Duisburg, 26. Oktober 2021 - Die Cold-Case-Ermittler der
Duisburger Mordkommission und die Staatsanwaltschaft bitten
in einem 19 Jahre zurückliegenden Fall die Öffentlichkeit
erneut um Mithilfe und Zeugenhinweise: Am 22. Oktober
2002 wurde in einer Böschung am Baerler Busch in einem
Müllsack die Leiche eines bis heute unbekannten, weiblichen
Säuglings gefunden. Die Obduktion ergab damals, dass das
Kind kurz nach der Entbindung verstarb und vermutlich Anfang
Oktober 2002 an den späteren Fundort verbracht wurde – auf
welchem Weg blieb unklar.
Die Fundstelle lag an der
Verbandsstraße, Ecke Orsoyer Allee in unmittelbarer Nähe
eines beliebten Parkplatzes am Rande des Baerler Busches.
Noch heute stellen viele Spaziergänger, Jogger oder
Hundehalter dort ihre Autos ab. Bereits vor 19 Jahren
hatte die Duisburger Mordkommission in diesem Umfeld
zahlreiche Menschen zu verdächtigen Beobachtungen befragt
und Fahndungsplakate verteilt. Dabei sprachen die Ermittler
mit Passanten, Verkehrsteilnehmern, den Mitgliedern des
Angel- und Schwimmvereins am dortigen Waldsee,
Krankenhausmitarbeitern, Frauenärzten und Hebammen. Die
Suche nach der Kindesmutter blieb erfolglos. Nun erhofft
sich die Polizei neue Hinweise zu Frauen, die im Jahr
2002 schwanger waren, ohne dass später ein Kind da war.
Möglicherweise waren potenzielle Zeugen seinerzeit aufgrund
einer Konfliktsituation nicht in der Lage, sich bei der
Polizei zu melden – das könnte heute anders sein.
Weiterer Fall aus 2000 Auch in einem
weiteren Fall aus dem Jahr 2000 sucht die Duisburger Kripo
immer noch die Mutter eines tot aufgefundenen Säuglings: Im
Januar des Jahres 2000 hatten Zeugen am Ufer des Weikensees
in Hamminkeln-Ringenberg ein neugeborenes Kind aufgefunden.
Das leblose Mädchen war vermutlich schon im November 1999
dort abgelegt worden. Es war in ein rot-weiß gestreiftes
Handtuch gewickelt und steckte in einer Plastiktasche mit
der Aufschrift des Modelabels „COAST“.
Die beiden
beschriebenen Fälle haben nach bisherigem Kenntnisstand
nichts miteinander zu tun, sondern sind traurige Ereignisse,
die leider immer wieder passieren. In beiden Fällen muss von
einer vorsätzlichen Tötung ausgegangen werden. Da die
Kindesmütter oder andere Verantwortliche nie ermittelt
wurden, greift die Kripo solche Fälle als Cold Cases
routinemäßig wieder auf.
Das Kommissariat 11 der
Duisburger Kripo nimmt sachdienliche Hinweise unter der
Telefonnummer 0203 2800 entgegen. Darüber hinaus ist auch
eine Kontaktaufnahme unter der E-Mail-Adresse
baby.duisburg@polizei.nrw.de möglich.
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