Einst & heute - Neudorf, ein Stadtteil mit Charme bietet:
Universität - Hbf(Ost) - Polizeikaserne -Stadtwald - Sportpark mit 60ha Wasserfläche -Versuchsanstalt der Binnenschifffahrt - MSV-Arena
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Bürgerverein Neudorf 1908

 

 

Neudorfer Bürgerverein e.V. von 1908
bearbeitet von Hans-Willi Bütefür

Schon um 1910 hat sich der Neudorfer Bürgerverein den Interessen des Stadtteils mit besonderem Nachdruck angenommen. So gab es z.B. sehr lebhafte Versammlungen in Neudorf, als es darum ging, für den bereits in Bau befindlichen neuen Hauptbahnhofs einen gesonderten Ausgang auf der Neudorfer Seite zu erhalten.
Das war kurz nach dem I. Weltkrieg, in dem schon russische Kriegsgefangene die ersten Erdarbeiten für den geplanten Streckenausbau verrichteten. Als später die Planung für das neue Empfangsgebäude vorgelegt wurde, war hierbei kein Ausgang auf der Neudorfer Seite vorgesehen. Die damalige Reichsbahndirektion in Essen nahm zu diesen von den Neudorfern geforderten Ostausgang eine überaus sture Haltung ein.
Erst durch den Einsatz von Herr Franz Bültjes, dem damaligen Geschäftführer des Bürgervereins, auf einer Pressebesprechung, im Direktionsgebäude Essen konnte er den Eisenbahnleuten diesen Ausgang dadurch schmackhaft machen, als er vorschlug, man könne mit diesem Ausgang ja die Herrichtung von Verkaufsläden verknüpfen, die später vermietet werden könnten, wodurch die erhöhten Mehrkosten wieder hereinkommen würden. Auf diesen Vorschlag erklärte der damalige Pressesprecher, dass auf dieser Grundlage die Sache erneut prüfen wolle.
Der Bürgerverein-Neudorf schlug dann in die gleiche Kerbe und ließ nicht locker, bis die endgültige Zusage kam, auf der Neudorfer Seite einen gesonderten Ausgang zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der wieder entstandene damalige Bürgerverein sehr hart um Erneuerung des bombenzerstörten Ostausgang hat kämpfen müssen.
In jeder Versammlung kam dieser „Schandfleck“ Neudorfs zur Sprache. Im Rosenmontagszug wurde er in seiner Schandbaren Gestalt zum Gespött der ablehnenden Behörde herausgestellt und dann kam der Tag, wo die Arbeiten begonnen wurden und der Ostausgang ein neues Gesicht bekam
und Neudorf wurde zu einem „Stadtteil mit direkten Zugang zum Hauptbahnhof“.

Quelle: Chronik Neudorf des Neudorfer Bürgervereins von 1958

 

Rückblick in die Geschichte des Neudorfer Bürgervereins (1908 e.V.)
An dieser Stelle, soll an die Geschichte und Verdienste des ursprünglichen Bürgervereins Neudorfs von 1908 e.V. erinnert werden. Die ersten Vorsitzenden dieses Bürgervereins des Stadtteils Neudorf waren die Herren:
Drogist Paul Deerberg, Handelsvertreter Hermann Kremer sowie Franz Bültjes.

Das tatsächliche Entstehungsjahr des Neudorfer Bürgervereins geht weiter als 1908 zurück, denn bereits im Januar 1900 bestand ein „Bürgerverein Neudorf- Duissern“, der am 27. Januar des gleichen Jahres laut einer Anzeige aus dem „Duisburger General-Anzeiger“ zu dem ersten „Volks- Unterhaltungsabend“ einlud, der im Lokal Dreiskämper an der Mülheimerstraße stattfand.
Ende Januar 1900 fanden sich Neudorf und Duissern zu einem gemeinsamen Bürgerverein zusammen.
Durch den Zusammenschluss kann der Schluss gezogen werden, dass man eine solche Gründung für notwendig hielt.
Einige Jahre später gingen dann beide Stadtteile wieder auseinander und 1903 ließ sich der Bürgerverein- Duissern in das Vereinregister eintragen.
Vom Neudorfer Bürgerverein weiß man, dass er erst im Jahre 1908 gerichtlich eingetragen wurde.

Über die Tätigkeiten des ursprünglichen Neudorfer- Bürgervereins in seinen Anfangsjahren weiß man heute leider nur sehr wenig. Die damaligen aktiven Vereinsmitglieder sind längst zu Grabe getragen. Entsprechende Unterlagen, sind trotz großer Mühen nicht mehr aufzufinden. Der letzte aktive Vorsitzende, Drogist Paul Deerberg, starb im Jahre 1954, nachdem er noch das Wiederaufleben des Neudorfer- Bürgervereins nach dem II. Weltkrieg zu seiner großen Freude erlebt hatte.
Schon damals hat sich der Bürgerverein den Interessen des Stadtteils mit besonderem Nachdruck angenommen. So gab es z.B. sehr lebhafte Versammlungen in Neudorf, als es darum ging, für den bereits in Bau befindlichen neuen Hauptbahnhofs einen gesonderten Ausgang auf der Neudorfer Seite zu erhalten. Das war kurz nach dem I. Weltkrieg, in dem schon russische Kriegsgefangene die ersten Erdarbeiten für den geplanten Streckenausbau verrichteten.
Als später die Planung für das neue Empfangsgebäude vorgelegt wurde, war hierbei kein Ausgang auf der Neudorfer Seite vorgesehen. Die damalige Reichsbahndirektion in Essen nahm zu diesen von den Neudorfern geforderten Ostausgang eine überaus sture Haltung ein. Erst durch den Einsatz von Herr Franz Bültjes, dem damaligen Geschäftführer des Bürgervereins, auf einer Pressebesprechung, im Direktionsgebäude Essen konnte er den Eisenbahnleuten diesen Ausgang dadurch schmackhaft machen, als er vorschlug, man könne mit diesem Ausgang ja die Herrichtung von Verkaufsläden verknüpfen, die später vermietet werden könnten, wodurch die erhöhten Mehrkosten wieder hereinkommen würden. Auf diesen Vorschlag erklärte der damalige Pressesprecher, dass auf dieser Grundlage die Sache erneut prüfen wolle.

Der Bürgerverein- Neudorf schlug dann in die gleiche Kerbe und ließ nicht locker, bis die endgültige Zusage kam, auf der Neudorfer Seite einen gesonderten Ausgang zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der wieder entstandene damalige Bürgerverein sehr hart um Erneuerung des bombenzerstörten Ostausgang hat kämpfen müssen. In jeder Versammlung kam dieser „Schandfleck“ Neudorfs zur Sprache. Im Rosenmontagszug wurde er in seiner Schandbaren Gestalt zum Gespött der ablehnenden Behörde herausgestellt und dann kam der Tag, wo die Arbeiten begonnen wurden und der Ostausgang ein neues Gesicht bekam.
Quelle: Chronik des Neudorfer Bürgervereins von 1958