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		Die Duisburg-Ruhrorter Häfen finden sich in 
		Duisburg an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Sie gelten als größter 
		Binnenhafen Europas, in Summe aller Hafenanlagen (öffentlich und privat) 
		als größter Binnenhafen der Welt. Mit einer Gesamtfläche von 10 km² 
		zieht sich der Gesamtbereich des eigentlichen Hafens von den Hafenbecken 
		an der Ruhrmündung entlang des Rheins bis nach Duisburg-Rheinhausen.
 Lage und Funktion
 Die 21 öffentlichen Hafenbecken haben eine Wasserfläche von über 180 ha. 
		Die Uferlänge beträgt 40 km, davon 15 km Umschlagufer mit 
		Gleisanschluss. Der Schiffsumschlag betrug im Jahre 2007 55,1 Mio. 
		Tonnen. Zusammen mit dem Eisenbahn- und LKW-Umschlag und inklusive der 
		acht privaten Werkshäfen im Norden und Süden der Stadt verzeichnete der 
		Hafen im Jahre 2005 einen Gesamtumschlag von 96,1 Mio. Tonnen.
 
 Der Duisburger Hafen ist ein so genannter Hinterland-Hub zu den großen 
		Seehäfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. In diesen drei Nordseehäfen 
		werden vielfach Güter von Seeschiffen auf Binnenschiffe umgeladen und 
		nach Duisburg transportiert.
 
 Im Duisburger Hafen sind 230 Firmen ansässig. Etwa 36.000 Arbeitsplätze, 
		11% aller Duisburger Arbeitsplätze, sind vom Duisburger Hafen abhängig. 
		Die gesamte auf den Hafen zurückzuführende Wertschöpfung beträgt dabei 
		mehr als 2,2 Milliarden Euro. Die im Jahre 2000 gegründete 
		Duisport-Gruppe, bestehend aus der Duisburger Hafen AG und weiteren 
		Tochterfirmen, beschäftigt etwa 200 Mitarbeiter. Eigentümer der Gruppe 
		sind das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Duisburg und die 
		Bundesrepublik Deutschland. Jährlich werden etwa eine halbe Milliarde 
		Euro investiert.
 
 Im Duisburger Hafen fahren zudem zwei von deutschlandweit sechs 
		Kirchenschiffen, nämlich je eines der katholischen und der evangelischen 
		Kirche.
 
 Die öffentlichen Häfen haben eine Lagerkapazität von rund 400.000 m². 
		Viele Reedereien im Hafen unterhalten Fluss-See-Verbindungen zu rund 
		einhundert europäischen Häfen. Pro Jahr werden auf etwa 2000 
		flussgängigen Seeschiffen rund zwei Millionen Tonnen Fracht 
		umgeschlagen. Die großen Nordseehäfen werden über Rhein und Maas 
		angesteuert, zugleich bestehen aber auch unmittelbare 
		Schiffsverbindungen nach Übersee. Der Duisburger Hafen ist daher auch 
		westlichster Seehafen Deutschlands.
 
 Geschichte
 Ruhrorter Hafen
 Keimzelle des Hafens ist der heutige Duisburger Stadtteil Ruhrort. 
		Bereits am Beginn der Neuzeit war das klevische Städtchen Ruhrort ein 
		Schifffahrtsplatz. 1665 gründete sich in Ruhrort eine Schiffergilde. 
		Ihre Mitglieder betätigten sich in den rheinaufwärts gelegenen Städten 
		als Kohlehändler.
 
 1701 wird Ruhrort preußisch. Die erste moderne Schiffswerft entsteht 
		1712. Doch vor den Toren der Stadt fehlte ein geeigneter Umschlagplatz, 
		so dass die Schiffe auf dem Rhein vor Anker gehen mussten. Die Schiffer 
		forderten deshalb den Bau eines Hafens. So beschloss der Ruhrorter 
		Magistrat im Jahre 1715, ein Hafenbecken zu bauen, und zwar ?vom 
		Kastellthore bis zur Ruhrpforte.
 
