Zahl der Beschäftigten von März
bis August 2020 um 17,6 % gegenüber Vorjahreszeitraum
gesunken Besonders betroffen sind Bars und Kneipen:
Umsatzrückgang von 45,5 % im selben Zeitraum, Zahl der
Beschäftigten ging um 34,6 % zurück
Wiesbaden/Duisburg, 26. Oktober 2020 - Regionaler
Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Sperrstunde: Die aktuellen
Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen die
Gastronomie besonders hart. Die Branche, zu der Restaurants
und Cafés, Caterer und Bars gehören, musste seit den
coronabedingten Schließungen im März massive Umsatzverluste
hinnehmen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, lag der Umsatz im Zeitraum von März bis August
2020 real (preisbereinigt) um 40,5 % unter dem des
Vorjahreszeitraums.
Betrachtet man die einzelnen
Monate, ging der Umsatz im April mit 68,3 % gegenüber
Vorjahresmonat am stärksten zurück. Seitdem haben sich die
Geschäfte kontinuierlich erholt: Im August 2020 fiel der
Umsatzrückgang der Gastronomie im Vorjahresvergleich mit
22,3 % schon geringer aus.
Innerhalb der Gastronomie
besonders stark betroffen waren all jene Lokale, die ihr
Geld mit dem Ausschank von Getränken verdienen: In dieser
Sparte fiel der Umsatz von März bis August 2020 um 45,5 %
geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Dagegen konnten
Restaurants, Gaststätten und Imbisslokale offenbar mit
Lieferdiensten und Ab-Haus-Verkäufen einen Teil des
Gästeschwunds kompensieren: Hier lagen die Umsätze von März
bis August 2020 um 29,3 % unter denen des Vorjahreszeitraums
(Caterer: -42,1 %).
Zahl der
Beschäftigten ging im Getränkeausschank um ein Drittel
zurück Die starken Umsatzrückgänge
durch die Corona-Krise führten auch zu einem Rückgang der
Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie: Diese lagen im
Zeitraum von März bis August 2020 um etwa ein Sechstel unter
denen des Vorjahreszeitraums (-17,6 %). Während die Caterer
und Verpflegungsdienste im selben Zeitraum mit -11,3 %
weniger Personal abbauten, büßte der Getränkeausschank mehr
als ein Drittel der Beschäftigten ein (-34,6 %). Dabei ist
zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte
zählen.
Zahl der Insolvenzen
geringer als 2019 Die wirtschaftliche Not
spiegelt sich bislang nicht in einem Anstieg der Insolvenzen
von Gastronomie-Unternehmen wider. Von März bis Juli 2020
meldeten in dieser Branche 753 Unternehmen Insolvenz an –
das waren 126 weniger als im Vorjahreszeitraum und 135
weniger als von März bis Juli 2018. Ein Grund dafür ist,
dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zum 1. März
2020 ausgesetzt wurde, was über alle Wirtschaftszweige
hinweg zu einem Rückgang der Insolvenzen führte. Im Juli
2020 beantragten bundesweit 146 Gastronomie-Unternehmen
Insolvenz, das waren 16,1 % weniger als im Juli 2019. Dieser
Rückgang entspricht der Gesamtentwicklung: Insgesamt wurden
im Juli 2020 in Deutschland 16,7 % weniger Insolvenzen
angemeldet als im Vorjahresmonat.
Gastronomiebranche wichtiger Arbeitgeber Die
Gastronomiebranche erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von
65,1 Milliarden Euro. Sie besteht mehrheitlich aus kleineren
Unternehmen mit geringeren Beschäftigtenzahlen: Knapp drei
Viertel der 186 000 Unternehmen hatten weniger als 10
Beschäftigte. Insgesamt waren zuletzt 1,8 Millionen Menschen
in der Gastronomie beschäftigt. Damit ist die Branche
durchaus mit größeren Industriesparten in Deutschland
vergleichbar: Im Maschinenbau beispielsweise waren 2018 rund
1,1 Millionen Menschen tätig.
Methodischer
Hinweis: Bei den Umsatz- und Beschäftigungsindizes
zum August 2020 handelt es sich um vorläufige Zahlen.
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