Duisburg, 15. Oktober 2022 -
Ein Ablenkungsmanöver, ein schneller Griff und schon
ist die Goldkette weg! Mit dieser skrupellosen Masche waren
eine 18-Jährige und ihre 12 Jahre alte Komplizin zwischen
Ende August und Anfang Oktober sieben Mal in Duisburg
erfolgreich. Dabei hatten sie es immer auf Seniorinnen
abgesehen.
Wie die Polizei in Wesel und Duisburg den
Täterinnen auf die Schliche kam, ist ein Paradebeispiel für
die Wichtigkeit der Vernetzung untereinander und den "Blick"
über Ortsgrenzen hinweg: Innerhalb von zwei Tagen schlug das
Duo in Duisburg immer auf die gleiche Weise zu und brachte
Seniorinnen so um ihren am Körper getragenen Schmuck. Zum
Wochenbeginn informierte sich ein Sachbearbeiter der
Duisburger Kriminalpolizei routinemäßig über die Ereignisse
des Wochenendes. Eine Information aus der Nachbarbehörde
machte ihn stutzig: In Dinslaken hatten eine 18-Jährige und
ihre 12 Jahre alte Begleiterin versucht, einem
gehbehinderten Senior die Halskette zu entreißen - auf die
gleiche Weise wie bereits drei Mal zuvor in Duisburg. Eine
Streifenwagenbesatzung stellte die beiden noch in der Nähe
des Tatorts.
Doch auch von dieser Strafanzeige ließen
sich die rücksichtslosen Räuberinnen nicht abschrecken. Sie
machten mit der gleichen Masche weiter und schlugen so bis
Anfang Oktober noch drei weitere Male in Duisburg zu.
Was beide nicht wussten: Im Hintergrund waren die
Ermittler ihnen dicht auf den Fersen. Einige der Tatopfer
hatten die verdächtigen Mädchen bei einer Lichtbildvorlage
wiedererkannt.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg
beantragte einen Untersuchungshaftbefehl für die 18-jährige
Duisburgerin. Ein Richter des Amtsgerichts Duisburg erließ
den Haftbefehl.
Am 10. Oktober nahmen Beamte der
Bundespolizei die ältere der beiden im Rahmen einer
Personenkontrolle im Duisburger Hauptbahnhof fest. Die
12-Jährige ist strafunmündig und weiter auf freiem Fuß.
"Ein tolles Beispiel für die Wichtigkeit der engen
Vernetzung der Ermittlungsbehörden untereinander und den
gegenseitigen Austausch von Informationen. Diese
Zusammenarbeit dürfen wir nicht dem Zufall überlassen,
sondern müssen sie auch strukturell weiter nach vorne
bringen", ordnet Polizeipräsident Alexander Dierselhuis
diesen Ermittlungserfolg ein.
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