 Die Bauarbeiten begannen im Herbst desselben Jahres. Allerdings gingen 
		die Bauarbeiten schleppend voran, vor allem auf Grund der schlechten 
		Witterungsverhältnisse. Am 16. September 1716 fasste der Magistrat einen 
		erneuten Beschluss zum zügigen Bau des Hafens. Dieser Beschluss gilt 
		heute als Geburtsstunde des Ruhrorter Hafens.
 
 Als erstes Haus außerhalb der Ruhrorter Stadtmauer wurde 1756 das heute 
		so genannte Hanielsche Stammhaus errichtet. 1828 eröffnete Franz Haniel 
		eine Werft für den Bau von Dampfschiffen.
 
 Von 1766 übernahm die preußische Regierung die Verwaltung der Ruhrorter 
		Hafenanlagen. Sie sorgte für einen zielstrebigen Ausbau der Häfen. In 
		den Jahren 1837 bis 1842 wurde der Schleusenhafen gebaut, der durch 
		einen Durchstich mit dem Inselhafen verbunden war.
 
 1848 erfolgte der Zweiganschluss an das Netz der Köln-Mindener 
		Eisenbahn-Gesellschaft in Oberhausen, dies war kostengünstiger zu 
		erreichen, da nicht die Ruhrmündung überquert werden musste. Bis 1850 
		wurde der Homberger Eisenbahnhafen erbaut, wo 1852 das Trajekt 
		Ruhrort-Homberg die Verbindung über den Rhein nach Aachen über Krefeld 
		und Mönchengladbach herstellte.
 
 1867 wurde ein Anschluss an die Hauptbahn der Bergisch-Märkischen 
		Eisenbahn-Gesellschaft hergestellt. Dies geschah in Styrum, da 
		Duisburg(-Hochfeld) zu dieser Zeit am westlichen Ende der 
		Ruhrgebietsstrecke lag, eine Verbindung von oder nach Duisburg erschien 
		daher unnötig.
 
 Nord- und Südhafen werden in den Jahren 1860 bis 1867 angelegt, die Ruhr 
		nach Süden verlegt. Bis 1890 erfolgt der Bau des Kaiserhafens, dessen 
		Bau sich über fast 20 Jahre hinzieht und eine nochmalige Verlegung der 
		Ruhr erfordert. Die Gesamtwasserfläche betrug am Anfang des 20. 
		Jahrhunderts 53,3 ha.
 
 An der Rheinreede wird 1901 die Schifferbörse in Ruhrort eingerichtet. 
		Sie diente dem Abschluss von Schiffsfracht- und Schleppgeschäften 
		zwischen den Eignern der Schiffe und den Spediteuren. Täglich wurden 
		amtliche Schlepp- und Frachtlöhne für die deutsche Binnenschifffahrt 
		festgesetzt.
 
 Zusammenschluss mit Duisburger Hafen
 Nicht nur das nördlich an der Ruhr gelegene Ruhrort errichtete 
		Hafenanlagen, sondern auch das südlich der Ruhr liegende, größere und 
		bedeutendere Duisburg.
 
 Durch die Rheinverlagerung hatte Duisburg keinen unmittelbaren Anschluss 
		mehr an den Strom. Die ansässigen Kaufleute gründeten aus diesem Grunde 
		den Rheinkanal-Aktienverein, dessen Zielsetzung der Bau eines 
		Rheinkanals war: eine Verbindung zwischen dem alten Kern der Stadt mit 
		dem Rhein.
 
 Nach 4-jähriger Bauzeit konnte der Kanal 1832 eröffnet werden. Es 
		entstanden der so genannte Außenhafen und der landeinwärtige Teil, der 
		Innenhafen. Später, 1844, erfolgte der Abschluss des Baus eines 
		Ruhrkanals, der die Verbindung zwischen Rheinkanal und Ruhr schuf. 
		Duisburg hatte nun wieder unmittelbaren Anschluss an die Flüsse und trat 
		die direkte Konkurrenz zu den Ruhrorter Häfen an.
 
 Nachdem die Hafenanlagen in Duisburg zwischen 1882 und 1883 verbreitert 
		und verlängert wurden, entsteht 1899 der Parallelhafen, der diesen Namen 
		erhält, weil er parallel zum Außenhafen angelegt wurde.
 
