Duisburg, 1. April 2022 - Am Dienstag,
den 05. April 2022 startet der Gesprächskreis „Ich bin nicht
allein“ in der Helios St. Johannes Klinik in
Duisburg-Hamborn für Eltern chronisch kranker Kinder. Damit
soll ein Raum für die unterschiedlichsten Fragen und Themen
geschaffen werden, die gemeinsam besprochen und diskutiert
werden können. Dabei steht Cornelia Kaiser, gelernte
Kinderkrankenschwester und Pflegetrainerin der Familialen
Pflege am Helios Klinikum Duisburg, mit ihrer langjährigen
beruflichen Erfahrung, aber auch mit ihrem persönlichen
Erleben als Mutter eines chronisch kranken Kindes den Eltern
zur Seite.
Der Gesprächskreis findet
jeden 1. Dienstag im Monat von 9:30-11:45 Uhr statt. Um
eine telefonische Anmeldung unter der (0203) 546-41723 wird
gebeten. Die geplante Gruppengröße beträgt fünf bis
sechs Personen.
„Ich weiß, wie es sich
anfühlt, wenn Eltern von gesunden Kindern überhaupt nicht
verstehen können, welche Sorgen und Ängste das tägliche
Leben mit einem chronisch kranken Kind belasten. Man fühlt
sich so allein. Deshalb ist es mir eine
Herzensangelegenheit, diesen Gesprächskreis anzubieten“,
erklärt Kaiser. Der Bedarf ist groß, denn chronische
Erkrankungen bei Kindern sind häufig. Zu ihnen zählen unter
anderem Allergien, Atemwegserkrankungen wie Asthma,
Hauterkrankungen wie Neurodermitis, chronische
Darmentzündungen, Epilepsien oder ADHS. Das Robert
Koch-Institut hat in einer Langzeit-Kindergesundheitsstudie
herausgefunden, dass 11,4 Prozent der Mädchen und 16 Prozent
der Jungen zwischen 0 und 17 Jahren von chronischen
Gesundheitsstörungen, die länger als ein Jahr andauern,
betroffen sind. Bei jedem sechsten Kind und jedem vierten
Jugendlichen liegt eine chronische Grunderkrankung vor.
Hinter diesen
Zahlen stecken viele dramatische Schicksale, denn trifft die
Diagnose einer chronischen Erkrankung das eigene Kind,
stellt sie das Leben vieler Familien auf den Kopf. Viele
zusätzliche Fragen, die für andere gleichaltrige Kinder
keine Rolle spielen, sind nun elementar. Wie kann man
bestmöglich mit der Situation umgehen, für sich selbst, für
das Kind und für die gesamte Familie? Erzählt man dem Umfeld
(Kindergarten und Schule) von der Krankheit oder verschweigt
man diese? Macht man das eigene Kind damit zum Außenseiter?
Wie kann man es am besten schützen? Wie schaffe ich trotz
alledem eine größtmögliche Normalität? Doch nicht nur das
Kind selbst, auch die Eltern, Geschwisterkinder und andere
Familienmitglieder sind von den Veränderungen direkt
betroffen.
„Für betroffene Eltern ist es häufig schon eine große
Erleichterung, wenn sie feststellen ‚ich bin nicht
alleine‘“, so Kaiser. Unter diesem Motto steht deshalb auch
der Gesprächskreis, der jeden 1. Dienstag im Monat in der
Helios St. Johannes Klinik stattfindet. In lockerer Runde
haben betroffene Eltern hier die Möglichkeit, sich
auszutauschen, Informationen zu erhalten und mehr über
verschiedene Anlaufstellen zu erfahren. Aber auch die Frage,
was man für sich selbst tun kann, um Kraft zu tanken, soll
Thema sein. Dazu gehören auch Zeit für soziale Kontakte und
für Selbstfürsorge. „Ich habe mich damals allein gefühlt.
Die Isolation, welche die Krankheit des eigenen Kindes mit
sich bringt, ist schlimm. Daher möchte ich die Eltern gerne
vernetzen und ihnen einen sicheren Raum geben, in dem alle
Fragen gestellt werden dürfen“, sagt Kaiser. „Es ist mir
wichtig, dass die Teilnehmer gestärkt aus dem Gesprächskreis
herausgehen, um besser für die herausfordernde Situation zu
Hause gewappnet zu sein. Es gibt zwar kein Geheimrezept,
jeder muss seinen eigenen Weg in dieser Situation finden.
Aber genau dabei möchte ich die Eltern gerne unterstützen.“
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