. Woher er das alles wei�, frage ich ihn. ?Na ja,
ich bin oft mit dem Boot im Hafengebiet unterwegs. Da sehe ich
doch selbst, wie hochger�stet selbst Frachtschiffe inzwischen
sind. Es gibt oft einen zus�tzlichen Radar, der gezielt
feindliche Schnellboote aufsp�ren soll. Es gibt nicht nur die
klassischen Kanonen, sondern auch Panzerf�uste,
Schnellfeuerwaffen und sonstige Selbstverteidigungsanlagen. Die
Schiffe fahren jetzt nur noch im Verband. So wollen sich die
Schiffer selbst sch�tzen. Und woher kommen die Piraten von
heute? ?Von den Komoren, Sao Tome und Principe, Mauritius,
West-Samoa, Tonga.. H�? Woher? ?Ja, ja, Sie haben schon richtig
geh�rt. Behauptet der Hafenpolizist. ?Vor 20 Jahren behaupteten
die Reedereien, die Personalkosten seien zu hoch. Also entlie�en
sie das deutsche Personal. Sie stellten daf�r Leute aus
Billiglohnl�ndern ein. Diese Billiglohnl�nder liegen oft am
Rande Afrikas oder in Ozeanien. Die Seefahrer von dort haben
also Ahnung vom Fach. Die Leute von dort erhalten Niedrigl�hne,
die hier in Deutschland fast schon sittenwidrig sind. Eine Sache
haben die Reedereien allerdings �bersehen. Auf Dauer wollen die
Seeleute nat�rlich nicht nur ihren kargen Lohn erhalten. Sie
wollen mehr, immer mehr. Und das funktioniert eben nur mir
Piraterie. Und wo bringen die Piraten die gekaperten Schiffe
hin? ?Nach Neu-Guernsey. Neu-Guernsey? Was ist das denn? Und wo
liegt das? Warum habe ich denn noch nie davon geh�rt?
?Neu-Guernsey ist eine neu geschaffene, k�nstliche Insel im
�rmelkanal. Sie hat einen riesigen Hafen. Neu-Guernsey ist auch
f�r Binnenschiffe gut zu erreichen. Ob die Insel zu England oder
Frankreich geh�re, m�chte ich wissen. ?Momentan weder noch. Das
ist noch nicht gekl�rt. Es ist also auch keine Polizei
zust�ndig. Ob denn schon Piraten gefa�t worden sind? ?Nein. Bis
wir �berhaupt mitbekommen, da� den Reedereien ein Schiff
abhanden gekommen ist, ist das Schiff schon l�ngst in
Neu-Guernsey angekommen. W�re denn Geleitschutz f�r die
Rheinschiffahrt m�glich? An dieser Stelle lacht Odenwald
schallend. ?Wir sollen wir das denn schaffen? Wir von der
Polizei haben weder gen�gend Personal noch gen�gend Boote.
Meines Wissens nach �bernehmen private Sicherheitsdienste den
Geleitschutz. Nur: F�r Einzelg�nger �bernehmen die privaten
Sicherheitsdienste auch keine Garantie. Lohnt es sich denn,
Kontakt zu einer dieser Sicherheitsfirmen aufzunehmen? ?Ja, wenn
Sie m�chten, werde ich Sie nicht aufhalten.
Mein Pendeldienst auf dem Rhein beginnt in D�sseldorf und endet
in Emmerich. Der ?Wachdienst Rheinlust hatte sich bereiterkl�rt,
mich beim Begleitschutz mitzunehmen. Ich m�chte doch zu gerne
wissen, wie so ein Piraten�berfall abl�uft. Zwei Wochen fahren
wir nun schon auf dem Flu�, nein Strom hin und her. Und nichts
hat sich ereignet. Kein �berfall! Keine Entf�hrung! Allm�hlich
glaube ich, da� die Piraten�berf�lle einer �berhitzten Phantasie
entspringen. Sonst h�tte sich schon l�ngst was ereignet.
Wahrscheinlich liegt hier ein Fall von Versicherungsbetrug vor.
Doch was ist das? Dort dr�ben ist der Ruhrmund; hier m�ndet die
Ruhr in Duisburg-Ruhrort in den Rhein. Drei Motorboote schie�en
mit hoher Geschwindigkeit auf unseren Verband zu. ?Los, unter
Deck, aber schnell, fordert mich ein Wachmann auf und h�lt mir
eine Pistole an die Brust. Sollte etwa...??
Als ich mit den anderen Seeleuten unter Deck bin, sp�ren wir
auch schon das bet�ubende Gas. Besinnungslos sinken wir zu
Boden.
Als ich wieder zu Bewusstsein komme, bin ich in Neu-Guernsey.
Der ganze Schiffsverband, den ich begleitete, ist hier
angekommen. Ein sch�ner Wachdienst ist das, der Schiffe in die
Entf�hrung begleitet. |