Duisburg, 23. Februar 2018 -
Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels stellte heute (23.
Februar) den Verkehrsbericht 2017 vor und machte angesichts
von zwei getöteten Radfahrern und 392 (+21) verunglückten
Radlern deutlich: "Wir lassen nicht locker und werden auch
2018 alles tun, um die Radfahrerinnen und Radfahrer zu
schützen".
Die Unfallzahlen im Einzelnen Auf
Duisburgs Straßen ereigneten sich im vergangenen Jahr 17 603
Verkehrsunfälle und damit 1 220 Unfälle mehr als 2016.
Insgesamt 1 634 (1 665) Personen sind bei Verkehrsunfällen
verletzt worden. 1 377 und damit 62 Menschen weniger,
verletzten sich leicht. 255 (225) Personen kamen nach dem
Unfall zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Zwei
Radfahrer starben nach Zusammenstößen mit Fahrzeugen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2016 kam eine Fußgängerin ums Leben.
Damit liegt die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten in
Duisburg nach wie vor auf einem niedrigen Stand.
Radfahrerinnen und Radfahrer Die Zahl der verletzten Rad-
und Pedelecfahrer nahm um 5,7 Prozent zu. In 2017 kamen 392
(371) Menschen zu Schaden. Die Unfälle passierten auch, weil
Autofahrer die Radler beim Abbiegen übersahen. So wurde Ende
Oktober im Dellviertel eine 53-jährige Radfahrerin erheblich
verletzt. Der Fahrer (61) eines Sattelzuges hatte die Frau
beim Rechtsabbiegen von der Düsseldorfer in die
Mercatorstraße übersehen. In 1 654 (1 558) Fällen ahndeten
Polizisten das falsche Verhalten von Radfahrern. Sie
verwarnten auch 1 555 Fahrzeugführer, die auf Radwegen
parkten. Zudem waren im Sommer Polizisten der
Unfallprävention an den Hauptradwanderwegen in Duisburg
unterwegs. Sie sprachen gezielt Radler an, die ohne Helm
fuhren und machten deutlich, dass der passende Kopfschutz
helfen kann.
Kinder, junge Erwachsene und Senioren
177 (170) Kinder verunglückten 2017. Die meisten von ihnen
(43 Prozent) waren zu Fuß unterwegs. Die Zahl der
verunglückten jungen Erwachsenen sank um 16 Prozent und lag
bei 242 (288) Verletzten. Die 18 bis 25-jährigen waren
zumeist als Autofahrer (45 Prozent) am Unfallgeschehen
beteiligt. 200 (236) Senioren und damit 15,3 Prozent weniger
verunglückten in 2017. Der größte Teil (38 Prozent) war auf
dem Fahrrad unterwegs, als der Unfall passierte.
Die
tödlichen Verkehrsunfälle Zwei Menschen starben bei
Verkehrsunfällen. Beide Männer waren auf dem Fahrrad
unterwegs. Im Frühjahr (16. März) übersah eine 41-jährige
Busfahrerin im Verteilerkreis an der Hafenstraße einen
Zweiradfahrer. Der 54-jährige Mann war mit seinem Elektrorad
auf dem Radweg im Verteilerkreis gefahren. Die Busfahrerin
fuhr an einem wartenden Lastwagen vorbei und achtete nicht
auf den Mann. Der Radler wurde von dem Fahrzeug überrollt
und starb im Krankenhaus. Die Unfallkommission der Stadt
hatte daraufhin in einem ersten Schritt ein Tempolimit von
30 Stundenkilometern auf den Zufahrten zum Ruhrorter Kreisel
angeordnet, um die Unfallgefahren zu reduzieren Ein halbes
Jahr später (14. September) überquerte ein 53-jähriger
Radler am Abend bei Rotlicht die Schwarzenberger Straße.
Eine 83-jährige Autofahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig
bremsen. Der alkoholisierte Radfahrer erlag eine Woche
später seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Verkehrsunfallfluchten Die Zahl der Unfallfluchten stieg
im letzten Jahr um 44 Fälle. Damit suchten 3 806
Autofahrerinnen und -fahrer nach einem Zusammenstoß das
Weite, ohne ihre Personalien zu hinterlassen. Die Hälfte kam
nicht weit, denn 46,2 Prozent der Unfallfluchten konnten von
den Ermittlern der Verkehrskommissariate aufgeklärt werden.
Besonders verantwortungslos: Bei 173 (153) Unfällen ließen
die Flüchtigen verletzte Personen zurück, um nicht entdeckt
zu werden. Die Beamten kamen ihnen durch akribische
Ermittlungen auf die Spur und konnten so 103 der Straftaten
aufklären.
Die Hauptunfallursachen Eine
Hauptunfallursache in Duisburg ist der unzureichende
Sicherheitsabstand mit 1 790 (1 972) Fällen. Unfälle beim
Abbiegen und Wenden nahmen um 64 zu und stiegen auf 821
Fälle an. Bei 155 (169) Zusammenstößen waren
Verkehrsteilnehmer alkoholisiert. In 142 (151) Fällen
stellten Polizisten überhöhte Geschwindigkeit als
Unfallursache fest. Bei Geschwindigkeitsüberwachungen im
Stadtgebiet fielen 61 291 (56 287) Auto-fahrerinnen und
Autofahrer auf. Manche Raser waren sogar doppelt so schnell
als wie erlaubt unterwegs: So erwischten Polizisten einen
Motorradfahrer, der mit 97 Stundenkilometern auf der
Rheinbrücke in Richtung Innenstadt fuhr. 108 anstatt 50
hatte ein Audifahrer (57) an der Straße Zum Logport auf dem
Tacho. In Walsum zogen Polizisten eine 21-jährige Frau aus
dem Verkehr, die in der Stadt mit Tempo 100 fuhr.
Ablenkung durch Mobiltelefone und ähnliche elektronische
Geräte In 2017 sind 4 536 Personen verwarnt worden, die
während der Fahrt Mobiltelefone oder ähnliche Geräte (Laptop
oder Tablet) nutzten. Davon waren 491 auf dem Fahrrad
unterwegs. Auch in diesem Jahr finden Kontrollen statt. Dazu
werden auch Kameras auf Brücken eingesetzt, um die
Smartphone-Nutzer zu überführen. Wer bei Tempo 50 den Blick
für zwei Sekunden von der Straße abwendet, fährt fast 30
Meter im Blindflug. Diese Erfahrung machte im November eine
Autofahrerin (47) in Rheinhausen. Die Frau war auf der
Osloer Straße kurz vor dem Kreisverkehr in den Gegenverkehr
geraten, weil sie auf ihr Handy geschaut hatte. Sie
verletzte sich beim Zusammenstoß.
Entgegen des
Landestrends sind die Unfallzahlen bei den Pedelec-Fahrern
und den motorisierten Zweiradfahrern in Duisburg
unauffällig.
Der gesamte Verkehrsbericht mit den Zahlen im
Einzelnen
|