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Duisburg im März 2007 und Dezember 2006 |
An den
Petitionsausschuss
03.12.2006
PET 1-16-12- 9305 – 00 9337 und Pet 1-16-12-0305-005967 Sehr geehrte Frau Melcher, sehr geehrte Ausschussmitglieder, zu den beiden oben angeführten Petitionen und Ihrer Beantwortung legen wir grundsätzlich Einspruch ein. PET 1-16-12- 9305 – 00 9337 Mit Bestürzung hat der Bürgerverein Duisburg-Neudorf sowie Eltern der betroffenen Schule und auch Kommunalpolitiker Ihre Prüfung zur Kenntnis genommen.
Sie berücksichtigen bei der Prüfung der
Ortslage nur eine in „Hochlage“ an der Schule vorbeiführende
Schienenstrecke. Es gibt aber deren insgesamt drei (!!!), wovon zwei in
unmittelbarer Nähe der Schule parallel verlaufen. Mit der etwas
weiteren, aber noch im Einzugsbereich der Schule liegenden Strecke
(West–Ost-Richtung) sowie der nahe gelegenen Autobahn A 3 ergibt sich
eine Schalleinwirkung, die so in der Bundesrepublik kaum auf ein
Schulgebäude bzw. auf Anwohner in so einem engen Raum einwirken. Zu PET 1-16-12- 9305 – 00 9337 und Pet 1-16-12-0305-005967
Am 24. Juli 2001 wurde ein
Verkehrswertgutachten für die in diesem Bereich angrenzende
Waldhornstraße/Steinbruchstraße erstellt. Hierbei wurde z. B. die
durchschnittliche Verkehrsbelastung der A3 auf 106.000 Kraftfahrzeuge
pro Tag mit einem LKW-Anteil von 18.500 ermittelt. Dies hat sich aktuell
drastisch auf mehr als 180.000 Fahrzeuge erhöht. Für die Bahnlinie
Duisburg-Wedau – Oberhausen-West/2321 wurde eine Streckenbelastung am
Tag von 73 und in der Nacht von 41 Zügen – 124 gesamt – ermittelt.
Anmerkung: In den Petitionen haben wir
deutlich die Belastungen aufgeführt. Zu den Erschütterungen und Schäden
an den Gebäuden nehmen Sie keine Stellung. Ich persönlich kann
nur anmerken, dass ich nicht in Ihrer Haut stecken möchte, wenn hier
herabfallende Dachziegel – wie 2003 geschehen – Menschen verletzten,
oder Gebäudeschäden Schlimmeres verursachen. Es entspricht dem
politischen Willen, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu
verlegen, was Sinn macht. Dem gegenüber steht der Schutz der
Bevölkerung. Ob die Erhöhung des Fonds durch die Bundesregierung um 25
Millionen Euro ausreicht, ist fraglich. Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.
An den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Herrn Horst Köhler
An die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Frau Angela Merkel
An den Bundestagspräsidenten Herrn Norbert Lammert Dezember 2006 An die Abgeordneten des Deutschen Bundestages
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Bundestagspräsident, sehr geehrte Abgeordnete,
die bestürzten Bürger aus dem Universitätsviertel in Duisburg-Neudorf werden jetzt in die Öffentlichkeit gehen, da die Politik – hier verweisen wir u. a. auf den Brief des Petitionsausschusses vom 23.11.2006 – versagt hat.
Liebe Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Mozartschule in Duisburg-Neudorf:
„Wir
schämen uns für Bund und Bahn so wird der Aufruf des Bürgervereins zur Spendensammlung für Lärmschutzfenster lauten.
Es ist uns Bürgern allerdings unbegreiflich, wie Demokraten und Juristen Hürden schaffen, um den Schutz gegen Güterzuglärm in öffentlichen Gebäuden für die kleinsten Schüler abwehren zu können. Sie sagen, dass Sie eine bessere Familienpolitik wollen. Sie sagen, dass Sie schon im Kindesalter demokratische Grundelemente vermittelt wollen. Dann fangen Sie im Detail an, Verbesserungen zu ermöglichen, damit Schulkinder gern zum Lernen gehen. Was sollen wir nach dieser schnöden Ablehnung um Schutz den Kindern den Kindern der Mozartschule sagen? Dass sich Zivilcourage oder Hilferufe in dieser Gesellschaft nicht lohnen?
Wir Bürger
sagen: Sie haben hier jämmerlich versagt. Wir erwarten, dass die Mitglieder des Bundesverkehrs- und Petitionsausschusses ihr Bundestagsmandat abgeben.