 Der Duisburger Teil des Hafens war damit am Anfang des 20. Jahrhunderts 
		auf eine Gesamtwasserfläche von etwa 51 ha angewachsen. Doch die Pläne 
		gingen weiter. 1901 beginnt man zunächst mit dem Bau des Hafenareals 
		Rheinau. Geplant sind auf Neuenkamper Gebiet zunächst drei weitere 
		riesige Hafenbecken mit Anschluss an den Rhein.
 
 An eine großdimensionierte Ausweitung wird auch in Ruhrort nachgedacht. 
		Während die Ruhrorter Häfen unter der Aufsicht des preußischen Staates 
		stehen, werden die Häfen in Duisburg von der Stadt unterhalten und 
		betrieben.
 
 Der gleichzeitige Ausbau beider Hafengebiete lässt die Befürchtung 
		aufkommen, dass beide Städte sich Konkurrenz machen und durch die 
		Ausbaupläne Überkapazitäten entstehen.
 
 So entsteht zum 1. Oktober 1905 nach langen Streitigkeiten eine 
		Betriebsgemeinschaft beider Hafengesellschaften. Der Ruhrfiskus und die 
		Stadt Duisburg gründen die ?Verwaltung der Duisburg-Ruhrorther Häfen.
 
 Gleichzeitig erfolgte auf Drängen der preußischen Regierung der 
		Zusammenschluss der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich, auf deren 
		Gebiet sich die Ruhrorter Häfen bereits ausgedehnt hatten, zur neuen 
		Stadt Duisburg. Die Einwohnerzahl steigt innerhalb von 10 Jahren um mehr 
		als das Zweifache von etwa 110.000 auf 230.000 Einwohner.
 
 Die von der Stadt Ruhrort geplante Anlage des Hafenkanals und der 
		Hafenbecken A, B und C wurde zunächst zurückgestellt, aber bis 1908 
		durchgeführt.
 
 1914 wird der ovale Inselhafen weitgehend zugeschüttet und der 
		Schleusenhafen in den Ausbau des Vinckekanals einbezogen. Es entsteht 
		der Rhein-Herne-Kanal, wodurch die Häfen Anschluss an das westdeutsche 
		Kanalnetz finden.
 
 Am 24. Juli 1924 verabschiedet der Preußische Landtag das Gesetz wegen 
		Übertragung der staatlichen Hafenanlagen in Duisburg an eine 
		Aktiengesellschaft. Die gesetzliche Voraussetzung für die Umwandlung der 
		Interessen- und Betriebsgemeinschaft in eine Aktiengesellschaft war 
		damit geschaffen. Am 30. September 1924 erfolgt die Gründung der 
		Duisburg-Ruhrorter Häfen Aktiengesellschaft. Anteilseigner sind zu zwei 
		Dritteln der Staat Preußen und zu einem Drittel die Stadt Duisburg.
 
 1926 erreicht kaum eine deutsche Stadt den Umschlag der Stadt Duisburg. 
		So betrug der Gesamtverkehr (Empfang und Versand) in Duisburg etwa 34 
		Mio. Tonnen, während er in Berlin lediglich 18 Mio. Tonnen und im 
		Mannheimer Raum etwa 9 Mio Tonnen betrug.
 
 Die Steigerung der industriellen Produktion und der riesige 
		Rohstoffbedarf der Industriebetriebe am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr 
		führte zu einem gewaltigen Aufstieg Duisburgs als Zentrum der gesamten 
		Rheinschifffahrt.
 
 1929 hat Duisburg etwa 440.000 Einwohner. Es schließt sich mit Hamborn 
		und den nördlichen Gemeinden des Landkreises Düsseldorf zusammen.
 
 Zweiter Weltkrieg und seine Folgen
 Der Zweiten Weltkrieg richtet eine weitgehende Verwüstung der Häfen an. 
		Duisburg hat während des Krieges rund 300 Luftangriffe zu ertragen, 
		davon am 13. Mai 1943 den schwersten, den eine deutsche Großstadt nach 
		britischen Angaben bis dahin erlebte.
 
