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Einsatzjahresbericht 2016 der Duisburger Polizei

Duisburg, 06. April 2017 - Insgesamt war das Jahr 2016 auch vor dem Hintergrund der weltpolitischen Lage für die rund 770 Polizistinnen und Polizisten der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz, das sind die beiden Polizeiinspektionen Nord/Süd, die Leitstelle, die Einsatzhundertschaft, Diensthundestaffel und das Gewahrsam, arbeitsintensiv.

Im Einzelnen:
Einsätze Im Jahr 2016 stieg die Zahl der Anrufe bei der Leitstelle der Polizei um 13 Prozent auf 322.295 (280.414). Daraus ergaben sich 223.700 Einsatzanlässe. Beinahe die Hälfte der Anrufe (159.987) kam über den Notruf 110 und führte zu 85.351 (79.220) Einsätzen.

Durchschnittlich benötigte der Streifenwagen von der Alarmierung bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle 16:41 Minuten (Vorjahr 17:02 Minuten). Bei dem Einsatzstichwort "Täter am Ort" waren die Polizisten in 5:33 Minuten am Tatort und damit etwas schneller als im Vorjahr (5:41 Minuten). Bei Verkehrsunfällen mit Verletzten blieb die Einsatzreaktionszeit mit 8:03 Minuten auf dem Vorjahresniveau.

Die Polizisten im Wachdienst nahmen 30.957 Anzeigen auf. 3.000 Personen (307 mehr als in 2015) kamen ins Polizeigewahrsam, weil sie nach einer Straftat festgenommen wurden oder ihren Rausch ausschlafen mussten. Die Zahl der Überfall- und Einbruchalarme stieg von 1 905 auf 2 232. Die Duisburgerinnen und Duisburger schützen offenbar zunehmend, wie von den Experten der Kriminalprävention empfohlen, ihr Heim.

Im Jahr 2016 gab es 1.834 (1.682) Vermisstenfälle, damit fünf pro Tag. Bei der Bearbeitung und Suche waren neben dem Wachdienst auch die Duisburger Einsatzhundertschaft und die Diensthundestaffel beteiligt. Die Schutz- und Aufklärungsmaßnahmen, insbesondere bei gefährdeten Personen und Objekten, sowie an Flüchtlingsunterkünften haben in 2016 um 28 Prozent auf 68.895 (49.103) Stunden zugenommen.

Besondere Einsatzlagen
Auch im Jahr 2016 gab es für die Duisburger Polizei besondere Einsatzlagen, die die Beamtinnen und Beamten beschäftigten: Dazu gehörte die verstärkte Präsenz an Karneval, auf dem Weihnachtsmarkt und in der Silvesternacht. Montagseinsätze bei den Pegida-Demonstrationen, die bis Herbst wöchentlich und danach monatlich stattfanden, haben eine hohe Anzahl an Personal gebunden. Wohnungsbrände in Mehrfamilienhäusern im Duisburger Norden mit Verletzten und Toten (Schulstraße in Bruckhausen, Kaiser-Friedrich-Straße in Marxloh, Unter den Ulmen in Meiderich) waren zu bearbeiten. Auch die Explosion eines Tankschiffes mit drei getöteten Arbeitern beschäftigte die Einsatzkräfte. Im April fand das Fußballspiel des MSV Duisburg gegen Fortuna Düsseldorf statt, wo es zu Fanausschreitungen kam. Im Sommer gab es nach den politischen Ereignissen in der Türkei mehrere Spontanversammlungen in Marxloh.

Bereitschaftspolizeihundertschaft
Bei den genannten besonderen Einsätzen war oft auch die Duisburger Bereitschaftspolizeihundertschaft (BPH) im Einsatz. Fußballspiele, Gerichtsschutz, Razzien, Durchsuchungen oder Demonstrationen gehören zum Alltag. Die Beamtinnen und Beamten waren in ganz Nordrhein-Westfalen und länderübergreifend in Hannover, Berlin und Göttingen unterwegs. Seit September 2016 verfügt die BPH als erste in Nordrhein-Westfalen über einen vierten Einsatzzug. Sowohl baulich, technisch als auch personell war dies eine große Herausforderung, die das gesamte Polizeipräsidium Duisburg gemeinschaftlich stemmte.

Schwerpunkt der Polizeiarbeit
Der Duisburger Norden war auch in 2016 ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit. Das Innenministerium stimmte einer weiteren Unterstützung durch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei zu. Die im Sommer 2015 gegründete Netzwerkpartnerschaft Nord setzte ihre Arbeit in 2016 fort. Rumänische Polizisten unterstützen im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit die Duisburger Beamten. Die erfahrenen Ermittler waren im Sommer zwei Wochen hier und brachten Fachwissen und eigene Erfahrungen mit ein.

Beschwerden
Die Polizei Duisburg unternahm auch in 2016 alle Anstrengungen, um in Notsituationen für Bürgerinnen und Bürger schnell erreichbar und ansprechbar zu sein, sowie schnelle und kompetente Hilfe zu leisten. 2016 sind insgesamt 149 (137) Dienst- und Fachaufsichtsbeschwerden bearbeitet worden. Davon betrafen 30 (38) die Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz. Bei den vielen Einsätzen eine verschwindend geringe Zahl. Offenbar sind die Duisburgerinnen und Duisburger mit ihrer Polizei zufrieden.