Duisburg, 05. Juli 2019 - Die Staatsanwaltschaft
Duisburg hat heute im Rahmen einer Ermittlungskommission
gemeinsam mit Beamten des Polizeipräsidiums Essen sieben
Objekte in Duisburg, Krefeld und Mülheim an der Ruhr
durchsucht.
Das Ermittlungsverfahren richtet sich
gegen insgesamt sechs Beschuldigte (17 bis 25 Jahre), denen
unter anderem die illegale Einfuhr von bzw. unerlaubter
Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, Betrug
sowie die Verletzung von Dienstgeheimnissen bzw. Anstiftung
hierzu vorgeworfen wird.
Ein Teil der
Tatverdächtigen soll größere Mengen Betäubungsmittel von den
Niederlanden aus nach Deutschland illegal eingeführt sowie
unerlaubt Handel mit Betäubungsmitteln getrieben haben.
Ferner soll einer der Beschuldigten im Zusammenhang mit
Rohrreinigungsdiensten Kunden betrogen haben.
Aufgrund der Ermittlungen ergab sich auch ein
Anfangsverdacht gegen eine Duisburger Polizeibeamtin. Daher
durchsuchten die Beamten des Polizeipräsidiums Essen auch
ihre Wohnung und den Spind an ihrem Arbeitsplatz. Es wird
derzeit geprüft, ob die 23-Jährige an den
Betäubungsmitteldelikten beteiligt gewesen ist. Außerdem
wird ihr die Verletzung von Dienstgeheimnissen vorgeworfen.
Sie soll im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit Kenntnis
über Dienstgeheimnisse erlangt oder sich diese verschafft
haben, um diese Erkenntnisse an Mitbeschuldigte, die
jedenfalls teilweise Bezüge zur Clankriminalität haben,
weiterzugeben. Dazu soll sie auch Datenabgleiche in
polizeilichen Auskunftssystemen durchgeführt und diese
Informationen Mitbeschuldigten zur Verfügung gestellt haben.
Das Polizeipräsidium Duisburg hat die Polizistin mit
sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert. Sie befindet sich
noch in der Probezeit und muss mit ihrer Entlassung rechnen.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen konnten die Beamten
mehrere Mobiltelefone sowie Speichermedien beschlagnahmen.
Zudem fanden die Ermittler in den Wohnungen von zwei
männlichen Tatverdächtigen circa 10 Gramm Marihuana, mehrere
PTB-Waffen, Macheten und einen Schlagring.
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