 Die gesamte Duisburger Altstadt wurde zu fast 90 % zerstört. Aber es kam 
		noch schlimmer. Am 14. und 15. Oktober 1944 rollten gleich drei Wellen 
		von mehr als Tausend Bombern über die Stadt und warfen 5.500 Tonnen 
		Bomben, das Anderthalbfache dessen, was seit Kriegsbeginn über die 
		gesamte Stadt niederhagelte.
 
 Es war der erste großflächige Angriff auf eine deutsche Großstadt. Nach 
		der Kapitulation sind fast alle wichtigen Brücken in Duisburg zerstört 
		oder von den eigenen Truppen gesprengt worden, darunter alle fünf 
		Rheinbrücken und die wichtigsten Ruhr- und Kanalbrücken.
 
 In den Hafenbecken zählte man 313 versenkte Schiffe und 96 beschädigte 
		Schiffe, die die Ruhrmündung und Hafenbecken blockieren. Schiffs- und 
		Eisenbahnverkehr sind vollkommen zum Erliegen gekommen. Das 
		Versorgungsnetz und die Infrastruktur kann nach Kriegsende zunächst nur 
		provisorisch wieder hergerichtet werden.
 
 Als erste Rheinbrücke wurde die Eisenbahnbrücke Haus Knipp 
		wiederhergestellt. Zwischen Hochfeld und Rheinhausen errichteten die 
		Alliierten eine Behelfseisenbahnbrücke, die allerdings bereits 1946 
		wieder gesprengt wurde, da sie den Schiffsverkehr auf dem Rhein 
		behinderte.
 
 Größtenteils stellten nun Fähren die Verbindung über den Rhein her. Als 
		erste Ruhrbrücke entstand 1946 die wieder aufgebaute Aackerfährbrücke. 
		Der Verkehr in den Häfen entwickelte sich nur recht langsam. Mit knapp 
		4,4 Millionen Tonnen konnte nicht einmal 20 % des Vorkriegsumschlages 
		erreicht werden. Bis Anfang der 1950er Jahre wurde der Hafen wieder Zug 
		um Zug aufgebaut. Am 11. März des Jahres 1949 wird die Oberbürgermeister 
		Karl-Lehr-Brücke wieder eröffnet, dessen Brückenbogen über die Ruhr aus 
		der Kölner Hohenzollernbrücke stammte. Er wurde nach Kriegsende gegen 
		Eisenbezugsscheine nach Duisburg verkauft. Der Güterumschlag in den 
		Duisburger Häfen steigt im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs nun 
		kontinuierlich an.
 
 Der Hafen droht abzusacken
 Flussbettregulierung, Deichbau und Schifffahrt haben einen negativen 
		Effekt: der Rhein gräbt sich Jahr um Jahr 4 Zentimeter in den Grund, das 
		sind in 100 Jahren 4 Meter. So sinkt zwar der Wasserspiegel, nicht aber 
		die Sohle, so dass Fluss und Hafenbecken immer seichter werden.
 
 Was den Duisburgern nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren 
		einfiel, war sensationell: Sie bedienten sich des im Ruhrgebiet üblichen 
		Mittels des Bergbaus und senkten den ganzen Hafen ab, denn das Ausgraben 
		der Hafenbecken hätte nur zur Folge gehabt, dass die Hafenbecken bei 
		schrägen Uferböschungen schrumpfen. Das Vorhaben der Duisburger erregte 
		weltweites Aufsehen. Man stieß bis in eine Tiefe von sechshundert Metern 
		vor und baute zwölf Millionen Tonnen in den 1950er und 1960er Jahren ab. 
		Der Hafen sank und in den Becken stieg das Wasser um bis zu zwei Meter.
 
 Entwicklung bis zur Mitte der 1980er Jahre
 Bereits Mitte der 1950er Jahre erreicht der Umschlag der Häfen in 
		Duisburg den Vorkriegsstand von knapp 35 Mio. Tonnen. Bis in die 1980er 
		Jahre ist eine kontinuierliche Steigerung des Umschlagsergebnisses zu 
		verzeichnen. Wichtigste Umschlaggüter sind Eisenerze, Mineralöle, Kohle, 
		Eisen, Stahl, Kies und Sand, Schrott und Getreide.
 
