Duisburg,
2. März 2023 - Wie viele Unfälle gab es im Jahr 2022?
Wie hoch ist die Zahl der Verkehrstoten? Was waren die
Hauptunfallursachen und wie viele Fluchten konnte die
Polizei Duisburg aufklären? Die Direktion Verkehr hat
Bilanz gezogen und präsentiert den
Verkehrsbericht 2022.
Die
herausragendsten Fakten in Kürze: Mehr Tote (5)
und Schwerverletzte (203) auf Duisburgs Straßen.
Die Aufklärungsquote bei Unfällen mit Verletzten erreicht
einen Rekordwert (65,4 Prozent). Klares Zeichen gegen
Raser, Poser und Dater: Ein Dutzend Schwerpunktkontrollen,
63 Anzeigen wegen illegaler Autorennen.
Die größten
Themen des Verkehrsberichtes im Detail: - Zahl
der Verkehrsunfälle: Täglich rund 49 Unfälle aufgenommen -
Die Zahl der Verkehrsunfälle beläuft sich in etwa auf dem
Vorjahresniveau: 17.730-mal krachte es im Jahr 2022 auf
Duisburgs Straßen. Im Durchschnitt haben Polizistinnen und
Polizisten also täglich rund 49 Unfälle aufgenommen. Dies
entspricht einer Differenz von 979 (+ 5,8 Prozent) gegenüber
2021 (16.751). Der Anstieg liegt überwiegend im Bereich der
Unfälle mit Sachschäden (2021: 15.174 / 2022: 15.855).
- Mehr Verletzte auf Duisburgs Straßen, darunter
weniger Jugendliche - Verletzt wurden durch
Unfälle im Stadtgebiet 1.791 Menschen. Das sind rund 22,4
Prozent mehr als im Vorjahr (2021: 1.463) - darunter gab es
fünf Todesopfer (siehe Unfalltote); 203 Menschen waren
schwer und 1.583 leicht verletzt. Unter den Verletzten
gab es unter anderem 164 Kinder (jünger als 14 Jahre) und
250 Senioren (ab 65 Jahre).
Die Zahl der verletzten
Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) sank im Vergleich zum Vorjahr
um rund acht Prozent auf 60. Am häufigsten betroffen
waren Personen, die im Auto unterwegs waren (774), gefolgt
von Rad- und Pedelecfahrenden (492), Fußgängerinnen und
Fußgängern (251) sowie Fahrende von motorisierten Zweirädern
(175). Außerdem wurden 62 Menschen im Zusammenhang mit
E-Scooter-Unfällen leicht verletzt (2021: 22).
- Verkehrstote: Fünf Menschen sterben in Folge von
Unfällen - Insgesamt starben in Duisburg fünf
Menschen aufgrund eines Verkehrsunfalls - darunter zwei
Autofahrer (20 und 88), ein Radfahrer (88), ein
Motorradfahrer (64) und eine Fußgängerin (59).
Nachdem es 2021 lediglich zwei Verkehrsunfalltote gab, hat
sich jetzt die Anzahl wieder auf dem Niveau der Vorjahre
eingependelt. (Vergleich: 2020:4 / 2018:8 / 2014:7).
Polizeipräsident Alexander Dierselhuis: "Jeder Verkehrstote
ist einer zu viel! Es ist tragisch, wenn Menschen im
Straßenverkehr ums Leben kommen. Die Maxime unseres
täglichen Handelns muss daher sein: Kein Verkehrstoter auf
Duisburgs Straßen!"
-
Verkehrsunfallprävention: Sicherer Schulweg, toter Winkel
und Schwerpunktkontrollen - Um dieses Ziel zu
erreichen, sind die Beamtinnen und Beamten unermüdlich im
Einsatz, um Verkehrssünder zur Rechenschaft zu ziehen und
die Menschen auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam
zu machen. So sind beispielsweise
Informationsveranstaltungen zur Sicherheit von Radfahrenden
(u. a. zu den Themen Sichtbarkeit, Fahrradhelme und toter
Winkel, der anhand einer VR-Brille erlebbar gemacht wird)
sowie Besuche in Kindergärten/Schulen zur Verkehrserziehung,
feste Termine im Kalender der Polizistinnen und Polizisten -
und Handpuppe Eddi, dem Erdmännchen. Der kuschelige
Begleiter der Verkehrserzieher war im vergangenen Jahr auch
in Koranschulen zu Gast und mit Flüchtlingskindern
unterwegs. Eddi hat den jüngsten Verkehrsteilnehmern
beispielsweise erklärt, wie man sicher die Straße überquert.
2023 bekommt er Verstärkung durch Handpuppe "Chilli", einem
blauen Affen.
Neben präventiven Sondereinsätzen
gehörten auch Schwerpunktkontrollen zum Arbeitsalltag der
Einsatzkräfte: Hier wurden Lkw und Schulbusse auf ihre
Funktionstüchtigkeit überprüft, genauso wie deren
Fahrerinnen und Fahrer im Hinblick auf die Einhaltung von
Lenk- und Ruhezeiten sowie auf Alkohol und Drogen am Steuer.
