Düsseldorf/Duisburg, 12. Juni 2018 -
"Der DFB bekennt sich in seiner Satzung ausdrücklich zur
'Förderung gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung als
gesundheitliche Prävention', gleichzeitig lässt er sich von
Coca Cola und MacDonalds sponsern und lässt Werbespots in
seinem Namen zu, die sich eindeutig an Kinder und
Jugendliche richten und damit deren Zucker- und Fett-Konsum
fördern. Das ist ein unglaublicher Skandal!"
Mit diesen Worten kritisierte heute in Düsseldorf der
Präventionsexperte und Bundespressesprecher des
Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Josef Kahl,
die WM-Werbedeals des DFB mit Coca-Cola und McDonald’s:
"Mit seinem Verhalten trägt der DFB mit dazu bei,
dass immer mehr Kinder und Jugendliche Übergewicht
entwickeln, denn ein entscheidender Faktor für
Übergewicht ist neben Bewegungsmangel zu fette und zu süße
Ernährung. Übergewicht verursacht schwere Folgeerkrankungen
des Skeletts, Bluthochdruck und vor allem Diabetes. Gerade
Kinder und Jugendliche aus sozial prekären Verhältnissen
sind gefährdet. In ihren Familien gibt es oft wenig
Kompetenz bezüglich kontrolliertem und bewusstem Konsum von
Fastfood. Der DFB verpflichtet sich in seiner Satzung,
"soziale Randgruppen" (O-Ton DFB Satzung) zu unterstützen.
Sollte er damit arme Kinder und Jugendliche aus
bildungsfernen Milieus meinen, dann tut er genau das
Gegenteil. Er schadet ihnen und macht zunichte, was
engagierte Kinder- und Jugendärzte, Erzieherinnen und
Erzieher, Lehrer und Lehrerinnen tagtäglich an Prävention
leisten."
Fettnäpfchen-DFB BZ-auf ein Wort v.
Harald Jeschke Die Anstoßzeiten der
Nationalmannschaft bei Freundschaftsspielen lagen bis auf
wenige Ausnahmen um 20:45 Uhr, Bundestrainer Löw hält an
Erdogan-Werbeträger fest und nun dies. Was muss noch
geschehen, dass es zu Konsequenzen führt?
Bundestrainer
Löw war beim letzten WM-Testspiel angefressen, weil
es in Sachen Özil und Gündogan genug sein sollte mit
Kritik und Pfiffen während des Spiels.
Wer die
Zeichen der Zeit nicht erkennt und nicht klar Stellung
beziehen kann, mit Blick auf Aushängeschild und Repräsentant
Deutschlands, der sollte seinen Hut nehmen.
Das gilt
für Präsident Grindel, der als ehemaliger
Bundestagsabgeordnete der CDU nur wachsweich bzw. sehr
halbherzig die Sache mit den Erdogan-Werbern aufgriff, das
gilt auch für Werbestratege und Manager Oliver
Bierhoff sowie für den Bundestrainer.
Ist dem Trio jede Bodenhaftigkeit abhanden gekommen?
Glauben sie ernsthaft, dass sie sich alles
erlauben können und nur ihre Meinung zählt? Was für ein
Schaden hätte das WM-Team genommen, wenn Özil und Gündogan
nicht nominiert worden wären?
Vielleicht wird der DFB bei einem schwachen Abschneiden des
DFB-Teams in Russland auch der Kritik des Volkes die Schuld
geben. Schließlich hätten ja Pfiffe und Kritik die Stars
verunsichert.
Klar ist: Nur wenn Özil und Gündogang
bei der WM vielleicht sehr positive Dinge leisten, verzeiht
das (Fußball)Volk schnell, auf Dauer sicher nicht. Jetzt
kommt auch noch die absolut berechtigte Kritik von
Kinderärzten hinzu. Ein Rücktritt der drei wäre
im Moment der Sache durchaus angemessen.
Wer verniedlicht, verharmlost und die Zeichen der Zeit nicht
erkennt, hat in Führungspositionen nichts verloren.
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