 Im Zuge der Umstellung der Energieerzeugung von der Kohle zum Mineralöl 
		entstehen bald Umschlag- und Tankanlagen für Rohölprodukte, die über 
		Pipelines mit den Raffinerien des Ruhrgebiets verbunden sind.
 
 Mehrmals wurden Hafenbecken zugeschüttet: der Ruhrorter Kaiserhafen, 
		zwischen Südhafen und Becken A gelegen, verschwindet 1968 zu zwei 
		Dritteln. Vollständig zugeschüttet werden im selben Jahr ebenfalls 
		Hellinghafen und Zollhafen. 1982 wird der kleine Nordhafen in Hochfeld 
		verfüllt. Ganz verschwindet der Kaiserhafen in Ruhrort im Jahre 1998. 
		Notwendig werden diese Maßnahmen, um Raum zu schaffen für neue größere 
		Verladeanlagen und Lagereinrichtungen.
 
 Mit dem Ausbau des Vinckekanals, der Verbindung zwischen Ruhr und Nord- 
		bzw. Südhafen in Ruhrort, beginnt man 1983. Der Ausbau ermöglicht es, 
		dass nun mehr und mehr moderne Fluss-See-Schiffe den Transport von 
		Massengütern übernehmen können.
 
 Waren bis Mitte der 1950er Jahre die Schiffe meist so genannte 
		Schleppkähne, so wurden sie bald durch so genannte Selbstfahrer 
		ausgetauscht. Doch auch diese wurden nach und nach durch eine neue 
		Entwicklung ersetzt: die Schubschifffahrt. Ihr Anteil erhöht sich bis in 
		die 1980er Jahre auf bis zu 80 %.
 
 1983 wurde probeweise die Schubschifffahrt mit sechs Leichtern zwischen 
		den Häfen in Duisburg und Rotterdam eingeführt. Die Genehmigung für die 
		Sechser-Schubschifffahrt durch das niederländische Parlament erfolgte 
		vier Jahre später im Jahre 1987.
 
 Bereits Ende der 1970er Jahre zeichnete sich zwar bereits die 
		rückläufige Tendenz im Gesamtumsatz deutscher Steinkohle ab, aber auf 
		Duisburg hatte dieser Trend keine Auswirkungen, da auf der Ruhrorter 
		Kohleninsel eine moderne Kohlenmisch- und Verladeanlage entstand. Bis 
		zur Mitte der 1980er Jahre verzeichnete die Kohle als zweitwichtiges 
		Hafengut in Duisburg Zuwächse.
 
 In der deutschen Binnenschifffahrt greift man in den 1980er Jahren immer 
		mehr auf den Containerverkehr zurück. Im Südhafen entsteht 1984 der 
		erste Container-Terminal und die erste Roll-on/Roll-off-Anlage. Am 
		Parallelhafen eröffnet im Mai 1984 das Rhein-Ruhr-Terminal und in 
		Meiderich wird die Ruhrschleuse modernisiert.
 
 Strukturwandel
 Im Zuge der Krise der Eisen- und Stahlindustrie in der zweiten Hälfte 
		der 1980er Jahre bemüht sich die Bundesregierung, durch finanzielle 
		Fördermittel den Strukturwandel in der Montanregion an Rhein und Ruhr 
		voranzutreiben. Duisburg bewirbt sich unter anderem um die Genehmigung 
		eines Freihafens, der 1991 in Betrieb genommen wird.
 
 Mit der Eröffnung eines Bahnhofs für den Kombinierten Verkehr, der den 
		Ruhrorter Hafen über die so genannte Südkurve mit der 
		Nord-Süd-Magistrale im deutschen Eisenbahngüterverkehr verbindet, werden 
		1992 Schiene, Straße und Wasser in einem Punkt verknüpft. Heute werden 
		von diesem Bahnhof aus LKW und Container per Bahn zu nationalen und 
		internationalen Zielen transportiert.
 
