Duisburg, 10. Dezember 2021 - Im Rahmen von
EncroChat-Auswertungen konnten albanische Staatsangehörige
ermittelt werden, die im Verdacht stehen, bandenmäßig den
bundesweiten Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu
haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sollen die beiden
Hauptakteure der Bande die Lieferungen von Marihuana in der
Größenordnung von mehr als 100 Kilogramm aus Albanien
organisiert haben. Der Vertrieb soll vor Ort durch vier
weitere albanische Staatsangehörige im Bereich Essen,
Oberhausen und Bottrop durchgeführt worden sein, wo die
Bande über mehr als ein Betäubungsmitteldepot verfügt haben
dürfte.
Es konnten zahlreiche
Marihuana-Lieferungen von jeweils fünf bis 20
Kilogramm im Bundesgebiet nachvollzogen werden. Durch die
bislang verdeckt geführten Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft Duisburg und der Oberhausener
Kriminalpolizei konnten weitere Tatverdächtige identifiziert
sowie Cannabisplantagen in NRW und Hessen mit beträchtlichen
Ausmaßen lokalisiert werden.
Am frühen
Donnerstagmorgen (09.12.) vollstreckten mehrere Hundert
Polizeikräfte in einer konzentrierten Aktion zeitgleich die
von der Staatsanwaltschaft Duisburg beim Amtsgerichts
Duisburg erwirkten Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse.
Ein Haftbefehl und 19 Durchsuchungsbeschlüsse wurden in
Nordrhein-Westfalen (Oberhausen, Heinsberg, Lüdenscheid,
Bottrop, Gelsenkirchen, Essen), in Hessen (Korbach) und
Luxemburg (Strassen) vollstreckt.
Die ersten Durchsuchungsergebnisse der heutigen Aktion
begründeten den Verdacht, dass sechs weitere Objekte
(Garagen, Wohnungen, Lagerräume) in Gladbeck und weitere
Objekte in Lüdenscheid und Gelsenkirchen ebenfalls im
Zusammenhang mit den kriminellen Bandenaktivitäten stehen
könnten. Auch hier erfolgten polizeiliche
Durchsuchungsmaßnahmen. Bei den Durchsuchungs- und
Festnahmemaßnahmen wurden in den Objekten weitere 20
Personen angetroffen und vorläufig festgenommen. Die
Durchsuchungen aller Objekte förderten neben drei
Marihuana-Plantagen mit über tausend Pflanzen in
unterschiedlichen Wachstumsphasen Bargeld in sechsstelliger
Höhe, eine scharfe Schusswaffe sowie zahlreiche weitere
Beweismittel zutage, die sichergestellt wurden und im Rahmen
der weitergehenden Ermittlungen ausgewertet werden.
Der ermittlungsführende Staatsanwalt steuerte die
erforderlichen weiteren Maßnahmen in der Führungsstelle der
Polizei. Frau Dr. Wehner, die Leitende Oberstaatsanwältin in
Duisburg, ist mit den Ergebnissen des Zugriffs sehr
zufrieden: „Meine Abteilung zur Bekämpfung der Organisierten
Kriminalität hat einmal mehr ihre Schlagkraft unter Beweis
gestellt. Die Maßnahme war sehr zielführend und hat den
Tatverdacht erhärtet. Wir konnten einen Hauptakteur der
Bande fassen. So sieht erfolgreiche Strafverfolgung aus.“
Polizeipräsident Alexander Dierselhuis begleitete
die Aktion im Oberhausener Lagezentrum: „Durch unser
konsequentes Sammeln und Bewerten von Informationen konnten
wir auch in diesem Fall die ansonsten gerne im Dunkeln
agierenden Bandenmitglieder gezielt in den Fokus nehmen.
Unsere Ermittler haben in akribischer Kleinarbeit die
Bandenstrukturen erhellt und alle Puzzleteile
zusammengesetzt, was letztendlich zu diesem erfolgreichen
Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität geführt
hat.“
Die Durchsuchungsmaßnahmen erforderten einen
erheblichen polizeilichen Kräfteansatz. Die Ermittlungen
dauern an.
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