- Raser, Poser und Dater - Ein
Schwerpunkt der Polizei Duisburg war im Jahr 2022 weiterhin
der Kampf gegen die Raser-, Poser- und illegale Tuningszene.
Zwölfmal waren die Einsatzkräfte im Rahmen von
Schwerpunktkontrollen (teilweise behördenübergreifend) im
Stadtgebiet an den bekannten Hotspots in den Abendstunden
bis tief in die Nacht unterwegs und haben verstärkt
Kontrollen durchgeführt - unter anderem an der L1 in Marxloh
und Hamborn. Neben Geschwindigkeitsmessungen überprüften
auch speziell geschulte Tuning-Experten die Autos auf
technische Veränderungen. Bei Rasern, die durch ihre
Fahrweise andere in Gefahr gebracht oder Posern, die
Anwohner mit Lärm und Müll belästigt hatten, haben die
Beamtinnen und Beamten kein Auge zugedrückt und sind
konsequent vorgegangen: 63-mal schrieben die Einsatzkräfte
Anzeigen wegen des Verdachtes eines verbotenen Autorennens.
Weiterhin wurden 27 auffällige Fahrzeuge sowie 21
Führerscheine sichergestellt oder beschlagnahmt.
Polizeirat Alexander Paffrath, Leiter der Direktion Verkehr:
"Quietschende Reifen, aufheulende Motoren und das
Kräftemessen auf der Straße dulden wir nicht. Duisburgs
Straßen sind weder Rennstrecken noch Schauplätze zur
Selbstinszenierung! Wir werden auch 2023 unsere
Null-Toleranz-Strategie fortführen und den Verkehrsrowdys
mit unseren Kontrolleinsätzen ihren zweifelhaften Spaß an
der Sache nehmen."
- Hauptunfallursachen:
Missachtete Regeln, Raserei, Alkohol und Drogen -
Zu den Hauptunfallursachen gehören neben überhöhter
Geschwindigkeit (54 erwiesene Unfälle) auch das Missachten
eines angemessenen Abstandes (2.221) oder das Ignorieren von
Vorfahrtsregeln (301). Darüber hinaus zählen auch Alkohol
und Drogen am Steuer als Hauptfaktoren. > Die Zahlen sind
gestiegen: Das Fahren unter Alkoholeinfluss führte im Jahr
2022 in 132 Fällen (2021: 85) erwiesenermaßen zu einem
Unfall, das Fahren unter dem Einfluss anderer berauschender
Mittel in 33 Fällen (2021: 26). Die Polizei Duisburg
kämpft konsequent gegen Raserei und Alkohol sowie Drogen am
Steuer: 2022 stellten Polizistinnen und Polizisten insgesamt
43.410 Geschwindigkeitsverstöße fest; das sind im
Durchschnitt knapp 121 pro Tag. Zusätzlich wurden 1.062
Blutproben genommen, weil Menschen alkoholisiert Auto
gefahren sind oder während der Fahrt unter Drogen- oder
unzulässigem Medikamenteneinfluss standen.
Doch
nicht nur wer rast oder sich unter Alkohol- oder
Drogeneinfluss hinters Steuer setzt, spielt mit dem eigenen
Leben und dem Leben anderer Menschen. Auch ein kurzer Blick
aufs Handy bedeutet dutzende Meter Blindflug und ist
lebensgefährlich. 2022 schrieben die Beamtinnen und Beamten
in 4.472 Fällen Anzeigen, weil Autofahrende (3.104) sowie
Radfahrende (1.368) ihr Handy während der Fahrt nutzten.
- Unfallfluchten mit Verletzten:
Aufklärungsquote auf Rekordniveau - Wer in
solchen oder anderen Situationen einen Unfall baut, ergreift
auch gerne mal die Flucht - wie die Statistik zeigt. Rund
elfmal am Tag verursachte in Duisburg jemand einen Unfall
mit Sachschaden und flüchtete. Insgesamt 3.908 solcher
Fälle gab es 2022 (2021: 3.631). Die Aufklärungsquote in
diesem Bereich liegt bei 40,3 Prozent. Bei den
Unfallfluchten mit Verletzten (159) erreichen die Beamtinnen
und Beamten einen Rekordwert (Vergleichszeitraum: vergangene
fünf Jahre): In 65,4 Prozent der Fälle konnte die Polizei
Duisburg Unfallflüchtige ermitteln. Somit wurde die
Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr erneut erhöht - um
6,5 Prozent (2021: 58,9 Prozent).
Polizeipräsident
Alexander Dierselhuis: "Einen Unfall zu bauen, abzuhauen und
verletzte Menschen zurückzulassen, ist rücksichtslos und
kriminell! Umso erfreulicher ist es, dass wir bei Unfällen
mit Verletzten deutlich mehr als jede zweite Unfallflucht
aufklären und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen
konnten. Dahinter steckt nicht nur akribische
Ermittlungsarbeit, sondern auch der aufmerksame Blick der
Bevölkerung. Ein großer Dank geht daher an die Bürgerinnen
und Bürger, die mit ihren Zeugenhinweisen die Arbeit der
Polizei unterstützen."
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