 1991 feiern die Duisburg-Ruhrorter Häfen ihr 275-jähriges Jubiläum. Bis 
		1995 wird die wasserseitige Anbindung des Containerterminals wie auch 
		des Bahnhofs für den Kombinierten Verkehrs hochwassersicher ausgebaut 
		und mit einem neuen Uferbauwerk versehen, und so optimale Bedingungen 
		für den zügigen Umschlag von Containern zwischen Wasser und Land 
		geschaffen.
 
 1995 wird der 0,5 km² große Innenhafen an die Innenhafen Duisburg 
		Entwicklungsgesellschaft mbH verkauft. Die eng begrenzten Uferanlagen 
		inmitten der Duisburger Innenstadt entsprechen nicht mehr den 
		Anforderungen eines modernen Logistikkonzeptes. Im Rahmen der 
		internationalen Bauausstellung Emscher Park wird der Innenhafen nun in 
		ein urbanes Konzept: Arbeiten und Wohnen eingebunden. Am Holzhafen, 
		einem Teil des Innenhafens, soll mit dem vom englischen Star-Architekten 
		Sir Norman Foster entworfenen Euro-Gate das Symbol des neuen Duisburg 
		entstehen. Mit seiner konsequent am Bogen des Hafenteils orientierten 
		Linienführung wird das Gebäude auf 16 Geschossen ca. 60.000 Quadratmeter 
		Fläche bieten.
 
 Der Duisburger Hafen sieht in den 1990er Jahren weitere Veränderungen: 
		Der Kaiserhafen verschwindet vollkommen. Das letzte Drittel des Hafens 
		wird verfüllt. Auf dem Areal der ehemaligen Duisburger Kupferhütte 
		entsteht ein Umschlag-Terminal für Importkohle.
 
 1997 erfolgt die Gründung der 100 prozentigen Hafengesellschaftstochter 
		Port Agency Duisburg GmbH, deren Aufgabe das Standortmarketing ist und 
		des ?PCD Packing-Center-Duisburg, wo hochwertige Güter seemäßig verpackt 
		werden. Am 25. September desselben Jahres erhält der Hafen Duisburg von 
		der Zeitschrift Binnenschiffahrt die Auszeichnung als Binnenhafen des 
		Jahres.
 
 Im Jahre 1998 übernimmt der Hafen die mehr als 2 km² große Fläche des 
		ehemaligen Krupp-Hüttenwerks mit dem Krupphafen in Rheinhausen. Zur 
		Entwicklung des Geländes wird die Logport Logistic-Center Duisburg GmbH 
		ins Leben gerufen. Erstmals umfasst das Gebiet des Duisburger Hafens 
		auch Flächen auf der linksrheinischen Stadtseite.
 
 Der Weg ins neue Jahrtausend
 An der Wende zum neuen Jahrtausend fand eine Verschiebung in der 
		Struktur der Umschlagwaren von Massengütern wie Stahl und Kohle zu 
		höherwertigem Stückgut und dem damit verbundenen Containerverkehr statt. 
		Der Erwerb eines früheren Hüttenwerksgeländes auf der linken Rheinseite 
		im Jahre 1998 bedeutete eine Zäsur in der Geschichte der 
		Duisburg-Ruhrorter Häfen AG. Erstmals umfasst ihr Gebiet auch Flächen 
		auf der linksrheinischen Seite. Im alten Ruhrorter Hafenbereich wird die 
		Verfüllung des Kaiserhafens abgeschlossen, wodurch weitere 24 Hektar 
		Bebauungsfläche für den kombinierten Verkehr im unmittelbaren Anschluss 
		an Containerterminal und Bahnhof geschaffen wurde.
 
 Während einer USA-Reise schließt der Hafen Duisburg mit den Häfen 
		Memphis und Pittsburgh Kooperationsvereinbarungen zur Förderung der 
		Verkehrsbeziehungen ab. Im Dezember 1999 unterzeichnen die Hafenbetriebe 
		von Duisburg und Antwerpen in der Scheldestadt ein Memorandum of 
		Understanding. Verfestigt wird die Verbindung durch die Beteiligung von 
		duisport an dem geplanten weiteren Containerterminal in Antwerpen. Die 
		infrastrukturelle Brücke zwischen den beiden Hafenstädten schlägt die 
		Landesregierung Nordrhein-Westfalen: Auf politischer Ebene wird die 
		Reaktivierung des Eisernen Rheins angestrebt. Die Hafengesellschaft 
		firmiert ab 1. März 2000 unter den neuen Namen: Duisburger Hafen AG und 
		der neuen Dachmarke duisport.
 Zwischen duisport und ESM/Zeeland Seaports wird im niederländischen 
		Middelburg eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel ist die 
		Intensivierung der Verkehrsbeziehung zwischen den beiden Häfen. Zum 
		zweiten Mal wird der Hafen Duisburg von den Lesern der Zeitschrift 
		Binnenschifffahrt als Binnenhafen des Jahres ausgezeichnet.
 