Sie haben als Bund die Verantwortung gegenüber den Auswirkungen des Güterzugbetriebs. Wir fordern Sie auf, dieser Verantwortung zumindest rudimentär gerecht zu werden. Wir fordern Sie Frau Merkel auf, Ihren Einfluss auf die Verantwortlichen der Bahn AG wie DB Netz, DB Railon und Landeskonzernchef gerecht zu werden und so zu besetzen, dass ein verantwortungsvollerer Umgang mit den betroffenen Menschen möglich wird.
Dies gilt auch für das Bundesverkehrsministerium und der nachrangigen Behörde Eisenbahnbundesamt.
Anmerkung: In den Petitionen haben wir deutlich die Belastungen aufgeführt. Zu den Erschütterungen und Schäden an den Gebäuden gab es keine Stellungnahme.
Wir können nur anmerken, dass wir nicht in Ihrer Haut stecken möchten, wenn hier herabfallende Dachziegel – wie 2003 geschehen – Menschen verletzen oder Gebäudeschäden Schlimmeres verursachen.
Es entspricht dem politischen Willen, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlegen, was Sinn macht. Dem gegenüber steht aber der Schutz der Bevölkerung. Ob die Erhöhung des Fonds durch die Bundesregierung um 25 Millionen Euro ausreicht, ist fraglich.
Handlungsbedarf mit einer minimalen Einschränkung für die Bahn AG bei maximaler Entlastung der Menschen durch deutlich verringerte Geschwindigkeit in Ballungszentren würde helfen. Es sieht wieder einmal so aus, dass die Politik hier wieder versagen wird.
Wir sehen die Sache so, dass aufgrund des Versagens der Politik, der Bürger durch Spendenaktionen die zum Einbau entsprechender Fenster benötigte Summe sammelt, um den Kindern einen angstfreien Schulbesuch zu ermöglichen, da die Übermittlung des Lehrstoffes an Zuglärm scheitert.
Wir werden in aller Öffentlichkeit darstellen, dass zuständige Bundespolitiker, Ministerien und der Petitionsausschuss nicht in der Lage sind, unsere Kinder ausreichend zu schützen. Wie wir das den Kindern vermitteln sollen, weiß ich wirklich nicht. Wie sehr die hier ohnehin immer stärker werdende rechte Szene darauf reagiert auch nicht. Das diese durch diese dokumentierte Hilflosigkeit der Demokraten aus Berlin aber nicht geschwächt wird, liegt auf der Hand. Wir bekämpfen hier als Bürgervereinsmitglieder diese rechte Szene, die an Heiligabend 2005 mit Aufmärschen in Neudorf ganze Familien nach Einkesselung der Polizei nicht in ihre Häuser ließ, auf das Schärfste. Nur gehen immer mehr die Argumente aus.
Wir werden diese Bescheide den jeweiligen Redaktionen Ihres Wahlkreises übermitteln. Mit Kanzleien aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheingau, aus Hannover und dem Revier werden wir auch im kommenden Jahr mit bundesweit agierenden Lärm-Initiativen auf die Straße gehen, bereiten mit diesen Kanzleien Sammelklagen gegen Bahn, Ministerien und Politiker vor. Der allgemeine Endruck: Politiker und Ministerien entpuppen sich immer mehr als Lobbyisten der Bahn – Belange der Bürger werden verniedlicht oder bleiben gänzlich unbeachtet.
Unsere bittere Erkenntnis: Sie nehmen die Menschen nicht mit.
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerverein Duisburg-Neudorf e.V.
Harald Jeschke Lothar Wischmeyer 1. Vorsitzender Geschäftsführer
Ottmar Birke Wim Kunz 2. Vorsitzender Schatzmeister
Manfred Schneider Jochen Czekalla Presse Beirat
Uschi Thaten Klaus Bahr Beirat Beirat
Dieter Gründer Uschi Tobisch Beirat Schriftführerin
Elke Kraft |
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Mozartstraße Die Mozartstraße verbindet die Kolonie- mit der Lotharstraße. Ihre Baufluchtlinien wurden in der Ratssitzung vom 1. März 1904 festgelegt. Ihren Namen erhielt sie in der Sitzung der Städtischen Baukommission vom 4. Oktober 1904. Die Straße blieb unbebaut, bis der Gemeinnützige Bauverein in Essen hier die „Einschornsteinsiedlung“ erbaute (s. Gabrielstraße). Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburg 27.1.1756 - 5.12.1791 Wien) schuf als Komponist Werke sämtlicher Gattungen: Serenaden, Kammermusik, Sinfonien, Konzerte, Kirchenmusik und Opern wie z. B. „Die Entführung aus dem Serail“ (1781/1782), „Figaros Hochzeit“ (1786), „Die Zauberflöte“ (1791). |