Duisburg, 03. April 2020 - Da sind sie
wieder unterwegs, die Intelligenzallergiker unter den
Politikern! Krankenhäuser, Ärztinnen und Ärzte und
Pflegepersonal werden in der 'Corona-Krise' von den
Politikern gefeiert, die hygienisch saubere Wäsche für die
Krankenhäuser wird aber nicht als 'systemrelevant'
anerkannt!
Heißt das, dass die Patienten ihre
Bettwäsche selber, das Pflegepersonal ihre Kleidung und die
Ärzte ihre Kittel und Tücher selber steril waschen müssen?
Dazu nachfolgende Pressemitteilung. Die
COVID-19-Pandemie rückt die Versorgung von Krankenhäusern,
Senioren- und Pflegeheimen mit einwandfrei sauberer und
hygienischer Wäsche in den Fokus. In Deutschland werden rund
95 % der Krankenhäuser von den textilen Dienstleistern und
Wäschereien versorgt. Für diese wird zunehmend schwierig,
ausreichend Infektionsschutz-Ausrüstungen zu bekommen. Die
Politik reagiert schleppend und sieht diese Versorgung nicht
als systemrelevant an.
DTV-Geschäftsführer Andreas
Schumacher ist erschüttert: „Private Wäschereien und textile
Dienstleistungsunternehmen stemmen die Versorgung von rund
95 Prozent aller Krankenhäuser und 60 Prozent aller
Pflegeeinrichtungen in Deutschland mit hygienischen
Textilien. Sie versorgen täglich 500.000 Krankenhausbetten,
1,3 Millionen Pflegende und 1 Millionen Alten- und
Pflegeheimbewohner in Deutschland mit sauberer Wäsche und
Bekleidung. Und das soll während einer Pandemie nicht
systemrelevant sein? Eine solche Einschätzung der
Bundesregierung ist mir unbegreiflich und gefährdet die
Arbeit von Ärzten, Pflegern und vielen anderen wichtigen
Berufsgruppen.“
Systemrelevanz der Branche Wäschereien
und textile Dienstleister sind besonders für Krankenhäuser
und Pflegeeinrichtungen in Corona-Zeiten systemrelevant, um
Hygiene-Standards aufrecht zu erhalten und die Ausbreitung
des Virus gerade in den Risikogruppen zu verlangsamen. Aber
auch Rettungsdienste, Labore, Feuerwehren oder die
Lebensmittelindustrie sind dringend auf hygienische
Schutzkleidung angewiesen. Die Funktionsfähigkeit der
textilen Dienstleistungsbranche ist daher essenziell für die
Aufrechterhaltung unseres Sozial- und Gesundheitswesens.
Desinfektionsmittel, Atemschutzmasken und
Schutzbekleidung sind aktuell überall knapp. Momentan sind
Wäschereien aber nicht als systemrelevante Einrichtungen und
somit nicht als Bedarfsstellen definiert. Somit kann es
schon in den nächsten Tagen passieren, dass
Wäscherei-Mitarbeiter möglichen Ansteckungen schutzlos
ausgeliefert sind. Für diejenigen, die mit potenziell
kontaminierten Textilien – etwa aus Krankenhäusern – umgehen
müssen, fordert der Branchenverband DTV einen schnellen
Zugriff auf angemessene Schutzausrüstung.
Um dies
zu gewährleiten, bemüht sich der DTV seit Wochen um eine
Einstufung als „systemrelevant“ und eine Aufnahme in die
Liste der kritischen Infrastrukturen (KRITIS). Dies würde
einen erleichterten Zugang zu Desinfektionsmitteln und
Atemschutzmasken gewährleisten. Und nur so können
Wäscherei-Mitarbeiter ihre Kinder in der Notfallbetreuung
unterbringen. Schon jetzt fällt in den Betrieben durch Kita-
und Schulschließungen das Personal (Frauenquote in den
Betrieben bei 2/3) massiv aus.
Die Politik
gefährdet die Versorgung Seit rund drei Wochen
liegt der Bundesregierung ein Positionspapier des Verbandes
vor. Doch das Bundesministerium für Gesundheit nimmt
Wäschereien und textilen Dienstleister nicht in die Liste
auf. Das Ministerium verweist auf die Länder- bzw. kommunale
Ebene.
„Das macht die Sache weder einfacher noch
schneller“, so Schumacher. Es ist unverständlich, dass eine
schnelle Reaktion selbst in der Krise nicht möglich ist. Die
Wäschereibetriebe, die mit Hochdruck die Versorgung der
Krankenhäuser und Pflegeheime sicherstellen, werden im Stich
gelassen. Und das obwohl die Einrichtungen schon innerhalb
weniger Tage ohne Bekleidung und Wäsche dastehen könnten.
„Wie sollen sich Wäschereimitarbeiter oder -betreiber
fühlen, wenn sie Ärzte, Pfleger, Patienten und Senioren in
einer solchen Krisensituation nicht mehr mit der dringend
benötigten desinfizierten Wäsche versorgen können?“, so
Schumacher weiter.
Der DTV und seine Betriebe bemühen
sich nun in mühsamer Kleinarbeit, gemeinsam mit den vielen
Krankenhäusern, Pflegeheimen, Rettungsdiensten, Feuerwehren
und anderen, den kommunalen Verwaltungen die Systemrelevanz
der Branche nahe zu bringen. Derzeit ist die Handhabung in
den verschiedenen Ländern und Kommunen vollkommen
unterschiedlich.
„Jede Wäscherei muss vor Ort um die
Systemrelevanz betteln. Ob die Versorgung in den nächsten
Wochen damit gewährleistet wird, hängt nun stark von den
einzelnen Entscheidungsträgern in den Kommunen ab“, so
Schumacher.
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