Duisburg, 15. März 2022 - Die Direktion Verkehr der
Duisburger Polizei hat Bilanz gezogen: Im Jahr 2021 ist die
Zahl der Schwerverletzten bei Unfällen in Duisburg
deutlich zurückgegangen - auch die Zahl der Verkehrstoten
erreichte einen
Tiefststand. Die Gesamtzahl der Unfälle blieb in etwa auf
dem Niveau des
Vorjahres.
Die wichtigsten Entwicklungen im
Überblick: - Zahl der Verkehrstoten so
tief wie zuletzt 2017: Zwei Menschen
sterben bei Unfällen - Gesamtzahl der Verletzten
sinkt; bei den Schwerverletzten um 17% - Polizei
klärt fast 60 % aller Unfallfluchten mit Verletzten
auf - Weniger Unfälle durch Raserei und
Alkohol - positiver Trend hält an
Das
Jahr 2021 der Direktion Verkehr in Zahlen:
Nach einem Ausreißer im Jahr 2019 mit mehr als 20.000
Unfällen pendelte sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle
2021 wieder auf einem niedrigeren Niveau ein: Insgesamt
hat es 16.751-mal auf Duisburgs Straßen gekracht (2020:
16.063). Im Schnitt haben Duisburger Polizistinnen und
Polizisten also etwa 45 Unfälle pro Tag aufgenommen.
Bemerkenswert vor dem Hintergrund der etwa gleichbleibenden
Gesamtzahl der Unfälle ist, dass die Zahl der
Schwerverletzten deutlich sank: Gab es 2020 noch 215
Schwerverletzte bei Unfällen, waren es 2021 nur noch 179.
Das ist ein Rückgang um fast 17 %. Auch die Gesamtzahl
der Verletzten sank im Vergleich zum Vorjahr: 1.463 (2020:
1.493) Menschen verletzten sich bei insgesamt 1.247 (2020:
1.290) Unfällen in Duisburg. Die Zahl der Verkehrstoten hat
sich sogar von vier auf zwei halbiert.
Der
stellvertretende Behördenleiter Dirk Harder blickt zufrieden
auf das Jahr 2021 zurück: "Natürlich können wir nicht alle
Unfälle verhindern. Wir gehen aber konsequent zum Beispiel
gegen Raser vor und setzen bei der Prävention schon im
Kindergartenalter an. Damit tragen wir deutlich zur
Sicherheit im Straßenverkehr bei."
Verkehrsbericht Duisburg 2021 komplett
Schwere Unfälle Drei Unfälle aus dem
Jahr 2021 bleiben wegen ihrer Schwere und der Folgen
besonders in Erinnerung.
Sonntag, 25. April
An der Kreuzung Wanheimer- und Fischerstraße stoßen zwei
Autos zusammen. Der Opel eines 85-Jährigen wird dabei gegen
ein Verkehrsschild geschleudert. Der Fahrer wird leicht
verletzt; seine Beifahrerin (83) stirbt einige Tage später
an den Folgen ihrer Verletzungen im Krankenhaus.
Mittwoch, 28. April Eine Straßenbahn erfasst an der
Kreuzung Düsseldorfer- und Karl-Jarres-Straße einen
71-Jährigen Radfahrer. Der Mann kommt mit schweren
Kopfverletzungen ins Krankenhaus. Hier stirbt er nur wenige
Stunden später.
Freitag, 26. November Auf
dem Weg nach Hause wird auf der Sittardsberger Allee in
Buchholz ein 57-jähriger Fußgänger angefahren. Er bleibt
schwer verletzt auf der Straße liegen und wird zum
Pflegefall. Trotz umfangreicher Ermittlungen und mehrerer
Zeugenaufrufe konnte das Verkehrskommissariat bis heute
nicht den genauen Unfallhergang klären.
Alkohol, Drogen und das Handy am Steuer
Geschwindigkeit und Alkohol gelten als Hauptursachen vieler
Unfälle mit schweren Folgen. In beiden Bereichen gehen die
Zahlen in Duisburg zurück: Zu schnelles Fahren führte 2021
in 38 Fällen (2020: 47) in Duisburg erwiesenermaßen zu einem
Unfall; Alkohol am Steuer in 85 Fällen (2020: 124).
Allerdings steigt die Zahl der Unfälle unter dem Einfluss
anderer berauschender Mittel von 23 auf 26 leicht an. Die
Duisburger Polizei kämpft konsequent gegen Raserei und
Alkohol bzw. Drogen am Steuer: 2021 stellte sie insgesamt
45.476 Geschwindikgeitsverstöße fest. Außerdem erwischten
Beamtinnen und Beamte 307 Menschen, die betrunken Auto
gefahren waren und 697 Menschen, die während der Fahrt unter
Drogen- oder unzulässigem Medikamenteneinfluss standen. Doch
nicht nur wer rast oder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss
Auto fährt, spielt mit dem eigenen und dem Leben anderer
Menschen. Auch ein kurzer Blick auf das Handy bedeutet
dutzende Meter Blindflug im Auto und ist lebensgefährlich.
Deswegen ließen Duisburger Beamtinnen und Beamten auch bei
diesem Thema 2021 nicht locker: Sie schrieben Anzeigen gegen
1.046 Radfahrende und 3.615 Autofahrende, weil sie während
der Fahrt am Handy hantierten.
Zu Fuß oder
auf dem Rad durch Duisburg Wer zu Fuß unterwegs
ist oder mit dem Fahrrad oder dem Pedelec fährt, ist im
Straßenverkehr besonders gefährdet, weil er im Vergleich zu
anderen Verkehrsteilnehmenden weniger geschützt ist.