 Die Weiterentwicklung als überregionales logistisches Zentrum
 Seit 2000 findet der jährliche Fachkongress Logistics Forum Duisburg 
		statt. 2001 beginnt die Rhenus AG & Co. KG auf dem logport-Gelände zu 
		investieren, die duisport rail GmbH wird gegründet (als Bahngesellschaft 
		der Duisburger Hafen AG mit Verkehrsdienstleistungen auch in der 
		weiteren Umgebung), und eine der europaweit größten Logistik-Hallen mit 
		Verschieberegalen wird in Betrieb genommen (durch CM Eurologistik GmbH 
		der Mackprang-Gruppe), ebenso wie ein Bahnlogistikzentrum (EUROCenter; 
		betrieben von Wincanton, zuvor P&O Trans European).
 
 Im Herbst 2002 wurde in Duisburg-Rheinhausen als logistisches Herzstück 
		das DIT Duisburg Intermodal Terminal eröffnet (120.000 m², 
		Investitionssumme 30 Mio. ?), das als Schnittstelle zwischen den 
		Verkehrsträgern Schiff, Bahn und Lkw fungiert und als so genannter 
		Hinterland-Hub (Verteilzentrum) für die großen Nordseehäfen Rotterdam 
		und Antwerpen. Ein weiteres ist geplant. Kooperationsvereinbarungen 
		bestehen mit den Häfen Bilbao (Spanien), Xiamen (China), Dortmund, 
		Rotterdam (Niederlande) und Antwerpen (Belgien; u.a. Beteiligung am 
		Antwerp Gateway Terminal). Ein Vorbahnhof (Bereich logport) wird gebaut. 
		Mehrere regionale und europaweite Bahn- und Schiffshuttles sowie 
		Güterzugverbindungen gehen in Betrieb.
 
 Seit Ende der 90er Jahre haben sich im Bereich duisport mehr als 50 neue 
		Unternehmen angesiedelt, so dass inzwischen zahlreiche Arbeitsplätze von 
		diesem Warenumschlagstandort abhängen (Ende 2006: 17.000 in Duisburg, 
		36.000 regional). 2005 wurde in diesem Hafenbereich erstmals mehr 
		Stückgut als Massengut umgeschlagen (2007: 901.000 Container). Im 
		Februar 2004 ging eine öffentliche Roll-on/Roll-off-Anlage in Betrieb. 
		Mehrere Firmen (z.B. Cobelfret aus Belgien, E.H. Harms aus Bremen) 
		produzieren und distribuieren Produkte für die Automobilindustrie," 
		stellt die Internetenzyklopädie Wikipedia den Duisburger Hafen vor.
 
 Glaubt man den offiziellen, amtlichn Verlautbarungen, ist Duisburg ein 
		Logistikstandort. Als Standort vieler Logistikfirmen spielt der Hafen 
		eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben Duisburgs.
 
 Ich komme aber auch ein wenig ins Grübeln, als ich die Ausführungen 
		lese. Eine typische Hafenstadt ist Duisburg in meinen Augen nicht. Dafür 
		fehlt ihr das entsprechende Flair. Zu integriert ins Stadtbild ist der 
		Hafen, zu nüchtern-neutral das Umfeld. Selbst historisches Ambiente 
		fehlt. Daher ist es ganz gut, daß es einen solchen Text gibt. So lernt 
		der Leser die historischen Zusammenhänge kenne und kann sie als Basis 
		nutzen, um sich über die Gegenwart zu informieren.
 
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