Deswegen nimmt die Verkehrsunfallprävention diese beiden
Gruppen stark in den Fokus. Immer wieder gibt es Aktionstage
zu verschiedenen Themen: Dabei sprechen die Expertinnen und
Experten Menschen im Stadtgebiet an und klären sie
beispielsweise über die Gefahren des Fahrradfahrens ohne
Helm auf. 2021 gab es außerdem elf Aktionstage zum Thema
"Toter Winkel", bei denen die Beamtinnen und Beamten ein
ganz neues Hilfsmittel im Gepäck hatten: Sie setzten
Passantinnen und Passanten eine so genannte VR-Brille auf
die Nase. Wer wollte, konnte sich damit virtuell in die Lage
eines Radfahrenden versetzen, der unter die Räder eines Lkw
gerät - oder die gleiche Situation aus der Perspektive des
Lkw-Fahrers erleben. Ein heilsamer Schock und lehrreich für
alle, die mitgemacht haben. Nicht selten kommt es in
Duisburg zu Unfällen, weil Radfahrende beispielsweise auf
der falschen Straßenseite unterwegs sind oder "über Rot"
fahren. 2.102-mal hat die Polizei Duisburg im vergangenen
Jahr solche Verstöße geahndet. 2021 verletzten sich
insgesamt 199 Fußgängerinnen und Fußgänger (2020: 228) bei
Unfällen auf Duisburgs Straßen und Wegen sowie 410 Menschen,
die auf Fahrrädern oder Pedelecs unterwegs waren (2020:
385). Ein Radfahrer starb.
Weniger
verletzte Kinder, dafür mehr verletzte Senioren
Erfreulicherweise geht die Zahl der verletzten Kinder (bis
14 Jahre) bei Unfällen bereits seit Jahren kontinuierlich
zurück. Gab es 2017 noch 177 verletzte Kinder, waren es 2021
nur noch 118 - ein neuer Fünfjahrestiefststand. Ebenso sank
die Zahl der verletzten Erwachsenen zwischen 25 und 65
Jahren: So verletzten sich 2021 insgesamt 820 Menschen in
dieser Altersgruppe bei Unfällen. 2020 gab es noch 878
verletzte Erwachsene, 2018 lag die Zahl sogar noch bei über
1000. In anderen Altersgruppen sieht das anders aus. Die
Zahlen der Verletzten stiegen bei den über 65-Jährigen (+4,4
%), bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren
(+5,6 %) und bei den Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren
(+16,1 %).
Unfälle verursachen und
flüchten Etwa zehnmal am Tag verursacht in
Duisburg jemand einen Unfall und flüchtet. Insgesamt 3.631
solcher Fälle gab es 2021 (2020: 3.658). Die Polizei konnte
ihre Aufklärungsquote in diesem Bereich weiter steigern -
auf 42,2 % (2020: 40,6%). Bei den Unfallfluchten mit
Verletzten haben die Beamtinnen und Beamten ihre
Aufklärungsquote auf fast 59 % gebracht und damit im
Vergleich zum Vorjahr (54 %) deutlich erhöht.
"Unfallfluchten aufzuklären ist kein Kinderspiel. Auch wenn
die Polizei schon bei der Unfallaufnahme akribisch Spuren
sichert, sind die Verkehrskommissariate oft auf
Zeugenaussagen zum Lösen der Fälle angewiesen. Daher geht
mein Lob zum einen an die engagierten Beamtinnen und
Beamten, zum anderen aber auch an die Menschen in Duisburg,
die so oft Hinweise geben", so der Leiter der Direktion
Verkehr Stefan Bauerkamp.
Raser, Poser,
Dater Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter -
die Polizei Duisburg hatte Raser, Poser und Dater auch 2021
wieder genau im Blick. Insgesamt gab es 54 (2020: 34)
Sonderkontrollen vor allem an den bekannten Treffpunkten der
Szene. Dabei überprüften Duisburger Polizistinnen und
Polizisten (zum Teil auch zusammen mit Stadt und
Autobahnpolizei) sowohl den Zustand der Autos als auch die
Verkehrstüchtigkeit der Fahrerinnen und Fahrer. Aber
nicht nur das: Im Fokus dieser Kontrollen stand auch das
Verhalten im Straßenverkehr und das Thema Lärmbelästigung.
Wer fährt unnütz hin und her? Wer lässt an der Ampel
den Motor aufheulen oder die Reifen durchdrehen? Wer
schmeißt seinen Müll einfach auf die Straße?
Zusammen mit einer Filiale der Fastfoodkette McDonalds hat
die Verkehrsunfallprävention zu diesen Themen auch Flyer
entwickelt: Bunte Grafiken und Sprüche wie "Genieß den
Snack, entsorg den Dreck!" sollten im Frühjahr 2021 vor
allem junge Fahrerinnen und Fahrer ansprechen und sie auf
ihr Fehlverhalten und dessen Konsequenzen aufmerksam machen.
Im Laufe des Jahres hat die Duisburger Polizei
insgesamt 44 (2020: 26) Strafanzeigen wegen des Verdachts
der Teilnahme an verbotenen Kraftfahrzeugrennen erstattet.
Die Beamtinnen und Beamten stellten 24 (2020: 25)
Führerscheine und 47 (2020: 28) Fahrzeuge sicher.
Verkehrsbericht Duisburg 2021 komplett
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